ich arbeite jetzt seit 14 Jahren für meinen Chef und bislang dachte ich, dass ich ihm eine gute Stütze bin. Ich überwache seine Fristen mit Argusaugen, schreibe in Windeseile seine Diktate, wimmele unliebsame Telefongespräche ab, halte ihm den Rücken frei und kümmere mich um alles, was sonst noch in einem Büro anfällt.
Nun ist er für eine Woche im Urlaub und hat mir am Freitag gesagt, dass ich doch bitte, wenn er nicht da ist, bei den eingehenden Mandaten, bei denen eine Klageerwiderung zu fertigen wäre, den Entwurf dafür mache. (Von solchen Mandaten haben wir pro Woche ca. 5)
Er meinte, dass ich sowas ja nun schon seit 14 Jahren schreibe und mich demzufolge richtig gut auskenne mit dem Inhalt von Klageerwiderungen.
Wenn ich mich nun weigere, die Entwürfe zu fertigen, wird er total enttäuscht von mir sein. Wenn ich sie mache, wird er sich vermutlich halbtot lachen, wenn er sie liest
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Was gehört eigentlich zu den Aufgaben einer Rechtsanwaltsfachangestellten? Ich habe schon von welchen gehört, die Klagen und Klageerwiderungen selbst fertigen. Aber ich muss ehrlich gestehen, dass ICH mir das nicht zutraue und fühle mich jetzt auch total überfordert und unfähig, weil ich – wenn ich ehrlich bin – nicht wirklich Ahnung von der Materie habe bzw. von dem, was ich da schon seit vielen Jahren schreibe. Ich habe aber auch kein Jura studiert.
Eigentlich hatte ich mir für diese Woche vorgenommenen, alle liegengebliebenen Arbeiten endlich mal erledigen zu können. Das bleibt nun wahrscheinlich auch alles wieder liegen.
Ansonsten komme ich mit meinem Chef super aus, aber er ist halt auch der Typ von der Sorte „Ach, SIE schaffen das schon“.
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Ist es denn allgemein üblich, dass man als Rechtsanwaltsfachangestellte solche Arbeiten verrichtet? Wie seht ihr das? Kann ich sowas einfach verweigern? Bin leider gerade etwas ratlos
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Liebe Grüße
der Vorzimmerlöwe