Grundsatzdiskussion mit dem Chef...

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Smile
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#1

19.06.2009, 08:34

Hallo Ihr Lieben,

sagt mal, wie macht ihr das im Büro, wenn ein Urteil kommt. Ich meine so die ersten Arbeitsschritte...

Bei mir läuft das so ab:

1. Brief öffnen*fg*
2. Empfangsbekenntnis mit Eingangsstempel versehen
3. Ort und Datum eintragen sowie abstempeln
4. Chef vorlegen

Mein Chef meinte nun, dass er das Datum etc. raufschreibt und nicht ich. Er meinte auch, dass Eingangsstempel weder auf dem Empfangsbekenntnis was zu suchen haben, als auch nicht auf dem Urteil...

ich seh das anders...zwecks Fristen notieren...

Was sagt ihr?

DANKE!
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Artemis
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#2

19.06.2009, 08:39

Also bei mir läuft das so (das Öffnen vom Brief lass ich mal weg :wink: :mrgreen: ):

1. EB und Urteil mit Eingangsstempel versehen
2. Frist notieren
3. Zusammen mit Akte Chef vorlegen
4. Chef unterschreibt die EB
5. EB wird ans Gericht gefaxt

Warum sollte denn der Eingangsstempel nicht aufs Urteil drauf gehören? Dass die EB nicht unbedingt gestempelt wird, hab ich auch schon gehört, aber das Urteil??? :augenreib

Mein Chef würde mich wahrscheinlich fressen, wenn ich keinen Stempel draufhauen würde...
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Simba84
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#3

19.06.2009, 08:39

Also bei uns läuft es auch so ab, dass ich auf dem EB nur den Ort schreibe, Datum schreibt nur mein Chef drauf... In meiner Ausbildungskanzlei wurde es auch so gemacht.

Und Urteile stempeln wir generell auch nicht. Hier machen wir immer einen Klebezettel mit Datumsstempel drauf.
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Kasimir1603
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#4

19.06.2009, 08:40

Bei uns läuft es so ab:

Brief öffnen,
EB mit Ort und Datum versehen (nur handschriftlich - kein Stempel)
Eingangsstempel auf Urteil drauf (Klebezettel verschwinden so schnell ;) ) und ein kleines "z" (bedeutet bei uns Zust. per EB)
Fristen notieren
- danach geht das Urteil genau wie sämtliche andere Post zur jeweils 2. Kollegin zur Kontrolle und danach zum sachbearbeitenden Chef

Bei uns gabs da nie Probleme und es wird immer so gehandhabt. Anders ist es, wenn man bereits vorher weiß, dass ggf. die Frist für Rechtsmittel noch um ein paar Tage "gestreckt" werden soll oder so (was bei uns bislang nie der Fall war, aber wohl einige Kollegen gelegentlich machen).

Das Argument, dass ja der RA erst nach "Kenntnis" der Post den Empfang bestätigen kann, greift bei uns ja auch nicht, da unsere Chefs ihre Post tagleich sehen bzw. wenn sie im Urlaub sind, wird sie dem urlaubsvertretenden Cheffe vorgelegt.
Ciao Kasi

Wenn Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen zu Stufen würden,
dann würden wir hinaufsteigen und dich zurück holen, denn die Lücke die du hinterlässt, lässt sich nicht schließen.
(in Erinnerung an unseren "Lord Stinkefuß" Sammy)





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#5

19.06.2009, 08:43

Also ist das echt überall anders... gibts da Rechtsprechung/Kommentare für, dass das nur der RECHTSANWALT machen kann???

Er meinte, dass er entscheidet, wann er es zugestellt bekommen hat. Und wann er bereit ist, es zu unterzeichnen... *phh*

Da würde mir nur wieder einfallen, dass man Zeit für die Fristen schinden will oder??? Ich als Richter würde fragen, was das soll....
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romex
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#6

19.06.2009, 08:43

Bei uns werden die Sachen, die nicht unsere Anschrift im Anschrifternfeld enthalten, hinten (am Ende des Dokuments) gestempelt - alles andere ganz normal vorne drauf. (Man gewöhnt sich an alles!)

Aber das EB fülle ich aus und stemple es auch. Das ist aber eine Absprache mit dem Chef - und der sitzt nun mal am längeren Hebel.

Mit Verlaub - liebe Smilie - wenn Dein Chef wegen einer Sache da so'n Stress macht, dann will er wohl die Zustellung per EB (vermutlich ein gerichtl. Vergleich) hinauszögern... Gehört sich so nicht - aber gut. Wenn er das so will, dass er das selbst ausfüllt, dann lass ihn das selbst ausfüllen! (Weg des geringsten Widerstandes!)
Liebe Grüße,
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#7

19.06.2009, 08:46

Da würde mir nur wieder einfallen, dass man Zeit für die Fristen schinden will oder???
Jipp... siehe mein Beitrag!!!

Ich denke, dass das was mit Vertrauen zu tun hat! Es gibt Anwälte, die machen ganz viel alleine und geben div. Aufgaben nicht aus der Hand, obwohl eine ausgelernte und fähige ReNo das eigentlich machen sollte bzw. könnte... Dann gibt es welche, die der ReNo voll vertrauen und ganz viel in ihren Verantwortungsbereich legen. Ich denke nicht, dass das irgendwo steht - aber vielleicht fragst Du mal ganz doof bei der Kammer nach.

Lass Dich nicht ärgern! In der Sache will er wirklich "nur" Fristen schieben!
Liebe Grüße,
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#8

19.06.2009, 08:48

Hallo :pcwink

Also wir haben das immer so gehandhabt:

1. Posteingangsstempel auf EB und Urteil
2. Frist notieren!!
3. Akte mit Urteil und EB oben auf vorlegen zur Unterschrift
4. EB abschicken (per Fax oder Post)
5. auf Urteil vermerken: "EB ab am ..."

Ciao :pc
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#9

19.06.2009, 08:49

Das denk ich auch. Danke...

ich muss mich nur noch drei Tage und den Rest von heute mit ihm rumschlagen... dann geh ich in Urlaub und komm nie wieder*g*

Mein Vertrag war nur ne Schwangerschaftsvertretung und nach meinem Urlaub geh ich in den Mutterschutz*fg*

Und dann nächstes Jahr hab ich wieder zwei liebe Chefinnen... Muss den hier also nie wieder sehen!!!

LIEBE GRÜßE
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anne1982
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#10

19.06.2009, 08:53

In meinem Ausbildungsbetrieb wollten die Chefs auch selbst entscheiden, wann Sie meinen, dass Urteil inkl. EB zugestellt bekommen zu haben.
Da war ein absolute Theater, wenn ich mal ein EB gestempelet habe. Irgendwann hat es sich so eingebrannt, dass ich schon Schweißausbrüche hatte, als ein Urteil mit EB kam.

Ich hatte das in meinem neuen Betrieb so übernommen und meine neuen Chefs haben mich dann gefragt, warum ich die EB´s und Urteile nicht Stempeln würde?!?!

Bei uns läuft es also ebenfalls so ab

- Brief öffnen
- Eingangsstempel auf EB UND Urteil
- Fristen notieren
- Urteil dem Chef vorlegen
- EB in die Postmappe und dann mit der Post raus

Ich denke dass die Chefs hier willkürlich entscheiden (können). Denn im Endeffekt weiß ja keine Gerichtsangestellte, wann das Postfach bei Gericht geleert wurde. Und wenn unsere Chefs nicht viel über den Ablauf solcher Sachen wissen ... aber wenn sie irgendwie Vorteile aus etwas ziehen können, dann wissen sie das noch vor allen anderen :D
[b][color=#000000]Es gibt nichts, worunter das Arbeitsklima so leidet, wie unter ständiger Arbeit[/color][/b]
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