Schwieriger Praktikant

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Brooke
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#31

07.08.2013, 13:59

Adora Belle hat geschrieben:Die Threadstarterin ist doch selbst Azubi. Die sollte nicht ausbilden, sondern ausgebildet werden.

eben
Marlinski
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#32

07.08.2013, 14:19

Also er hat schonmal mit einer angefangen, wirklich nur ein Band. Nichts Umfangreiches, nichts mit Schulden o. Ä. Es wurde ihm auch erklärt, aber ich habe auch gemerkt, dass es viele kleine Tücken gibt. Seien es nur DIN A4 Kontoauszüge, die nicht in die Akte, sondern bei Kontoauszügen abgeheftet werden. Hab ich schon oft in Akten wiedergefunden. Das macht keinen Spaß, wenn Kontoauszüge fehlen. 1000 Sachen, auf die man achten muss. Dass man sich das alles nicht merkt ist klar und niemand verlangt das. Deshalb die Ausarbeitung, in der auch ggf steht warum wieso weshalb. Ich kann nicht neben ihm stehen, wenn er Kontoauszüge abtippt. Das würde mich in dem aktuellen Fall mehr als 2 Arbeitstage kosten. Deshalb die Ausarbeitung. Später wird das natürlich kontrolliert. Ist ja auch nicht allzu schwer. Nur sage ich ihm zum Beispiel, er solle bitte RL und VV in der gleichen Schriftart machen - macht er nicht - und noch ein paar andere Sachen, die ich korrigieenbzw selbst machen musste, wo ich ihm dann nach dem Urlaub gesagt hab: "Mir sind ein paar Sachen aufgefallen, nicht schlimm, dies und das." und dann ist er der Meinung, ich muss wohl das falsche Dokument gehabt haben. Ich hab ihm vorgeschlagen, seins mal im Hinblick auf die Hinweise mit meinem zu vergleichen. Ob er es gemacht hat werde ich erst noch an der jetzigen sehen. :(
Liebe Grüße von Marla

’’Man darf niemandem seine Verantwortung abnehmen, aber man soll jedem helfen, seine Verantwortung zu tragen.‘‘
Heinrich Wolfgang Seidel
kr
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#33

20.08.2013, 13:27

Ich kann nur mitfühlen, ich hatte auch mal einen ähnlichen Fall, ebenfalls Azubi (auch männlich) bei dem hat sich dann herausgestellt, dass er ein Problem damit hatte sich von einer Frau Anweisungen geben zu lassen. Sogar die Chefin hat er ignoriert, lediglich beim Chef hat er "gehört" und dort auch ordentlich "geschleimt". Als er auf mehrere Hinweise, dass dies oder das so noch nicht ganz richtig war, mir irgendwann eine Liste, die er (nachdem er sie völlig entgegen meinen Angaben erstellt hatte, anscheined aus reinem "Trotz") verbessern sollte, wieder hingelegt hat mit den Worten "wenn dir nicht passt was ich mache, dann mach es doch selber" war bei mir dann Schluss. Irgendwann hat er es dann aber auch eingesehen, dass es so wohl nicht funktioniert und hat die Ausbildung selbst beendet um dann eine Beamtenausbildung zu beginnen :-)
Ich kann der TE nur gute Nerven wünschen!
schubertine
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#34

22.08.2013, 18:14

Ich kann mich den Ausführungen von kr auch nur anschließen.

Mir drängt sich hier auch der Verdacht auf, dass der umschulende Azubi-Praktikant vielleicht ganz andere Ambitionen hat als einfache Tätigkeiten auszuführen, die am Anfang einer Ausbildung nun einmal anstehen. *Sarkasmus an* Immerhin hat er jahrelang - wenn auch scheinbar erfolglos - studiert und ist sicherlich zu Höherem berufen als profane Kontoauszüge abzuschreiben und sich mit RL zu befassen *Sarkasmusaus*.

Entschuldigt bitte, aber ich habe in meinem Berufsleben auch schon Bekanntschaft mit Azubi-Praktikanten geschlossen, die meistens schon einige Jahre Berufserfahrung besitzen und aus Krankheits- oder anderen Gründen (langzeitarbeitslos etc.) umschulen "müssen", weil sonst die Rentenversicherung oder die Arbeitsagentur nicht mehr zahlt. Da fehlt den Leuten verständlich oftmals jegliche Motivation oder Eigeninteresse. Zumal sie hinterher genauso viele oder wenige Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben wie vorher.
Es gibt natürlich aber auch diejenigen, welche sich sehr um eine Umschulung bemüht haben und auch mit Fleiß und Interesse erfolgreich die Ausbildung absolvieren. Da scheint aber Euer lieber Praktikant nicht zuzugehören.

Leider glaube ich, das wird nix mit dem bei Euch.
Marlinski
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#35

17.12.2013, 13:08

So.. Die letzte Antwort ist mir irgendwie entgangen :roll:

Ich möchte nochmal kurz sagen, wie es zwischenzeitlich ist:

VIEL SCHLIMMER!

Ich habe es mit Geduld probiert, ich habe es mit Diskussionen probiert und mittlerweile ignoriere ich seine Frechheiten.

Er ist einfach die Ausgeburt an Unverschämtheit, Geduld führt nur dazu, dass er sich bestätigt fühlt und sinnlose Diskussionen führt darüber, wie er der Meinung sei, dass es besser laufen würde. Erklärungen akzeptiert er kaum, beziehungsweise ignoriert er sie oder fällt dauernd ins Wort. Deshalb redet jetzt nur noch meine Kollegin das Nötigste mit ihm.

Er sitzt jetzt auch seit einiger Zeit im Büro und hört über Kopfhörer (!!) Musik. Meine Kollegin hat ihm vor einiger Zeit gesagt, er solle das bitte lassen, damit er überhaupt was mitbekommt. Er hat diese Anweisung ignoriert. Vorhin ist er aufgesprungen und zur Tür gerannt, weil er dachte, es hätte geklingelt. Dann kam von uns: "Deshalb keine Kopfhörer". Er dann ganz sarkastisch: "Das ist ja auch sehr verwerflich." - Wir: "Ja." - Er: "Na sag ich doch." - Wir: "Ja, aber ironisch". - Er (benutz ja immer hochgestochenes Deutsch): Ja, ober sarkastisch oder zynisch" und geht zum Briefkasten.

Zum Post holen: Jedes Mal fragt er, ob er jetzt nach der Post gucken kann. Meine Kollegin dann heut: "Herr Xy, Sie sind schon so lange da, irgendwann müssen Sie sich doch mal merken, wann Sie zur Post gehen können." - Er: "Das finde ich nicht so wichtig. (und dann) Dafür kann er ja hier das erfahrene Fachpersonal fragen."

Gestern hat er sich aber wieder selbst übertroffen: Er hat uns gedroht! O Ton: Es kommt auch Besuch von der Akademie und er wisse ja nicht, ob das gut für die Kanzlei sei!!! Fällt euch dazu noch was ein???

Ich habe den Chef schon mehrmals gebeten, ein ernstes Wort mit ihm zu reden, aber bisher hat er es nicht gemacht...
Liebe Grüße von Marla

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Heinrich Wolfgang Seidel
aculita
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#36

17.12.2013, 14:59

Hallo Marla, was hat er denn so ewig studiert?
Wie macht er sich in der Schule? Hast Du den Eindruck, da läuft es gut?

Immerhin scheint es doch für Deine Nerven am Besten zu sein, ihn zu ignorieren. Wenn er merkt, daß ihr auf etwas anspringt, was er sagt oder wie er es sagt, dann scheint er jemand zu sein, der es auskostet und immer wieder so reagieren wird. Nur um zu sehen, ob ihr drauf anspringt.

Laßt ihn doch machen. Wenn er wegen der Kopfhörer etwas nicht mitbekommt - ok. Ist, glaube ich, eher sein Problem als eures.
Soll er etwas bestimmtes tun, gebt es ihm schriftlich. Dann bekommt er es mit.
Hat er etwas falsch gemacht, gebt es ihm ebenfalls schriftlich. Macht er denselben Fehler danach noch mehrfach, ist euer Chef dran.

Sind mittlerweile die Kompetenzen klar? Weiß er, daß er sich von Dir und Deiner Kollegin was sagen lassen muß?

Nun, dann soll die Akademie doch schauen, wie es bei euch so läuft! Glaubst Du wirklich, das bringt ihm etwas? Wieso hast Du das als Drohung aufgefaßt? Vielleicht würde sich auch ein Gespräch ergeben, in dem ein paar Dinge gesagt werden könnten, die eigentlich eher nicht so gut für ihn wären...
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#37

17.12.2013, 15:31

aculita hat geschrieben:Hallo Marla, was hat er denn so ewig studiert?
Wie macht er sich in der Schule? Hast Du den Eindruck, da läuft es gut?
ich weiß es nicht genau, wollte mal anfangs mit ihm ein Gespräch darüber anfangen, aber er hat mir nur seinen Lebenslauf hingeknallt. Weiß es nicht mehr. Waren drei verschiedene nicht abgeschlossene Studiengänge.
aculita hat geschrieben:Immerhin scheint es doch für Deine Nerven am Besten zu sein, ihn zu ignorieren. Wenn er merkt, daß ihr auf etwas anspringt, was er sagt oder wie er es sagt, dann scheint er jemand zu sein, der es auskostet und immer wieder so reagieren wird. Nur um zu sehen, ob ihr drauf anspringt.

Laßt ihn doch machen. Wenn er wegen der Kopfhörer etwas nicht mitbekommt - ok. Ist, glaube ich, eher sein Problem als eures.
Es ist egal, wie man reagiert oder ob überhaupt nicht. Er wird immer pampig, sobald man irgendwas sagt.
aculita hat geschrieben: Soll er etwas bestimmtes tun, gebt es ihm schriftlich. Dann bekommt er es mit.
Hat er etwas falsch gemacht, gebt es ihm ebenfalls schriftlich. Macht er denselben Fehler danach noch mehrfach, ist euer Chef dran.
Es wäre leider unmöglich, ihm Erklärungen aufzuschreiben. Aber der Tipp ist zumindest theoretisch gut.
aculita hat geschrieben: Sind mittlerweile die Kompetenzen klar? Weiß er, daß er sich von Dir und Deiner Kollegin was sagen lassen muß?
Nicht wirklich, sonst würde er nicht so frech sein.
aculita hat geschrieben: Nun, dann soll die Akademie doch schauen, wie es bei euch so läuft! Glaubst Du wirklich, das bringt ihm etwas? Wieso hast Du das als Drohung aufgefaßt? Vielleicht würde sich auch ein Gespräch ergeben, in dem ein paar Dinge gesagt werden könnten, die eigentlich eher nicht so gut für ihn wären...
Also er hat es schon wie eine Drohung ausgesprochen, aber das liest sich natürlich nicht mit. Ich habe keine Angst vor ihm und auch absolut nichts zu befürchten. Aber es macht mich wahnsinnig, dass er hier am laufenden Band Frechheiten vom Stapel lässt und damit durchkommt. Es ist schon richtig, er lernt hier nichts, aber das liegt an ihm. Er könnte lernen, aber weil er dusselig, langsam und dazu noch unverschämt ist, kann man ihm nichts beibringen.
Liebe Grüße von Marla

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Heinrich Wolfgang Seidel
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#38

17.12.2013, 16:32

Haut bei eurem Chef endlich mal so richtig auf den Tisch und macht ihm klar, dass es so nicht weitergehen kann und er als Chef gefragt ist...

Das kann doch nicht sein, dass er da nur zu- bzw. wegschaut. Und wenn alles nichts bringt: Konsequenzen ziehen... Entweder Augen zu und durch und sich am Abend besuchen lassen oder Stelle wechseln. Das ist doch kein Zustand!
Marlinski
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#39

17.12.2013, 20:19

Heute! hat er tatsächlich mit ihm geredet, da war ich aber nicht mehr da. Das wurde auch endlich mal Zeit (habe ihn schon etliche Male gebeten). Ich bin gespannt, was ich Donnerstag erzählt bekomme. Stelle wechseln werde ich nicht, bin ja Azubi und fühle mich ansonsten sehr wohl, habe viele Freiheiten, das Vertrauen vom Chef etc. Er ist eben sehr gutmütig und hat.. naja.. wahrscheinlich nicht so Interesse an "Ärger". Aber natürlich ist er auch nicht so oft da und zu ihm ist er ja auch ganz anders. Er ist nur noch 2 Monate da, aber trotzdem muss(te) ich mich nochmal auskot*en, denn ich finde es krass, wie manche Leute sich verhalten :motz
Liebe Grüße von Marla

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Heinrich Wolfgang Seidel
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#40

18.12.2013, 07:27

Auch wenn er jetzt nur noch 2 Monate da ist, solche Leute werden dir immer wieder im Leben begegnen. Wenn man ihnen aus dem Weg gehen kann, gut und schön, aber nicht immer ist das möglich.

Genau das ist es ja, was so mancher entweder verlernt oder eben nie lernt: auskommem mit Menschen, die man nicht mag, die sich in den eigenen Augen unmöglich verhalten usw.

Du hast in der Arbeit einfach keine Ausweichmöglichkeit. Und dieser Praktikant wird sicher nicht der letzte sein, mit dem du dich auseinandersetzen musst.
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