Vorstellungsgespräch

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Luise153
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#11

13.01.2012, 16:26

Immer schön locker bleiben, dann ist man am natürlichsten :wink:

:wink2
Jupp03/11

#12

13.01.2012, 16:27

sie ist wohl schon unterwegs :mrgreen:
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#13

16.01.2012, 08:49

Hallo Ihr Lieben!

Wie versprochen nun mein Bericht vom Vorstellungsgespräch.

Mich erwarteten zwei junge Anwälte (eine Dame/ein Herr), welche auf Anhieb sympathisch waren. Sie erzählten erst einmal etwas über die Kanzlei, welche gerade im Aufbau ist und über die ausgeschriebene Stelle sowie welche Erwartungen sie hegen (es wird eine erfahrene Kraft gesucht, die gewohnt ist, eigenständig zu arbeiten). Die Stelle ist derzeit für halbe Tage ausgeschrieben, soll aber nach und nach aufgestockt werden.

Nun zu meiner Ansicht: Ich bin (auch nach nochmaligem drüber schlafen) ziemlich positiv angetan und der Meinung, dass es - nach dem Bericht der Anwälte - der Job ist, nach dem ich seit längerem auf der Suche bin. Ich könnte mich dort frei entfalten und mich einbringen. Derzeit arbeite ich in einer mittelständischen Kanzlei, in welcher alles fest eingefahren ist und man keine Möglichkeit hat, sich weiterzuentwickeln. Allerdings muss ich erwähnen, dass ich derzeit einen wirklich sehr gut bezahlten 40-Stunden-Job habe, welcher auch zukünftig sicher zu sein scheint.

Nun bin ich ein wenig hin- und hergerissen, ob ich meinen guten Job aufgeben soll, um einen Neuanfang zu wagen. Was mich sehr verunsichert ist, dass ich vorerst mit einem halben Gehalt klarkommen muss. Ich würde zusätzlich selbstverständlich noch einen 400-Euro-Job annehmen müssen, um über die Runden zu kommen. Ferner gehe ich das Risiko ein, dass wenn ich wider Erwarten im neuen Job arbeitslos werden würde, nur Arbeitslosengeld berechnet nach einem halben Gehalt zu bekommen.

Also kurz gefasst: Ich würde den neuen Job gerne annehmen, habe aber bezüglich der neuen finanziellen Situation ein wenig Angst. Was meint ihr? Weiterhin im guten bezahlten, recht sicheren Job gelangweilt weitermachen oder neu motiviert durchstarten und die finanziellen Einbußen hinnehmen. Ich weiß, dass ich die Entscheidung letztendlich nur selber tragen kann, wäre aber über Eure Einschätzungen dankbar!

Erst einmal vielen lieben Dank!

LG
Ernie

#14

16.01.2012, 09:14

Tja, das ist nicht einfach zu entscheiden. Ein wenig würde ich es abhängig machen von "Deiner Hintergrundgeschichte" und Deinem Alter. Bist Du wagemutig oder eher der Sicherheitstyp?
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#15

16.01.2012, 09:16

Da kann dir leider sicher keiner einen Rat geben, nur du kennst die Anwälte, die neue und die alte Kanzlei usw.

Das allerschlimmste scheint mir zu sein, ob du mit dem halben Gehalt auskommst bzw. die von dir geschilderte Angst der Arbeislosigkeit und dann nur ALG auf das halbe Gehalt (wobei hier ja die letzten 12 Monate zählen)

Aber ich denke mir mal so, dass du sicher schnell einen neuen Job finden wirst, sofern du tatsächlich arbeitslos werden würdest (was wir mal nicht hoffen wollen)
Goldlöckchen

#16

16.01.2012, 09:29

Was langweilt Dich denn im jetzigen Job?
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#17

16.01.2012, 09:32

:wink1 Ihr Lieben!

Lieben Dank für die schnellen Antworten! Ich wusste doch, dass man auf Euch zählen kann!

Also kurz nochmal was zu mir: Also ich bin inzwischen 35 Jahre alt und leider eher der Sicherheitstyp :pfeif . Ich weiß auch, dass ich mit wenig Geld auskomme (musste ich lange Zeit, bevor ich den gut bezahlten Job 2002 erhalten habe). Aber man muss auch sagen, dass man nach so langer Zeit aufgrund des guten Gehalts verwöhnt ist, leider :oops:

Zum anderen denke ich auch, dass ich bestimmt auch wieder einen neuen Job finden würde, wenn mich die Arbeitslosigkeit überfallen würde. Ach mensch, ich wünste, ich wäre mal ein wenig mutiger. Wie heißt es so schön: Wer nichts wagt, der nicht gewinnt. Sehr sehr schwierig, aber vielleicht mache ich mir wirklich zu viele Gedanken.

:thx

LG
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#18

16.01.2012, 09:34

ich würde auf mein Bauchgefühl hören
die Frage ist auch, wie sehr du dir einen neuen Job wünschst.. du sagst, es ist alles eingefahren bei euch.. hm naja irgendwann ist es überall eingefahren
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#19

16.01.2012, 10:31

Hallo Rapunzel :wink2

Sorry, wollte Dich nicht übergehen, habe es einfach überlesen.

Mich langweilt, dass man hier nicht wirklich etwas selbstständig machen darf. Vorschläge zu Veränderungen werden schon mal gar nicht angehört geschweige denn berücksichtigt. Meine Hauptaufgabe (80%) besteht darin, ellenlange Schriftsätze zu schreiben. Dies war nicht immer so. Seit Anfang 2011 hat sich unsere Kanzlei verkleinert und ich habe einen neuen Anwalt zugeteilt bekommen, welcher halt vorwiegend Diktate produziert. Leider besteht nicht die Möglichkeit, dass ich einfach den Anwalt wechsle, da dazu nicht die Auswahl gegeben ist. Wir sind inzwischen so klein, dass wir nur noch zwei Sekretärinnen für zwei Anwälte sind.

Ich habe mir das jetzt ein Jahr angeschaut und bin schon seit längerem unzufrieden, ist jetzt nicht eine Kurzschlussreaktion. Ferner komme ich mit der mir verbliebenen Kollegin zwar einigermaßen klar, bin jedoch ziemlich von ihr angenervt, da sie den ganzen Tag nur rumnöhlt. Ich höre gefühlte 30 mal am Tag, dass ihr warm ist, oder wie blöd der Verkehr ist oder der Chef wieder mal nervt etc. Und das ist nur ein kleiner Auszug. Sie treibt mich in den Wahnsinn :oops: . Jetzt weiß ich auch, was die Kollegin, welche zuvor mit ihr zusammen gesessen hat, gemeint hat. Sie war so froh, als sie die Kanzlei verlassen konnte. Naja, aber das ist ein anderes Thema. Vielleicht bin ich einfach zu sensibel.
sansibar
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#20

16.01.2012, 10:34

Also mich würde auch die Herausforderung enorm reizen: ne neue Kanzlei, die sich gerade aufbaut, die ne erfahrene Kraft sucht, das heißt doch: Du kannst unglaublich viel mitgestalten und die Kanzlei richtig prägen, die Anwälte erziehen und so weiter! Das fänd ich ziemlich unwiderstehlich.... Natürlich kannst du das nicht wissen, aber gibt es Indizien, dass die Kanzlei sich vielleicht nicht tragen wird? Also zB. superprotzige Einrichtung (die noch bezahlt werden muss), superteure Klamotten oder Autos (dito) oder machen die Anwälte (haben sie Fachanwaltschaften??), sie kriegen´s gebacken und setzen sich ein? Was mich auch positiv denken lassen würde, ist, dass sie - im Unterschied zu gaaaaanz vielen jungen Anwälten - wissen, dass sie ne erfahrene Kraft brauchen und bezahlen müssen, damit sie entsprechende Unterstützung bekommen.
Insgesamt: Ich würd´s wagen, wenn ich die Durststrecke Halbtagsjob überbrücken kann!
Grüße - sansibar
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