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es freut mich zu lesen, dass das Thema Telearbeit noch einmal aufgegriffen wurde.
Ich selbst habe in der Schwangerschaft sehr oft von zu Hause aus gearbeitet. Ich ging damals hochschwanger über den Winter und hatte einen weiten Fahrtweg. Um das Risiko eines Unfalls zu minimieren, erlaubte mir mein Chef, an zwei bis drei Tagen pro Woche von zu Hause aus zu arbeiten.
Auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Menge Selbstdisziplin zur Telearbeit gehört und nicht jeder kann innerhalb der eigenen 4 Wände den Haushalt Haushalt sein lassen und sich auf die Arbeit konzentrieren. Andere wiederum können gar nicht mehr aufhören mit arbeiten - auch nicht gut!
Dabei habe ich schnell gelernt, meine persönlichen "Tageshochphasen" auszunutzen, um zu diesen Zeiten wichtige Arbeiten zu machen. So arbeitete ich manchmal nur am Vormittag, machte nachmittags frei und arbeitete abends noch ein wenig. Aufgrund dessen, dass auch kein "störendes" Telefon klingelt, glaube ich auch, dass man durchaus 10-15 % effektiver arbeitet, als im Büro. Die Ruhe tat mir gut und ich habe auch komplizierte Sachverhalte schnell abarbeiten können. Die Fahrzeiten und vor allem die eingesparten Benzinkosten habe ich zudem ganz gut im Portemonaie gemerkt (eine Strecke waren damals knapp 50 Kilometer).
ABER: Ich bin auch der Meinung, dass man Telearbeit nur an einigen Tagen pro Woche machen sollte. Wir alle sind Menschen und wir brauchen ein soziales Umfeld. Der Schwatz mit Kollegen, der Erfahrungsaustausch und das Gefühl der Teamzugehörigkeit sind ebenfalls unerlässlich für ein glückliches Arbeitsleben.
Eine gute Kombination finde ich daher ideal und würde es jederzeit wieder so machen.
Betrachtet man das Ganze mal aus wirtschaftlicher Sicht, so arbeiten viele Mütter nach der Elternzeit, wenn sie überhaupt zurückkehren, nur noch in Teilzeit, um Familie und Beruf irgendwie organisieren zu können.
Dabei ist die geringe Erwerbstätigkeit von Müttern volkswirtschaftlich ein erhebliches Risiko, das leider immer noch zu wenig Beachtung findet. Experten und auch die Bundesregierung Deutschlands warnen vor ungenutztem Fachkräftepotential. (Und in unserer Berufsgruppe herrscht in einigen Bundesländern bereits eklatanter Fachkräftemangel.
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Oft können sich Familien die Teilzeit jedoch eigentlich gar nicht leisten, haben aber keine andere Alternative, um KiTa-Öffnungszeiten und die regulären Arbeitszeiten im Job unter einen Hut zu bringen.
Um hier Abhilfe schaffen zu können, wäre es ebenfalls möglich, in alternierender Telearbeit zu arbeiten.
Beste Grüße aus dem noch immer klirrend kalten und winterlichen Sachsen!
Yvonne
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