Gefühlte (?) Inflation

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Mr.Black
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#121

18.06.2007, 16:38

Ich weiss leider nicht, ob die ReNos in diesen Kanzleien insoweit auch entsprechend mehr verdienen.
LAG Düsseldorf, Az: 12 (18 ) Sa 196/98:
Der Tritt ins Gesäß der unterstellten Mitarbeiterin gehört auch dann nicht zur "betrieblichen Tätigkeit" einer Vorgesetzten, wenn er mit der Absicht der Leistungsförderung oder Disziplinierung geschieht.
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Grübchen
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#122

18.06.2007, 16:45

Bestimmt nicht. Da muss ja dann eingespart werden, damit die horrenden Gehälter für die Anwälte übrig bleiben :mrgreen:
LG Grübchen
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wifey
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#123

18.06.2007, 16:55

Mr.Black hat geschrieben:Ich weiss leider nicht, ob die ReNos in diesen Kanzleien insoweit auch entsprechend mehr verdienen.
Also eine Kollegin aus einer der genannten Kanzleien hat mir mal so ne grobe Richtung angegeben ..... es ist wesentlich mehr, als wir hier verdienen. Es ist aber auch wesentlich stressiger und mit 40 Stunden wäre es wohl eher ein Teilzeitjob .....

Sie ist mittlerweile in eine kleinere Kanzlei gewechselt, da es ihr zu viel Streß war.
Viele Grüße

ich
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leilani
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#124

18.06.2007, 17:17

Mr.Black hat geschrieben: Ja. Dafür, erwarten sie ausgezeichnete Noten im Studium, eventuell Doktortitel, LL.M. und ein Arbeitspensum jenseits von gut und böse. Manchmal bis 22 Uhr im Büro plus teilweise WE etc.
Also, die Arbeitszeiten kenne ich eigentlich von vielen Rechtsanwälten hier vor Ort auch. Fast jeder, der sich selbständig gemacht hat, muss ähnliches leisten.

Im Übrigen bezweifele ich, ob jeder Anwalt in "so einer Kanzlei" glücklich wäre. Wäre ich Anwältin, wäre ich auch gern mein eigener Chef. Klar gibts auch viele Vorteile und vielleicht auch ne steilere Karriere! Geld allein macht nur nicht glücklich!

leilani
Jara
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#125

18.06.2007, 19:44

Ich schleiche schon den ganzen Tag um diesen Thread hier rum und mir gehen so viele Dinge durch den Kopf.

Aus vielen Beiträgen spricht eine große Unzufriedenheit, die ich auch schon öfter hier wahrgenommen habe.

Außerdem ist etwas passiert, was oft in Kanzleien passiert:

Die Angestellten denken "die Anwälte halten sich für was besseres" dann schaukelt sich die Situation hoch... Irgendwann können dann die Chefs sagen und tun was sie wollen, es ist doch immer verkehrt usw. usw.

Doch das liegt auch an einem selber, was man von sich selber hält, nicht nur an den anderen, die vielleicht wirklich denken, sie seien "was besseres".

Was für ein Problem stellt eigentlich dieses Modell der sozialen Schichten dar? Das hat doch nicht Mr. Black erfunden!

Und es gibt halt nunmal verschiedene Gesellschaftsschichten, aufgrund Bildung, Einkommen, Herkunft ... Das heißt ja nicht, dass manche Menschen deshalb besser oder schlechter sind als Mensch, nur weil sie weniger oder mehr verdienen!

Außerdem geht es bei vielen dieser Modelle ja gerade NICHT nur um die finanziellen Aspekte sondern eben auch um andere Faktoren, z. B. BILDUNG! Es ist ja erwiesenermaßen so, dass weniger gebildete Menschen auch schlechter mit geringem Einkommen, z. B. Hartz IV, umgehen können, als andere, die eben mit mehr Köpfchen ihre Ausgaben planen!

Ich persönlich, auch wenn ich Hartz IV bekommen würde, würde mich NIEMALS der "neuen Unterschicht" zuzählen, denn da zählt einfach noch mehr dazu als "einfach nur wenig Geld zu haben".

Was ich meine:
Wenn ein Akademiker einfach nur wenig finanzielle Mittel zur Verfügung hat, kann er nach diesen Theorien trotzdem nie zur Unterschicht gehören!

Man muss ja die Kirche im Dorf lassen: WEnn man aus einer "Arbeiterfamilie" kommt, dann kann man doch seine Herkunft nicht ändern, das ist doch auch völlig okay, was ist daran schlimm??? Danach würde man dann eben einer bestimmten Schicht zugeordnet.

Vor einiger Zeit habe ich mal nachgeschaut, und ich glaube mein Mann und ich würden sogar höchstens zur untersten Mittelschicht zählen, nach Einkommen, Schulbildung, usw.

Und ich persönlich finde, dass wir gut verdienen! Uns geht es gut, finanziell und auch sonst. Wir sind außerdem sehr gut ausgebildet und haben beide einen höheren Schulabschluss. Es kommt ja auch darauf an, was man für Ansprüche hat und mit wem man sich vergleicht!

Was ich sagen will:
Das sind doch nur Theorien und daran kann man doch nicht seinen Wert als Mensch bemessen! Wenn ich zur untersten Mittelschicht gehöre, na und???

Ich finde es bewundernswert ein gutes Studium zu absolvieren und viel dafür zu tun, vielleicht sogar noch zu promovieren, aber glaubt nicht, das wäre ein Zuckerschlecken! Dafür tut man ja auch eine ganze Menge und das Geld hinterher kriegt auch keiner geschenkt!

Ich möchte keine 70-Stunden-Arbeitswoche haben...

Deshalb bin ich ja auch Angestellte ;-)

Ich bin etwas ratlos über diese Beiträge hier, schade, dass es so ausarten musste!
Jara
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#126

18.06.2007, 19:51

... und natürlich verdienen Angestellte in großen Wirtschaftskanzleien sehr viel mehr als viele hier! Aber die arbeiten eben auch - wie ihre Chefs - 60 Stunden die Woche!

Aus einer Kanzlei in Bonn hört man so zahlen zw. 3.000,00 EUR bis 5.000,00 EUR brutto monatlich!

Die heißen auch Sekretärinnen und haben oft wenig mit der klassischen RENO gemeinsam. Die kommen im teuren Kostüm auf die Arbeit und bleiben bis 20.00 Uhr im Büro, falls der Chef noch ne Akte braucht... (so ungefähr stell ich mir das vor ;-)

Ich würde das niemals wollen!!!

Was ich sagen will:

Alles im Leben hat seinen Preis ;-)

Übrigens: Die "klassische" Sekretärin in Industrie und Wirtschaft verdient auch so viel, aber auch mit großem Einsatz!
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Mia
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#127

18.06.2007, 19:51

Zu diesem Thema möchte ich noch einen Link einwerfen, den habe ich zwar schon in einem anderen Bereich gepostet, aber hier passt er herrlich: Link
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Lena
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#128

18.06.2007, 20:02

Jara hat geschrieben:... und natürlich verdienen Angestellte in großen Wirtschaftskanzleien sehr viel mehr als viele hier! Aber die arbeiten eben auch - wie ihre Chefs - 60 Stunden die Woche!

Aus einer Kanzlei in Bonn hört man so zahlen zw. 3.000,00 EUR bis 5.000,00 EUR brutto monatlich!

Die heißen auch Sekretärinnen und haben oft wenig mit der klassischen RENO gemeinsam. Die kommen im teuren Kostüm auf die Arbeit und bleiben bis 20.00 Uhr im Büro, falls der Chef noch ne Akte braucht... (so ungefähr stell ich mir das vor ;-)

Ich würde das niemals wollen!!!

Was ich sagen will:

Alles im Leben hat seinen Preis ;-)

Übrigens: Die "klassische" Sekretärin in Industrie und Wirtschaft verdient auch so viel, aber auch mit großem Einsatz!

Also ich arbeite jetzt in einer sog. Wirtschaftskanzlei. Nix mit schicken/teurem Kostüm. Die Anwälte lockerer als alle Chefs die ich bisher hatte.
Überstunden? Okay, wenns mal wirklich brennt, dann zählts auch - aber ansonsten hält sich das in Grenzen - da hab ich bei meinen bisherigen Chefs länger gesessen (auch am WE).

Ich bin dort nur im Notariatsbereich - Arbeit ist nicht anders als bei einem Einzelkämpfernotar auch (und ich war sowohl in einer Mittelständischen Kanzlei als auch bei einem Feld-Wald-und-Wiesen-Notar). Allein das Fachliche zählt - und wenns dann mal drauf ankommt - auch der Einsatz.
Im RA-Bereich auch nix zu merken, von wegen reine "Sekretärin" - die meisten haben ihren Fachwirt (nagelt mich jetzt nicht fest ob Rechtswirt oder Rechtsfachwirt - da ist mir der Unterschied nicht wirklich bekannt oder begreiflich zu machen wiel ich mich im RABereich net auskenne) und arbeiten neben den Anwälten sehr selbständig.

Die Arbeitszeiten sind relativ flexibel - auich ohne Gleitzeit. Die Chefs legen großen Wert drauf dass sich die Angestellten wohl fühlen und solang bestimme Bereiche des Büros wenigstens von einem besetzt sind (also z.B. 1 aus dem Notariat muss bis 18 Uhr da sein, einer spätestens 8.30 Uhr morgens) ist es denen egal - hauptsache man schafft seine Arbeit...

Okay, wo ich dir Recht geben muss, ist das Gehalt. Wesentlich mehr als in "normalen" Kanzleien. Denke auch mal ansonsten die Vergünstigungen sind nicht wirklih überall "normal" (kannte das vorher auch nicht) Aber durch sowas macht das Arbeiten nochmal so viel Spass! :D Ob das Essen/Trinken auf Kanzleikosten ist, mal Hitzefrei, mal "feiern" gehn und und und...
Hatte auch vorher Bedenken, dass die meisten Anwälte extrem den Chef raushängen lassen und da event. die Angestellten von oben herab behandeln - im Gegenteil. So ein toller Umgang hatte ich bisher noch net...

@Mia - -stell doch deinen Link einfach in die Linkliste rein...
Liebe Grüße
Lena

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wifey
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#129

18.06.2007, 23:07

Lena, Du hast aber auch wirklich ausgesprochen viel Glück gehabt und ne richtig "schnuckelige" Kanzlei erwischt.

Bei einem Teil der von Mr.Black erwähnten Kanzleien erreiche ich morgens um 8 Uhr die Kollegin, die auch abends um 22 Uhr noch an's Telefon geht.
Viele Grüße

ich
Jara
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#130

19.06.2007, 08:35

Hallo Lena,

klar, dass das nicht in JEDER Kanzlei, die Wirtschaftsrecht als Schwerpunkt haben so ist, ist doch logisch!!!

Aber es gibt eben solche Kanzleien und bei denen von Mr. Black genannten verdienen mit Sicherheit die Angestellten mehr als woanders!

Außerdem war "Sekretärin" auch absolut nicht abwertend gemeint! Im Gegenteil! Guck dir mal an, was eine Sekretärin, die im Vorzimmer beim Vorstand sitzt alles macht! Also das ist ne andere Nummer als viele von uns hier kennen. Heutzutage braucht man so viele Kenntnisse als Sekretärin und dementsprechend ist natürlich auch der Verdienst!

Also, natürlich kann man nicht alle Kanzleien über einen Kamm scheren, das ist doch selbstverständlich!!!
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