Was kann man von Auszubildenden erwarten?

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Maddien
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#21

28.10.2015, 18:41

Ich hoffe mal, Du hast Dich bewährt.

:sorry
läuft...
:huch
Jupp03/11

#22

28.10.2015, 18:46

pitz hat geschrieben:Wenn ich als Azubi das hier so lese, bekomme ich den Eindruck, dass alle heutigen Azubis unfähig zu sein scheinen. Ich kann natürlich nur von mir (und von mir bekannten Azubis) sprechen, aber da trifft das einfach nicht zu. Ich finde es schade, dass in solchen Threads fast ausschließlich auf Negativbeispiele eingegangen wird und dann á la "früher hat es sowas nicht gegeben" pauschalisiert eine ganze "Azubi-Generation" abgeurteilt wird. :frust
:good

Mein Reden seit Jahren.
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Roter Panda
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#23

28.10.2015, 19:19

Maddien hat geschrieben:Ich hoffe mal, Du hast Dich bewährt.

:sorry
Ups! Peinlich :( Verbessert!
Das Leben ist wie eine Zeichnung nur ohne Radiergummi :huepf
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Lämmchen
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#24

28.10.2015, 20:00

likema31 hat geschrieben:Erwarten wir zu viel?

Wie handhabt Ihr es mit den Azubis? Was dürfen sie und was nicht? Und vor allem, wie viel kontrolliert Ihr?
Ich glaube, Ihr erwartet zuviel. Bei mir sollen Azubis auch von Anfang an ganz viel lernen. Trotzdem kontrolliere ich alles, was rausgeht. Wenn ein Schreiben gefertigt worden ist, wird es vorgelegt und wenn es zum Versand fertig gemacht ist, wird es mir wieder komplett vorgelegt. So kann nichts Falsches oder Unvollständiges rausgehen. Das ist aufwendig, gehört aber zur Ausbildung dazu, im Übrigen bis zum Ende der Ausbildung. Ich denke damit nimmt man den Azubis auch eine Menge Druck. Wenn sie wissen, dass nichts kontrolliert wird, haben sie mehr Verantwortung als gut tut.
Liebe Grüße

Das Lämmchen Bild
Ernie

#25

29.10.2015, 07:44

Lämmchen hat geschrieben:
likema31 hat geschrieben:Erwarten wir zu viel?

Wie handhabt Ihr es mit den Azubis? Was dürfen sie und was nicht? Und vor allem, wie viel kontrolliert Ihr?
Ich glaube, Ihr erwartet zuviel. Bei mir sollen Azubis auch von Anfang an ganz viel lernen. Trotzdem kontrolliere ich alles, was rausgeht. Wenn ein Schreiben gefertigt worden ist, wird es vorgelegt und wenn es zum Versand fertig gemacht ist, wird es mir wieder komplett vorgelegt. So kann nichts Falsches oder Unvollständiges rausgehen. Das ist aufwendig, gehört aber zur Ausbildung dazu, im Übrigen bis zum Ende der Ausbildung. Ich denke damit nimmt man den Azubis auch eine Menge Druck. Wenn sie wissen, dass nichts kontrolliert wird, haben sie mehr Verantwortung als gut tut.
Dem kann ich nur zustimmen, wobei ich nach und nach (wenn ich mir sicher bin, dass der Azubi dieses Thema wirklich verstanden hat und totensicher ist) Arbeiten auch ohne Kontrolle rausgehen lasse, aber immer unter dem Aspekt: "Geht was in die Hose, dann geht´s zurück auf Start".
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niva
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#26

29.10.2015, 08:27

Ernie hat geschrieben:
Lämmchen hat geschrieben:
likema31 hat geschrieben:Erwarten wir zu viel?

Wie handhabt Ihr es mit den Azubis? Was dürfen sie und was nicht? Und vor allem, wie viel kontrolliert Ihr?
Ich glaube, Ihr erwartet zuviel. Bei mir sollen Azubis auch von Anfang an ganz viel lernen. Trotzdem kontrolliere ich alles, was rausgeht. Wenn ein Schreiben gefertigt worden ist, wird es vorgelegt und wenn es zum Versand fertig gemacht ist, wird es mir wieder komplett vorgelegt. So kann nichts Falsches oder Unvollständiges rausgehen. Das ist aufwendig, gehört aber zur Ausbildung dazu, im Übrigen bis zum Ende der Ausbildung. Ich denke damit nimmt man den Azubis auch eine Menge Druck. Wenn sie wissen, dass nichts kontrolliert wird, haben sie mehr Verantwortung als gut tut.
Dem kann ich nur zustimmen, wobei ich nach und nach (wenn ich mir sicher bin, dass der Azubi dieses Thema wirklich verstanden hat und totensicher ist) Arbeiten auch ohne Kontrolle rausgehen lasse, aber immer unter dem Aspekt: "Geht was in die Hose, dann geht´s zurück auf Start".
:zustimm

wenn absolut und immer alles kontrolliert wird, dann ist das mit der Zeit doch nur demotivierend für den Azubi. wenn wir unsere Azubis zu selbstständig denkenden Kollegen erziehen wollen und manche (ich sage hier gewusst manche und nicht alle) dazu einfach noch nicht in der Lage sind, wenn sie ihre Ausbildung anfangen, dann müssen wir zumindest versuchen ihnen das beizubringen. und wenn immer alles kontrolliert wird, wo ist dann 1. der Anreiz selbst zu denken, wenn der Azubi weiß, es guckt eh einer drüber, warum also anstrengen und 2. aus Fehlern lernt man am besten. wie sollen diese Azubis denn das selbstständige Denken lernen, wenn wir das Denken für sie übernehmen?
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Manifesto90
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#27

29.10.2015, 12:01

Da muss ich den Azubis etwas beistehen, bin zwar selber ausgelernt, aber es gibt da doch Ausnahmen.
Es gibt von jeder "Sorte" schwarze Schafe :lol:

Ich kann irgendwie beide Seiten verstehen. Und ich glaube es sind zwei verschiedene Paar Schuhe, ob jemand sich sehr anstrengt, aber trotzdem Fehler macht und es dem oder derjenigen dann schon unangenehm ist. So war es bei mir zumindest. Ich war in einer relativ "strengen" Kanzlei, bei Fehlern habe ich dann eins auf den Deckel bekommen, habe es mir dann doch schon sehr zu Herzen genommen und aus den Fehlern gelernt (zumindest mein bestes versucht :lol: )... Jedoch kam nach mir eine Azubine, die sich verhalten hat, dass ich dachte, ich steh im Wald. :panik

Und das sind keine Einzelfälle. Es nimmt einfach zu, dass sich diese jungen Leute bewerben, obwohl sie eine Null-Bock-Einstellung an den Tag legen. Das habe ich dann vermehrt mitbekommen aus meiner Klasse, welche nahezu alle einen neuen Azubi bekommen haben. Da wird nicht zugehört, es wird mit dem Handy gespielt, es werden Sachen schlampig erledigt oder einfach irgendwie gemacht, anstatt kurz nachzufragen. Ich habe zu der Azubine gesagt, dass sie immer und sehr gerne zu mir kommen kann, egal was für eine Frage es ist. Ich erkläre es ihr auch 20 mal. Ich war sicherlich auch keine leichte Azubine, aber nachgefragt hab ich immer und meine Fehler auch zugegeben, dass es später keinen Ärger gibt. Jedenfalls: Es gibt solche und solche, aber man muss zugeben, dass die Motivation immer mehr sinkt. Klar ist die Bezahlung eher dürftig, aber man hat eine solide Ausbildung, hat sehr viel Wissen und lernt auch noch zum Leben etwas dazu. Vielleicht sollte man da ein ruhiges eindringliches Gespräch mit den Azubis führen, hilft manchmal mehr als man denkt :)

Liebe Grüße!
Manifesto90
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#28

29.10.2015, 12:03

* korrigiere, zwei Paar Schuhe ob man sich anstrengt und es einem wurschd ist oder ob man sich anstrengt und es sich dann zu Herzen nimmt :lol:
samsara
...ist hier unabkömmlich !
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#29

29.10.2015, 12:21

Am meisten ärgert man sich doch über nicht mitdenkende Azubis (und ja, ein Gewisses Maß an Mitdenken kann man auch von 16-jährigen verlangen), oder Azubis, die trotz mehrfacher Erklärung keine Lust haben und vorhandener Mustermappe selbige nicht nutzen. Ich habe auch immer gesagt, sie können mich fragen, so oft sie wollen aber nicht, weil sie keine Lust haben, in ihre Mustermappe zu schauen. Wenn ich merke, dass es jemand nicht versteht, erkläre ich auch gerne mehrfach. Da ist meine Geduld fast grenzenlos. Aber nicht, wenn jemand keine Lust hat. Da werde ich grantig.
pitz
...wegen der Kekse hier
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#30

29.10.2015, 13:49

Mai212012 hat geschrieben: Und das sind keine Einzelfälle. Es nimmt einfach zu, dass sich diese jungen Leute bewerben, obwohl sie eine Null-Bock-Einstellung an den Tag legen.
Aber auch wenn es keine Einzelfälle sind, ist es halt auch immer noch nicht die Regel. Und klar, ich hab in meiner Klasse auch einige Mitschüler_innen, bei denen ich mir desöfteren an den Kopf fassen muss. Aber mindestens ebenso viele, denen man anmerkt, dass sie motiviert sind. Und dass - gerade auch im Rahmen einer Ausbildung - Fehler passieren können ist doch auch klar. Aber wenn die mir vorgesetzte Fachkraft mich dann irgendwie die Frustration spüren lässt, die ich hier aus vielen Beiträgen hier rauslese, könnte ich den entsprechenden Azubis eine gewisse Trotzreaktion nicht verdenken. Azubis bleiben halt einfach Azubis - und sind (noch) keine Fachkräfte, und das sollte man immer bedenken (im Übrigen möchte ich hier nicht pauschalisiert über mit Azubis betraute Fachkräfte urteilen, ich hab da persönlich eigentlich durchweg positive Erfahrungen gemacht).

Abschließend:

Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus.

Over'n'out.
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