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Gast

#1

19.06.2007, 19:23

Ich bin seit 10 Monaten bei meinem Anwalt. Es ist bzw. war immer ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Jetzt wechselt mein Anwalt von der Selbstständigkeit in die Abhängigkeit einer großen Kanzlei. Ich soll mit. Ich bin ja das kostenlose etwas als Umschülerin. Die neue Kanzlei übernimmt meinen Ausbildungsvertrag so wie er ist. Aber ... Ich darf dann nur noch Postein- und -ausgang machen und Akten kopieren. Dafür, dass ich bis jetzt eine Vertrauensstelle hatte, sind das mindestens 10.000 Schritte rückwärts. Das stärkste ist, mein Anwalt setzt sich nicht für mich ein. Ich solle doch zeigen, was ich kann. Ja wie denn bei Post machen und Akten kopieren? Soll ich etwa mit den Fingern trommeln? Oder mir die 6. Tasse Kaffee holen? Ich muss ja schon bei der Post aufpassen, dass ich dann nicht aus versehen Fristen und Termine notiere. Aber die neue Kanzlei kann von ihren AZUBI`s nichts anderes bzw. mehr verlangen. Dann lobten sie mich für meine Zwischenprüfungsergebnisse, naja, ich hatte 40 Fieber und eine vereiterte Angina. Alles mit drei. Ich sei ja besser, als ihre bisherigen AZUBI`s. Wenn ich nur Post mache, kann ich auch nichts lernen.

Ich wollte mir einfach mal Luft verschaffen. Ich habe ja noch zwei Wochen, um zu überlegen, ob ich einen Aufhebungsvertrag mache und in eine andere Kanzlei wechsle. Ich hätte da noch zwei Angebote, die mich auch ohne Probezeit nehmen würden. Ach ich weiß. Die Kanzlei jetzt würde mich mit dem Vertrag nehmen, der jetzt existiert.

Wie gesagt, es ärgert mich maßlos, dass ich mein RA nicht für mich einsetzt. Ich kann doch schon vieles.

Es ist ja auch noch nur ein halbes Jahr, aber trotzdem, alles zum Kot...
Andreas

#2

19.06.2007, 20:26

Das ist wirklich eine dumme Sache, solveig - allerdings würde ich an deiner Stelle zu einer der beiden anderen Kanzleien wechseln, wenn du denkst, daß du dort das letzte halbe Jahr noch etwas Vernünftiges tun darfst.

Reine Aushilfstätigkeiten wie Akten kopieren, raussuchen, abhängen und Post frankieren kann es ja nicht sein.

Wenn du also wechseln kannst und es für sinnvoll hältst -> tu es sofort. Und wenn du ein gutes Verhältnis zu deinem Noch-Chef hast :

Sag ihm freundschaftlich, er soll es keinem jungen Menschen antun, eine "Ausbildungsstelle" in dieser Kanzlei anzubieten. Denn damit ist wirklich niemandem geholfen.
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Curry
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#3

19.06.2007, 20:39

Hättest du denn die Möglichkeit, in einer anderen Kanzlei unterzukommen für das halbe Jahr?
Wenn ja, dann könntest du ja wechseln, wenn nicht, dann stellt sich doch schon fast nicht mehr die Frage, ob du nun mitgehst. Du möchtest die Umschulung doch beenden, also wirst du wohl wechseln müssen.

Klar ist es schwierig, etwas zu lernen, wenn man nur Akten raussucht und dergleichen. Wenn du aber nirgends anders unterkommst, was dann?
Curry

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Sunny
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#4

19.06.2007, 20:44

Ich sehe es eigentlich auch so wie nancy. bleibt dir ja schon fast nichts anderes übrig als mit zu gehen. :?
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#5

19.06.2007, 20:52

Kann mich eigentlich nur anschließen.

Es bringt dir überhaupt nichts, wenn du dort keine weiteren Aufgaben erledigen darfst.

Ich durfte auch in den ersten beiden Jahren meiner Ausbildung nichts machen, hab dann im dritten Jahre gebettelt, dass sie mir was beibringen sollen und alle damit genervt. Hat aber geholfen, bin übernommen worden, man lernt sonst einfach nichts.

Kriegst du danach ein Ausbildungszeugnis? Was soll denn da mal drinstehen, wenn du "nichts" gemacht hast?
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#6

19.06.2007, 22:39

Ich würd auch erst mal mitgehen...wenn du ja nicht mehr so lange hast...und ich denke mal das es immer noch besser ist als wenn du nix hättest...

LG
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wifey
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#7

19.06.2007, 22:41

Hallo Solveig,

ich denke Du hast nur 2 Möglichkeiten:
mit den Bossen in der neuen Kanzlei reden, ob die Dir was gescheites zu tun geben - wenn die (mehr als) uneinsichtig sind: WECHSELN
Viele Grüße

ich
Gast

#8

20.06.2007, 08:26

Ihr macht mir ja Mut. Wie gesagt, ich habe ja noch zwei Wochen. Und dann kann ich immer noch einen Aufhebungsvertrag mit sofortiger Wirkung machen. Aber da unsere Kanzlei jetzt aufgelöst wird, habe ich mir mal erlaubt zu fragen, ob ich ein Zeugnis bekomme, denn die Kanzlei in ihrer jetzigen Form gibt es ja dann gar nicht mehr.

Ich sagte so aus Spaß:"Ich war immer lieb, artig und nett." Da kam die Antwort:"Dann schreiben sie das doch in ihr Zeugnis!"

Ich halte euch aufjedenfall auf dem Laufenden, wie es mir hier weitergeht.

Aufjedenfall, leite ich die Kanzlei z.Z. hier allein. Er ist ja nie da. Ich wickel die Kanzlei ab. Suche die Akten schon raus, wo wir die Mandante dann niederlegen müssen, weil die neue Kanzlei der Gegenanwalt ist. Oder die mein Chef nicht mehr haben möchte.

Vorallem wissen nicht mal die Mandanten Bescheid, dass die Kanzlei hier geschlossen wird. Die Akten, die wir dann noch mitnehmen, sind alle schon aufgeteilt auf die anderen 4 Anwälte. Eine Mandantin weiß schon Bescheid, die ist stinksauer, weil ihre Sachen jetzt von einem anderen bearbeitet werden soll. Aber selbst da hat mein Chef kein A.... in der Hose und sagt mal, dass diese Mandantin schon seit 7 Jahren seine Mandantin ist. Und drei Mandante wurden schon gekündigt. Es ist hier richtig lustig z.Z. Mal sehen, was noch alles so passiert.

Aber ich danke euch erst mal für eure Anteilnahme.
Gast

#9

20.06.2007, 08:33

Das ist echt eine schwierige Situation. Halte uns echt mal auf dem Laufenden. Ich würde glaub aber auch in Erwägung ziehen zu wechseln. Es sollte ja auch Spaß machen.
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Curry
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#10

20.06.2007, 08:34

Ja klar, das auf jeden Fall. Such auf jeden Fall eine andere Stelle.
Aber möchtest du alles hinwerfen, wenn du keine findest???
Curry

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