Sind Anwälte generell einfach geizig?

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Haltet Ihr Anwälte für geizig?

Ja, die sind doch alle so...
15
14%
Einige schon, aber doch nicht alle.
45
41%
Die meisten Anwälte sind geizig.
47
43%
Mir ist noch kein geiziger Anwalt begegnet.
3
3%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 110
Andreas

#31

16.01.2007, 14:36

Wenn man mit der Ausbildung ja problemlos anderswo unterkäme, wäre das sicher kein Problem. Nur sind ReNo's nicht unbedingt die erste Wahl für Wirtschaftsunternehmen.

Okay, es gibt Ausnahmen, aber man muß als ReNo doch eher Glück haben, woanders unterzukommen, außer man macht die "Drecksarbeit", die andere nicht wollen, ergo irgend nen monotonen Mist. Wie vielseitig ReNos sind, wissen doch die meisten Arbeitgeber gar nicht. Da hält sich doch, wie wir sicher alle schon mal am Telefon hören durften, hartnäckig das Gerücht der hirnlosen Tippse.
Andreas

#32

16.01.2007, 14:40

Andreas hat geschrieben:Da mußte ich mich jetzt doch glatt erst mal rückvergewissern, und recht hat die Berufsschule :shock:

Da es keinen Tarifvertrag gibt, gibt's auch kein Streikrecht.
Korrigiere:
Streikrecht: Ist ein Grundrecht, das durch die Koalitionsfreiheit (Art. 9, Abs. 3 GG)) abgedeckt und zusätzlich in den einzelnen Landesverfassungen geregelt wird. Lediglich für Beamte besteht kein Streikrecht. Ein Streik dient zur Durchsetzung arbeitsrechtlicher Forderungen (Lohnerhöhung, Arbeitszeitverkürzung etc.). Der Staat hat bei einem Arbeitskampf (Auseinandersetzung zwischen gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmern und Unternehmen) neutral zu bleiben. Tarifautonomie: Arbeitgeber und Arbeitnehmer legen in freier Vereinbarung die Arbeitsbedingungen in den Unternehmen fest, ohne dass der Staat Einwirkung nehmen kann. Die Arbeitgeberverbände und die Gewerkschaften sind zuständig für Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen sowie für Pausenregelungen, Wochenarbeitszeit und den Urlaub. Der Staat kann lediglich per Sozialpolitik Rahmenbedingungen setzen, wie etwa eine Obergrenze für die maximale Arbeitszeit oder eine Untergrenze für den Mindesturlaub.
Quelle:
http://www.das-parlament.de/2005/22/Thema/003.html

Also wohl doch Streikrecht.

EDIT:
Hier noch was zum Thema:
Ein Streik ist tatbestandlich in der Regel eine Erpressung oder Nötigung. Das Streikrecht wird in Deutschland jedoch aus Art. 9 Abs. 3 des Grundgesetzes hergeleitet, somit ist ein Streik gerechtfertigt und meist nicht strafbar. Träger dieser Arbeitskampfmaßnahme dürfen seit neuestem nur die Gewerkschaften sein. Von nicht anerkannten Arbeitnehmervertretungen, welche nicht notwendigerweise Gewerkschaften sein müssen, getragene Streiks - also spontane Arbeitsniederlegungen - werden häufig als "wilde Streiks" bezeichnet. In Deutschland sind diese seit einiger Zeit rechtswidrig. Gleichwohl werden sie als Kampfmittel eingesetzt, wenngleich auch anders deklariert (etwa als betriebliche Informationsveranstaltungen), so im Oktober 2004 bei Opel in Bochum.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Streik
tiko73

#33

16.01.2007, 16:36

Andreas hat geschrieben:Okay, es gibt Ausnahmen, aber man muß als ReNo doch eher Glück haben, woanders unterzukommen, außer man macht die "Drecksarbeit", die andere nicht wollen, ergo irgend nen monotonen Mist.
@Andreas:
Da hast du gerade in wenigen Worten exakt eine Beschreibung meiner Tätigkeiten während der letzten 8 Jahre abgegeben. :?
Allerdings war ich damals froh, dass ich überhaupt einen Job bekommen habe und auch das Geld hat halt gestimmt. Aber es wäre mir schon lieber gewesen, es hätte sich damals ein Aachener Anwalt erbarmt und mich angestellt.
Es ist wirklich so, dass die Vielseitigkeit, die wir mit unserer Lehre erwerben, wo anders nicht wirklich anerkannt oder überhaubt erkannt wird. Ich habe wirklich jeden Tag quasi immer genau dieselben Arbeiten gemacht. Von Abwechslung oder auch der Möglichkeit mal irgendwo anders arbeiten zu können, war da leider nix zu merken (stand zwar im Arbeitsvertrag, dass man bei Bedarf auch wo anders eingesetzt werden kann, aber das gabs in der Verwaltung so gut wie gar nicht). Und dabei war unser Personalchef auch noch ein Rechtsanwalt!
Gast

#34

16.01.2007, 20:06

Hm, bei mir ist das durchwachsen. Meine Chefin ist bei langfristigen Sachen geizig, d.h. mieses Gehalt, bedrucktes Papier kann noch Schmierpapier sein, Samstage zählen als Urlaubstage und solche Späße. Spontan ist sie aber äußerst spendabel, bringt z.B. oft fürs ganze Büro Brötchen oder Schokolade mit und beschenkt uns mit nicht vertraglich vereinbartem Weihnachtsgeld :-)
Nach dem was ich so höre, sind die meisten Anwälte aber schon echt knausrig^^
MrBoogie
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#35

16.01.2007, 23:03

dann kannst dich ja froh schätzen. so einmal im monat bringt chef wenn er gut drauf ist auch mal etwas kuchen mit. waren jedes jahr zum chef seinen geburtstag und bei seiner frau zum geburtstag schön essen. ist letztes jahr beides weggefallen. bin mal auf meine januar-abrechnung gespannt. wird sich für mich ganz schön negativ ändern. wenn er nicht das brutto anhebt werd ich aufgrund der weggefallenen steuerfreien fahrtkostenzuschüsse mehr als 100 € monatlich weniger haben. wenn er das nicht anderweitig regelt hat er die kündigung. noch 100 € weniger, ständig steigende preise, das kann ich mir nimmer leisten.
nicht wundern und nicht meckern, ich schreib immer alles klein. geht einfacher und verursacht keine fehler.
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Pepsi
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#36

17.01.2007, 10:29

frag ihn doch, ob du auf seine Rg tanken darfst.. machen die Tankstellen im allgemeinen.. mein Chef und seine Frau tanken auch auf Rechnung und die wird dann am Ende des Monats per Lastschrift eingezogen

PS: aber sicher besser als arbeitslos zu sein oder? ;-)
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Lucilla
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#37

20.01.2007, 16:44

Bin ich mal froh, dass ich ohne Auto auskomme!

Aber bei uns in Hamburg wird das Bahnfahren leider auch immer teurer.

Ich weiß nicht ob man da tatsächlich weniger zahlt als mit dem Auto...
Wäre aber noch mal eine gute Idee das zu überprüfen.... :nachdenk
Ich weiche nicht zurück, ich nehme Anlauf...
Andreas

#38

20.01.2007, 18:06

Wenn du dir alleine holst, wie schnell du Kilometer auf ein Auto drauffährst, wenn du einige Kilometer Arbeitsweg hast, ist es durchaus besser, Bahn zu fahren. Schließlich verlieren Autos schnell Wert mit mehr KM auf'm Tacho und wollen obendrein dummerweise auch noch gewartet werden :lol:
Gast

#39

20.01.2007, 21:34

@ Mr.Boogie: Hast Du denn das Gespräch mit Deinem Chef noch nicht geführt?
Jara
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#40

23.01.2007, 09:36

Guten Morgen,

zu dem Eingangsthema:

Wir sollten vielleicht auch mal die Kirche im Dorf lassen:

Klar, auch ich kenne die geizigen Anwälte! Allerdings liegt das nicht so sehr daran, dass es Anwälte sind, sondern dass sie Freiberufler sind. Ich denke nicht, dass das bei Ärzten, oder auch bei (kleineren) Handwerksbetrieben etc. pp. anders ist!
Es gibt immer Chefs, die bis zur Lächerlichkeit sparen und es gibt andere die großzügig sind. Zum Teil stecken bestimmt auch einfach Ängste dahinter, was wenn der Laden mal nicht mehr so gut läuft? Ist doch klar, dass man als Selbständiger sein Geld auf die SEite schafft für schlechtere Zeiten, würd ich auch so machen!

Was ich allerdings auch sehr falsch finde, ist, dass natürlich die Arbeit darunter leidet, wenn die Mitarbeiter derart demotiviert sind, wie wir es hier lesen!!! Und das ist in der Tat sehr kurzsichtig...
Ich finde es auch nach wie vor schwierig und bedenklich, dass so viele RENOS für 900,00 EUR netto arbeiten (müssen) und das auch noch sehr engagiert! Dadurch denken doch die Anwälte, dass es geht und es geht ja auch ... irgendwie ...
DA müsste wirklich mal was passieren, denn wenn die Anwälte für das Geld Mitarbeiter bekommen, warum sollten sie dann etwas ändern?

Allerdings muss ich in einem Punkt noch energisch widersprechen:
Wir arbeiten nicht mehr als jemals zuvor!!!
Die Menschen haben früher sehr viel mehr STunden in der Woche gearbeitet bei sehr viel weniger Urlaub... Das sollten wir nicht vergessen!!!

Ich bin sehr froh und dankbar heute in dieser Zeit zu leben und nicht vor vierzig Jahren! Wir können doch alle selbst bestimmen was wir mit unserer Zeit anfangen, wir können wenigstens versuchen etwas zu verbessern!

Bedenklich ist in der Tat dass man einen Vollzeitjob hat und nicht davon leben kann...

ALLERDINGS ist das NICHT erst heute so:

Ich hatte früher (vor gut 10 Jahren) auch immer zwei Jobs, habe abends und am Wochenende noch zusätzlich gearbeitet. Heute verdiene ich zum Glück genug um gut davon leben zu können. Ich kann mich über meinen Arbeitsplatz nicht beschweren.

Und zum THema Kinder:
@Andreas:

Ich glaube nicht dass die Menschen wirklich aus finanziellen Gründen keine Kinder bekommen! Sorry, aber ich glaube entweder man will Kinder und dann bekommt man sie auch oder eben nicht.


(Ich frage mich gerade: Geht es uns wirklich so schlecht????
SElbst wenn man Hartz IV bekommt, was ja mittlerweile das Schreckgespenst schlechthin ist, man hat immer noch ein Dach über dem Kopf, man verhungert nicht, der Staat sorgt für einen!
Manchmal frage ich mich, was ist das eigentlich was heute mit den Menschen los ist??

Ich bin sehr froh, dass ich in einem Land wie Deutschland lebe...

Und ihr müsst euch vielleicht auch einfach mal was trauen!!! Dann haut mal auf den Tisch, wechselt die Kanzlei, zieht in eine andere Stadt, macht eine Weiterbildung, arbeitet Samstagsvormittags und spart das Geld oder was auch immer!!!!!!!!!!!!!

(Ich will nicht diejenigen ansprechen, die Kinder und FAmilie haben, ein Haus abzubezahlen haben etc. pp., ich weiß, dass es dann nicht mehr so einfach ist, aber solange man jung ist muss man etwas TUN damit es besser wird...)

(Und noch eine Frage: Sind wirklich die Anwälte zu geizig oder die RENOS zu leidensfähig????????????????)

Ohje, was für ein Roman :-)

Schönen Tag!!!
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