Mit welchem Gehalt wärt Ihr zufrieden?

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Annile
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#131

21.05.2007, 19:32

So ich wollt mal wieder aufs Thema zurückkommen und mal meine Meinung dazu sagen:

Ich find es durchaus unangemessen - was Rechtsanwälte heutzutage ihren Angestellten zahlen.

3 - 4- 5 gute Arbeitsrechtssachen und die Angestellte ist abgezahlt.

Selbst fährt der Herr natürlich einen Audi A8 (nein nicht finanziert - natürlich sofort abbezahlt) und quält sich mit mir durch die Gehaltsverhandlungen...

Sätze wie "Kommen Sie mir jetzt ja nicht mit Frankfurter Gehältern" kann ich schon nicht mehr hören...

Ja ich muss ja mit Frankfurter Gehältern kommen.. sonst kann man sich ja heutzutage gar nich mehr ernähren...

Also irgendwas kann da ja nicht stimmen....
Es Annile :hurra
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Lena
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#132

21.05.2007, 19:37

@Wifey :good



Die Diskussionen hier schweifen - vorallem in letzter Zeit - leider oft vom eigentlichen Thema ab...
Und ich schließ mich Wifey an... Ja, ich mag ich schon irgendwann Kinder haben. Klar wird die Zeit dann extrem hart - aber ich hab mir auch vorgenommen, dann trotzdem irgendwann weiter zu arbeiten und diesen Job mit Stolz zu erfüllen... Und auch "nur" Hausfrau und Mutter kann sehr erfüllend sein, wenn die eigene Einstellung stimmt!

Sodele... aber mal back zum Thema... Ich kann schon sagen, dass ich momentan mit meinem Gehalt sehr zufrieden bin.
Klar, gegen noch mehr hätt ich nix einzuwenden (wer nicht), aber ich hab ja schon gemerkt wenn ich mich irgendwo beworben hab, dass ich in meinem Bereich so ziemlich schon im oberen Drittel stehe...
Hätt früher nie gedacht, dass ich so jung wie ich bin schon so viel kriegen kann. Aber hab dafür auch hart gearbeitet und viele Fortbildungen (ne Art Fernstudium) und ewig vielen Weiterbildungen (allein mein Lebenslauf hat etwas mehr als 30 Anlagen mit Bescheinigunen), teils mit sehr harten Prüfungen und vielen privaten Abstrichen in Kauf genommen. Und auch sonst... in der Nähe krieg ich keinen Job (sitze jeden Tag mind. 2 Stunden im Auto) und hab dadurch extrem lange Tage.
Aber ich kann sagen - das ganze hat sich gelohnt und ich bin froh drüber!!! Ewig lang (ich machs schon drei Jahre mit der langen Fahrt und dem mehr etwas Geld als andre verdienen) will ich das nicht machen. Hab mch jetzt verbessert mim neuen Job und spare jeden Tag 40 km (das fahren andre nochnicht mal ingesamt am Tag)... VOn daher alles hat seinen Preis... und jeder sollte sich überlegen ob es ihm das wert ist.
Mir ist es das - wie lange ... das weiß ich auch net... Aber ich weiß, dass ich hier in der Nähe mit mind. €1.000 im Monat weniger rechnen müsste...
Liebe Grüße
Lena

******************************************
Man muss mich nicht mögen, kennen reicht ;-)
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LenaX
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#133

21.05.2007, 20:09

Mr. Black,
mit welchem Gehalt wärest Du zufrieden??? welchen Gehalt findest Du für eine ReNo angemessen? wieviel wärest Du als "potenzieller Arbeitgeber" bereit, Deinen Angestellten zu bezahlen?
Ich denke, fast jeder von uns wäre (bei einer Vollzeitstelle) mit einem Nettogehalt von 1.500 € voll und ganz zufrieden, aber es geht mir nicht um die "Zufriedenheit" sondern ums Überleben... durchschnittlich verdienen die Forumsmitglieder ca. 1.000 € netto, das ist nicht unbedingt "zu wenig" aber nicht ausreichend, das reicht wahrscheinlich gerade mal für die Miete+NK und Lebensmittel. Jeder wäre mit einem angemessenen Gehalt zufrieden, und angemessen finde ich mindestens 1.500 € netto (brutto wäre natürlich von der Steuerklasse abhängig) ... alles andere ist eben zum Leben (damit meine ich nicht Überleben!) zu wenig...
LG, Lena
Jara
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#134

21.05.2007, 20:14

Ich lese schon den ganzen tag mit, hatte aber keine zeit bisher zu schreiben...

Mittlerweile haben Preußi, Lotti und Mr. Black eigentlich schon alles geschrieben, was ich auch schreiben wollte ;-)

Kinderbetreuung in der ehemaligen DDR: Auch ich habe schon oft gehört, dass diejenigen, die es wirklich erlebt haben, den Besuch der Kita nicht schlecht fanden und trotzdem eine gute Beziehung zu ihrer Mutter und ihrem Vater haben. Komischerweise bilden sich aber immer diejenigen MEinungen, die gar nicht aus eigener Erfahrung berichten!!!

Weiterhin vergessen viele heute, das was Mr. Black geschrieben hat:

wir sind das erste Mal in einer solchen Situation!!!

GOTTSEIDANK für uns Frauen!!!

Und auch für die Männer!!

Welcher Mann möchte denn bitteschön heute noch eine Frau, die ohne Ausbildung drei Kinder in die Welt setzt und die wohnung putzt und für die er finanziell sorgen soll???
Und WARUM eigentlich???
Warum soll das der Mann sein???

Dafür haben Frauen so lange gekämpft und jetzt wird hier eine zurück-an-den-Herd-Diskussion angefacht... versteh ich nicht!!!

Außerdem ist es in der Tat so:
Es kommt doch auch auf die Ansprüche die man hat an, oder nicht???

Ich finde es total schlimm, wenn Familien mit Kindern sich darüber beschweren, dass sie nicht oder nicht so oft in Urlaub fahren können oder dass die Kinder nicht Musikinstrumente oder teure Hobbys haben können...

Ist es denn nicht schon toll, dass man die Familie, die Kinder überhaupt hat???

Viele hier reden so, als sei es heute viel schwieriger als "früher". okay, wenn man mit früher vor 25 Jahren meint, dann vielleicht!
Aber das hat Mr. Black ja auch schon geschrieben, davor haben die Menschen davon geträumt was wir heute alles haben!

Mein Opa hatte zwei Wochen Urlaub im Jahr und eine 6-Tage-Woche. Die Familie war niemals in Urlaub. Und die waren noch froh und dankbar für das was sie hatten!

Also sorry, aber wenn es nur der Urlaub ist, den man sich mal ein paar Jahre nicht leisten kann, dann ist es halt so!

Um kurz zur Eingangsfrage zurückzukommen:
Ich bin ganz zufrieden mit meinem Gehalt. Mein Mann und ich können ganz gut leben, ich fahre öfter mal weg, gönne mir auch sonst was, ich kann ins Theater, Kino etc. gehen. Dafür verzichten wir auf andere Dinge. Wir haben z. B. keine so tolle Wohnung sondern eine günstige und kein Auto!

Man kann ja auch nicht erwarten, dass man eine dreijährige Ausbildung macht und hinterher verdient wie ein Akademiker!

Klar, wenn manche 900,00 EUR netto bekommen, dann ist das definitiv wenig Geld! Aber solange in Anwaltsbüros für das GEld Vollzeitkräfte arbeiten, solange werden viele Anwälte eben auch nicht mehr bezahlen, das habe ich ja schon öfter geschrieben hier...

Ich möchte jetzt auch keinen hier angreifen, aber früher war ganz bestimmt nicht alles besser, ganz im Gegenteil!!!


Und danke an Wifey:
Ich finde auch, dass man heutzutage noch Kinder bekommen kann und sollte!!!


Außerdem nochmal an die gestressten Mütter: (bewusst provokant!)
Wo sind denn eigentlich die Väter der Kinder die so intensiv von euch betreut werden müssen???
Wo sind die Männer die mit euch die Wohnungen bewohnen, die ihr putzen müsst???

Das ist doch das größte Problem: Das ALLES an den Frauen hängen bleiben soll!
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Ciara
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#135

21.05.2007, 20:16

Ich kann zwar nicht viel dazu beitragen wieviel angemessen wäre da ich noch nicht lange dabie bin und in meiner Ausbildung selber nur 500€ Brutto verdiene.

Allerdings, wenn ich das hier so höre sieht es schon echt schlecht aus. Meine Ausbilderin sagte mal zu mir ich könne nach der Ausbildung (sie wollen mich übernehmen) 1200€ Brutto verdienen. Ich bin aus allen Wolken gefallen.

Wenn ich das ganze mit meinem vorherigen Gehalt vergleiche ist das echt wenig.

Ich hab vorher im Einzelhandel gearbeitet.
Teilzeit, 33Stunden / Woche
Ungelernt
Brutto 1150€

Zusätzlich habe ich noch Vertretung der FIlialleitung gemacht was mir zusätzlich noch geld brachte. Ich habe für einen kompletten Vertretungstag (über 5 Stunden) ca. 20€ Brutto dazu bekommen.
Am Ende des Monats war ich meisten im Bereich von 10 Vertretungstagen, was mir nochmal ca. 200€ Brutto mehr brachte.

Da war ich am Ende schonmal bei guten 1500€ Brutto. Und das bei nur 33 Stunden und als ungelernte Kraft.
Wenn ich dann die Gehälter hier höre denkt man schon mal darüber nach nicht doch wieder zurück zum alten Job zu gehen.
Wer Dag for Dag sin Arbeit deit und jümmers op sin Posten steiht, und deit dat got und deit dat gern, der darf sich ok mal amüseern
Andreas

#136

21.05.2007, 21:22

Ohne zu Ende gelesen zu haben, kurz auf folgendes was, dann ist für mich Feierabend :D
Mr.Black hat geschrieben:wenn man heute mit dem Lebensstandard von vor 30/40 Jahren zufrieden bist genügt noch immer ein Einkommen (guck mal was die für Autos hatten, wer sich Kühlschrank und Waschmaschiene leisten konnte, kein LCD Fernseher, kein Handy, keine Playstation, kein Staubsauger...)
Mein Vater (+ 2003) war 1977 junger Schreinermeister, hatte ein Einkommen von 3.000 DM netto als Angestellter, uns ging es prima. Er erzählte mir mal, daß die Firmen sich um die Arbeiter gerissen haben. Er ist von 3.000 in die nächste Firma mit 4.000 DM monatlich netto abgeworben worden :shock:

Auto: Mercedes-Benz 380 SL

Meine Mutter fuhr im Taxi ins Nobel-Kaufhaus shoppen :shock:

Und das mit 3 Kindern und einem Arbeiter-Gehalt. Ein fleißiger Mann war er - so wie viele heute fleißig sind. Nur daß es sich damals halt noch gelohnt hat, zu arbeiten.

So, Feierabend :D
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schneeflocke
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#137

21.05.2007, 23:12

@jara


die von Dir gesuchten Väter gibt es.

Mein Mann hat 18 Jahre lang nur nachts gearbeitet. Ich tagsüber. Waren die Kinder krank, war was im Kindergarten und Schule, war der Papa -bedingt durch den Nachtdienst- tagsüber immer im Einsatz. Ich war Nachts für die Kinder da.

Papa kocht und putze auch. Bis heute ist es so geblieben.

Mein Mann hat eine 6 Tage Woche -immer- Er arbeitet jeden Sonntag.
Er arbeitet Ostern, Weihnachten und Pfingsten. Dann steht die "Förderung" und er kann notwendige Reparaturen machen.

Trotz dieser Widrigkeiten sind mein Mann und ich 26 Jahre verheiratet und dies glücklich.

Ich bin 45, früher war es nicht unbedingt besser, aber manches war anders. Ich habe mich nie berschwert, 20 Jahre lang nicht, bis mein Zusammenbruch kam. Ich habe aber daraus gelernt. Und vieles geändert. Und diese Änderungen gehen mit finanziellem Verlust einher. Das ist nun vertretbar, weil meine Kinder erwachsen sind und vollschichtig arbeiten.

Heute kann ich mir den Luxus leisten, kürzer zu treten beruflich. Früher hatte das für uns gravierende Folgen gehabt. U.a. hätten meine Kinder dann ihre Ausbildungen nicht machen können, die sehr kostenintensiv waren.

Ich wünsche allen eine Gute Nacht.

Schneeflocke
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Silvia
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#138

21.05.2007, 23:19

Hallo, :cry: :heul

ich möchte auch einmal meine Meinung sagen:


Noch bevor der Monat zu Ende ist, muss ich mit Entsetzen feststellen, dass man so viel ? ? ? Geld im Monat ausgeben kann.
Und dabei achte ich schon beim Kaufen auf den Preis oder verzichte auf Sachen, die man nur kauft, weil sie gerade in der Werbung sind. Auch viele Kleinigkeiten können ganz schön ins Geld gehen.

Wenn Autoreparaturen, kaputte Waschmaschine u. s.w. anstehen, bin ich froh, dass wir wenigstens jeden Monat etwas für Notfälle sparen, wie würde man denn sonst über die Runden kommen? Das ersparte Geld ist dann auf einmal so schnell weg, was man mühevoll angespart hat. Ich hoffe dann, dass nichts Unvorhergesehenes kommt und wir wenigstens wieder Zeit haben, eine größere Summe wieder anzusparen als Fettpölsterchen.

Und nicht zu vergessen! Kinder! Was diese kosten!

Früher empfand ich die Situation gar nicht so schlimm.
In letzter Zeit schaue ich auch am Ende des Monats öfter auf den Kontoauszug und hoffe, dass noch Geld übrig ist bis zum nächsten Lohn. Schrecklich ! Dabei leben wir nicht in Saus und Braus, das Geld geht so schnell weg, wie man es verdient.
Zuletzt geändert von Silvia am 28.07.2007, 15:15, insgesamt 1-mal geändert.
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schneeflocke
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#139

22.05.2007, 00:10

Ich schwelge grad in Erinnerungen.

Das schlimmste für mich war, als die Kinder noch klein waren, der chronische Schlafmangel unter dem ich gelitten habe. Bis heute habe ich mich nicht wirklich davon erholt.

Mein Sohn hat Asthma und Epilepsie. Meine Tochter litt jahrelang unter Neurodermitis. Ich konnte keine einzige Nacht durchschlafen. 2 Stunden Schlaf an einem Stück waren schon viel.

Bedingt durch die Erkrankungen meiner Kinder blieb es bei den durchwachten Nächten auch dann noch, als die Kinder älter wurden.

Ich weiß nicht, ob sich jemand vorstellen kann, nach vielen durchwachten Nächten noch arbeiten zu gehen und dies konzentriert zu tun.

Meinen Arbeitgebern war es zumindest ziemlich egal, wie ich mich morgens fühlte, wenn ich meine Kinder in die Obhut meines Mannes gegeben habe, der selbst gerade eine schwere 8 Stunden Schicht hinter sich gebracht hatte.

Das alles hätten wir nicht auf uns genommen, wenn ein Einkommen zum Leben gereicht hätte. Um so wieder auf das Thema zurückzukommen.

Urlaub haben wir nur dort gemacht, wo eine gute Kinder- neurologische Station in unmittelbarer Nähe war, damit unser Sohn gut erstversorgt werden konnte. Später habe ich gelernt, ihm die Medikamente zu geben, die er im Notfall brauchte. Und zwischen dem ganzen Chaos saß meine Tochter und kratze sich fast tot und blutig. Das ist auch eine Seite des "Kinderkriegens".

P.S. beiden Kindern geht es heute gut. Sie haben eine Ausbildung gemacht und arbeiten glücklich in ihren Wunschberufen.-

Chris
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stein
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#140

22.05.2007, 08:32

Schön, dass sich doch mal die Menschen zu Wort melden, die in diesem ganzen Kaos stecken oder schon fast wieder raus sind.
Es ist einfach zu schreiben oder zu denken, wie kann man nur so sein - wie kann man nur so über Kinder und das Leben mit ihnen sprechen - schreiben.
Ganz einfach, weil man im Gegensatz zu anderen weiß, wovon man spricht - schreibt.
Ich liebe meine Kinder über alles.
Darum kämpfe ich seit Jahren wie blöde um Geld mit reinzubringen.
Ich will hier nicht als "streßgeplagte Mutter" Trost oder Zuspruch.
Den bekomme ich von meinem Mann.
Ich will euch doch nur klar machen, dass es eben nicht so rosig ist, wie es aussieht.
Auch meine Tochter kam vor fast 18 Jahren so krank zur Welt, Neurodermitis und Asthma im schwersten Stadium, dass ich in den erste vier Jahren mehr im Kinderkrankenhaus war und die Ärzte und die Krankenschwestern schon mit Namen kannte, als ich mit dem Würmchen zu Hause Zeit verbringen konnte.
Mit zwei Jahren wäre sie uns fast gestorben.
Sie lag fast eine Woche auf der Intensivstation.
Da die Krankheit Neurodermitis noch nicht so bekannt war, mußte ich für eine Therapie von Brühl nach Schwelm (bei Wuppertal) fahren und das zwei Mal die Woche.
OK, danach konnte mir kein Arzt mehr irgendwas erzählen, ich war geschult.
Wir ernährten unsere Tochter von Dinkel und Wasser.
Mehr vertrug sie nicht.
Und so wie schneeflocke ging es uns auch.
Jede Nacht ein schreiendes blutendes Kind im Arm.
Meinen super Job bei der Versicherung mußte ich damals kündigen.
Nicht weil ich nicht wieder zurück wollte.
Sondern weil es nicht ging.
Wer hätte bei dem Kind im Krankenhaus liegen sollen ?
Ich hatte damals gerade mal 15 Monate Erziehungszeit.
Und mein Mann ging tagsüber arbeiten.
Ich habe immer gearbeitet.
Ich habe zuhause für einen Singel die Hemden gebügelt.
Bin am Abend - wenn mein Mann von der Arbeit kam - in ein Werbebüro gefahren um dort zu arbeiten.
Habe dann später - weil die Firma umzog - ein Einfamilienhaus geputzt.
Habe als die keine Putzhilfe mehr brauchten, abends und am Wochenende in einer Videothek gearbeitet (bis 23:30 Uhr) und das alles nicht für Luxus und Theaterkarten sondern zum LEBEN.
Und das tu ich noch heute.
Sorry, aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt, als ich noch jung und kinderlos war.
Klar gibt es Leute, die schaffen das ganz easy, die haben nämlich vorher geerbt, oder Eltern die sie unterstützen oder beide studiert und verdienen ne Menge Kohle.
Ist bei uns aber - wie wohl bei den meisten Leuten - nicht so.
Das heißt, du kommst von der Arbeit nach Hause, kochst, lädst die Waschmaschine zwischendurch, nach dem Essen kommen die Hausaufgaben und das Vokabeln lernen - so geht es weiter bis spät abends.
Und ebenso am Wochenende.
Klar kann man froh sein, eine Familie - Kinder zu haben, aber für welchen Preis ?
Wißt ihr wie das ist, wenn klein Fritzchen nach Hause kommt und erzählt, der Jupp hat .... und man muss immer sagen "wir nicht".
Das tut weh !!!!!!
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