Neuer Job gefällt nicht - was nun?

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Chrissy Feldy
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#11

11.10.2009, 17:54

Trotzdem würde ich ein Gespräch mit den beiden Dir zugewiesenen Anwälten führen. So kann es ja nun nicht sein. Du machst Dich selbst fertig. Auch wenn Du Dir einen neuen Job suchst. Du bleibst bis zum Neuantritt ja da und dann direkt "körperlich und seelisch fertig" bei einem anderen anzufangen, hinterläßt auch keinen guten Eindruck.

Also rede auf jeden Fall mit den beiden Anwälten. Vielleicht läßt sich doch was ändern. Schließlich hat man Dir im Vorstellungs-/Einstellungsgespräch alles anders erzählt, als es tatsächlich ist.

Und hör auf mit den vielen Überstunden zu zeigen, dass Du die Arbeit zu 7/8 schaffst. Das bringt es in dem Augenblick auch nicht.

Überstunden können anfallen, wenn eine eilige Frist noch raus muss am selben Tag, aber nicht täglich wegen "normaler" Arbeit.
L.G. Chrissy
Sam29

#12

11.10.2009, 18:45

Ich kenne das. Ich war damals mit einem Anwalt zusammen, der jedoch An Auftragsvolumen dessen erine drei-Anwälte-Kanzlei hatte. Zudem, war der wehrste Chef nie anwesend, so dass man alles alleine machen mußte. Ich ackerte wie ein Gaul, weil ich alles schaffen wollte. Nur wenn man 7 Posteingänge abgearbeitet hat - hier gingen 3-4Seitige Schreiben raus - kamen 10 Posteingänge wieder nach. Hienzu noch Buchhaltung, ZV, Anrufe und dann noch täglich drei - vier Neumandate. Zich überstunden und irgenwann keine Lust mehr. Also habe ich die Arbeit sogar mit nach Hause genommen. Der Dank war dafür? Keiner, mir wurde sogar gesagt, wieso machen sie das auch zu Hause.
Also fing ich an, einen Gang zurückzuschalte, kam pünktlich, habe meine Arbeit locker erledigt, was ich nicht schaffte bliebe liegen, und ich ging auch pünktlich. Im Endeffekt hatte ich 5 Häufchen á 8-10 Akte unerledigt. Tja mehr als arbeiten kann ich nicht. Dann kamm der Chef auf die Idee eine Vollzeitkraft einzustellen. Erst dann, als er sah, dass es mit einer person und Halbtag nicht hinhauen kann. Der Dank für all das? Keiner, ich arbeite heute nicht mehr da und der erste freie Tag war wie ein Stein der von meinem Rücken viel. Heute weiß ich, nicht wie ein Schwein ackern nur um es anderen zu beweisen, sondern einfach nur seine Arbeit machen, was erledigt wird, wird erledigt, was nicht muss liegen bleiben.
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Pepsi
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#13

11.10.2009, 20:30

ja, bloß wenn es dann heißt, sie sind zu langsam und man fliegt raus, dann möchte ich dich mal sehen! (ist mir passiert, obwohl gar nicht viel los war)
Sam29

#14

12.10.2009, 09:50

Jeder der weiß wie schnell er ist, wird sich auch enstprechend zu rechtfertigen wissen.
Wenn bei Dir nicht viel los war, frage ich mich, warum Dir vorgeworfen wurde, dass Du zu langsam warst. Theoretisch müßtest Du ja dann alles gut geschafft haben. Bei TS ist jedoch das Gegenteilige der FAll.
BabyBen

#15

12.10.2009, 10:30

Am Anfang würde ich nicht gleich in die Offensive gehen, sondern erst einmal versuchen, den Job so gut es geht zu erledigen. Denn es kommt selten gut an, wenn die Neue gleich alles verändern will.

Wenn dann ein bisschen Zeit verstrichen ist und Du vielleicht schon ein positives Feedback hast, dann würde ich daran gehen, die Sache auf vernünftige Füße zu stellen.

p.s. Reden wir von einer Insolvenzverwalterkanzlei?
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Lena
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#16

12.10.2009, 11:06

Was mich stutzig macht: Wer sagt dass dir keiner helfen kann/soll/darf? "Nur" die anderen Angestellten? Event. da mal nachhaken. Nicht auf "angeblich sagen das die Chefs bzw. es kommt von der oberen Chefetage" verlassen - sondern die Chefs direkt ansprechen. Manchmal ist es ja auch so, dass man anderen nicht helfen will oder sagt "du kriegst keine Unterstützung", weil man selbst Angst um seinen Job hat. Weil du event. besser qualifiziert bist etc. (hatte das mal in nem Büro da war ne "normale" Fachkraft die Angst um ihren Job hatte weil ich den Referenten (vergleichbar mim Fachwirt) hatte - die war genauso - nur Chefs sehen sowas nicht).

Und wg. der nicht vorhandenen Probezeit - was macht das für einen Unterschied? Lediglich 2 Wochen längere Kündigungsfrist. Mehr nicht. Du erwirbst den vollen Urlaubsanspruch genauso erst in 6 Wo., du kannst genauso "grundlos" gekündigt werden oder kündigen. Wie gesagt, nur statt 2 hast du 4 Wo. Kündigungsfrist (falls nix andres im Vertrag steht).

Generell - jeder Wechsel bringt Probleme mit sich. Aber man wächst an den Aufgaben. Natürlich ist erst mal alles neu und ungewohnt, und man brauch teilweise mehrere Wochen bis man sich richtig eingewöhnt hat. Bis man Arbeitsabläufe kennt, das PC_System (auch wenns das gleiche Programm ist wie vorher, aber jede Kanzlei hat da ihre Eigenarten), bis man weiß wer für was zuständig ist etc. Nicht direkt nach 10 Tagen die Flinte ins Korn schmeißen wollen!
Sunny1608
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#17

19.10.2009, 19:27

Also mit dem Chef ist nicht zu reden. Er ist tatsächlich der Meinung, wenn man meint, es ist zu viel, soll man doch kündigen. Dass mit dem nicht helfen kommt von oberster Etage. Es werden dort andauernd Besprechungen zwischen den Anwälten gemacht und der neue Plan dann alle Mitarbeiter verteilt, darunter auch, dass man halt auf sich allein gestellt ist.

Es ist ein unmögliches Büro, ich habe sowas noch nie erlebt, Azubis dürfen keine Akten kopieren, Azubis dürfen dort fast gar nichts, nicht mal Post eintüten.

Man muss dass alles mitmachen. Ich weiss gar nicht mehr wo mir der Kopf steht...und den chefs interessiert das nicht. Ich bin weiß Gott keine langsame Arbeiterin, ganz im Gegenteil. Aber selbst ich kann dieses Arbeitsaufkommen nicht schaffen....ich hoffe es ergibt sich bald was neues....ich merke jetzt schon dass ich krank werde durch den Stress....habe Herzrasen, Rückenschmerzen, Migräne, Schmerzen in den Gelenken....und das nach so kurzer Zeit...

Das hat auch nichts mehr mit Einarbeitung zu tun....und sich erstmal dran gewöhnen....der Chef hat schon gesagt, es wird noch mehr Arbeit für mich werden, weil er demnächst das meiste an mich abgeben will, damit er nicht mehr soviel machen muss....Pfff...das kann man gar nicht schaffen...Meine Vorgängerin ist übrigens aufgrund Stress gegangen....und hatte mehr als genug überstunden, die konnte gleich drei monate frei nehmen damit...also selbst eingearbeitete leute haben es dort nicht geschafft, das zu bewältigen.

Gott sei dank gibt es in München genügend kanzleien, da muss sich doch was machen lassen...sonst bleibt mir bald echt nur noch der Weg zum Arzt und in die Arbeitslosigkeit...denn auf Dauer werde ich rein körperlich nicht mehr mitmachen können....
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Gruftie
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#18

19.10.2009, 19:53

Sunny, an Deiner Stelle würde ich mir ganz schnell etwas Neues suchen und vielleicht erst einmal zum Arzt gehen, bevor Du wegen der Überlastung für viel längere Zeit ausfällst...

Ich drück Dir ganz dolle die Daumen, dass Du bald etwas Besseres findest!!! :daumen
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Versuche zu lächeln, auch wenn die Traurigkeit Dich zu ersticken droht…
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#19

19.10.2009, 20:18

Einer Bekannten ging es ähnlich. Sie hatte aber Glück. Sie ist zum Arbeitsamt und hat dort eine ziemlich nette Dame an die Seite bekommen die ihr Stellen zugeschickt hat. Das kann ich dir nur wärmstens weiterempfehlen!
Schau, dass du da raus kommst! Wenn es schon nach dieser kurzen Zeit so ist, dann musst du dir eine andere Stelle suchen. Du verlierst so nicht nur den Spaß am Beruf, du verlierst vorallem dich!
In deiner alten Kanzlei wurde doch deine Stelle frei. Ist die schon besetzt? Gibt es keine Möglichkeit, zumindest vorerst, wieder zurückzugehen? Immerhin wissen die, was sie an dir haben... Ich wünsche dir auf jeden Fall schon mal viel Glück für die Suche!!
Maximum
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#20

19.10.2009, 20:58

Gott sei dank gibt es in München genügend kanzleien, da muss sich doch was machen lassen
Locker! München ist einige der wenigen Städte in denen man trotz Wirtschaftskrise usw. gute Jobs auch heutzutage findet.

Deswegen nicht mies behandeln lassen sondern selbst handeln!!!
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