Habt Ihr Euch vorher über das Gehalt informiert?

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Marri
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#31

17.07.2007, 11:06

Master24 hat geschrieben:1 Packung "Thai-Chef" Tütennudeln - Kochendes Wasser drupp und fertig für 0,49 ct und hin und wieder mal einen 1,5 l Eistee ausm Schlecker (ansonsten eben Kranewasser) für ebenfall 0,49 ct. Als es hart wurde, gab es für 0,59 ct dann statt den Tütennudeln das Packet von 2 kleinen belegten Backofen-Baguettes, eins am Tag. Hab zu der Zeit knapp 15 kg in 2 Monaten abgenommen. Danach hat mir mein Chef das Bahnmonats-Ticket übernommen, da hatte ich dankenswerter Weise etwas mehr fürs Essen.
Puh! Harter Tobak.

@MrBlack
Ich habe mich vorher schon informiert. Allerdings nicht genau genug. Auf der Seite vom Arbeitsamt stand was von 1.200 € brutto Anfangsgehalt. Ich habe zwar vorher schon allein gelebt und bin mit wenig ausgekommen, aber ich habe mir darüber in dem Moment keine Gedanken gemacht. Ich war nur froh, als Studienabbrecherin so schnell was gefunden zu haben.
Meine Meinung steht fest. Bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen.
Vielen Dank.
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schneeflocke
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#32

17.07.2007, 11:07

Ja, jeder kennt solche Fälle.

Meine Ex Kollegin, alleinerziehend mit eigener Wohnung, ernährte sich und den Sohn mit Nudeln 29 Cent die Tüte, in allen nur erdenklichen Varianten. Ebenso mit Kartoffeln.......Sie war Meisterin darin, diese billigen Grundnahrungsmittel immer wieder anders zu präsentieren.
Aber es blieben immer nur Nudeln und Kartoffen, egal wie gekocht.

Dazu gab es Aldi Toast Brot und Wurst vom Aldi (aber nur am Monatsanfang gab es die Wurst)
Andreas

#33

17.07.2007, 11:14

Ich kenne das auch noch aus eigener Erfahrung, als ich 1997 in meine erste Wohnung gezogen bin, zusammen mit der damaligen Freundin, die in der Ausbildung zur Bäckerin war.

Mensch, was war das Geld knapp und die Zahlen so schnell rot. Ich war ein Dreivierteljahr ausgelernt, dementsprechend gering war das Gehalt noch, und es war nicht immer lustig...
Marri
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#34

17.07.2007, 11:14

schneeflocke hat geschrieben:Ja, jeder kennt solche Fälle.

Meine Ex Kollegin, alleinerziehend mit eigener Wohnung, ernährte sich und den Sohn mit Nudeln 29 Cent die Tüte, in allen nur erdenklichen Varianten. Ebenso mit Kartoffeln.......Sie war Meisterin darin, diese billigen Grundnahrungsmittel immer wieder anders zu präsentieren.
Aber es blieben immer nur Nudeln und Kartoffen, egal wie gekocht.

Dazu gab es Aldi Toast Brot und Wurst vom Aldi (aber nur am Monatsanfang gab es die Wurst)
Da möchte man sich doch eigentlich nur noch hinsetzen und leise weinen.
Meine Meinung steht fest. Bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen.
Vielen Dank.
Gina

#35

17.07.2007, 11:19

@Mr. Black
Ich bin in den ostdeutschen Wendewirren in den Job geschlittert - lieber ne Ausbildung im Westen machen, als ne arbeitlose Kindergärtnerin ohne Zukunftsaussichten zu sein. Ich fand die Kombination Recht / Buchhaltung / Büro ziemlich interessant. Und da hab ich in der Ausbildung noch Unterhaltsgeld vom Arbeitsamt bekommen, weil Umschulung, da tat es noch nicht so weh.

Dass es später im Job so miserabel wird, konnte ich 1992 noch nicht einschätzen... Ich hab immer daran geglaubt, dass man leistungsgerecht entlohnt wird und es zum Leben reichen würde, wenn ich Arbeit habe. Nun ja, irren ist menschlich. :roll:
Tippse84

#36

17.07.2007, 11:27

Nein, ehrlich gesagt habe ich mit meinen 15 Jährchen nicht über das Geld nachgedacht. Ich hatte mit 14 ein Praktikum bei einem Anwalt gemacht und es hat mir super gefallen also, was möchte man werden... Geld ist auch nicht das Wichtigste!! Mein Beruf muss mir Spaß machen und das macht es mir... Ich könnte mir nicht wirklich vorstellen was anderes zu machen nur des Geldes wegen!!
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leilani
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#37

17.07.2007, 11:32

Oh man! Das kann ich gar nicht glauben! Das ist soooo furchtbar!!! Wenn man jeden Tag was im Job leisten soll und will, muss man sich m. E. einigermaßen gesund und vollständig ernähren. Nicht nur Nudeln und Kartoffeln in Variation. Aber am Willen scheint es nicht zu liegen... :( Es ist einfach das Nicht-können! Da könnte ich auch heulen. Vor allem für Kinder ist das so schlimm, denn die sind ja noch im Wachstum!

Meine Chefin während der Ausbildung war so vernünftig und hat mir mehr gezahlt als die Kammer als Empfehlung angesetzt hatte. Zum Glück! Ich wohnte damals auch schon allein bzw. in einer WG. Da gab es auch Zeiten in denen ich mir genau überlegt habe, was ich wann von welchem Geld kaufe. Leider ist es bei mir so, dass ich sowieso auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten muss und dann dementsprechend ein teures Ersatznahrungsmittel aus dem Reformhaus kaufen muss. Das ist mit wenig Geld fast nicht zu bewerkstelligen gewesen.
Aber wie schon oben geschrieben, wenn man jeden Tag acht Stunden und länger arbeiten geht, sollte man sich keine Gedanken darüber machen müssen, dass man sich nicht genug Lebensmittel kaufen kann. Aber das ist wieder ein anderes Thema...


Um auf das eigentliche Thema zu kommen: Ich habe mich vorher auch nicht über Gehalt informiert bzw. das, was ich am Rande aufgeschnappt habe, fand ich eigentlich ganz okay. Tja, aber im Nachhinein frage ich mich auch, wo die die Werte herhaben??? Das stand damals was mit 600,00 € in der Ausbildung. Ich dagegen hätte im ersten Lehrjahr lt. Kammer 265,00 € bekommen sollen.

Jetzt - ausgelernt - bin ich ganz zufrieden. Immerhin kann man mit meinem Chef drüber reden. Verhandlungssache also. Besser könnte es immer sein...

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#38

17.07.2007, 11:32

Ich war auch nur froh, dass ich so schnell eine Ausbildung gefunden habe, die mir Spaß macht. An das Geld habe ich nicht gedacht. Obwohl es schon frustierend war, dass ich in meinem vorherigen Nebenjob (neben der Schule) für zehn Stunden die Woche das Doppelte verdient habe.

Am Anfang der Ausbildung habe ich auch noch zu Hause gewohnt. Nach monatelangen Streitigkeiten zu Hause bin ich dann zwangsmäßig ausgezogen. Meine Miete betrug damals 320,00 € warm und mein Gehalt betrug auch 320,00 €. Ich hatte zwar dann noch 100,00 € Unterhalt und 154,00 € Kindergeld, aber viel war das auch nicht. Musste immer nebenbei arbeiten.

Der gleiche Fall war dann nach der Ausbildung. Bei 1.200,00 € brutto und Fahrtkosten, Versicherungen, Miete pp. blieb auch nicht genug über. Musste wieder Nebenjob her.

Und heute, bei 1.600,00 € brutto bin auch am Überlegen, ob ich nicht weiter nebenbei arbeiten soll. Wenn man halt mal in Urlaub fahren oder Rücklagen bilden will... Da bleibt nicht viel.
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#39

17.07.2007, 11:36

Nessi hat geschrieben:Nein, ehrlich gesagt habe ich mit meinen 15 Jährchen nicht über das Geld nachgedacht. Ich hatte mit 14 ein Praktikum bei einem Anwalt gemacht und es hat mir super gefallen also, was möchte man werden... Geld ist auch nicht das Wichtigste!! Mein Beruf muss mir Spaß machen und das macht es mir... Ich könnte mir nicht wirklich vorstellen was anderes zu machen nur des Geldes wegen!!

Ich weiß was Du meinst: Ich will auch lieber in einer Kanzlei arbeiten, in der ich mich wohlfühle und in die ich gerne gehe, als dass ich jeden Monat 500,00 € mehr auf´m Konto habe, dafür aber jeden Morgen Bauchschmerzen. Nicht aus Hunger, sondern ihr wisst schon...

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#40

17.07.2007, 11:40

Ich habe mich damals nicht informiert. Meine Mutter hat mir auch immer eingetrichtert, dass der Job Spaß machen soll und man ihn nicht wegen des Geldes machen soll.

Mittlerweile denke ich genauso, hat man einen Job angeboten bekommen, der unterirdisch bezahlt wird, kann man ja einen anderen nehmen. Oder in eine andere Branche wechseln. Auch kann man ja über das Gehalt verhandeln.
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