Unglücklich in meiner Kanzlei

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nicole271085
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#1

04.08.2010, 12:34

Auch wenn ich euch vielleicht nerve, würde ich mich um Antworten freuen.

Ich habe eben wieder gemerkt wie unglücklich ich in meiner Kanzlei bin. Ich dachte in den letzten Tagen wirklich, ich hätte mich wieder gefangen und könnte das negative vergessen.

Wie ihr vielleicht wisst, finde ich, dass ich zu wenig Gehalt bekomme. Ich würde gerne wissen, was man brutto verdient, wenn man seit 1,5 Jahren in der Kanzlei beschäftigt ist, alleine für drei Anwälte arbeitet und für ein Inkasso und außerdem noch morgens die üblichen Sachen macht, wie Spülmaschine ausrümen, Müll weg bringen, Staubsaugen usw. Ich verdiene 1.350,00 € brutto und bin Steuerklasse 1 aus NRW.

Jedenfalls hat eben das Telefon geklingelt und ich bin dran gegangen. Meine Chefin hat mit dem Handy (leise) telefoniert und am Telefon war eine ehemalige Anwältin, die gekündigt hat und jetzt mit meiner Chefin sozusagen Streit hat. Ich wollte das Gespräch weiterleiten und da meinte meine Chefin ganz patzig, sie würde telefonieren und knallte den Hörer auf. Überhaupt ist sie wieder ziemlich zickig heute, verdreht die Augen usw., wenn man sie was fragt.

Ich habe mich jetzt zu einer Fortbildung/Studium angemeldet und überlege nun wieder ob ich hier kündigen soll, und mich woanders bewerben soll. Mein Problem ist wiederrum, dass ich dann wohl gesperrt bin und kein Arbeitslosengeld bekomme (da ich eine eigene Wohnung habe, brauche ich monatlich Geld).

Ich würde mich gerne mal infomieren beim Arbeitsamt wegen Stellen, Arbeitslosengeld etc. oder aber ich würde mich gerne direkt woanders bewerben und dann, wenn ich die Stelle habe, Kündigen. Allerdings habe ich da wiederrum Angst, dass meine Chefs das heraus bekommen.

Ich weiß wirklich keinen Rat mehr und bitte um eure Meinung.
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Lämmchen
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#2

04.08.2010, 12:43

Es spricht doch gar nichts dagegen, dass Du Dich bewirbst. Probier es doch einfach. Ich würde an Deiner Stelle nicht kündigen, ohne etwas Neues zu haben.

Allerdings ist es ja keine Seltenheit, dass Frau ab und zu zickig ist. Solche Situationen, in denen mein Chef mit seinem anderen Telefon telefoniert und entsprechend mein Telefonat nicht annehmen kann, kenne ich auch. Meiner Meinung nach steht es jedem auch zu, einen schlechten Tag zu haben. Ich weiß nicht, was sonst bei Euch schief läuft. Aber wenn ich jedesmal, wenn meine eine Cheffin "zickt" das Handtuch schmeißen würde, hätte ich ein Problem.

Ich vermute einfach, dass bei Dir noch mehr schief läuft oder aber dass Du ein wenig dünnhäutig bist.

Was die Arbeit bzw. das Gehalt angeht, scheint es mir auch ein wenig niedrig zu sein.
Liebe Grüße

Das Lämmchen Bild
Gina

#3

04.08.2010, 12:43

nicole271085 hat geschrieben: 1.350,00 € brutto
Bei wie vielen vereinbarten Wochenstunden?

Durchhalten, bewerben und bei neuem Job kündigen. Ansonsten bleibt nur ein ärztliches Attest, damit du um die Sperre rumkommst. Macht sich aber m.E. auch nicht so besonders gut.... :?
Mauli

#4

04.08.2010, 12:47

Also ich finde 1350 brutto viel zu wenig. Vor allem wenn es stimmen sollte, dass du aus Köln kommst. Mit deiner Berufserfahrung kannst du dort auf jeden Fall 1800 brutto verdienen. Mieses Verhalten deiner Anwälte musst du auch nicht bis zum St. Nimmerlandstag ertragen. Es gibt in Köln genug Anwälte, viele die besser bezahlen (natürlich auch welche die schlechter bezahlen) und allgemein ganz gute Konditionen haben. Eine ehemalige Kollegin hat hier erst vor kurzem die Stelle gewechselt und arbeitet nun in einer Kanzlei mit klasse Betriebsklima und spitzen Konditionen. Also steck nicht den Kopf in den Sand sondern bewirb dich und zwar bevor du kündigst...
Klar Launen von Anwälten und Miesmacherei muss man sich wohl in jeder Kanzlei mal anhören bzw ertragen aber wenn es überhaupt nicht mehr geht bewirb dich.. Was hält dich auf? Meinste du bekommst jung, ungebunden und wissenshungrig keinen Job? Zumal du noch ein Studium anstrebst? Das sind doch super Voraussetzungen, vorallem mit Inkassokenntnissen. Ich denke in NRW sieht es jobmäßig echt noch gut aus. Ich mache mir diesbezüglich keine Gedanken...
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Yvi_882
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#5

04.08.2010, 13:04

Ich bin ebenfalls aus NRW und kann dir nur sagen, dass ich damals, als ich noch in einer anderen Kanzlei gearbeitet habe, bei einer 40-Stunden-Woche nur 1.100 € brutto verdient habe, bei zwei Jahren Berufserfahrung.

Ansonsten kann ich dir nur sagen bewerbe dich und kündige nicht von selbst, dass die Chefinnen manchmal zicken ist normal, sowas kenne ich auch, also lass den Kopf nicht hängen.
Ninine
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#6

04.08.2010, 13:23

Ich komme aus Frankfurt. Hier kann man auf der Seite der Rechtsanwaltskammer ein kostenloses anonymisiertes Inserat aufgeben und so was Neues suchen. Allein das Suchen hat mir schon geholfen, die Launen meiner Ex-Chefin besser zu ertragen.

Viel Erfolg - alles wird gut

Ninine
Gina

#7

04.08.2010, 13:51

Mauli hat geschrieben:Also ich finde 1350 brutto viel zu wenig.
Ach, bei vielleicht nur 25 Stunden wär´s okay. :lol: Wie gesagt, kommt ja auf die Stundenzahl an. Bei 40 Stunden isses natürlich ein bissi wenig, aber dazu hat sie ja noch nix gesagt (dann wären´s nur 7,79 €/Stunde).

Aber wenig Geld und unglücklich kann nur bedeuten: Wech da!
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Pepsi
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#8

04.08.2010, 14:02

Vielleicht magst du uns schreiben, was dich noch stört.

Ich kann dich verstehen, manchmal haben Chefs halt ihre Launen und man kann es nicht verstehen. Wenn ich das so machen würde, dann wär aber was los...
Mauli

#9

04.08.2010, 14:10

Natürlich ist das "viel zu wenig" auf eine 40-Stunden-Woche bezogen... Für 25 Stunden würde ich "ok" sagen. Kenne auch hier Leute, die für nicht fachbezogene Arbeit 1600 brutto bekommen bei nur 25 Stunden.
Sag uns am besten mal wo der Schuh drückt bzw was genau vorfällt, die Situation die du hier mit deiner Chefin erlebt hast habe ich auch schon des Öfteren erlebt, nur habe ich mittlerweile ein dermaßen dickes Fell, dass es mich einfach nicht mehr so juckt wie am Anfang. Mit den Launen speziell der RA-Innen muss man sich in unserem Job wohl anfreunden. Sollte neben diesen Zickigkeiten und kleinen Sticheleien allerdings noch Weiteres angefallen sein, dass den Bogen aus deiner Sicht überspannt solltest du deine Schlüsse daraus ziehen. Wie schon geschrieben: Schlechtes Gehalt und schlechtes Klima geht nicht.. also würde ich mich bewerben. Du bist noch jung und musst dich nicht jetzt schon nervlich kaputt machen. Schließlich hast du mal noch locker 40 Jahre zu arbeiten.

Ich sag mal wenn sie dich wenigstens angemessen bezahlen würden, könnte man einen Teil des Gehalts als "Schmerzensgeld für seelische Grausamkeit" betrachten ;)
Zuletzt geändert von Mauli am 26.04.2011, 15:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Novia
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#10

04.08.2010, 14:12

nicole271085 hatte mal im Juli zu den Verhältnissen in ihrer Kanzlei geschrieben..

http://www.foreno.de/viewtopic.php?f=34&t=41689" target="blank
:pcwink LG Novia
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