arbeitet jemand in einem Inkassobüro o. -unternehmen?

In dieses Forum gehören alle Themen, die keinem anderem Forum zugeordnet werden können.
gkutes

#11

13.01.2011, 13:33

rechtsabteilung is ja auch bissle was anderes wie inkassobüro. jedenfalls in meinen augen
Benutzeravatar
lucy1510
Absoluter Workaholic
Beiträge: 1039
Registriert: 16.05.2009, 20:42
Wohnort: Stolberg

#12

13.01.2011, 13:41

gkutes hat geschrieben:ich sehe beim inkassobüro ein anderes Problem als das Geld. Ich denke man stumpft recht schnell ab und verlernt alles (außer Mahn und ZV). Es ist dann mE sehr schwer, wieder in den Job reinzukommen.
Für mich persönlich wäre das echt nur eine Übergangslösung :oops:
Da stimme ich vollkommen zu. Für mich wäre das aus dem Grund auch nichts.

Nach allem, was ich zu dem Thema hier gelesen habe, frage ich mich nur, warum man sich so etwas als ausgelernte Fachkraft antut. Kann ich nicht nachvollziehen. Wenn es sich beim Gehalt wenigstens noch lohnen würde, o.k. Aber so?
Wenn die Kinder mal aus dem Haus sind, dann hat sie ihr Jodeldiplom, dann hat sie was eigenes.
(Loriot)

This is Heinrich Lohse from the Deutsche Röhren AG
(ebenfalls Loriot)
Benutzeravatar
Rosenrot
Foren-Praktikant(in)
Beiträge: 41
Registriert: 08.08.2010, 14:54
Software: Andere

#13

13.01.2011, 13:48

Mich reizt ehrlich gesagt die Tatsache, dass ich mich in das Thema ZV und Mahnwesen vertiefen kann. Dass ich nicht vieles nur halb mache sondern ein Thema richtig.
Wenn hier der Schuldner unbekannt verzogen ist, ist für meinen Chef das Verfahren beendet. Ihn zu suchen/finden kostet zu viel Geld und Aufwand und für mich ist das unbefriedigend.

Und ich finde nicht, dass man gleichzeitig "abstumpft", nur weil man sich in eine Richtung spezialisiert. Hier in der Kanzlei mach ich außer der Insolvenz auch nichts anderes als ZV. Es gibt viele, die innerhalb der Kanzlei nur ZV machen, nur eben für weniger Geld. :roll:
Goldlöckchen

#14

13.01.2011, 13:58

Da kann ich Dir nur zustimmen, Rosenrot. Bin seit 16 Jahren in einer Rechtsabteilung und mache MV und ZV. Es ist weder öde, noch langweilig. Meist eine Herausforderung. Und ich habe mich dafür entschieden, da ich während der Ausbildung schon gemerkt habe, dass das für mich der interessanteste Bereich des Berufes ist. Und ich habe bestimmt nicht vor, jemals wieder in eine Kanzlei zu gehen.
gkutes

#15

13.01.2011, 14:08

nochmal: ich rede von Inkassobüro... :!: :roll:

stelle ich mir eben genauso vor, wie in #2 beschrieben
Feelein
Foren-Azubi(ene)
Beiträge: 59
Registriert: 30.01.2007, 12:42
Wohnort: Meenz

#16

13.01.2011, 14:23

Hallöchen,

also von Inkassobüros habe ich jetzt nicht soviel Ahnung, aber ich bin seit drei Jahren bei einer P.E.-Firma beschäftigt, die sich vor allem mit Darlehen usw. beschäftigt.....Und in einem muss ich recht geben: In den drei Jahren, habe ich so gut wie alles was nicht mit der ZV von Immobilien zu tun hat verlernt. Ich hatte Ende des Jahres sogar Probleme mit Mahnbescheiden :oops: Dabei würd ich sogerne wieder das umsetzen was ich mal gelernt hab....

Zurück zum Thema: Ich denke das mit den verheulten Schuldnern kann dir genauso gut in einer normalen Kanzlei passieren und während der Ausbildung, sollte man zumindest im Ansatz gelernt haben, dass man sich nicht alle Schicksale zu Herzen gehen gehen lassen darf (meine Vorgesetzte war da damals ein echt gutes Vorbild). Und ich denke ebenfalls, das nicht jedes Inkassobüro stressig, laut und unpersönlich sein muss. Ausserdem muss einem das echt liegen und wenn´s dir Spaß macht, warum nicht?! Besser als auf der Straße bzw. bei der ARGE zu landen ist es allemal?????

Welcher Anwalt bezahlt in FFM soviel? Und warum haben meine Vorgesetzten denn davon noch nichts gehört?

Wie auch immer du dich entscheiden solltest, ich wünsche dir Glück und Spaß am Arbeiten.
Mahlzeit!
Benutzeravatar
lucy1510
Absoluter Workaholic
Beiträge: 1039
Registriert: 16.05.2009, 20:42
Wohnort: Stolberg

#17

13.01.2011, 15:05

Im Grunde genommen, gebe ich Dir in einigen Punkten sogar Recht, Feelein. Nach allem, was hier zu lesen war - also Bezahlung usw. - ist dies immer noch besser, als auf der Straße zu stehen. Ganz klar.

Wenn es aber so ist, wie in #2 beschrieben, werden gelernte Fachkräfte verhunzt, zumindest für diesen "Hunger"lohn. Dafür diese Art Job allerdings viel zu kräftezehrend, finde ich.

Und ob man auf Dauer wirklich nicht abgestumpft wird, kann ich mir nicht vorstellen. Die verschiedensten Schicksale der Schuldner - und man bekommt ja in der "normalen" Kanzlei ja schon viel mit - könnte ich so konzentrierter Form nicht ertragen. Wär nichts für mich. Und wenn man wirklich davon so abstumpft, dass man einfach drüber weggeht, finde ich es noch schlimmer.
Wenn die Kinder mal aus dem Haus sind, dann hat sie ihr Jodeldiplom, dann hat sie was eigenes.
(Loriot)

This is Heinrich Lohse from the Deutsche Röhren AG
(ebenfalls Loriot)
Goldlöckchen

#18

13.01.2011, 15:08

gkutes hat geschrieben:nochmal: ich rede von Inkassobüro... :!: :roll:

stelle ich mir eben genauso vor, wie in #2 beschrieben

Ich mache aber auch (fast) nichts anderes, als jemand, der in einem Inkassobüro arbeitet.
Benutzeravatar
Rosenrot
Foren-Praktikant(in)
Beiträge: 41
Registriert: 08.08.2010, 14:54
Software: Andere

#19

13.01.2011, 15:20

Achso "Abstumpfen" im Sinne von Mitgefühl für das Schicksal der Leute? Ich dachte Abstumpfen im Sinne von eintönige Arbeit.

Na ja ich finde da sollte man sich nicht zu arg reinsteigern. Am Wochenende ist jemand gestorben, der von mir noch einen Brief bekommen hätte, jetzt bekommt er ihn halt nicht mehr. Es lässt mich nicht kalt aber es berührt mich auch nicht sonderlich. Man kann sich nicht über jeden und alles Gedanken machen.

Und mir gehts grad wie Rapunzel. Ich bin auch in der Rechtsabteilung und mach nichts anderes. Wenn ich ab dem 1.2. im Inkasso bin, kann ich ja berichten, wie es ist. Allerdings muss man berücksichtigen, dass es in jeder Firma unterschiedlich ist (Betriebsklima, Bezahlung, usw.)
Goldlöckchen

#20

13.01.2011, 15:29

Naja, die wenigsten, die Schulden haben, haben diese aufgrund eines schweren Schicksals. Das muss man auch mal dazusagen.

Und meist kann man eh nur die Hälfte glauben, was einem die Schuldner erzählen. Mir hat mal ein Schuldner erzählt, er hätte momentan keinen Kopf, sich um seine Außenstände zu kümmern, da sein Sohn verstorben ist. Tja, war ne glatte Lüge.
Antworten