... mal aus der Sicht eines Anwalts...

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gkutes

#21

01.08.2011, 12:14

naja, hier versteht man sich in effizienter Arbeitsweise. Da kann dann auch mal einer der Oberbosse seine persönlichen Animösitäten zurückstecken. Die angestellten Anwälte müssen sowieso zurückstecken 8)
Ich spreche ja hier auch allgemein und nicht davon, dass man vll zwei mal im Monat etwas anders als sonst macht.

aber jetzt schweifen wir auch wieder mal ein bisschen ab. :D
Randfichte72
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#22

01.08.2011, 15:02

Klar, auch die Renos können darüber nachdenken, was anders oder besser gemacht werden könnte. Da gibt es sicher auch Punkte, aber dann sollte der RA das offen ansprechen, Teambesprechung war ein gutes Stichwort.

gkutes:
Ich glaube nicht, dass das mit dem Gebühren diktieren böse gemeint war, ein neuer RA, frisch von der Uni, will vielleicht auch nichts falsch machen. Und im Gebührenrecht sollten die RAe schon ein bisschen drinstecken. Es gibt nämlich auch welche, die das gar nicht können..... . Ich persönlich möchte die KR auch nicht diktiert haben, meinen Kopf kann ich schon noch selber anstrengen. Manchmal ist es aber hilfreich, wenn super viel zu tun ist, wenn der RA kurz sagt abrechnen, 2300 GG, Streitwert:.... . Dann geht es einfach fixer und man braucht nur noch kurz in die Akte zu gucken.

Ansonsten gucke ich die Akte immer gerne selber durch und versuche, alles rauszukitzeln, was gebührentechnisch geht. Es gibt aber auch Kolleginnen, die wollen, dass die RAe die Kostenrechnungen diktieren. Da sind die Geschmäcker verschieden und man sollte sich da absprechen.

@Joe: Melde Dich doch mal wieder und gib Deine Meinung als RA zur weiteren Diskussion dazu! :-)
BabyBen

#23

01.08.2011, 21:29

Hallo Herr Kollege, einfach mit zum Essen nehmen, geht gar nicht. Besonders in großen Kanzleien wird viel Wert auf Hierachien gelegt - leider. Am Besten Du schaust mal, wie es Deine Kollegen halten. Gerade als Berufsanfänger sollte man sich da viel abschauen.
Joe
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#24

03.08.2011, 00:56

Randfichte72 hat geschrieben:
@Joe: Melde Dich doch mal wieder und gib Deine Meinung als RA zur weiteren Diskussion dazu! :-)
sorry, ich hatte leider keine Zeit eher hier reinzuschauen, es hat sich ja sehr viel hier getan... weiß gar nicht wo ich anfangen soll.

Also vielleicht doch nochmal etwas zu der "Einladung zum Essen"- Sache weil sich da soviele zu äußern: Es war mehr so als Sinnbild für eine Geste der Anerkennung etc. gemeint. Also Ausgangspunkt war eigentlich die Frage, wie man zeigen könnte, dass man dankbar ist für die entgegengebrachte Hilfe. Dazu gab es ja hier jetzt schon viele tolle Hinweise und Tipps, die ich beherzigen werde.

Dann finde ich es sehr interessant, dass zumindest einige sich irgendwie bevormundet oder gering geschätzt fühlen wenn die RAe "unnütze" Sachen diktieren. Vorweg: ich bin davon eigentlich nicht betroffen, weil ich Kosten und dergleichen nicht diktiere, also ich mache überhaupt nichts im Bereich Prozessführung und meine "Sekretärin" (s.o.) meines Wissens nach auch nicht. Habe mir daher bislang auch über dieses Problem eigentlich nie Gedanken gemacht, ist aber ein interessanter Punkt.

Ich denke die Schwierigkeit liegt darin, dass man doch als RA keinen Schimmer von der Ausbildung der ReNos hat, ich kannte/kenne weder die Unterschiede zwischen den einzelnen Ausbildungen noch was da eigentlich genau gemacht wird. Mir ist schon klar, dass keine Kanzlei ohne Euch funktionieren würde, das bekommt man natürlich im Alltag mit, aber dennoch ist es irgendwie alles sehr getrennt und leider gibt es scheinbar die hier bereits in mehreren Antworten angeklungenen Hierarchieprobleme.

Vielen Dank auch an alle die mir viel Erfolg für den Berufsstart gewünscht haben :-)

Ich handhabe es jetzt eigentlich so, dass ich versuche mich den Gepflogenheiten so gut es geht anzupassen und zu verstehen warum dieses oder jenes so gemacht wird. Ansonsten versuche ich ihr auch bei großem Zeitdruck immer ihre Pausen und einen pünktlichen Feierabend zu ermöglichen.
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Pepsi
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#25

03.08.2011, 01:08

Wenn alle Anwälte so denken würden wie du, hätten wir weniger "Stress" ;-)

Was genau meinst du mit Prozessführung? Wer macht bei euch die Kostenrechnungen?
gkutes

#26

03.08.2011, 09:23

@joe - bist du dir sicher, dass deine Mitarbeiterin überhaupt eine ReFa/ReNo ist? Soweit ich weiß, sind doch in den großen Wirtschaftskanzleien mehr Fremdsprachensekretärinnen eingesetzt.
Ich denke die Schwierigkeit liegt darin, dass man doch als RA keinen Schimmer von der Ausbildung der ReNos hat, ich kannte/kenne weder die Unterschiede zwischen den einzelnen Ausbildungen noch was da eigentlich genau gemacht wird.
ja, das meine ich ja auch. Aber das kann man sich auch mal in zwanzig Minuten erklären lassen...

Aber so wie ich es jetzt verstanden habe, fällt bei euch eh kein typischer ReFa-Kram (RVG, ZV etc) an, sondern schon eher Sekretariats-Aufgaben. Die großen Kanzleien haben ja eh auch meist ihre eigene Kostenabteilung, worüber alle Abrechnungen etc. laufen.
advocat0812
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#27

04.08.2011, 10:36

Hallo,

dann mal von Anwalt zu Anwalt. Ich würde "deiner" Refa gegenüber erst mal kleine Brötchen backen. Wenn sie schon länger dabei ist, wirst du sehr von ihr profitieren. Nimm das an und glaub nicht alles sofort besser zu wissen.

Vieles wurde ja schon gesagt, aber ein normaler Umgang hilft oft weiter. Sich bedanken und einen angemessenen Ton wird sie dir danken.

Lob ist gut und wichtig, aber nicht zu früh. Du bist noch neu und da kann das etwas merkwürdig wirken. Es spricht aber aus meiner Sicht nichts dagegen, wenn du ihr bei Gelegeneheit sagst, dass du die Zusammenarbeit sehr schätzt und dass sie dir den Einstieg einfacher gemacht hat. Das ist eine schöne Geste.

Einladen auf keien Fall. Jedenfalls nicht zu einem Essen mit den anderen Anwälten. Das geht gar nicht. Ich bringe "meinen" Refas im Sommer immer mal Eis mit oder etwas Süsses. Schau halt, was in der Kanzlei so üblich und angesagt ist. Du solltest auch immer bedenken, dass derartiges von allen anderen gesehen wird. Du musst also auch aufpassen, dass du deine Sekretärin nicht in eine peinliche Situation bringst.

Aber allein der Umstand, dass du dir derartige Gedanken macht, zeigt dass du auf dem richtigen Weg bist. :-)
Majana
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#28

04.08.2011, 14:17

Ich hab jetzt nur mal die erste Seite an Antworten gelesen.

Ich fand es immer sehr nett, wenn "mein" Anwalt am Ende des Diktatbands sowas gesagt hat wie,
"Das war das letzte Diktat auf diesem Band, Dankeschön!" oder so.
Was beim diktieren nicht nett ist: Aufs Diktatband husten (da fliegen einem beim Tippen fast die Ohren weg,
oder man erschreckt sich fürchterlich) und während dem diktieren blättern, das Rascheln macht es oft schwieriger. Und was ich auch nicht schön fand, wenn das Diktat immer nur so zwei-Worte-Weise diktiert wurde. Da kommt KLICKKLICK man KLICKKLICK beim schreiben KLICKKLICK überhaupt nicht KLICKKLICK in den KLICKKLICK Schreibfluss KLICKKLICK . Versteht jemand wie ich meine?
Nett ist z.B. die Namen von Zeugen oder so zu buchstabieren, wenn sie das erste mal neu auftauchen, dann muss man nicht die ganze Akte durchwühlen. Die Mandanten/Gegnernamen sind ja immer präsent. Ein Päckchen Gummibärchen ist auch nett. Vielleicht hörst Du dir einfach mal ein Diktat von Dir an, dann weißt du wie das vom Tempo etc. her hinkommt.

Grüße, Majana
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Pepsi
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#29

04.08.2011, 15:29

am allerbesten wäre, wenn Anwälte mal DIktate von anderen schreiben müssten (damit sie nicht wissen, worum es geht), sofern sie 10 Finger beherrschen, dann sehen sie schnell wie was besser zu machen ist

im Übrigen bin ich immer noch dafür, dass ein RA vorher ne Ausbildung zum ReFa / ReNoFa machen muss, weil im Studium lernt man nicht alles und einige scheinen nach 30 Jahren immer noch nicht begriffen zu haben wie der Hase in einigen Dingen läuft
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#30

04.08.2011, 15:40

Pepsi hat geschrieben:
im Übrigen bin ich immer noch dafür, dass ein RA vorher ne Ausbildung zum ReFa / ReNoFa machen muss, weil im Studium lernt man nicht alles und einige scheinen nach 30 Jahren immer noch nicht begriffen zu haben wie der Hase in einigen Dingen läuft

Schöne Idee, aber es würde schon reichen, wenn wir im Studium oder Refrendariat auf den Anwaltsberuf vorbereitet würden, denn das lernen wir auch nicht.
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