Mandanten aufs Kanzleiklo?

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skugga
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#11

03.04.2014, 22:38

Inso-Tante hat geschrieben:Ich würde es auch als extrem unhöflich ansehen, einem Mandanten den Gang zur Toilette zu verweigern.
Dann bin ich halt unhöflich. Nach unglaublichen Erlebnissen mit - nicht nur von Kerlen - vollgebrunztem Kanzleiklo durfte bei uns in 5 Jahren kein Mandant drauf. Im Zweifelsfall wars halt kaputt.

Nachdem wir umgezogen waren und es da zwei getrennte Klos gab, war eins für die Mandantschaft, eins privat.

Ich bin ja nun eher robust ins Leben gebaut und echt hart im Nehmen - aber was es für Pottsäue auf dieser Welt gibt, ist echt unglaublich. Ziehen die daheim eigentlich durch ihre Bäder auch so eine Schneise der Verwüstung?
Milchreis schmeckt ganz vorzüglich, wenn man ihn kurz vor dem Verzehr durch ein saftiges Steak ersetzt.
aculita
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#12

04.04.2014, 07:42

skugga hat geschrieben:aber was es für Pottsäue auf dieser Welt gibt, ist echt unglaublich. Ziehen die daheim eigentlich durch ihre Bäder auch so eine Schneise der Verwüstung?
Vielleicht ist das die Einstellung "Ich muß es ja nicht sauber machen.", die da durchkommt.
Verständlich wird es dadurch aber auch bloß nicht.
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Bürohexe
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#13

04.04.2014, 08:27

Guten Morgen!
Ich würde den Besuch beim Anwalt jetzt nicht unbedingt mit einem Disco-Besuch oder Restaurant-Besuch gleichsetzen. Dort gibt es öffentliche Toiletten, die wir nun einmal leider nicht haben. Außerdem geht es mir nicht um Bakterien oder so. Dass die jeder mit sich rumschleppt ist klar. Vielmehr geht es mir um die "Hinterlassenschaften" mancher Herrschaften, die einem manchmal wirklich den Würgereiz in den Hals treiben.
Wir haben gestern mal versucht, nein zu sagen. Hat geklappt. Begründet haben wir es mit der Wahrheit - nämlich dass wir in der jüngsten Vergangenheit immer wieder "Vorfälle" aufm Klo hatten und unsere Toilette daher nicht mehr öffentlich zur Verfügung steht.
Alternativ kann man direkt gegenüber bei uns öffentliche Toiletten benutzen - die muss man natürlich bezahlen. Oder ins Restaurant gehen, das ist auch direkt gegenüber von uns. Der Mandant guckte erst komisch, hat dann aber gesagt, nö, so dringend sei es dann doch nicht. :pfeif
Skugga, ich hatte schon gedacht, nur wir hätten Ferkel... :thx
Es ist übrigens immer wieder erstaunlich, dass es manchmal gar nicht die Ferkel-Mandanten sind, von denen man es annehmen würde. Wir hatten hier mal eine Frau Doktor zum Gespräch, feiner Zwirn, vornehme Manieren..., und das Klo sah aus, als wäre sie explodiert. Ich hatte damals das zweifelhafte Vergnügen, nach ihr das Bad benutzen zu dürfen und wäre fast vom Glauben abgefallen. :roll:
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#14

04.04.2014, 09:39

Schwieriges Thema... In meiner alten Kanzlei mussten wir das auch mit Mandanten & Co teilen und das war auch nicht immer angenehm...

Aber ich glaub, wenn ich Mandant wäre, zahl nen Haufen Kohle dafür und dann wird mir der Besuch des Örtchens verweigert, da würd ich dann schon pissig reagieren...

Edit: Wortspiel unbeabsichtigt :lol:
aculita
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#15

04.04.2014, 09:46

:kopfkratz gab es nicht irgendwann mal ein Urteil, daß einem Bedürftigen der Besuch des Klos nicht verweigert werden darf?
Ich weiß bloß nicht mehr, wie da der Sachverhalt war. Allerdings glaube ich, daß es in der darauffolgenden Diskussion sogar hieß, wenn einer bei Dir zu Hause klingelt und ganz dringend muß, mußt Du ihn lassen. (irgendwie so in der Art - kann mich aber auch irren)
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#16

04.04.2014, 10:08

aculita, das hab ich auch noch aus grauer Vorzeit in Erinnerung.
Grüße - sansibar
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#17

04.04.2014, 10:09

Es sind aber auch nicht immer nur die Mandanten, die die Toilette nicht sauber hinterlassen. Ich habe es auch schon erlebt, dass Chefs oder Kollegen offenbar richtige Schweine sind, was dieses Thema angeht.
Denen kann man den Gang ja wohl kaum verwehren.
LG von der Inso-Tante
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#18

04.04.2014, 10:30

Dass man wildfremde Leute bei sich zu Hause aufs Klo lassen muss, ist eine dieser modernen Mythen. Notdurft ist kein Notfall. Es besteht keine Gefahr für Leib und Leben, wenn man sein Bedürfnis nicht auf einer Toilette, sondern "notfalls" auch hinter irgendeinem Gebüsch verrichtet. Privat ist daher niemand verpflichtet, seine Keramik mit fremden Leuten zu teilen.
Bei einer Kanzlei wird die Toilettennutzung für Mandanten aus Kulanz angeboten. Eine Pflicht zur Bereitstellung einer Kundentoilette wie sie z. B. in Gastronomiebetrieben von bestimmter Größe u. ä. vorgesehen ist, gibt es dort nicht. Aber mal ehrlich, man kann den Mandanten nicht Kaffee und Wasser bei Besprechungen anbieten und dann im Fall der Fälle sagen: Nö, bitte beim Nachbarlokal fragen. Wir hatten hier im Büro auch schon einige Pottsäue, aber die "Stammkunden" wissen nun mal wo das Klo ist und laufen dann strikt durch. Die fragen ja nur beim ersten Mal, wo die Toilette ist, zumindestens ist das hier bei uns im Büro so. Wie soll man den Schmierfink-Mandanten denn dann abfangen und mit welchem Argument? Man kann ihm ja schlecht ein Foto seines letzten Besuches unter die Nase halten mit Worten: "Die Sauerei machen Sie mal in Zukunft schön bei sich zu Hause."
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#19

04.04.2014, 11:12

Ja, bei uns dürfen sie und wir hatten noch nie Probleme. Allerdings kommt es selten vor, wahrscheinlich weil wir im Gebäude öffentliche Toiletten haben.
aculita
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#20

04.04.2014, 11:16

Pitt hat geschrieben:Wie soll man den Schmierfink-Mandanten denn dann abfangen und mit welchem Argument? Man kann ihm ja schlecht ein Foto seines letzten Besuches unter die Nase halten mit Worten: "Die Sauerei machen Sie mal in Zukunft schön bei sich zu Hause."
:kopfkratz
warum eigentlich nicht?

ok, man könnte das Bild auch auf dem Klo anbringen mit einem netten Hinweis, daß es so nicht aussehen sollte - um des künftigen Miteinanders willen - vielleicht fühlt sich die betreffende Pottsau dann peinlich berührt und bemüht sich um etwas mehr Sauberkeit
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