groß oder klein?

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Gast

#11

02.03.2007, 14:20

Also rein vom arbeiten fände ich auch eine kleine Kanzlei besser (man lernt mehr und hat keinen Zickenkrieg).

Wenns aber für dich ums Geld gehen sollte, ist wohl die größere Kanzlei zu empfehlen, die zahlen erfahrungsgemäß mehr.
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schneeflocke
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#12

02.03.2007, 14:39

Hallo,

eine Kollegin von mir hat unsere kleine Kanzlei (3 RAe) verlassen und ging in eine richtig große Kanzlei. Sie erhoffte sich mehr Geld (bekam sie auch) und Aufstiegschancen.

Heute, Jahre später, bewirbt sie sich wieder. Sie möchte wieder zurück in eine kleine Kanzlei und sagt: Nie wieder in so einen Laden!

Sie hatte auch schon mehrere Vorstellungsgespräche und die Anwälte der kleinen Kanzleien waren immer wieder ganz erstaunt, dass sie dort weg will. Genommen wurde sie bisher noch nicht..., sie ist todunglücklich und würde lieber heute als Morgen wieder zurück in unser Büro kommen. Chef nimmt sie aber nicht zurück, weil er ihr nie das Geld zahlen könnte, was sie dort bekommen hat. Und Chef meint, keiner will sich freiwillig verschlechtern, also lasssen wir das.

Schneeflocke
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Pepsi
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#13

02.03.2007, 14:41

also ich denke am besten bleibt man bei dem "wo" man gelernt hat, es sei denn es gefiel einem nicht

ich weiß nicht ob ne große Kanzlei unbedingt so gut ist, weil man dort nur bestimmte Sachen macht, z.B. nur ZV oder nur Unfallsachen.. da vergisst man doch ganz schön viel und wenn man dann mal wieder wohin will, wo man alles machen muss siehts schlecht aus, da nimmt einen bestimmt keiner
Stefanie 211080
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#14

02.03.2007, 15:12

Ich habe 3 Jahre in einer Kanzlei mit 100 Mitarbeitern inkl RA gearbeitet und bin froh jetzt allein zu sein. Es ist wirklich so, dass man dort nur eine Nummer ist und hier zählt auch das menschliche. Ich finds so schöner.
Anna-Lena
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#15

02.03.2007, 15:13

Ich habe in einer kleinen 2er-Kanzlei gelernt, wir waren dort drei Azubis, in jedem Lj. eine. Eigentlich darf man das ja gar nicht erzählen, aber von Anfang an habe ich wirklich ALLES gemacht. Ging auch gar nicht anders, denn die eine hatte Urlaub, die andere war krank. D.h., dass auch Fristen und Termine von mir eingetragen wurden, normale Schreibselarbeiten, mein Chef hat mir einmal gezeigt, wie man einen ZV-Auftrag ausfüllt und was der Unterschied zwischen § 104 und § 106 ZPO ist, etc. pp. Bei Fragen durfte ich meine Chefs jederzeit löchern. Ich fand das richtig gut.

Zwischenzeitlich habe ich einige Jahre selbständig Urlaubs- und Krankheitsvertretungen in diversen Kanzleien gemacht. Für mich selber habe ich dabei herausgefunden, dass Großkanzleien für mich auf Dauer nichts sind. Es mag noch gehen, wenn jeder Anwalt seine RAFA hat, aber nur im Großraumbüro Bänder zu tippen ohne den Sachverhalt und Verlauf der Akte wirklich mitverfolgen zu können, gefällt mir absolut nicht.

Nun bin ich wieder in einer 2er-Kanzlei. Die Leute kennen mich am Telefon, ich weiß was ich getippt habe und worum es geht, wenn jemand anruft...

Wobei es sicherlich auch gewaltig auf die Chefs ankommt. Ich arbeite gerne im Team mit meinen Chefs, nehme mir die Freiheit heraus, die Eingangspost soweit es geht auch selbst vorzusortieren und zu bearbeiten, um den zweien mehr Zeit für "wirklich wichtige Dinge" zu geben. ;-)

Übrigens kann ich nicht bestätigen, dass RAFAs in großen Kanzleien mehr verdienen. Zumindest nicht diejenigen, die im Großraumbüro tippen. Und ich kenne so manche Großkanzlei, die 4 - 6 Azubis nur zum Akteneinsortieren und Post/Wiedervorlagen raussuchen haben, sozusagen als billige Arbeitskraft.

LG
Anna
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Raphaela1207
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#16

02.03.2007, 15:28

Ich habe meine Ausbildung in er großen Kanzlei gemacht und muss sagen, für mich war es der reinste Horror dort. Man ist wirklich nur ne Nummer, dann herrschte dort der totale Zickenkrieg und ich war nur für einen Anwalt zuständig, der nur Mietsrecht gemacht hat. War echt blöde, von dem Rest hatte ich überhaupt keinen Plan. Notariat habe ich auch nie gelernt, weil nie jemand Zeit hatte was zu erklären. Nun bin ich seit vier Jahren in einer Kanzlei, die zuerst aus 3 RAe und 1 RAin bestand mit Notariat allerdings. Dann hat sich die Kanzlei aber geteilt und wir haben nur noch einen RA und Notar und eine RAin und das ist echt optimal, ich darf/ muss jetzt alles im RA-Bereich hinbekommen und es ist einfach ein angenehmes ARbeiten. Würde niiiiiieee wieder in eine große Kanzlei wechseln wollen, denn dort habe ich nie was gelernt....

LG RAphaela
Bürohexe
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#17

02.03.2007, 16:38

Ich habe meine Ausbildung auch in einer kleinen Kanzlei mit zwei Anwälten gemacht - und heute, mittlerweile fast 8 Jahre nach bestandener Prüfung - bin ich immer noch hier und fühle mich auch sehr wohl. Als ich anfing zu lernen, war die Kanzlei noch nicht so alt, so daß ich quasi "von Anfang an" dabei war. Ich mußte auch fast immer alles selber machen, bis auf ZV, davon hab ich heute noch keinen richtigen Plan (macht schon immer unsere Chefin). Zwischendurch hatten wir "aufgestockt": 4 Anwälte und ca. 13 Angestellte. Das war teilweise ganz schön stressig, auch wegen des "Zickenkrieges", den einige von Euch auch schon erwähnt haben. Mittlerweile sind wir ein gutes Team: Die zwei alteingesessenen Anwälte, ein neuer Anwalt, frisch von der Uni, zwei Angestellte und eine Azubine im 3. Lehrjahr, die wir auch übernehmen werden. Kann mir nix besseres wünschen!
Simone86
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#18

09.03.2007, 16:49

Danke für die vielen Antworten!

Ich merke schon, große Kanzleien kommen hier wohl nicht so gut weg...!

Also mit *Zickenkrieg" oder Großraumbüro muss ich mich hier zum Glück nicht rumschlagen!! Sind eigentlich alle ganz nett hier!

Weiß immer noch nicht was ich machen soll! Einerseits denke ich es könnte viel besser werden, andererseits aber auch viel schlechter!! Was man so aus der Schule von manchen Büros hört! da will ich auch nicht unbedingt hin!! :roll:
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Nutzymaus
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#19

09.03.2007, 16:54

Na also ich denke, dass beides Vor- und Nachteile hat.

Ich habe in einer großen Kanzlei angefangen mit lernen, dort ist man echt der Depp. Und sobald du deinen vermeindlich freundlichen Kollegen den Rücken zudrehst wird gelästert.

Nun bin ich in einer kleineren Kanzlei. Wir sind zu zweit, ich einzigste Vollzeitkraft. Ich mag meine Ausbilderin nicht und andersrum isses genauso. Man kann sich ned ausm Weg gehen, also auch doof..
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Charlie
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#20

09.03.2007, 22:37

Ich habe in einer Kanzlei mit zwei Rechtsanwälten, sind auch beide Notare, gelernt. Jetzt arbeite ich seit 1 1/2 Jahren in einer Kanzlei mit nur einem Rechtsanwalt. Wenn ich ehrlich bin, habe ich in den 1 1/2 Jahren mehr gelernt, als in den drei Jahren Ausbildung. :)
Lg, Charlie
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