Wieviel Gehalt/Stundenlohn als Schreibkraft?

skugga · #41

mrsgoalkeeper hat geschrieben: Da kann ich mit meinen 1991 -umgerechnet- verdienten 1.124,00 € ja nicht beklagen.

Tsja, damals... ernsthaft, zu der Zeit wurde besser bezahlt als heute. Ich hatte seinerzeit, gerade fertig mit der Ausbildung, netto umgerechnet 1.200,00 € - bei einer 32-Stunden-Woche...

steffibi · #42

Vielleicht müsste man bei den Kammern darauf hinwirken, dass sie den Anwälten mal begreiflich machen, dass die Lohnaussichten später den Beruf so unattraktiv machen

In anderen Berufszweigen gibt es Tarifverhandlungen. Wer meint, für seine Leistung unangemessen bezahlt zu werden, sollte daran arbeiten, einen Tarifvertrag für Re/Reno´s ins Leben zu rufen.

Mir ist völlig unbekannt, ob das jemals versucht wurde....

PS: Ich glaube, dass mit dem Zitieren klappt noch nicht so gut, der Beitrag war von Alegria glaube ich... sorry!

Tine Dea · #43

steffibi hat geschrieben: In anderen Berufszweigen gibt es Tarifverhandlungen. Wer meint, für seine Leistung unangemessen bezahlt zu werden, sollte daran arbeiten, einen Tarifvertrag für Re/Reno´s ins Leben zu rufen.

Mir ist völlig unbekannt, ob das jemals versucht wurde....

Wurde es. In Hamburg werden ReFas und ReFaWis nach Tarifvertrag bezahlt. Ich meine da liegt man so bei 2.800,00 € brutto. ABER die haben das auf Biegen und Brechen durchgeboxt und die Anwaltschaft is not amused hierüber. Ich hatte gehört, dass die teilweise bewusst Bewerber, die nach Tarifvertrag bezahlt werden müssten, aussortieren (kriegt man ja über Gespräche im Kollegenkreis raus). Und ein bisschen kann ich das nachvollziehen. Mein Chef könnte mir gar nicht so viel zahlen, weil das der Umsatz nicht hergibt. Also kann ich auch nicht auf Biegen und Brechen darauf bestehen, dass er mir das gibt. Bei sowas sollte man eben immer schauen, was geht (beim Chef) und auch bei einem selbst. Ich verzichte auch gerne auf 1,00 € - 2,00 € pro Stunde und hab dafür aber ein entspanntes Arbeitsklima (und das habe ich z. B. hier auch)...

#44

Ich hatte gehört, dass die teilweise bewusst Bewerber, die nach Tarifvertrag bezahlt werden müssten, aussortieren

Und das wären welche Kolleginnen, die dann aussortiert werden?

Tine Dea · #45

Die haben wohl n ReNo-Verband und unter den Anwälten spricht sich ja rum, ob die Kollegin da Mitglied ist und nach Tarifvertrag bezahlt werden müsste oder nicht...
Ich weiß das auch nur vom Hören/Sagen, weil ich jemanden kenne, die das hier in Thüringen zusammen mit Verdi auch auf die Beine stellen will...

#46

Du solltest, bevor du hier solche Sachen in Umlauf bringst, zunächst für dich mal selber recherchieren, wer, wann überhaupt nach Tarif bezahlt werden muß und wer nicht und warum überhaupt

Nur weil man in einem Verband ist, der vielleicht ein bestimmtes Gehalt empfiehlt, heißt das noch lange nicht, daß ein AG, egal welche Branche, sich danach auch richten muß. Deshalb ist das mit dem "aussortiern" absoluter Humbug

Tine Dea · #47

Du hast vollkommen Recht, JSanny... wenn man nur über gefährliches Halbwissen verfügt, sollte man besser schweigen

Das hätte ich auch besser getan...

mrsgoalkeeper · #48

skugga hat geschrieben: Tsja, damals... ernsthaft, zu der Zeit wurde besser bezahlt als heute

Das kann ich nicht bestätigen.

steffibi hat geschrieben: In anderen Berufszweigen gibt es Tarifverhandlungen. Wer meint, für seine Leistung unangemessen bezahlt zu werden, sollte daran arbeiten, einen Tarifvertrag für Re/Reno´s ins Leben zu rufen.

Von einer Gewerkschaft für Renos halte ich persönlich genausoviel wie von allen anderen Gewerkschaften, nämlich nichts

Ich bin und war schon immer "meines eigenen Glückes Schmied".

Mi_Ra · #49

mrsgoalkeeper hat geschrieben: Von einer Gewerkschaft für Renos halte ich persönlich genausoviel wie von allen anderen Gewerkschaften, nämlich nichts Ich bin und war schon immer "meines eigenen Glückes Schmied".

Ja das mit dem Glück da hast du sicher recht, wenn man was kann und sich da auch sicher ist, dann kann man auch mit dem Chef verhandeln und sagen 'so geht das aber nicht', wenn es ein Depp ist, dann ist er halt so und man schaut sich evtl weiter um. Ich halte von daher genausoviel und noch weniger halte ich von dieser 30%igen Frauenquote in den Geschäftsführerbereichen. Da könnte man ironischerweise sagen 'Ich fühle mich diskriminiert', da man auf eine Quote herabgestuft wird und nicht auf Leistung. Anyway btt

Alegría · #50

Ich bin auch nicht für eine Gewerkschaft und sehe das mit dem Glückes Schmied mittlerweile auch so.

Allerdings ist das halt auch nicht immer so einfach. Ich weiß genau, dass ich hier jetzt sofort eine neue Stelle finden würde, deshalb habe ich mein Gehalt entsprechend hoch verhandelt. Allerdings wenn ich an meine vorherige Stelle in BaWü denke....... da haben sich auf eine Stelle X Leute beworben aus ganz Deutschland. Klar kannst du sagen, ich bin gut und ich möchte Gehalt XY, aber wenn das im Umkreis weit und breit die einzige Stelle ist und da noch 50 andere Bewerber warten, dann sind die Chancen nicht sehr hoch das Gehalt zu bekommen, dann nimmt sich die Kanzlei einfach jemand anderen. Angebot und Nachfrage eben, und so manche Chefs nutzen das aus.

Wenn die Stelle zudem über das Arbeitsamt vermittelt wird, kannst du richtig Probleme bekommen. Dann füllt der Anwalt dieses blöde Formular aus und sagt man hätte sich für den Bewerber entschieden, dieser hat die Stelle aber nicht angenommen und dann ist man in Erklärungsnot wieso man die Stelle nicht angenommen hat. Ungerechte Bezahltung interessiert das Arbeitsamt da nicht, die wollen nur nicht weiter zahlen.

Als Fazit bleibt mir daher nur zu sagen: "Das Leben ist ungerecht, aber denke daran, nicht immer zu deinen Ungunsten"