Urlaubsanspruch

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Adina
Foren-Praktikant(in)
Beiträge: 11
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#31

28.04.2011, 11:41

Ich möchte noch etwas zum Thema "Arbeiten in der freien Wirtschaft und ob es dort "besser" ist, beitragen.

Kommt immer darauf an, wohin es einen verschlägt.
Ich bin nach der Ausbildung auch in die freie Wirtschaft gegangen.
Jeden Tag wurde genau eingestempelt, wann man kam und wann man wieder ging.
Da war es denn dann durchaus üblich, am nächsten Tag mal eine halbe Stunde früher zu gehen.
Oder wenn es wirklich mal bis Abends ging (war, zumindest bei mir, extrem selten der Fall) und sich die Überstunden summierten mal einen
Tag frei zu nehmen. Damit gab es auch nie Probleme. Man stimmte sich untereinander ab. "Heute gehe ich was früher und du bist morgen dran."

Viele "sammelten" auf diese Weise noch zusätzlich Urlaubstage (30 waren es damals, Rosenmontag, Heilig Abend und Silvester frei, Weiberfastnacht bis Mittag),
Offiziell war um 16 Uhr Feierabend, im Rahmen der Gleitzeit konnte aber auch eine Stunde früher Feierabend gemacht werden. Oder man blieb, auch aufgrund der Zugverbindungen, eine Viertelstunde länger oder fing um kurz vor acht (offizieller Arbeitsbeginn) an. Ab halb acht wurde gezählt, für eine Kollegin, die regelmäßig, aufgrund der Zugverbindungen um kurz nach sieben da war, wurde sogar eine Ausnahme gemacht. Ihre Zeit wurde schon früher gezählt. Auch diese Viertelstündchen summierten sich mit der Zeit und auch diejenigen, die z.B. nichts mit am späten Nachmittag stattfindenden Besprechungen zu tun hatten, kamen auf weitere Urlaubstage.
Weihnachts- und Urlaubsgeld gab es auch.

In Ausbildung beim Anwalt waren es 24, die dortigen arbeitenden Kolleginnen hatten ebenfalls 24 Tage (Rosenmontag frei, Weiberfastnacht bis Mittag, und entweder Heilig Abend oder Silvester frei, an einem der beiden Tage bis Mittag, oder halber Urlaubstag). Allerdings wurden Überstunden aufgeschrieben und durften, die Kolleginnen sprachen sich dann untereinander ab, auch abgefeiert werden. Die Regel waren sie auch nicht, es kam höchstens vor, dass jemand noch mal ein Band zu Ende schrieb und daher ein paar Minuten länger blieb. Dass der Chef fünf Minuten vor Feierabend kam und einen Haufen Akten auf den Tisch legte mit dem Vermerkt "Eilt! Bitte sofort erledigen!", kam nicht vor. Dazu waren die Chefs zu nett. :D
Ob die ausgelernten Kräfte Urlaubs- oder Weihnachtsgeld bekamen kann ich im Nachhinein gar nicht mehr sagen. Ich glaube schon, würde mich da aber nicht festlegen.

Es kommt eben wirklich drauf an, wo man landet. Wie Bibbie66 es ja auch schon in anderen Kanzleien erlebt hat. Je nachdem, an welchen Chef oder welches Unternehmen man gerät, egal ob Anwaltskanzlei oder Unternehmen in der Freien Wirtschaft.

Manchmal macht man einen wahren Glücksgriff und vom Betriebsklima bis zum Umgang mit den Mitarbeitern sowie den Urlaubstagen stimmt, einschließlich des Gehaltes und der Arbeitszeiten nebst Urlaubstagen, einfach alles. Und manchmal greift man wirklich daneben. So manches Mal kann man sich sagen: Sind zwar wenige Urlaubstage. Aber dafür stimmt der Rest.

Oder nur die Anzahl der Urlaubstage stimmt versöhnlich, während der Rest ein Griff ins Klo ist.

Bibie66: Natürlich weiß man immer nur was man hat und nie, was man bekommt. Aber wenn es dir bei deiner jetzigen Stelle wirklich nicht gefällt und der Chef auch nicht mit sich reden lässt, dann schau dich ruhig mal herum und bewerb dich. Vielleicht hast du ja wirklich Glück und findest deine persönliche Goldgrube, wo es dir besser geht.
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