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Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 10:21
von mrsgoalkeeper
Riverside hat geschrieben:
Tatjana H. hat geschrieben:
mrsgoalkeeper hat geschrieben:Das Problem an der Stelle sind aber nicht nur die Anwälte, die meinen so wenig zahlen zu müssen sondern genauso die Leute, die für solche Gehälter eine Stelle antreten. 8)
Diesen Satz finde ich sehr grenzwertig.... Es gibt Leute die haben nicht die besten Noten und würden eigentlich arbeitslos rum sitzen aber wollen trotzdem arbeiten gehen und sind dann ja froh, wenn sie wenigstens ne Stelle bekommen wo sie NUR 1400,00 € brutto bekommen.....
Und einfach auf einen Job angewiesen sind so schnell wie möglich, da bleibt dann leider keine Zeit zum Feilschen ..
Ich wiederhole mich mal:
mrsgoalkeeper hat geschrieben: Dann würde ich eher branchenfremd für das wenige Geld arbeiten als einem Anwalt mein qualifiziertes Wissen zum Spottpreis zur Verfügung zu stellen ;)

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 10:47
von Pitt
So ehrenwert es ist, dass das Gehalt nicht alleiniges Entscheidungskriterium ist, bei Anwalt A oder Anwalt B anzufangen, muss man sich auch ausrechnen, dass selbst bei einem Verdienst von 1.900,00 - 2.200,00 brutto nach 40 Jahren ein gesetzlicher Rentenanspruch zwischen 750,00 € und 800,00 € herauskommt. Nach der aktuellen Lage droht Arbeitnehmern, die unter 2.500,00 € brutto verdienen, Altersarmut. Als mein Bankberater mir im letzten Jahr vorgerechnet hat, wie viel ich verdienen und privat riestern müsste, um auf mein jetziges Nettogehalt zu kommen, war ich geschockt :augenreib . Der Betrag war völlig utopisch, auch wenn er mir versicherte, dass ich das in 20 Jahren bestimmt verdienen werde. Ich habe ihm dann gesagt, dass meine einzige Chance ist, möglichst lange fit zu bleiben, um auch nach dem Renteneintritt arbeiten zu können. Man kann halt bei einem normalen Gehalt nicht mehrere Hundert Euro monatlich "nebenbei" zur Seite legen.

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 10:48
von likema31
skugga hat geschrieben:
Pepples hat geschrieben:
likema31 hat geschrieben:
mrsgoalkeeper hat geschrieben:Das Problem an der Stelle sind aber nicht nur die Anwälte, die meinen so wenig zahlen zu müssen sondern genauso die Leute, die für solche Gehälter eine Stelle antreten. 8)
Ich sehe das Problem nicht nur darin, sondern auch die Vergütung der Rechtsanwälte. Ich weiß nicht, welchen Einblick ihr im Einzelfall habt, aber gerade kleinere Kanzleien haben oft gar nicht den riesen Gewinn, da die Fixkosten meist recht hoch sind. Kammerbeitrag etc. lassen sich ja auch nicht reduzieren.

Irgendjemand hatte es schon geschrieben: Viele angestellte RAe verdienen nicht mehr als die ReFas.
Das mag sein, aber dann kann der RA sich eben nicht den "Luxus" einer Vollzeitkraft leisten, sondern muss da Abstriche machen.
Meine Rede. Wer nicht anständig zahlen kann oder will, der muss seinen Sch... eben selber machen.

Es spielt doch keine Rolle, ob im Vergleich die TZ-ReFa wenig verdient oder die VZ-ReFa. Es ist für alle blöd. Fakt ist nun mal, dass die meisten Anwälte kein Spitzengehalt haben, aber trotzdem auf das Wissen einer ReFa angewiesen sind. Ich bin übrigens dafür, lieber jemanden in TZ anzustellen und gute Arbeit zu bekommen als jemanden in VZ, der nichts kann.

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 10:49
von pitz
148 hat geschrieben:
pitz hat geschrieben:
Zurück zur deiner Frage: ich bin ein männlicher Reno und bin jetzt - ausgelernt habe ich vor fast genau einem Jahr - bei 2.5k brutto. Nach dem was ich hier so lese, bin ich damit wohl ganz gut bedient.
Darf ich fragen woher du kommst?
Das Gehalt ist ja Wahnsinn. Das verdienen manche nach 10 Jahren nicht
Ich lebe und arbeite in Berlin.

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 10:55
von Sputnik85
Pitt hat geschrieben:Nach der aktuellen Lage droht Arbeitnehmern, die unter 2.500,00 € brutto verdienen, Altersarmut.
Ich weiß nicht, ob ich lachen oder heulen soll bei dieser Aussage.

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 10:58
von Fräulein Fit
Pitt, an die Rente ist gar nicht zu denken... ich habe letztens den Brief vom schwiegerpapa gesehen, was er bekommen würde. Bin fast vom Stuhl gefallen. Das ist selbst bei gut bezahlten Jobs sehr wenig, wenn man bedenkt was manche leisten (besonders körperlich).

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 11:17
von icerose
so wir denn überhaupt noch eine Rente bekommen werden... :pfeif

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 13:03
von Riverside
mrsgoalkeeper hat geschrieben:
Riverside hat geschrieben:
Tatjana H. hat geschrieben:
mrsgoalkeeper hat geschrieben:Das Problem an der Stelle sind aber nicht nur die Anwälte, die meinen so wenig zahlen zu müssen sondern genauso die Leute, die für solche Gehälter eine Stelle antreten. 8)
Diesen Satz finde ich sehr grenzwertig.... Es gibt Leute die haben nicht die besten Noten und würden eigentlich arbeitslos rum sitzen aber wollen trotzdem arbeiten gehen und sind dann ja froh, wenn sie wenigstens ne Stelle bekommen wo sie NUR 1400,00 € brutto bekommen.....
Und einfach auf einen Job angewiesen sind so schnell wie möglich, da bleibt dann leider keine Zeit zum Feilschen ..
Ich wiederhole mich mal:
mrsgoalkeeper hat geschrieben: Dann würde ich eher branchenfremd für das wenige Geld arbeiten als einem Anwalt mein qualifiziertes Wissen zum Spottpreis zur Verfügung zu stellen ;)
Das sagt sich so leicht .. es ist zb nicht so einfach, einen Job zu finden, der mit der Kinderbetreuung parallel läuft, auch nicht "nur" als Sekretärin o.ä. .. ich war damals beim Wiedereinstieg heilfroh, dass ich (mit 3- und 6jährigem Kind in der Kita als Teilzeitplatz und Mann im Auslandseinsatz = ich als alleinige Betreuung der Kids greifbar) nach 6 Jahren Elternzeit schnell was für den Wiedereinstieg gefunden habe, wo ich auch genug verdient habe, dass ich mit meinen Kindern weiterhin krankenversichert bin .. also bitte immer die Gesamtumstände beleuchten, bevor man so eine pauschale Aussage trifft ;)

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 15:11
von Tatjana H.
Riverside hat geschrieben:
mrsgoalkeeper hat geschrieben:
Riverside hat geschrieben:
Tatjana H. hat geschrieben:
mrsgoalkeeper hat geschrieben:Das Problem an der Stelle sind aber nicht nur die Anwälte, die meinen so wenig zahlen zu müssen sondern genauso die Leute, die für solche Gehälter eine Stelle antreten. 8)
Diesen Satz finde ich sehr grenzwertig.... Es gibt Leute die haben nicht die besten Noten und würden eigentlich arbeitslos rum sitzen aber wollen trotzdem arbeiten gehen und sind dann ja froh, wenn sie wenigstens ne Stelle bekommen wo sie NUR 1400,00 € brutto bekommen.....
Und einfach auf einen Job angewiesen sind so schnell wie möglich, da bleibt dann leider keine Zeit zum Feilschen ..
Ich wiederhole mich mal:
mrsgoalkeeper hat geschrieben: Dann würde ich eher branchenfremd für das wenige Geld arbeiten als einem Anwalt mein qualifiziertes Wissen zum Spottpreis zur Verfügung zu stellen ;)
Das sagt sich so leicht .. es ist zb nicht so einfach, einen Job zu finden, der mit der Kinderbetreuung parallel läuft, auch nicht "nur" als Sekretärin o.ä. .. ich war damals beim Wiedereinstieg heilfroh, dass ich (mit 3- und 6jährigem Kind in der Kita als Teilzeitplatz und Mann im Auslandseinsatz = ich als alleinige Betreuung der Kids greifbar) nach 6 Jahren Elternzeit schnell was für den Wiedereinstieg gefunden habe, wo ich auch genug verdient habe, dass ich mit meinen Kindern weiterhin krankenversichert bin .. also bitte immer die Gesamtumstände beleuchten, bevor man so eine pauschale Aussage trifft ;)
:zustimm

Ich muss Riverside recht geben. Wenn man auf den Job angewiesen ist, dann sucht man sich nicht irgendwas anderes nur wegen dem Geld wo man dann wieder neu anfangen muss mit Probezeit etc.

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 15:23
von mrsgoalkeeper
Das muss letztlich ja jeder für sich selbst entscheiden. Aber so lange sich Renos zu Dumpingpreisen beschäftigen lassen (egal aus welchen Gründen) darf man sich halt auch nicht beschweren, dass das von den Anwälten ausgenutzt wird. Wenn ich Arbeitgeber wäre und ich könnte eine Arbeitskraft haben, die nur die Hälfte von dem kostet, was sie eigentlich wert wäre, würde ich vielleicht auch nicht von selbst sagen, dass ich auch mehr zahlen würde 8)

Und wenn man aus einer Zwangslage heraus so eine Billigstelle antritt sieht man ja auch zu, dass man dort schnellstmöglich wieder weg ist.