Evtl. Wechsel nach Berlin, wie ist das Gehalt dort so?

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Gina

#111

29.08.2010, 10:38

Pepples hat geschrieben:
Gina hat geschrieben: Die hat dann nämlich keine Chance, ihren Lebensunterhalt gegebenenfalls woanders zu verdienen und muss bei Ämtern betteln gehen. Das nennt sich dann staatlich subventionierte Arbeit, oder wie? Dürfen Anwälte sowas, nur weil es keine Tarifverträge gibt?
Sie oder er kann sich durchaus anderswo eine Arbeit suchen, die angemessen bezahlt wird. Wo ein Wille, da ein Weg!
Dein Engagement in allen Ehren aber bei Anwälten wird es niemals Tarifverträge geben.
Wenn sie allein und ungebunden ist, sicher. Da rate ich auch jeder ReNo zu (oder eben jedem ReNo). Aber mit Familie ist das dann schon mal ganz schlecht. Und das "Niemals Tarifverträge" stimmt nicht, es gibt schon welche. Denn auch da ist ein Weg, wenn ein Wille vorhanden ist.

Und auch ohne Tarifverträge dürfen Anwälte nicht auf staatliche Subventionierung ihrer Angestellten aus sein.
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Soenny
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#112

29.08.2010, 10:44

"Niemals Tarifverträge" stimmt nicht, es gibt schon welche.
Ganze zwei Stück und davon ist einer abgelaufen und bei dem anderen kann man die "Teilnehmer" an einer Hand abzählen :roll:
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Sam29

#113

29.08.2010, 11:29

Anwälte lassen sich nicht an Tarifverträge binden. Wären sie ja auch schön blöd. Dann nämlich gäbe es ja kein Lohndumping mehr.
Ansonsten muss ich dem was Gina schreibt wirklich zustimmen. Mann sollte nicht der Samariter des Anwaltes sein. Der zeigt sich nämlich nicht als Samariter,
wenn man selber mal was braucht. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, jahrelang kann man barmherzig beim Anwalt arbeiten, sich den Arsch aufreissen irgendwann ist man auf einmal wieder der Arbeitnehmer nach dem der Anwalt nicht mehr kräht oder glaubt Ihr im Ernst, Ihr bekommt mehr Urlaub, wenn die Kinder Ferien haben oder es wird nicht gejault, wenn die Kleinen krank sind oder wenn Ihr krank seid. Dann nämlich wird schön auf den Arbeitsvertrag verwiesen.
Mein Chef ist mein Chef und muss mich entsprechend entlohnen, damit ich von dem Lohn leben kann.
Ich geh doch nicht malochen um gleichzeitig beim Amt vorstellig zu werden.
Aber im Grunde kann man darüber diskutieren wie man will, es liegt am Einzelnen wie er seine Leistung beurteilt.
Jupp03/11

#114

29.08.2010, 11:53

Hab ich es wirklich alleine so gut bei meinen bisherigen Arbeitgebern getroffen, dass diese auf alles -wirklich auf alles- Rücksicht nehmen. Glaubt mir, ich weiß, von was ich spreche.
Das, was man einer Kanzlei gibt, bekommt man auch zurück. Die Kanzlei müßte doch dumm sein, nicht so zurückzuzahlen, wie es der Arbeitnehmer gibt. Wahrscheinlich bin ich wirklich der einzige, der es so gut getroffen hat.
Gina

#115

29.08.2010, 12:26

@Jupp03:
Nein, da bist du nicht allein. Mittlerweile habe ich auch einen Chef gefunden, der Anwalt und Mensch ist. :lol:

Davor war es schon manchmal recht unerträglich - bis zum Schluss nach Kündigungsgründen gesucht wurde, die man dann auch fand, so dass man sich dann "in beiderseitigem Einvernehmen" voneinander trennte. Ich war so dusselig und bin trotz Kinderkrankschreibung arbeiten gegangen, hab mich trotz Schmerzen im Nackenbereich zum Diktateschreiben hingesetzt usw. usf. Aber als Dank bekommt man den Tritt in den A....., wenn man denn mal darauf angewiesen ist, seine Arbeitnehmerrechte in Anspruch zu nehmen, weil ausnahmsweise mal niemand da war, das kranke Kind zu betreuen und ich selbst zu Hause bleiben musste. Da hatte ich nicht mal mehr das dringende Verlangen, um den Job zu kämpfen.

@JSanny:
Es gibt die Tarifverträge. Ob die auslaufen oder nicht, ob sie verlängert werden oder nicht, spielt doch erstmal keine Rolle. Fakt ist, dass es sie gibt. Dass es also auch Anwälte gibt, die bereit sind, Tarifverträge zu schließen. Es ist also nicht hoffnungslos. Daran muss man anknüpfen und nicht den Leuten die letzte Hoffnung nehmen. Ist das das Verständnis einer Interessenvertretung?
Es gibt auch Menschen unter den Anwälten und solche, die ihre Pflichten als Arbeitgeber wahrnehmen. Die muss man finden und als positives Beispiel herausheben. Ja, es gibt sie, ich habe solche Chefs.

Sind wir schon so mutlos, dass wir sagen: Es ändert sich ja eh nichts? Na dann gute Nacht, Berufszweig ReNos.
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#116

29.08.2010, 14:50

Dann guck dir die TV mal genau an, das sind mehr oder weniger "Haustarifverträge" und dann denk mal weiter, nur so als Anregung ;)

Wenn das so einfach wäre, hätte die IG das doch unter deiner Leitung längst machen können, es ist aber weder einfach, noch ist es flächendeckend und darum geht es, überhaupt möglich. Und ich schreibe es dann nochmals Gina, ein TV, der nur unter Leitung von ver.di zustande kommt, die meiner Meinung nach und nach Meinung diverser Personalvertreter gerade Tarifverträge mit Hungerlöhnen abschließen, nur damit die Mitgliederzahl wieder steigt, bringt den Kolleginnen und Kollegen rein gar nichts, weil sie dann mit dem Gehalt, was sie mehr erhalten, die Gewerkschaftsbeiträge zahlen.

Du solltest dich da mal richtig schlau machen, nicht irgendwelche Sachen ins Blaue hinein erzählen ohne Hand und Fuß.
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#117

29.08.2010, 17:17

Ich sage auch nicht, dass ver.di das super toll macht, aber die Verträge, die es gibt, sind nicht so schlecht, dass man sich nicht zumindest an diesen Beträgen orientieren könnte. Und über die "Haustarife", wie du sie nennst, habe ich durchaus nachgedacht. Dass es nicht von heute auf morgen geht und dass es vielleicht nie zu Tarifverträgen in großem Stile kommen wird, ist auch mir klar. Ich bin nicht naiv. Aber es muss auf jeden Fall durch Reden, Schreiben, Reden, Schreiben, Wiederholen und Predigen in alle Köpfe - und zwar auch in die der Chefs - kommen, dass 6,92 € / Stunde (1300 € brutto bei 40 Stunden) schlicht ein Ding der Unmöglichkeit sind.

Es hilft niemanden zu sagen, wir können es nicht ändern. Doch, das müssen wir ändern. Das muss in die Köpfe rein. Das muss immer wieder und wieder gesagt werden. Hier lesen auch Anwälte mit, die beim Lesen vielleicht mal den Taschenrechner und die Gehaltsabrechnungen ihrer Mitarbeiter in die Hand nehmen. Es geht nur darum, dass Bewusstsein zu wecken und das Thema am Laufen zu halten. Wieder und wieder und wieder. Das ist das Mindeste, was eine Interessenvertretung tun muss.

Und vielleicht werden aus zwei Haustarifverträgen irgendwann mal drei oder vier oder fünf. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Und so schlecht und falsch macht ver.di es offenbar nicht, wenn es möglich ist, Anwälte dazu zu bringen, sich als Tarifpartei zusammenzuschließen und Tarifverträge abzuschließen. Warum dann nicht da weitermachenund sich dort Ideen holen? Dass ver.di die Mitgliedschaften nicht für lau anbietet, hat vermutlich einen tieferen Sinn. Damit sich die Mitglieder für die Arbeit ihrer Gewerkschaft interessieren. Dass es sich um 1 % des Bruttolohns handelt, hat sicherlich auch einen Sinn. Wer weniger verdient, zahlt weniger. Ob ver.di alles richtig macht (gerade bei den Beiträgen), kann und will ich nicht beurteilen. Wie ich zur Null-Beitragslösung stehe, ist allgemein bekannt. Aber die Forderung nach Mindestlohn von 8,50 € ist genau richtig. Und das muss sich die IG ReNo auf die Fahne schreiben. Ob durch Tarifverträge oder durch freiwilliges Handeln aller an Arbeitsverträgen Beteiligter.

Wenn eine RA-Kammer 1300 € brutto für 40 Stunden auch nur in Erwägung zieht, dann ist das ein deutliches Signal dafür, dass dort kein Taschenrechner in die Hand genommen wurde und dass man als Interessenvertretung der Arbeitnehmer deutliche Worte hierzu sagen muss. Dazu ist eine Interessenvertretung da. Und da wollten wir damals bei der Gründung der IG ReNo hin. Und da will ich heute noch hin.
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#118

29.08.2010, 17:38

Eins noch dazu:

Es war nie die Rede davon, das Thema abzuschließen, du mußt richtig lesen :!: Aber die IG geht andere Wege bei diesem Thema, aber sie geht sie jetzt wenigstens, ob sich die Anwaltschaft darauf einläßt werden wir sehen.
Aber die Forderung nach Mindestlohn von 8,50 € ist genau richtig.
:lol: auch hier sage ich nur noch mal, lesen Gina, lesen mußt du und mal auf eine Veranstaltung von ver.di gehen und auch zuhören.
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#119

29.08.2010, 19:02

Jupp, Du bist nicht der einzige, der es mit seinem Arbeitgeber gut getroffen hat. Ich habe bei meinem jetzigen Arbeigeber - sowie den Vorgängerkanzleien - bisher immer Glück gehabt, dass die Bezahlung ok war. Auch Seminare und sonstiges werden gezahlt bzw. auch gewünscht und erwartet. Bei uns ist Pflicht, im Jahr ein bis zwei Seminare zu belgen.

Im übrigen glaube ich nicht daran, dass sich Anwälte jemals einem Tarifvertrag unterwerfen. Es gibt Kanzleien, die je nach Umsatz ihre Angestellten an dem Gewinn beteiligen. Die Idee finde ich nicht verkehrt. Mit solchen Zahlungen gewinnen auch Anwälte. Sie haben nicht ständig höhere Zahlungen und verpflichten sich nicht auf Jahre, Gehaltssteigerungen, die aufgrund eines umsatzstarken Jahres anstehen würden, sofort weiterzugeben. Vielleicht wäre das ja mal ein Denkanstoß.
Liebe Grüße

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Gina

#120

29.08.2010, 19:51

JSanny hat geschrieben:
Aber die Forderung nach Mindestlohn von 8,50 € ist genau richtig.
:lol: auch hier sage ich nur noch mal, lesen Gina, lesen mußt du und mal auf eine Veranstaltung von ver.di gehen und auch zuhören.
Du kannst ruhig offen über das sprechen, was mir möglicherweise entgangen ist. Andeutungen sind fehl am Platze. Ich lasse mir gern erklären, wenn ich etwas falsch verstanden habe. Der DGB hat´s jedenfalls groß auf seiner HP: http://www.dgb.de/presse/++co++c5cf96f6 ... 188b4dc422" target="blank
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