wie soll man reagieren

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Floppy
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#1

01.12.2015, 18:02

Folgendes Problem.
Ich arbeite derzeit für 2 Anwälte. Der eine ist ein junger Anwalt, der gerade erst richtig durchstartet und mit seiner Diss fertig geworden ist. Akquise betreibt er auch immer mehr, so dass hier nun auch gute Arbeit anfällt und vor allem Arbeit die super viel Spaß macht und herausfordernd ist, da er sehr selbstständiges Arbeiten voraussetzt. Was ich leider von meinem anderen Chef nicht ganz so behaupten kann. Hier komme ich mir mittlerweile eher vor wie ne bessere Archivarin, die Papierstapel für Papierstapel zu den Akten bringt.
Nun möchte aber mein 1.Chef gerne den jungen Anwalt an eine Kollegin abgeben, die früher mal Azubine bei uns war, dann ein Jahr Pause gemacht hat und eher durch einen Zufall wieder bei uns angefangen hat.
Das Problem bei Ihr ist, dass obwohl sie schon ein Jahr zwischenzeitlich bei uns ist, nichts selbstständig bearbeiten kann. Es ist eher so, dass wir uns auch noch um die ihr zugewiesenen Referate und damit auch verbundenen Fristen kümmern dürfen. Es ist also von ihr kein selbstständiges Arbeiten zu erwarten. Sie hat sich auch schon wie ein Rohrspatz bei mir bzw. einer Kollegin beschwert, wenn ihr einer meiner Chefs Aufgaben auf den Tisch gelegt hat. Sie hat den einen auch schon mal weitergeschickt als er was dringendes gebraucht hätte, das durfte dann ne andere Kollegin erledigen.

Nun ist sie letztens früher gegangen weil es ihr nicht gut ging. Es waren aber noch Fristen die sie hätte bearbeiten müssen offen. Das hat sie aber wohl nicht weiter interessiert. Na auf jeden Fall rief sie dann am nächsten Tag an und fragte nicht allen Ernstes meine Kollegin, ob sie sich auch ja um die Fristen gekümmert hätte.
Ich möchte hier echt nicht die Motzkuh sein, aber es läuft leider mit der Dame überhaupt nicht, sie tut aber grad so, als würden wir ohne sie kaum zu Potte kommen.

Soll ich hier das Gespräch mit den Chefs suchen? Ich wollte eigentlich vorschlagen, dass ich, wenn es tatsächlich so gesehen würde, als sei bei mir zu viel Arbeit ich eher für den Aufbau der neuen Referate und das selbständige Arbeiten eingesetzt werden könnte, und unsere frühere Azubine erstmal meinen Chef übernimmt, der doch noch etwas herkömmlicher Arbeitet und nicht ganz so viel auf Selbstständiges Arbeiten setzt. Denke dass ich mit der Berufserfahrung doch vielleicht für einen jungen RA besser geeignet bin.

Wie würdet Ihr Euch verhalten?
Ich sehe halt, dass bei dem Mädel noch sehr sehr viel im Argen liegt und so doch sehr schnell mal ein Haftungsfall entstehen könnte.
Zudem sehe ich halt, dass ich mit dem neuen Referat wesentlich mehr Erfahrung sammeln könnte, was Vertragsentwürfe, Erstellen von Präsentationen etc. anbelangt. Das ist sehr spannend und macht irre viel Spaß. Nach langem monotonen Tätigkeiten.

Bin grad echt ratlos.
Vielleicht kann mir ja jemand nen Tipp geben :)
Sonnenkind
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#2

01.12.2015, 18:54

Hast du einen guten Draht zu dem jungen Anwalt? Sprich doch mal mit ihm, was er davon halten würde. Wenn er mit deinem Vorschlag einverstanden wäre, hättest du Rückendeckung, wenn es an das Gespräch mit dem älteren Chef geht.
Mit der Kollegin selbst sprechen, wird denke ich nichts bringen, nachdem sie alles abstreiten wird und vielleicht weiterhin behauptet, dass alles bestens läuft.
Bild Liebe Grüße Sonnenkind Bild
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Morgen: kommt erst noch.
Heute: der einzige Tag,
den du in der Hand hast.
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Heute sollst du glücklich sein.
(aus dem Buch meines Cousin K. Hartung)
Floppy
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#3

02.12.2015, 09:22

@Sonnenkind
ja, ich hab nen ganz guten Draht zu meinem jungen Chef!
Der ist auch überhaupt nicht begeistert davon zu wechseln.
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Tigerle
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#4

02.12.2015, 09:34

Ich schließe mich Sonnenkind an. Sprich mit dem jungen Chef und suche dann das offene Gespräch mit dem anderen Anwalt.

Das Verhalten von Deiner Kollegin, zeigt nicht gerade dass Sie im Team arbeiten kann. Wie Sonnenkind sagte, ein Gespräch mit der Kollegin bringt vermutlich gar nichts bringen.
Floppy
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#5

02.12.2015, 09:38

@tigerle

Danke, das denk ich mir auch .....dann werde ich mal mein Glück versuchen .....

Ist halt bei uns immer ein bisserl schwierig.

LG Tanja
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Tigerle
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#6

02.12.2015, 09:56

Leicht ist das meistens nicht, vor allem wenn mehrere Angestellte sind. Drück Dir die Daumen, dass Du mit dem jungen Checf mitkannst.
Floppy
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#7

02.12.2015, 10:02

Das Problem ist halt, dass das Mädel erstmal nen Chef bräuchte, der ihr das Arbeiten beibringt. Da ist sie für den jungen eher hinderlich, da gerade in dem Referat schnell Dinge umgesetzt werden müssen. Zudem ist sie wie schon gesagt sehr nachlässig was manche Themen anbelangt und beschwert hat sie sich über ihn ja auch schon. Ich meine, wenn jemand schnell was gescannt haben will, dann mach ich das halt egal ob das jetzt mein Chef ist oder nicht. Gibt ja mal Dringendes, und wenn die Sekretärin grad net da ist, macht man das dann doch ohne Probleme.

Denke halt dass ich da die bessere Wahl für die Junganwälte bin, da man mir nicht alles 10 mal erklären muss.

Na, wir werden sehen.
PaddiiO
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#8

04.12.2015, 21:17

Huhu, hier meldet sich ein stiller und neugieriger Leser :wink2

Konnte schon ein Gespräch stattfinden?

Eine Bekannte von mir hat ein ähnliches Problem und weiß nicht genau wie sie das alles angehen soll :schock Vielleicht hast du das schon hinter dir?
"Alles ist ein Rätsel und der Schlüssel zu diesem Rätsel ist ein weiteres Rätsel." :katze2
Daenerys
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#9

07.12.2015, 13:56

Ich würde auch auf jeden Fall das Gespräch mit den beiden Chefs suchen (nicht nur mit dem jungen sondern auch mit dem Senior, er sollte da auf jeden Fall mit ins Boot geholt werden um sich nicht übergangen zu fühlen).

Ich würde genauso argumentieren wie du das hier schreibst... Dass du der Meinung bist die andere Kollegin sei noch zu unselbstständig für die Arbeit mit dem jungen Anwalt und dass sie noch mehr Anleitung bräuchte und diese eher beim Senior bekommen könnte.
Und dass du sehr gerne die Stelle bei dem jungen Anwalt beibehalten/besetzen würdest weil du sehr viel Spaß an der Arbeit hast und mehr Erfahrung hast was das selbstständige Arbeiten angeht.

Wichtig ist dass du deine Kollegin nicht direkt schlecht machst, das kommt sicher nicht gut an (Beispiele wie z.b. das mit den Fristen oder sonstiges Fehlverhalten von ihr würde ich deshalb erstmal nicht zum Besten geben).
Aber zu sagen dass sie deiner Meinung nach nicht über die Erfahrung verfügt um mit dem Junganwalt gut arbeiten zu können ist ok, das ist sachlich und konstruktiv.

Vll. könntest du ja auch versuchen mit deiner Kollegin zu sprechen und ihre Meinung dazu einzuholen. Vll. hat sie ja gar keine Lust für den Junganwalt zu arbeiten (wenn sie sich schon über ihn beschwert hat dann liegt das nahe denk ich). Wenn dem so ist könntest du ihr ja raten ebenfalls mit den Chefs zu sprechen und ihnen zu sagen dass sie sich dabei nicht wohl fühlt das Referat von dem Junganwalt zu übernehmen. Damit hätte sich die Angelegenheit vll. gleich so erledigt ohne dass du groß was tun musst ;)
Weil Denken die schwerste Arbeit ist, die es gibt, beschäftigen sich auch nur wenige damit. (Henry Ford)
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