Laufbursche für drei Jahre?
Verfasst: 06.08.2017, 15:53
Hallo ihr Lieben,
ich habe zum 01.08 meine Ausbildung zur ReNoFa begonnen. Meine Kanzlei ist relativ groß (zwei Standorte) und kümmert sich hauptsächlich um Firmenmandate oder Privatpersonen aus dem gehobenen Mittelstand. Also gibt es eigentlich eine Menge zu tun und für uns Azubis (7 Neulinge) viel zu lernen.
Natürlich ist gerade mal eine Woche vergangen, dennoch habe ich jetzt schon Bedenken, ob ich in den Betrieb passe (vermeintlich andere Vorstellungen) oder eher nicht. Vielleicht könnt ihr ja eine kleine Einschätzung abgeben, denn ich bin wirklich unsicher.
Nun zum Wesentlichen:
Unser offizieller Ausbilder (im Vertrag) ist ein Rechtsanwalt und Notar. Dieser hat natürlich überhaupt keine Zeit, um uns anzulernen. Die Kanzlei hat aufgrund der Größe mehrere Sekretariate. Auf jedes Kommen ungefähr 3 bis 4 Anwälte (und Notare), die von maximal 2 Fachangestellten betreut werden. Die Damen und Herren haben also auch keine Möglichkeit, uns wirklich etwas beizubringen. Wer bleibt da also noch? Die Azubis aus den anderen Lehrjahren. Wir laufen ins 2- bis 3er-Gruppen mit einem von ihnen durch die Gegend und sie zeigen uns das Gröbste wie WVs, Postmappen, Bock, Aktenablage usw. Außerdem gehen wir mit zu den Botengängen, also zu Gericht, zur Bank, zur Post..
Dass diese Aufgaben zur Ausbildung gehören ist mir bewusst. Dass wir von Tag 1 noch keine große Hilfe sein können ist auch normal. Was mir aber nicht bewusst war (und vielleicht hatte ich da einfach andere Vorstellungen) : Dieses reine "Laufburschen-Dasein" wird noch mindestens bis ins 2. Lehrjahr laufen, wenn nicht auch noch bis zum 3. Das haben mir die anderen Azubis bestätigt.
Versteht mich nicht falsch. Ich möchte diesen Beruf umbedingt lernen. Dazu gehören eben auch eher unbeliebte Tätigkeiten. Ich für meinen Teil habe aber absolut nicht damit gerechnet, dass ich so lange nur auf diesem Level bleiben werde. Ich laufe also 8 Stunden nur durch die Kanzlei oder zu den Gängen, lerne die Programme nicht kennen usw. Ich möchte gerne so schnell wie möglich geistig gefordert werden, mir die wichtigen Dinge selbst erarbeiten wenn nun mal niemand sonst Zeit hat (sonst auch gerne unter Anleitung, dafür wird die Zeit aber nicht reichen). Das erste Diktat schreiben wir z.B. wohl frühestens am Ende des 1. LJs und das finde ich schade. Ich möchte wirklich lernen!!!!
Kann mir vielleicht jemand eine Einschätzung geben, ob ich mich doch einfach im Beruf geirrt habe (was ich nicht denke, habe mich viele Monate informiert) oder ob meine Erwartungen einfach nicht mit den Möglichkeiten und Vorstellungen meiner Kanzlei kompatibel sind? Ich bin wirklich verunsichert momentan..
Lieben Dank
ich habe zum 01.08 meine Ausbildung zur ReNoFa begonnen. Meine Kanzlei ist relativ groß (zwei Standorte) und kümmert sich hauptsächlich um Firmenmandate oder Privatpersonen aus dem gehobenen Mittelstand. Also gibt es eigentlich eine Menge zu tun und für uns Azubis (7 Neulinge) viel zu lernen.
Natürlich ist gerade mal eine Woche vergangen, dennoch habe ich jetzt schon Bedenken, ob ich in den Betrieb passe (vermeintlich andere Vorstellungen) oder eher nicht. Vielleicht könnt ihr ja eine kleine Einschätzung abgeben, denn ich bin wirklich unsicher.
Nun zum Wesentlichen:
Unser offizieller Ausbilder (im Vertrag) ist ein Rechtsanwalt und Notar. Dieser hat natürlich überhaupt keine Zeit, um uns anzulernen. Die Kanzlei hat aufgrund der Größe mehrere Sekretariate. Auf jedes Kommen ungefähr 3 bis 4 Anwälte (und Notare), die von maximal 2 Fachangestellten betreut werden. Die Damen und Herren haben also auch keine Möglichkeit, uns wirklich etwas beizubringen. Wer bleibt da also noch? Die Azubis aus den anderen Lehrjahren. Wir laufen ins 2- bis 3er-Gruppen mit einem von ihnen durch die Gegend und sie zeigen uns das Gröbste wie WVs, Postmappen, Bock, Aktenablage usw. Außerdem gehen wir mit zu den Botengängen, also zu Gericht, zur Bank, zur Post..
Dass diese Aufgaben zur Ausbildung gehören ist mir bewusst. Dass wir von Tag 1 noch keine große Hilfe sein können ist auch normal. Was mir aber nicht bewusst war (und vielleicht hatte ich da einfach andere Vorstellungen) : Dieses reine "Laufburschen-Dasein" wird noch mindestens bis ins 2. Lehrjahr laufen, wenn nicht auch noch bis zum 3. Das haben mir die anderen Azubis bestätigt.
Versteht mich nicht falsch. Ich möchte diesen Beruf umbedingt lernen. Dazu gehören eben auch eher unbeliebte Tätigkeiten. Ich für meinen Teil habe aber absolut nicht damit gerechnet, dass ich so lange nur auf diesem Level bleiben werde. Ich laufe also 8 Stunden nur durch die Kanzlei oder zu den Gängen, lerne die Programme nicht kennen usw. Ich möchte gerne so schnell wie möglich geistig gefordert werden, mir die wichtigen Dinge selbst erarbeiten wenn nun mal niemand sonst Zeit hat (sonst auch gerne unter Anleitung, dafür wird die Zeit aber nicht reichen). Das erste Diktat schreiben wir z.B. wohl frühestens am Ende des 1. LJs und das finde ich schade. Ich möchte wirklich lernen!!!!
Kann mir vielleicht jemand eine Einschätzung geben, ob ich mich doch einfach im Beruf geirrt habe (was ich nicht denke, habe mich viele Monate informiert) oder ob meine Erwartungen einfach nicht mit den Möglichkeiten und Vorstellungen meiner Kanzlei kompatibel sind? Ich bin wirklich verunsichert momentan..
Lieben Dank