Das Praktikum eines Umschülers

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Steffen
Forenfachkraft
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#11

23.02.2007, 14:15

Also, die Unterschiede bei den Umschulungen sind wahrscheinlich doch relativ groß. Das hängt wohl von den Trägern der Maßnhame ab. Aber grundsätzlich kommt es denke ich auf den Umschüler an. Meine Umschulung dauert genau wie die normale Ausbilung 3 Jahre. 2 Tage Schule und Rest Arbeit in der Kanzlei. Da bin auch ich "Einzelkämpfer". Und es macht immer mehr Spaß. Vor Ausbildungsbeginn habe ich ein Vierteljahr Probepraktikum gemacht. Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass Umschüler (wir sind 3 in der Klasse) durchaus lernbereiter sind und sich mehr in die ganze Sache reinknien. Ich kanne auch Kanzlein, die nur Umschüler nehmen, gerade weil die mit mehr Erfahrung und Bemühen an die ganze Ausbildung gehen, vielleicht auch, weil es für manche, wie bei mir, whrscheinlich die letzte Chance ist.
Gast

#12

23.02.2007, 14:36

ich sehe das ganz ähnlich. Wenn der Umschüler wirklich motiviert ist, dann solltest Du nicht viele Schwierigkeiten dabei bei der Einarbeitung haben.

Jede neue Kollegin würde wahrscheinlich auch erstmal ein paar "dumme" Fragen stellen. Aber auf lange Sicht gesehen ist die Entlastung ja auch irgendwann da.

Ich finde es toll, daß es Leute gibt, die sowas wirklich machen und auch wirklich wollen. Sollte es gar nicht funktionieren, kannste immernoch mit Deinem Chef reden. Ich denke, Dein Chef wird Dich sowieso fragen, wie sich die Umschülerin macht und dann sei ruhig ehrlich. Aber versuche von vorn herein positiv an die Sache heranzugehen.

Preußi
Gast

#13

23.02.2007, 14:39

Ich habe ja auch eine Umschulung gemacht und bei mir war es so, dass ich nach 1/2 Jahr Schule zwei Tage in Woche Praktikum in der Kanzlei hatte. Zum Glück bin ich dann bei einer Freundin gelandet, in der Kanzlei, in der ich erst war, da habe ich nur Bänder geschrieben. Es kommt also auch auf die Kanzlei an, was die einem beibringen und natürlich auch auf den Umschüler selber. Einige in meiner Klasse hatten ziemlich viele Fehlzeiten, einige waren so gut, dass sie übernommen wurden. Es ist wie bei einem ganz normalen Azubi, wenn er was lernen will, dann wird er sich bemühen und auch Fragen stellen, wenn nicht, dann nicht. Man sollte ganz neutral an die Sache rangehen. Ein Azubi muss auch nicht nach drei Jahren alles können. Bei meiner ehemaligen Azubine hätte ich auch Bedenken.
Gast

#14

23.02.2007, 17:39

Wir werden sehen. Als erstes folgen die Gespräche. Ich bin ja mal gespannt, wie sich mein Chef entscheiden wird. :D
Ich glaube hier in Brandenburg wird die Umschulung eher schulisch gemacht. Ich lese in den Bewerbungsmappen immer was von einem 6-monatigen Praktikum (ob das nun neben der Schule ist oder Vollzeit, habe ich keine Ahnung). Finde ich irgendwie blöde, dass es nicht mal einheitlich vonstatten gehen kann. Aber ich glaube, da verlange ich wohl zuviel? :wink:
Herthamaus
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#15

14.03.2007, 19:31

Also, nu will ich auch mal was dazu sagen...

Ich habe eine Umschulung zur ReNo gemacht. Diese dauerte 2 Jahre! Geprüft wurden wir mit den normalen Azubis. Die Anforderungen waren die selben. In meinem Praktikum (6 Monate RA und 3 Monate Notar) hab ich quasi nicht viel gelernt, um nicht zu sagen, eigentlich gar nichts. Ich habe meine Prüfung mit drei abgeschlossen, wo ich auch sehr stolz drauf bin, da ich zu dem Zeitpunkt alleinerziehend mit zwei Kindern war (5 und 7 Jahre alt). Anschließend war ich ein Jahr arbeitslos. Im Mai 2005 habe ich dann eine Anstellung gefunden als Alleinkraft!!! und stand vor vielen Problemen. Aber ich habe an meinem Wissen gearbeitet und auch nach der Umschulung noch viel zu Hause gelernt und nachgelesen. Ich hatte keinen, wo ich mal nachfragen konnte, außer mein Chef, der von ZV z.B. überhaupt keine Ahnung hat. Seine Antwort war immer: Sie machen das schon...

Ich denke, mein Chef hat es nicht bereut, eine ehemalige Umschülerin eingestellt zu haben. Denn sonst wäre ich heute wohl nicht mehr bei ihm beschäftigt.

Es kommt halt auch auf den Menschen an...
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Sandra1981
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#16

14.03.2007, 19:48

Das mit den Probetagen finde ich eine gute Idee. Da kannst Du gleich mal schauen was die/derjenige so drauf hat.
Ich habe leider nur schlechte Erfahrungen gemacht. Wir haben eine Umschülerin auf Mini-Job-Basis eingestellt. Leider verursacht sie in der Praxis mehr Fehler als nützliches. Und egal wie oft ich erkläre (ich komme mir schon vor, wie eine Schallplatte) die gleichen Fehler tauchen immer und immer wieder auf. Sicherlich liegt das auch an jedem selbst und an deren Lernbereitschaft, aber ich bin vom Thema Umschüler erstmal geheilt!!!
Auf dem Schulzeugnis standen supi Noten, aber das Arbeitszeugnis war wohl nur verschönert... Also immer schön im Praktikum quälen!!! :wink:
Ein Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag!
Aliud

#17

17.03.2007, 14:52

Oh, hier sind ja noch mehrere Umschüler/Innen.
Wie seid ihr an die Umschulung "herangekommen"?
Ich hab mich jetzt erstmal auf "normale" Auszubildenden-Anzeigen der Kanzleien beworben und wollte das Thema dann im evtl. stattfindenden Vorstellgsgespräch anbringen. (bin gelernte Kauffrau für Bürokommunikation).
Das Arbeitsamt hat bei meinem Vorschlag Umschulung gleich abgewunken, da ich ja bereits eine Ausbildung habe und es gesundheitlich nicht erforderlich ist. Daher bin ich auf mich alleine gestellt.

Das Gehalt eines Umschülers ist das gleiche wie Azubi-Gehalt, oder gibt es da Unterschiede?
Herthamaus
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#18

17.03.2007, 17:41

Also bei mir war es so, dass ich meine damalige Ausbildung zur Bürokauffrau aufgrund einer Schwangerschaft im 3. Ausbildungsjahr abgebrochen hatte. Und damit hatte ich später keine Chance mehr, weder für eine neue Ausbildung noch eine Anstellung. Dann bin ich zum Arbeitsamt gegangen und hab gesagt, ich hab keine Chance, ich will ne Umschulung machen. Ja und dann hab ich die auch gleich bekommen. Allerdings war das 2002, da hat das Arbeitsamt noch mehr gefördert. Aber da du ja eine abgeschlossene Ausbildung hast, wirst du da keine Chance haben.

Nach meiner Umschulung z.B. wollte ich noch einen RVG-Kurs machen, da ich noch nach dem alten Gesetz geprüft wurde, und zwei Monate später das neue kam. Haben die auch abgelehnt da ich ja dann meinen Berufsabschluss hatte.

Und bezahlt wurde ich in der Zeit auch vom Arbeitsamt. 380,00 € im Monat Unterhaltsgeld, Fahrgeld und Kinderbetreuungskosten hat das Amt auch übernommen.

Aber da ja zuviel Kohle für sinnlose Eineurojobs rausgeschmissen wird, wirst du wohl kein Glück haben, dass du eine Umschulung finanzierst bekommst.
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