Hilfe - Azubine tanzt uns auf der Nase rum!

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Morgenmuffel
Kennt alle Akten auswendig
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#21

12.12.2012, 09:14

Ich finde das schon ein echt übles Verhalten, aber ich glaube, die Jugend von heute wird anders erzogen, als wir damals. Ich hatte in meiner Ausbildung noch Respekt vor den Kollegen und auch den älteren Azubinen.
Ob jetzt allerdings noch ein Wechsel von "Du" auf "Sie" was bringt, glaub ich kaum. Ich handhabe es immer noch, dass ich mich anfangs IMMER noch den Azubis siezen lasse und mit der Zeit entscheide, ob sie mich duzen können. Das hat bisher immer gut geklappt. Und meiner Erfahrung nach bleibt dann trotzdem der Respekt!
Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. (Kurt Tucholsky)
renoHL
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#22

12.12.2012, 10:37

Hallo Leute,
da hab Ihr ja ne super Kraft gefunden (wahrscheinlich kann sie auch alles, weiß alles ... oder ist sie nur respektlos?).

Also wenn ich die 3 Seite hier so lese, würde ich bei aller Liebe zur "Lütten" meinen Ihr habt Euch lange genug den Mund fusselig geredet. Ihr werde bei Ihr nichts erreichen, denn ich persönlich würde mich von ihr schon mal gar nicht ein 2. Mal zB anschreien lassen. Das belastet schließlich Euch auch sehr.

Wenn sie die RAin nicht akzeptiert sollte man sich in einem Gespräch mit allen weiteren Beteiligten (aber ohne sie-zB wenn sie in der Schule ist) fragen, ob es denn zB einen RA (zB den obersten Boss) gibt den sie respektiert und den dann versuchsweise mit in Boot holen, damit er ihr mündlich nochmal den Kopf wäscht und auch ganz klar die Grenzen und Konsequenzen aufzeigt -evtl. ihr ganz klar nahe legt, ihre Einstellung zum Ausbildungsplatz zu überdenken oder zu wechseln. Vielleicht hat sie ja auch ein "persönliches" Problem mit dem ganzen Betriebsumfeld (nichts gegen Euch, aber es gibt ja Menschen die sieht man und kann sie nicht leiden-vielleicht geht es ihr so).

Vielleicht gehört sie ja auch einfach nur zu den Menschen, die alles "schriftlich" brauchen um zu begreifen - meine Tendenz geht da zur schriftlichen Abmahnung und schauen wie sie reagiert.

Bei meinem Mann in der Firma hatten die gleich 2 Azubis die es in dem Fall nicht ernst genommen haben (nie zur Schule, Fortbildungen schmeißen, zu spät kommen ..), die haben nach pber 2 Jahren erst eingesehen, dass sie besser was anderes lernen sollten und sind von selbst gegangen. Fragt Euch selbst, ob Ihr diese Geduld habt.

LG aus dem verschneiten SH :xrazz
mrsgoalkeeper
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#23

12.12.2012, 10:47

renoHL hat geschrieben:Wenn sie die RAin nicht akzeptiert sollte man sich in einem Gespräch mit allen weiteren Beteiligten (aber ohne sie-zB wenn sie in der Schule ist) fragen, ob es denn zB einen RA (zB den obersten Boss) gibt den sie respektiert und den dann versuchsweise mit in Boot holen, damit er ihr mündlich nochmal den Kopf wäscht und auch ganz klar die Grenzen und Konsequenzen aufzeigt

Sorry, aber aus den Zeiten, wo wir einen Mann brauchten um Probleme zu klären, sollten wir eigentlich raus sein.

Das "Sie" finde ich gut! Wenn sie rumzickt würde ich sie ignorieren. Arbeitsanweisungen würde ich schriftlich erteilen und sie mir gegenzeichnen lassen. Bei Nichteinhaltung Abmahnung.
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Fräulein Fit

#24

12.12.2012, 10:56

Ich glaube es ging renoHL eher um den Stand (Hierarchie) und nicht um männlich oder weiblich....
Manche haben vor angestellten RA/RAinnen keinen Resepekt vor dem Big Boss oder der Big Bossin schon...

Alles doppelt zu schreiben ist aber ne nervige Angelegenheit muss ich sagen :roll:
mrsgoalkeeper
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#25

12.12.2012, 10:58

?Doppelt schreiben?
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Fräulein Fit

#26

12.12.2012, 10:59

mrsgoalkeeper hat geschrieben:?Doppelt schreiben?

Big Boss / Big Bossin
Angestellter / Angestellte

solche Sachen :wink:
ich glaube wenn man das dauerhaft berücksichtigt wird man Irre... w/m reicht da aus :mrgreen:

aber zurück zum Thema :wink:
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#27

12.12.2012, 11:02

:patsch
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niva
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#28

12.12.2012, 11:19

Zuerst mal vielen lieben Dank für die vielen Meinungen. Genau das haben wir im Moment nötig.

Zum Thema oberster Oberboss. Unser Chef ist viel zu lieb und nett um da irgendwas zu erreichen.

Erst vor kurzem: Azubine und ich sind total aneinandergeraten (ich hatte keinen Nerv mehr auf lieb und nett und hatte gesagt, dass ich mir von ihr keine Arbeitsanweisungen erteilen lasse und sie rastet mal wieder total aus), jedenfalls kommt unser Chef nach vorne, Akte in der Hand und will sie mir zur Bearbeitung geben, aber unser Azubinchen ist gerade dabei mich anzuschreien. Anstatt irgendwas zu sagen, steht er nur da und guckt hilflos. Ich ignoriere sie also und frage ihn was er denn will. Das hat sie so gar nicht vertragen und ist dann für so eine Stunde verschwunden und hat den Rest des Tages kein Wort mehr mit mir gewechselt. Er hat hinterher gesagt, er wollte sich nicht einmischen, weil er nicht wusste um was es geht.

Dieser Vorfall war auch Anlass für das letzte Gespräch.

Zum Reden über Privates: Klar machen wir das. Wir hatten eigentlich ein gutes Arbeitsklima, schließlich verbringen wir 8 Stunden täglich miteinander.

Das einzustellen sehe ich inzwischen auch als eine Möglichkeit. Schreckt mich andererseits, genauso wie die Einführung des Sie, ab. Aber irgendwas ändern müssen wir und "weichere Maßnahmen" haben ja schließlich nicht geholfen.

Ich möchte es jedenfalls noch ein letztes Gespräch versuchen. Klipp und klar sagen, was Sache ist und ihr die Konsequenzen deutlich machen (eure Ideen sind da super Anregungen). Sie hat bald Urlaub dann kann sie sich da dann mal Gedanken machen, ob sie das wirklich will.
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Kikki-Fee
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#29

12.12.2012, 11:25

Ihr diskutiert viel zu viel mit ihr. Lasst euch darauf nicht mehr ein, anders funktioniert es nicht.

Ich würde noch genau ein Gespräch mit ihr führen, allerdings nicht in der Hoffnung, sie zu überzeugen, sondern einfach nur um ihr zu sagen, dass die Schonzeit jetzt vorbei ist, einfach, um ihr klarzumachen, dass jetzt die Eiszeit angebrochen ist. Nicht etwa um ihr zu sagen „wenn du dich nicht änderst wird dies diese und jede Konsequenzen haben“ – das Gespräch hattet ihr ja schon. Sondern um ihr zu sagen „weil du dich nicht geändert hast, weht hier jetzt ein anderer Wind“ damit sie weiß, dass sie die geänderte Stimmung einzig und allein sich selbst zuzuschreiben hat.

Ich würde darauf hinweisen, dass ihr bereits mehrfach mit ihr gesprochen und an sie appelliert habt, dass ab jetzt aber, da sie das alles aber nicht angenommen hat, das Ende der Fahnenstange erreicht ist und sie jetzt nicht mehr freundlich gebeten wird etwas zu machen, sondern ihr schlicht konkrete Anweisungen gegeben werden, die sie zu befolgen hat.

Als Aufhänger für ein solches Gespräch kann die Geschichte mit den herausgesuchten Akten dienen, wo sie schließlich eine klare Anweisung missachtet hat. Und das mit dem Siezen finde ich hier auch ganz gut. Das allein wird bei so jemandem natürlich nichts bringen, aber es macht deutlich, dass ihr zu dem Mädel auf Distanz geht. Ich glaube, ich würde das Sie auch nicht erklären, sondern es einfach verwenden und zwar ganz konsequent.

Zu den einzelnen Beispielen:
Wenn ich z.B. sage, dass kann liegen bleiben, mach lieber das hier, das ist wichtiger, dann fängt sie an zu diskutieren
Nicht auf die Diskussion eingehen. Ihr die wichtige Akte in die Hand drücken bzw. auf den Tisch legen: „Machen Sie in dieser Akte hier XXX. Das muss bis xx Uhr fertig sein“ Auf irgendwelche Gegenargumente gar nicht reagieren. Vielleicht eine Viertelstunde vor dem „Fristablauf“ noch mal zufällig vorbeikommen und sagen „Denken Sie dran in 15 Minuten will ich die Akte sowieso fertig auf dem Tisch haben!“
Wenn sie mal was Neues lernen soll, blockt sie total ab und wenn man nicht extrem hartnäckig ist, dann hat mein keine Chance ihr was Neues beizubringen
Die Sachen einmal erklären und ihr dann eine entsprechende Aufgabe geben und zwar nicht etwa mit „versuch’s mal“ oder so. Sondern mit der Anweisung „Sie bearbeiten das jetzt so, wie ich es Ihnen erklärt habe“
Sie erteilt uns ausgelernten Refas Arbeitsanweisungen.
Nicht darauf eingehen. Niemals. Ihr solltest das vollständig ignorieren.
Wir müssen uns rechtfertigen, was wir den ganzen Tag gemacht haben, wenn sie aus der Schule kommt und nicht 100 % ihrer Aufgaben (ihrer Aufgaben = die Aufgaben der Azubine) erledigt sind.
Nie rechtfertigen! Wenn sie kommt, einfach sagen: „Da sind Sie ja, Sie müssen heute noch das und das und das tun.“ Wenn sie dann sagt, sie war doch in der Schule oder etwas ähnliches, antworten „Und jetzt sind Sie hier und diese Aufgaben haben Sie heute hier zu erfüllen.“
Sie zickt ständig rum, sobald ihr irgendwas nicht passt. Und wenn man da nicht total extrem ruhig bleibt und sie sofort ignoriert, wird es nur noch schlimmer. Dann sind wir nämlich die Bösen, die immer sie anzicken.
Höflich bleiben, aber eisig. Sie nicht beschimpfen (obwohl genau das bei solchen Leuten immer am schwersten fällt), sondern in ruhigem aber bestimmten Ton Anweisungen geben. Sonst nichts, nicht auf ihre Einwürfe antworten oder darüber diskutieren, sondern immer wieder nur sagen: „Dies und jenes ist Ihre Aufgabe, erledigen Sie das jetzt.“ Und wenn sie sich „angezickt“ fühlt, dann ist das ganz allein ihr Problem. Das hat sie ausschließlich sich selbst zuzuschreiben. Sie hätte es doch in der Hand gehabt, so etwas zu vermeiden.

Ruhig zu bleiben ist das Wichtigste (und wahrscheinlich auch das Schwierigste). Wenn Sie anfängt rumzumaulen oder wenn sie gar laut wird, solltet ihr selbst die Lautstärke runterfahren. Am besten eine Augenbraue hochziehen und in ruhigem aber deutlichen Tonfall sagen: „Ich habe eine Anweisung erteilt, führen Sie diese jetzt aus.“ Dann weitergehen und sie einfach stehen lassen. Nicht sofort gucken, ob sie das auch macht, sondern erst später wieder vorbeikommen (kleine Kinder können es auch nicht haben, wenn man ihnen sagt, was sie machen sollen und dann direkt dabei zuguckt, die fangen meist auch erst an, wenn man ihnen den Rücken zuwendet). Also erst nach einer halben Stunde oder so wiederkommen, fragen „Ist sowieso fertig?“ Falls nicht: „In 10 Minuten will ich das Ergebnis haben!“

Sie anzuschreien würde überhaupt nichts bringen, denn damit würde sie aus ihrer Sicht zu einer Art Märtyrer. Derjenige, der schreit, setzt sich dadurch halt selbst irgendwie ins Unrecht (auch wenn er in der Sache eigentlich Recht hätte und rumbrüllen nur zu verständlich wäre).

Das ist so das, was mir dazu einfällt. In meinem alten Büro hatten wir mal einen ähnlichen Fall, die ist aber irgendwann auf die Idee gekommen, sich was anderes suchen zu wollen, weil wir nicht „ihr Niveau“ hatten. Das letzte, was wir dann gehört haben, war das Formular, das der letzte Arbeitgeber fürs Arbeitsamt ausfüllen muss, wenn man dort Leistungen beantragt…

Liest sie hier eigentlich mit? In dem Fall würde sich das Gespräch, das ich am Anfang dargestellt hatte, ja erübrigen.
Kikki-Fee
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#30

12.12.2012, 11:28

Oh, hat sich überschnitten.
niva hat geschrieben:Ich möchte es jedenfalls noch ein letztes Gespräch versuchen.
Ich glaube, du bist einfach viel zu freundlich und friedfertig.

Aber du kannst ihr natürlich auch noch mal eine letzte Chance geben, wer weiß, vielleicht hilft es ja, wenn du ihr die Konsequenzen aufzeigst. Aus meiner persönlichen Sicht würde ich das nicht noch einmal versuchen, weil ich mich einfach zu sehr ärgern würde, wenn sie die friedlichen Bemühungen weiterhin ignoriert.
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