Anträge im gerichtlichen Verfahren

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Sarah22

#1

08.03.2010, 09:51

Hallo,

ich hätte da mal eine Frage und zwar wäre es relativ eilig. :oops: Mein Problem ist, dass wir auf Arbeit alle möglichen Anträge, die man in einen Verfahren benötigen könnte, von einer Software vorgegeben kriegen und ich nie dazukomme mir diese durchzulesen, geschweigedenn zu merken. Könnte mir einer von euch, nochmal einen Überblick geben, was für Anträe in einem Schriftsatz immer mit drin sein müssen? und welche Anträge man nach der Sache variieren muss, grob reicht mir, würde mich aber natürlich über vollständige Anträge freuen. Meinen Ausbilder kann ich nicht fragen, brauche das was vorgeschrieben ist und in der Prüfung verlangt wird. Danke schonmal im Voraus!!!!

:thx

Liebe Grüße
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dutzi
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#2

08.03.2010, 09:56

Du meinst also für eine Klage oder Klageerwiderung, Berufung etc.?
Schöne Grüßle Bild

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Sarah22

#3

08.03.2010, 10:44

ja für alle möglichen Schriftsätze ans Gericht, die Frage mag doof erscheinen aber ich weiß nicht, wie ich von wo anders in so kurzer Zeit eine umfassende Antwort erhalten soll...
gkutes

#4

08.03.2010, 12:13

du könntest dir doch von deiner Software die Dokumente erstellen lassen...

habe zu wenig Langeweile, als dass ich jetzt hier eine Übersicht machen wöllte.
Sarah22

#5

09.03.2010, 07:48

ja kann ich ja auch verstehen, wäre lieb wenn mir wer helfen könnte, falls es aber eure Zeit nicht erlaubt, oder die lust :), dann kann ich das auch verstehen, trotzdem danke für die Rückmeldung...:)
gkutes

#6

09.03.2010, 09:54

dat einzige was mir jetzt einfallen würde ist: Die Klage wird abgewiesen 8)

du, wenn du dir alle Anträge von der Software vorgeben lassen kannst, dann verstehe ich nicht, warum du das nicht machst. Du könntest diese dann hier einstellen und nach Verbesserungen/Anmerkungen fragen. Mehr kannst du nicht verlangen.
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nici01
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#7

09.03.2010, 09:59

Was mir noch einfällt ist der Antrag bezüglich des Erlasses des Anerkenntnis- bzw. Versäumnisurteil.
Gruß Nici
Sarah22

#8

09.03.2010, 10:11

ja bin grade dabei nen paar Sachen zusammenzustellen, werde die dann hier auch reinstellen und hoffen, dass ich Feedback krieg :)
Sarah22

#9

09.03.2010, 11:23

So also hier habe ich mal das was ich gefunden habe zusammengestellt, ne bestimmte Reihenfolge gibt es nicht, bzw. ist manchmal nicht nach Reihenfolge, wie die Anträge eingereicht werden müssen.... also zum Verständnis, ich habe Lücken gelassen wo man was eintragen kann bzw. muss, kursiv ist alles, was weggelassen werden könnte, aber beantragt werden sollte und Teile in den Anträgen die durch ein "/" getrennt sind, da muss man sich zwischen denen entscheiden, wobei noch andere Möglichkeiten bestehen...

Anträge im gerichtlichen Verfahren


I. Geldansprüche:

a) allgemeine Anträge, die immer drin sein sollten

1. den Beklagten/ die Beklagten gesamtschuldnerisch zu verurteilen, an die Klägerin/ an den Kläger zu 1. / 2. Unterhaltsrückstände/ Mietrückstände/ ... i.H.v. ........€ zzgl. 5 / 8 Prozentpunkten über dem Basiszins (aus (jeweils) ...... €) seit dem ....... (und aus ..... €) zu zahlen,
1. die Hauptsache für erledigt zu erklären,
1. das bezeichnete Urteil des ........ wird wir folgt abgeändert/ ergänzt: Der Beklagte wird zur Zahlung von .... € zzgl. ..... % Zinsen seit ....... verurteilt,
2. dem / den Beklagten die Kosten des Rechtsstreits (gesamtschuldnerisch) aufzuerlegen,
3. das Urteil (ohne Sicherheitsleistung) für vorläufig vollstreckbar zu erklären,
3. das Urteil gegen eine vom Kläger zu erbringende selbstschuldnerische Bankbürgschaft für vorläufig vollstreckbar zu erklären,
4. für den Fall der Durchführung des schriftlichen Vorverfahrens - bei Fristversäumung - Versäumnisurteil nach § 331 Abs. 3 ZPO / – bei gegebenen prozessualen Voraussetzungen – / - bei Anspruchsanerkennung - Anerkenntnisurteil nach § 307 Abs. 2 ZPO zu erlassen

b) Zusätze

5. den Klägern zu gestatten, eine evtl. von ihnen zu erbringende Sicherheitsleistung durch eine selbstschuldnerische, unwiderrufliche, unbefristete und unbedingte Bürgschaft der Sparbank Unna zu leisten

II. Fristen/Termine

1. die Einlassungs- und Ladungsfrist auf 3 Tage abzukürzen sowie einen zeitlich nahen mündlichen Verhandlungstermin zu bestimmen
1. den mündlichen Verhandlungstermin am ...... aufzuheben und das Ruhen des Verfahrens nach § 251 ZPO anzuordnen.
1. Verlegung des Verhandlungstermins vom .............
1. die Frist mit Verfügung vom ...... um 2 Wochen zu verlängern,

III. andere Ansprüche (allgemeine Anträge (I.) sind zu beachten und mit jeweiligem Antrag aus II. auszutauschen):

1. die Beklagten zu verurteilen, die im Eigentum der Kläger stehende Wohnung im .....OG des Hauses ............. Straße ..., .............. Ort, zu räumen und an die Kläger herauszugeben,
1. die Beklagte zu verurteilen, einer Erhöhung des Mietpreises für die von der Beklagten bewohnte Wohnung im Hause ........Straße in ......... Ort von monatlich ...... € zzgl. der Erhöhung der Nebenkostenpauschale von monatlich .... € ab .......... zuzustimmen,
1. den Beklagten zu verurteilen, das Aquarell „Blauer Mond“ des Künstlers ............... unverzüglich an den Kläger herauszugeben,
1. dem Antragsgegner im Wege der einstweiligen Verfügung aufzugeben, ............... unverzüglich wiederherzustellen,
2. aufgrund der Dringlichkeit der Sache ohne mündliche Verhandlung zu entscheiden,

IV. Kostenfestsetzung/PKH

1. die Kosten nach § 11 RVG gegen meine Auftraggeberin zzgl. Zinsen i.H.v. 5 /8 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz seit ...... festzusetzen, (vorsteuerabzugsberechtigt?)
2. Erteilung einer vollstreckbaren Ausfertigung des Kostenfestsetzungsbeschlusses,
1. der Antragstellerin für die .... Instanz sowie für die Zwangsvollstreckung Prozesskostenhilfe zu bewilligen und mich als Rechtsanwalt beizuordnen

V. Arrest/ EV/ Austauschpfändung

1. Anordnung des dinglichen Arrestes in das Vermögen der Antragsgegner wegen der bezeichneten Darlehensforderung i.H.v. ............. € zzgl. Zinsen über dem Basiszinssatz seit dem ...... sowie der entstehenden Kosten
2. die Abnahme der eidesstattlichen Versicherung der Schuldnerin nach § 900 Abs. 1 ZPO, widerspreche aber einer sofortigen Abnahme und bitte nach § 900 Abs. 2 Satz 3 und Satz 4 ZPO zu verfahren,
3. Austauschpfändung nach § 811 a ZPO in den ............... (Gegenstand) der Schuldnerin zuzulassen, indem der Schuldnerin ein Ersatz-..... von der Gläubigerin zur Verfügung gestellt wird

VI. Zwangshypothek/Zwangsverwaltung/Zwangsversteigerung

1. Eintragung einer Zwangssicherungshypothek auf dem gemeinsamen Grundstück der Gesamtschuldner in ........, verzeichnet im Grundbuch von ......., Blatt...., lfd. Nr. ...., Baugrundstück, ........Straße in ....... für die vollstreckbare Forderung des Gläubigers i.H.v. .... nebst ...... % Zinsen seit ...... und die titulierten Kosten i.H.v. .... e nebst .... % Zinsen über dem Basiszinssatz seit ..... vorzunehmen
2. die Zwangsverwaltung in das Grundstück des Schuldners ....... Straße, ...... Ort, verzeichnet im Grundbuch von ....., Blatt ...., lfd. Nr. ...., mit der Bezeichnung ........., für die vollstreckbare Forderung der Gläubigerin i.H.v. ...... € zzgl. .... % Zinsen seit ..... und die titulierten Kosten i.H.v. ...... € zzgl. .... % Zinsen über dem Basiszinssatz seit ..... sowie der Vollstreckungskosten i.H.v. ..... € anzuordnen,
3. wegen der titulierten Forderung des Gläubigers i.H.v. ..... € zzgl. .... % Zinsen seit .... und der festgesetzten Kosten i.H.v. ....... € zzgl. .... % Zinsen über dem Basiszinssatz seit ...... und der bisherigen Zwangsvollstreckungskosten i.H.v. ...... € die Zwangsversteigerung des in ...... Ort gelegenen, im Grundbuch von ....., Blatt ...., lfd. Nr. ...., auf den Namen der Schuldnerin eingetragenen Grundstücks anzuordnen,

VII. Drittwiderspruchsklage/ Vollstreckungsabwehrklage

1. die am ...... durchgeführte Zwangsvollstreckung der Beklagten gegen ......., ....Straße, ..... Ort, hinsichtlich des gepfändeten ....... (Gegenstand), für unzulässig zu erklären,
2. die Zwangsvollstreckung des gepfändeten ....... (Gegenstand) bis zur Entscheidung über den Rechtsstreit ohne Sicherheitsleistung einzustellen und Aufhebung des auf den ..... anberaumten Versteigerungstermins anzuordnen,
3. der Beklagten die Kosten des Verfahrens aufzuerlegen.
1. die Zwangsvollstreckung aus dem Urteil des ..... vom ....., Az.: ...... für unzulässig zu erklären,
2. die Beklagte weiterhin zu verurteilen, die ihr erteilte vollstreckbare Ausfertigung des bezeichneten Urteils an den Kläger herauszugeben,
3. der Beklagten die Kosten des Rechtsstreits aufzuerlegen,
4. das Urteil für vorläufig vollstreckbar zu erklären


VIII. Zwangsvollstreckungsauftrag

1. das vollstreckbare Urteil des ...... vom ...., AZ.: ....., zum Zwecke der Zwangsvollstreckung an die Schuldnerin zuzustellen,
2. die Ansprüche des Gläubigers aus dem bezeichneten Urteil sowie dem Kostenfestsetzungsbeschluss des ..... vom ..... (auf das Urteil gesetzt) im Wege der Zwangsvollstreckung von Gesamtschuldnern einzuziehen,
3. für den Fall der erfolglosen Pfändung, die Abnahme der eidesstattlichen Versicherung der Schuldnerin nach § 900 Abs. 1 ZPO, widerspreche aber einer sofortigen Abnahme und bitte nach § 900 Abs. 2 Satz 3 und Satz 4 ZPO zu verfahren
1. die .... (Gegenstand) der Marke ....... mit der Fabrikatsnummer .... wird gepfändet,
2. der gepfändete Anspruch auf Herausgabe der ...... (Gegenstand) wird der Gläubigerin zur Einziehung überwiesen,
3. die gepfändete .... (Gegenstand) ist an den zuständigen Gerichtsvollzieher herauszugeben

So da ist es :) wäre toll von euch wenn ihr Ergänzungen oder Verbesserungen für mich hättet, Schon mal ein ganz großes DANKE im Voraus!!!!!
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Sleepy
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#10

09.03.2010, 11:26

*räusper*

:shock: ... reicht das noch nicht??
Es gibt Menschen, die sind furchtbar einfach - und andere, die sind einfach furchtbar.
Fremde Fehler beurteilen wir wie Staatsanwälte, die eigenen wie Verteidiger.
Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich.


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