Umgang mit Auszubildenden

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No.Me.
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#1

17.05.2010, 22:12

Hallo,

ich hab im Januar meinen Job gewechselt und bin jetzt auch für die Auszubildenden zuständig. Wie läuft das eigentlich so bei euch ab. Ich kenne es aus meiner Ausbildung so, dass die "Bürovorsteherin" mir Aufgaben gegeben hat, die ich machen sollte und mir dann dazu am Anfang natürlich auch alles erklärt hat. Wenn ich dann nichts zu tun hatte, hatte ich mir Arbeit gesucht. Wenn die "Bürovorsteherin" etwas gesagt hatte, dann hab ich es auch erledigt.

In dem neuen Büro gibt es halt auch Auszubildende. Ich habe nur das Gefühl, dass die mich nicht richtig ernst nehmen. Beispiel: Wenn ich sie darum bitte bis zur einer bestimmten Uhrzeit die Post zu holen, weil ich es nicht schaffe und derzeit für die Azubis nichts zu tun ist, muss ich erst daran erinnern. Am Freitag hatte ich darum gebeten, dass der Karton Akten in den Keller gebracht wird und entsprechend in die Fächer einsortiert. Morgen haben wir Dienstag oder einmal die Akten durchzusehen, ob alle verfristet sind. Das war Anfang letzter Woche. Da bekam ich nur die Antwort, das hab ich schon mal gemacht. Es ist wirklich so, das derzeit im RA-Bereich (wir bilden derzeit nur Refa aus) nichts zu tun ist. Vor der schriftlichen Prüfung, hab ich sie auch lernen lassen, aber jetzt. Wird die Wand angestarrt, Käffchen in der Küche getrunken etc. Das sind absolut keine schönen Aufgaben, das weiß jeder, aber diese Aufgaben müssen auch gemacht werden. Aber auch bei Aufgaben wie ein Bandschreiben, Akten anlegen und MBs machen wird genauso reagiert. Manchmal wird auch ungefragt die Arbeitszeit verkürzt, weil man mal ne Ausnahme gemacht hat und sie früher gehen durften. Das wird jetzt als Selbstverständlichkeit angesehen, dass man immer früher gehen darf. Ich bin da echt noch freundlich, obwohl ich manchmal über einige zickige Antworten echt ausflippen könnte. Manchmal mache ich dann auch die Sachen selber, weil ich keine Lust auf lange Diskussionen habe.

Wenn ihr mir jetzt mir dem Rat kommt: Sprech das doch mal aus, dann kann ich euch sagen, das hab ich schon gemacht und dann ist es halt schlimmer geworden bzw. ich empfinde es als schlimmer. Daher würde es mich mal interessieren, wie es bei euch so abläuft und ob ihr Tipps für mich habt. Vielleicht sehe ich es auch nur zu verbissen.
Nein, ich bin kein Spruch, Du brauchst gar nicht weiter lesen. Ich bin werder lustig noch informativ. Ich bin nur eine sinnlose Ansammlung von Buchstaben, um diesen Platz hier zu füllen und keiner hat mich lieb, also lass mich in Ruhe und hör auf mich zu lesen, bin sowieso schon vorbei!
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Lómadia
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#2

18.05.2010, 07:43

Hast du eine Ahnung, ob das Verhalten auch vorher schon so war? Evtl. läuft das unter "Grenzen austesten", weil du nach ihnen in die Kanzlei gekommen bist ... manche Azubis sind da ja leider wie kleine Kinder (nicht alle, ich weiss). Ich würde klare Ansagen machen "ich erwarte, dass xy bis dahin erledigt ist" - keine Ahnung, ob du das für dich umsetzen kannst? Viele Azubis brauchen eine klare Führung.

Ich kenne das mit dem lieber schnell selbst erledigen. Aber damit tust du dir auf Dauer keinen Gefallen ...

LG
Lóma
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LuzZi
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#3

18.05.2010, 08:49

Ist sie älter als du?
Egal wie tief man die Messlatte der Dummheit setzt, es gibt jeden Tag jemanden, der bequem darunter durchlaufen kann.
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Pepples
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#4

18.05.2010, 08:55

Wenn die Dir so auf der Nase rumtanzen, musst Du ganz klare Ansagen machen und Dich durchsetzen, auch wenn's dann erstmal schlimmer wird. Aber da muss Du dann durch.
Setz Zeiträume, bis wann die Aufgaben zu erledigen sind. Wenn einfach früher Feierabend gemacht wird und das nicht genehmigt war, wird die Zeit nachgearbeitet. Und ganz wichtig, sprech Dich mit dem Chef ab, damit er hinter Dir steht.
"Sie hören von meinem Anwalt" ist die Erwachsenenversion von "Das sag ich meiner Mama!" 134
Goldlöckchen

#5

18.05.2010, 08:58

Wenn Du ausbilden sollst/musst, musst Du klare Grenzen ziehen. Dann bist Du nunmal eine Art Vorgesetzte und musst Dir Respekt verschaffen. Auch nicht kumpelhaft sein, sondern mit einem gewissem Abstand. Und hol Dir Hilfe bei Deinem Chef, wenn sie Dir weiterhin auf der Nase rumtanzen. Du kannst ja mal fragen, ob dann auch weniger gezahlt werden kann, wenn sie eher Schluß machen wollen.
Zuletzt geändert von Goldlöckchen am 18.05.2010, 10:28, insgesamt 1-mal geändert.
gkutes

#6

18.05.2010, 09:53

Zuckerbrot und Peitsche :D
Ich denke mal, man "bittet" Azubis nicht, etwas zu tun. Klare Ansage und dann wird das gemacht und auch nicht nur einmal =)
Sonnenschein06
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#7

18.05.2010, 10:15

Es sollte doch möglich sein, diese kleinen "Monster" in die Schranken zu weisen. Es gibt immer Möglichkeiten. Wenn Du die Aufgabe hast sie auszubilden, ist es doch ganz leicht ihnen ihre Schwächen aufzuzeigen. Es ist klar, dass sie noch nicht alles wissen können, und da solltest Du ansetzen. Wenn wirklich "Flauten" sind, gib ihnen "Übungsaufgaben" und zwar solche wo keine Langeweile aufkommt. Ich weiß nicht welche Fachgebiete bei Euch bearbeitet werden, aber ZV, Nachlasssachen, knifflige Rechnungen, usw. gibt es doch. Das Ergebnis wird zeigen ob sie wirklich so toll sind und ob sie sich erlauben können, ihren Arbeitstag selbst zu gestalten bzw. zu beenden. Da solltest Du in Absprache mit den Chefs ansetzen.

Was ich hier aber immer wieder lesen muss und nicht verstehe, dass ihr größtenteils mit dem "Problem" Azubi allein seid. Also bei uns fragen die Chefs nach wie sie sich machen. Wenn es nach mehrmaligen Versuchen nicht klappt, stellen sie sich einfach mal dazu und schauen wie sie ihre Arbeiten erledigen, sprich schreiben, Rechnungen machen, Forderungskonten anlegen usw. usw. dann werden sie in der Regel ziemlich nervörs. Ein freundliches Darauhinweisen wie es geht gibt es nämlich nicht.Spätestens dann wissen sie wie der Hase läuft.
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#8

18.05.2010, 21:53

Danke schon mal für eure Meinung.
Meine Vorgängerin ist Anfang 40 und hat einen sehr, sehr strengten Ton an sich und pöbelt auch mit den Chefs rum, als wäre sie der Chef. Ja, eigentlich war sie es sogar auch. Ihr weiß von den Azubis,dass einige bereits am 1. Tag heuelnt nach Hause gegangen sind. Die eine Azubine ist 3 Jahre jünger als ich und die andere 20 Jahre älter. Mit der Älteren gibt es auch gar keine Probleme. Meine Chefs interessieren sich leider gar nicht für die Ausbildung der "jungen" Azubine, weil sie auch nicht so gut ist.
Eine Distanz besteht. Die geht sogar so weit, dass wir uns Privat mit "Sie" anreden. Wir haben Freundes-Freunde.
Ich hab heute versucht hart zu bleiben, bin nachher jedoch eingeknickt. Ich werd es aufjedenfall weiter probieren. Für morgen habe ich einige Akten rausgesucht und die Rechnungen raus genommen. Sie soll die doch noch mal abrechnen. Bislang hat sie sich immer geweigert, die Akte noch mal abzurechnen, aber ich will jetzt ja hart bleiben.
Nein, ich bin kein Spruch, Du brauchst gar nicht weiter lesen. Ich bin werder lustig noch informativ. Ich bin nur eine sinnlose Ansammlung von Buchstaben, um diesen Platz hier zu füllen und keiner hat mich lieb, also lass mich in Ruhe und hör auf mich zu lesen, bin sowieso schon vorbei!
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#9

19.05.2010, 11:25

Richtig!
Meine ehemalige Ausbilderin musste mir auch öfters in den Hintern treten (mir hat es nie geschadet)!
Sie sagte immer: Und du machst das jetzt ganz einfach, sonst müssen wir mal mit den Chefs zum Gespräch gehen...^^
Hat immer gezogen ;-)

Weiter viel Erfolg! :-)
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Lämmchen
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#10

19.05.2010, 15:18

Wenn Reden nichts hilft, schreib doch einfach Arbeitsanweisungen. Falls Ihr mit Outlook arbeitet, kannst Du ihr ja in ihren Kalender die Termine eintragen. Das ist zwar umständlich und bedeutet definitiv Mehrarbeit für Dich, aber vielleicht ist es ja einen Versuch wert. Ansonsten hat die Azubine sich bei Dir an- und abzumelden wenn sie geht.

Arbeitsverweigerung (wie z. B. nochmaliges Abrechnen) gibt es nicht und kann durchaus auch mal eine Abmahnung nach sich ziehen. Wenn sie wirklich gar nichts zu tun hat, lass sie doch einfach mal recherchieren, welche Gründe es geben könnte, um eine Abmahnung auszusprechen. :wink:

Ich wünsche Dir auch weiterhin viel Erfolg.
Liebe Grüße

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