PKH bewilligt, Prozess verloren trotzdem abrechnen?

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#11

31.01.2010, 14:22

Bin zwar kein Dino, aber ich denke, meine Antwort hilft Dir auch weiter. :mrgreen:

Es steht Dir natürlich frei, nur die Kostenfestsetzung gegen die Gegenseite zu beantragen, ist dann halt Dein Problem, ob Du das Geld auch wirklich bekommst... :wink:

1. Du brauchst - zumindest bei uns - in Deinem Kostenfestsetzungsantrag nicht anzugeben, was Du an Vergütung aus der Staatskasse im Rahmen der PKH erhalten oder beantragt hast - die PKH-Vergütung ist aktenersichtlich. Manche Anwälte ziehen die bei ihrem Kostenfestsetzungsantrag ab, was besonders bei einer Quotelung nicht so die allerbeste Idee ist. :P Aber Anträge sind ja auslegungsfähig.

2. Wenn Du den Kostenfestsetzungsantrag gegen die Gegenseite stellst, solltest Du Dich auf § 126 ZPO berufen.

3. Angenommen, Du beantragst erst die Kostenfestsetzung gegen die Gegenseite, dann stellst Du aber fest: Die Gegenseite zahlt nicht. Dann kannst Du immer noch Vergütungsantrag gegen die Staatskasse stellen - musst aber auch die vollstreckbare Ausfertigung des KFB's mit einreichen, weil dort der Übergang auf die Staatskasse vermerkt werden muss.

Ziffer 3 ist ziemlich unbeliebt, weil fürs Gericht ziemlich aufwendig.
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BabyBen

#12

31.01.2010, 14:28

Danke online, wieder etwas gelernt. Ich fürchte, ich werde in nächster Zeit öfters fragen. Will in unserer Kanzlei jetzt nämlich die Prozessabteilung wieder richtig in Schwung bringen.

Wenn mein armes kleines Gehirn dabei keine großen Denkoperationen vollführen muss, muss es wohl nach Deiner Aussage nicht, dann werde ich in Zukunft PKH-Vergütungsantrag und Kostenfestsetzungsantrag zusammen einreichen.
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#13

31.01.2010, 14:31

Das klingt doch gut.

Und ganz wichtig: Bitte stelle die Anträge auf zwei verschiedenen Schriftstücken.

Es bricht gerade die Unsitte aus, dass manche Kanzleien meinen, sie könnten die Anträge gegen die Gegenseite und gegen die Staatskasse im selben Schriftstück stellen.

Da reagiere ich ziemlich allergisch drauf. :wink:
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BabyBen

#14

31.01.2010, 14:33

Neh neh online - das mache ich schon.

Auch wenn ich aus den Prozesssachen ein bisschen raus bin, soweit kriege ich das noch ohne Refa auf die Reihe :D .
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#15

31.01.2010, 14:43

Dacht ich mir schon. Ich weiß auch nicht, woher diese Seuche kommt.
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#16

31.01.2010, 15:51

Das es nicht funktioniert, hat ja keiner behauptet. Aber hast du dann auch vom Gegner deine Gebühren bekommen? Bei der Staatskasse bekommst du 100 %ig dein Geld. Also warum das nicht zuerst in Anspruch nehmen, soll doch die Staatskasse sehen wo sie ihr Geld herbekommt (ich weiß, ganz schön egoistisch, aber man muss schon genug dem Geld hinterher laufen).

Jo, also entweder du schickst beides gleichzeitig, dann sieht der Rpfl. ja dass du schon PKH bekommst oder wenn du schon PKH abgerechnet hast, schreibst du in den KFA eben rein, abzgl. bereits bezahlter PKH oder so
BabyBen

#17

31.01.2010, 16:08

Pepsi, ich habe zu 80 Prozent Gegner, die solvent und eigenlich auch zahlungswillig sind (mein Bundesland, Krankenkassen, sonstige öffentliche Körperschaften.)
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#18

31.01.2010, 16:19

[font=Times New Roman]@ Baby Ben:

In meinem Beritt wird oft geschrieben: Festsetzungsbetrag abzüglich beantragter/erhaltener PKH-Vergütung. Das muss aber nicht ausgerechnet werden und ist bei Quotelungen mit Staatskassenübergang auch nicht unbedingt nützlich.
Der Hinweis: "Die beantragte/ausgekehrte PKH-Vergütung bitten wir zu berücksichtigen" oder "gegenzurechnen" reicht vollkommen.

Im Gegensatz zu manch anderen Gegenden ist bei uns die Antragstellung nach § 126 ZPO nicht zwingend, unser OLG hat auch Anträge nach § 104 ZPO für zulässig angesehen. Da muss man jedoch regional aufpassen.
[/font]
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BabyBen

#19

31.01.2010, 16:33

13 hat geschrieben:Da muss man jedoch regional aufpassen.
Dann teste ich das mal quer durch unser schönes Vaterland aus und werde wieder berichten.
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#20

31.01.2010, 16:38

BabyBen hat geschrieben:Dann teste ich das mal quer durch unser schönes Vaterland aus und werde wieder berichten.
:applaus
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