Arbeit, aber totunglücklich

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secret72

#21

04.11.2007, 19:01

Es würde ja schon nützlich sein, wenn sie über Neuerungen informieren. Da lesen sie die NJW und was weiß ich und dann? Manche Dinge erfahren wir manchmal nur durch Zufall. So z. B. mit der Mehrwertsteuer auf Auslagen. Das haben sie zwar gelesen, aber es nicht für nötig gehalten, uns davon zu informieren, da es ja "noch strittig bei der Kammer ist." Ich hab dann nur gemeint, dass es dem Finanzamt aber wahrscheinlich egal ist, was die Kammer dazu sagt.
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schneeflocke
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#22

04.11.2007, 19:12

Ja, ist man in einem großen Unternehmen, gleich in welcher Branche, ist Weiterbildung oft selbstverständlich und wird gelebt.

Bei uns sind alle Einzelkämpfer. Nur irgendwann ist man müde vom vielen kämpfen. Und Bildung ist nach wie vor auch ein klein wenig vom Geld abhängig. Und wir Frauen haben ja nach der Arbeit meist noch die Kinder und das Haus zu versorgen und ich habe dann immer nachts gelernt.

War und ist nicht immer einfach gewesen. Mein Mann beendet seine berufliche Laufbahn Ende Dezember und geht Morgen noch für 1 Woche zu einer Fortbildung. Als er meinte, dass sei doch nicht wirklich nötig, hieß es: Doch. Du gehst !

So kann es auch gehen.
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Zauberdrops
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#23

05.11.2007, 10:44

Ich hab bis Ende August drei Jahre in einer Horrorkanzlei gearbeitet. Beim Chef abmelden, wenn man zum Klo geht. Und ständig angeschrien werden. Keine Ordnung in den Akten und das RA-Programm war nur zum Drucken von Stammblättern und Führen von Forderungskonten.
Selbständiges Arbeiten war unter Vorhaltung der Arbeitsverweigerung dringendst erwünscht, aber nur, wenn man dabei den Akteninhalt nicht liest (aber auswendig kennt) und genau das tut, was der Chef will. Sonst gibts 15 Minuten Brüllattacke.
Ich bin echt froh, dass ich da raus bin.

In meinem neuen Büro ist es auch nicht perfekt. Aber es ist um Längen besser. Es ist so schön, endlich mal abends nicht heulend am Tisch zu sitzen. Nicht den ganzen Sonntag Bauchweh haben vor Angst. Abends endlich wieder einschlafen können. Ich hatte mich schon so an das Theater gewöhnt, dass ich ganz vergessen hatte, dass es auch anders sein kann.

Ich hab drei Jahre versucht, da raus zu kommen. Meine erste Bewerbung hab ich geschrieben, nachdem ich drei Tage in dieser Kanzlei gearbeitet hatte. Einen ganzen dicken Leitz-Ordner voll Bewerbungen und Absagen, nicht nur bei Anwälten, sondern bei allen möglichen Bürojobs. Blindbewerbungen ohne Ende. Es hat mir ganze zwei Vorstellungsgespräche eingebracht.

Mein Tipp: Wenn es "nur" die Arbeitsweise ist, versuch es schrittweise mit kleinen Veränderungsvorschlägen. Aber wenns geht so, dass es kein Geld kostet. 8)
Aber sei nicht enttäuscht, wenn deine Vorschläge nicht beachtet werden. Wie deine Kollegin schon sagte: das Büro hat eine eingefahrene Schiene. Und sie mag Nachteile haben, aber sicherlich hat sie auch Vorteile, sonst würde es nicht schon seit Jahren so gemacht werden.

Allerdings was die Aktenführung angeht, würd ich nach deiner Erzählung auch die Krise kriegen. Ich meine, Aktenführung bedeutet doch Ordnung halten, oder? So hab ich es jedenfalls gelernt...
[i][b]LG
Cora[/b][/i]

[color=#BF8040]Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann. (Picarbia)[/size][/color]
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Sandra B
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#24

10.11.2007, 20:59

Hallo Annie,

ich hatte genau dasselbe Problem wie bei dir. Ich habe nach etwas längerer Arbeitslosigkeit und 1 Jahr Fachoberschule einen Job in einer Kanzlei gefunde. War auch richtig happy ... Doch dann kam alles anders. Mittlerweile bin ich gekündigt. In der Kanzlei war auch nix organisiert. Bzw. manches zuviel organisiert. WV wurden 4mal irgendwo noetiert-letztendlich wurden die aber von der RAin nie durchgeschaut, oder Diktate gab es da nie. Die RAin hat alles immer selbst geschrieben und gemacht, nur das zusammenhfeten der Schriftsatzblätter und abheften in die Akte wurde von mir gemacht. Post wurde nie nachgeschaut wenn die kam. Erst wenn ein Fristablauf an der Reihe war, wurde die Post angeschaut bzw. nur die Fristakte !! Ausgangspost lag auch erstmal länger rum. Mdt konnten sie nie erreichen, da sie nie da war. Da gab es auch noch einiges mehr, doch versuche alles zu verdrängen, da sich die Sache nun ja erledigt hat. Gott sei Dank. Das Motto der Kanzlei war "Kommste heut nicht kommste morgen"

Ich hatte auch mal Veränderungsvorschläge gemacht, aber ganz vorsichtig, doch es hat nix gebracht. Es kam die Antwort zurück "Bei uns wird das so gemacht und so soll das auch bleiben, ich will das so"

Ich kam mit dem Verhalten nicht klar bis sie mich dann endlich gekündigt hat. Gestern war dann auch mein letzter Tag. Im nachinein hat sie gesagt,dass sie evtl. wohl zu voreilig gehandelt hat mit der Kündigung, doch ich sagte nur das alles ok ist. Den ich war froh über die Kündigung.

So bekomme ich wenigstens keine Sperre vom Arbeitsamt. :D

Ich verbuche es als Erfahrung ab. (als schlechte aber immerhin)

Lg Sandra

PS. Annie. Kopf hoch, das wird schon, wenn nicht dann musst du Konsequenzen ziehen. Denn wenn man mit einem schlechten Gefühl zur Arbeit geht ist das nicht so gut. Mich persönlich hat das alles ziemlich Nerven gekostet und fertig gemacht. Und das ist nicht der Sinn von Arbeit.
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