Habt Ihr schon mal Arbeiten von Eurem Chef abgelehnt?

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anwaltsliebling
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#11

18.08.2010, 14:13

:mrgreen: Irgendwann lege ich meinem Chef mal in die Unterschriftsmappe ein Schreiben, an mich adressiert, mit dem Inhalt, dass er mir sein Haus und sein gesamtes Vermögen überschreibt.
Ich bin mir zu 90% sicher, dass er es mir unterschreibt :D
Grüßle
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skugga
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#12

18.08.2010, 14:23

anwaltsliebling hat geschrieben::mrgreen: Irgendwann lege ich meinem Chef mal in die Unterschriftsmappe ein Schreiben, an mich adressiert, mit dem Inhalt, dass er mir sein Haus und sein gesamtes Vermögen überschreibt.
Ich bin mir zu 90% sicher, dass er es mir unterschreibt :D
Wird er. Haben wir mal mit einem früheren Chef gemacht, der stets darauf bestand, er lese vorher, was er unterschreibe - "Hiermit bestätige ich, dass ich einen Kasten Bier ausgebe." Da musste er dann durch. :mrgreen:
Milchreis schmeckt ganz vorzüglich, wenn man ihn kurz vor dem Verzehr durch ein saftiges Steak ersetzt.
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anwaltsliebling
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#13

18.08.2010, 14:25

Na da ist er ja noch gut weggekommen :-). "Strafe" muss sein.
Hat sich an seiner künftigen Handlungsweise dadurch was geändert in bezug auf genaues Lesen? Vermutlich nicht, oder?
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skugga
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#14

18.08.2010, 14:34

anwaltsliebling hat geschrieben:Hat sich an seiner künftigen Handlungsweise dadurch was geändert in bezug auf genaues Lesen? Vermutlich nicht, oder?
Wie mans nimmt. Die ersten 3 Wochen danach? Ja, doch. Ab da? ;)
Milchreis schmeckt ganz vorzüglich, wenn man ihn kurz vor dem Verzehr durch ein saftiges Steak ersetzt.
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#15

18.08.2010, 15:01

Ich arbeite auch viel mit Klebern auf Akten, wenn ich eine Antwort brauche. Beispiel: "Willst Du hier nach RVG oder Zeit abrechnen?" Antwort von Chef ist im Regelfall "ok" :roll:

Um zum Ausgangspost zurückzukehren: Ich lehne generell keine Arbeit ab. Wenn ich etwas nicht weiß oder ich will, dass er sich das durchliest, sage ich ihm das bzw. warte, bis er das Teil in der Hand hat und liest. :mrgreen:
Liebe Grüße

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#16

18.08.2010, 15:14

Also, ich kenne das leider auch sehr gut, dass der Anwalt mir Sachen überträgt, die definitiv in seinen Zuständigkeitsbereich gehören. Aber was willste machen? Ich traue mich nicht nein zu sagen und ich will ja auch zeigen, dass ich was kann. Ich bin ja froh, dass er mich solche Sachen machen lässt und ich mich weiterentwickeln kann. Klar nutzt er das aus und gibt mir dann auch zu gerne Sachen, auf die er keine Lust hat und meine Kompetenzen bei weitem übersteigen. Wenn das der Fall ist, dann versuch ich es halt und wenn ich gar nicht klarkomme, dann rede ich mit ihm. Letztlich ist er der Anwalt/Chef und muss sehen, dass sein Laden läuft. :roll:
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#17

18.08.2010, 21:39

Meine Ex-Chefin konnte das auch sehr gut. Vieles auf mich abwälzen, was eigentlich ihr Ding gewesen wäre. Grundsätzlich ist es ja schon so, dass man auch ein bisschen stolz ist, dass einem sowas zugetraut wird und dann sogar gelobt wird (wie meine Chefin es machte). Mit der Zeit habe ich aber gedacht, sie macht das nur, damit sie noch mehr auf mich abwälzen kann. Und ganz schlimm wird es, wenn dir dann von einem anderen Sozius (in diesem Fall ihr Ehemann) vorgeworfen wird, dass du deine Arbeit nicht schaffst. Naja, Schriftsätze formulieren, 7-Seiten-Klagen selbständig entwerfen mit vorheriger Prüfung der rechtlichen Grundlage, Rechtsprechung recherchieren usw. braucht halt seine Zeit und geht einer Refa sicher nicht so schnell von der Hand wie einem Anwalt. Aber das war ihm dann egal. Ich habe auch einige Male versucht, ihr das klar zu machen. Allerdings mit mäßigem Erfolg.
Liebe Grüße
Rita


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#18

18.08.2010, 22:02

MelHH hat geschrieben:
Musterhaft ist bei uns eine Akte (Unterhaltsabänderung) die ich soweit alleine bearbeitet habe, bis es meine Kenntnisse nicht mehr zuließen - die Akte liegt jetzt sage und schreiben fast drei Jahre bei meinem Chef rum. Mich wundert nur, dass nicht mal das Gericht nachfragt.
:roll: Manche Mandanten sind echt gestraft.
Das Gericht fragt natürlich nicht nach, bei denen ist die Akte längst weggelegt: Länger als 6 Monate lang habt Ihr das Verfahren nicht betrieben, damit ist das gerichtliche Verfahren erledigt (bis Ihr es wieder anruft).

Aber dass Euch der Mandant nicht ins Gesicht gesprungen ist. Sag bloß, der hat auch schon eine Rechnung bekommen und die bezahlt. :roll:
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#19

18.08.2010, 22:16

Schwieriges Thema.

Man wird hier wohl nicht die ultimative Antwort finden können, ob das ungelesene Unterzeichnen Ausdruck von Vertrauen oder Desinteresse ist. Von daher würde ich mich daran halten, was der weitere Verlauf der Sache ergibt. Wenn da alles gut läuft, läßt sich darüber ja die Bestätigung finden, daß man es richtig gemacht hat. Ansonsten empfehle ich vielleicht noch den Vergleich zu Refas, die in einem Unternehmen in der Rechtsabteilung sitzen und dort dann ggf. auch sogar von ihnen unterzeichnete Schreiben herausschicken.
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#20

19.08.2010, 08:11

Ich bin immer wieder überrascht, wie sich in den Büro's alles gleicht. Kommt mir alles so bekannt vor. Allerdings habe ich schon öfter zugeschobene Akten wieder zurückgeschoben. Ich arbeite im Notariat und da ist mir einiges einfach zu heikel, um es selbst zu machen (insbesondere im Erbrecht). Natürlich kann ich mir denken, was gewollt ist, aber ich habe ja mit den Mandanten nicht gesprochen. Mein Hinweis auf das Haftungsrisiko hat eigentlich bis jetzt immer noch gegriffen. Er diktiert dann und ich mache die Korrekturen, weil er nicht aufgepasst hat :mrgreen:
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