)Wir haben auch das Problem einen neuen Azubi für dieses Jahr zu finden.
Ich hatte bei Arbeitsamt das Stellenangebot auch im Internet veröffentlichen lassen. Ich hatte auch mittlerer Bildungsabschluss und Deutsch 2 angegeben. Leider bekommen wir nur Bewerbungen, die zu wünschen überlassen. X Fehltage, Deutsch 4, furchtbare Rechtsschreibung.
Ich also beim Arbeitsamt angerufen und gesagt, dass die den Interneteintrag rausnehmen sollen und ich möchte, dass die Bewerbungen zukünftig über den Tisch der Berufsberaterin gehen. Alles kein Problem.
Tags darauf ruft mich eine Dame von der ARGE (!) an und fragt mich, ob wir nicht jemanden für eine Einstiegsqualifizerungsmaßnahme aufnehmen wollen. Sie hätte gerade gesehen, dass wir das auch angegeben haben.
Ich habe das nie angegeben. Wir wollen ab August eine Azubine. Mehr nicht. Die kann auch vorher zwei Wochen Praktikum machen. Aber ich will kein Mädel hier sechs Monate rumsitzen haben, mit der ich z. Zt. gar nichts anfangen kann!
Sie hat mich versucht dann zuzulabern in einem ganz schön scharfen Ton. Ich habe gesagt, dass das personaltechnisch bei uns auch im Moment gar nicht möglich ist und die räumlichen Voraussetzungen auch noch nicht vorliegen.
Angeblich wäre die Bewerberin sooooo toll. Ja, ich hab die Bewerbung schon gesehen. Deutsch zwar 2, aber Mathe 5 und 25 Fehltage! Alles klar!
Ich finde das ziemlich dreist vom Amt. Ich meine, schön wenn sie sich kümmern, aber doch nicht so!
Ein Freund, der bei der Stadt arbeitet und auch mit jugendlichen Bewerbern zu tun hat, kennt diese Masche! Das es um die Statistiken geht, ist klar. Aber angeblich fließen da sogar auch "Kopfgelder".
@Kordu
Ja, die gute alte Zeit!
Ich finde das auch nicht schlimm, wenn Bewerber mit Vater oder Mutter kommen. Das signalisiert, dass da eine Familie hintersteht, die sich kümmert. Heutzutage ist das eher die Ausnahme, als die Regel.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Dein Chef damals "einfach" wusste, dass Du aus einer anständigen Familie kommst und Du Anstand und Benehmen gelernt hast.
Bei meiner Ma war es ähnlich. Man kannte sich. Der Vater hat mit dem Chef gesprochen. Und hätte es nicht geklappt und das Mädel wär aus der Kiepe gehuppt, dann konnte Chef drauf vertrauen, dass sie zu Hause schon ein paar Takte zu hören bekommt. Ein Kontrollmechanismus. Nicht alles was Recht und Ordnung bedeutete, war damals schlecht. Aber Werte werden heute ja kaum noch vermittelt...
Das sieht man dann an den Bewerbern und die können vielleicht noch nicht mal soviel dafür...
leilani
) Ich hatte früher in Deutsch eine 4!!! Gedichtinterpretationen und sonstiger Mist haben mich nämlich überhaupt nicht interessiert. In Diktaten hatte ich immer eine 1 oder 2. Da aber die mündliche Beteiligung und die weiteren Arbeiten eine so große Rolle spielten, hatte ich keine Chance. Also hatte ich eine 4. Und ich wage wahrlich von mir behaupten zu können, dass ich die deutsche Rechtschreibung beherrsche. 
