Jobwechsel? Bin hin- und hergerissen

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Carmen1965
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#11

12.07.2017, 12:38

Ich kann nur sagen: wenn Du Dich wirklich so unwohl fühlst, wechsle. Ich habe selbst vor ca. 2 Jahren von der Rechtsabteilung einer Immobilienfirma (37,5 Stundenwoche, 30 Tage Urlaub, sehr guter Verdienst, direkt am Ort) gewechselt zurück zum Anwalt (Einzelkämpfer, 40 Stundenwoche, keine Aufstiegschancen - ich werde also ewig ReNoFa bleiben) und habe das nicht einen Tag bereut, obwohl ich jetzt 50 km eine Strecke fahren muss und etwas weniger verdiene. In der alten Firma gab es auch immer schlechte Grundstimmung, und das wollte ich mir nicht mehr antun. Jetzt fühle ich mich superwohl, habe schon 4 Kilo zugenommen, mein Chef ist der Beste und mit den Kollegen versehe ich mich bestens, obwohl ich hier der "Oldie" bin.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute!
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Muschel
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#12

12.07.2017, 12:54

Ich kann mich den Vorrednerinnen nur anschließen.
Man muss gerne zur Arbeit gehen und wenn du dich da nicht wohl fühlst und auch keine Änderung in Sicht ist, würde ich auch wechseln.
Dasselbe haben bestimmt schon viele durch. Ich war vorher auch in einer größeren Kanzlei und habe mich dort überhaupt nicht wohlgefühlt. Alles was schief gelaufen ist wurde mir angelastet, das Getuschel etc. Wo ich jetzt bin (kleine Kanzlei mit 2 Anwälten) fühle ich mich pudelwohl und es war das beste was ich machen konnte.
Der frühe Vogel fängt vielleicht den Wurm, aber die zweite Maus bekommt den Käse. (Denkt nochmal drüber nach.) ;-)
Pitt
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#13

12.07.2017, 13:01

Das Arbeitsklima ist sehr wichtig. Ich pendle seit vielen Jahren jeden Tag 2 Stunden, aber das Büroklima passt. In meiner Ausbildungskanzlei war dagegen das Arbeitsumfeld von Misstrauen geprägt. Eine Kollegin lauschte z. B. immer die Gespräche ab und berichtete alles dem Chef. Es wurden Diktiergeräte versteckt und über Kolleginnen, die nicht da waren, abgelästert. Eine Kollegin hatte während meiner Ausbildungszeit dann einen Burnout und war 3 Monate weg. Was nützen Aufstiegschancen, wenn Du z. B. in einem Büro die Büroleitung innehast, in dem Du dich nicht wohlfühlst? Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ein dickes Fell nicht so schnell wächst, wie einem die Ratgeber so gerne erzählen. Wenn man immer das Gefühl hat, die Kollegen lästern, sobald man den Raum verlässt, kann ein Arbeitstag sehr lang sein. Wäge ab, sprich eventuell noch mit Leuten aus deinem Umfeld, die schon länger bei ihrem Arbeitgeber sind und frage sie, was für sie den Ausschlag gibt, dass sie dort schon so lange arbeiten.
elena94
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#14

12.07.2017, 18:06

Danke zuerst einmal für eure zahlreichen, lieben Antworten! :huepf
Sputnik85 hat geschrieben:Wäge vor allem aber ab, ob die "alte" Kanzlei wirklich besser ist. Irgendeinen Grund muss es ja gegeben haben, weshalb du dich hast abwerben lassen.
Ansonsten schließe ich mich den Vorschreibern an.
Wie ich im Eingangspost geschrieben hatte - ich bin hauptsächlich aus den Gründen gegangen, dass ich mir in der alten Kanzlei kaum Aufstiegschancen erhoffen konnte und Angst hatte, dort ausschließlich "hängen zu bleiben", bei Tätigkeiten, die ich bereits während meiner Lehre gemacht habe :-? (Ich habe dort aber auch eine sehr gute Ausbildung erhalten und bereits während meiner Lehrzeit quasi alles gemacht).
Das war eigentlich der ausschlaggebende Grund... hätte mich die Großkanzlei nicht abgeworben, wäre ich vermutlich auch erst einmal dort geblieben. :-D klar gab es dort auch Dinge die mich genervt haben, denke, das ist überall so. Das waren vergleichsweise aber eher Kleinigkeiten. :sad:

Mit Familie, Freunden habe ich schon gesprochen. Die sehen das eigentlich alle so wie ihr.
Meine Mutter meinte vor allem, dass ich, seitdem ich in der neuen Kanzlei arbeite, gar nichts mehr über die Arbeit erzähle bzw. kaum darüber rede. Früher (während der Ausbildung) hätte ich immer viel erzählt, wie viel Spaß wir dort auf der Arbeit hätten, usw. :lol:
Liebe Grüße :wink1
Eli
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#15

13.07.2017, 08:14

elena94 hat geschrieben: Meine Mutter meinte vor allem, dass ich, seitdem ich in der neuen Kanzlei arbeite, gar nichts mehr über die Arbeit erzähle bzw. kaum darüber rede. Früher (während der Ausbildung) hätte ich immer viel erzählt, wie viel Spaß wir dort auf der Arbeit hätten, usw. :lol:
Na, dann ist doch die Entscheidung schon getroffen ;)
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#16

13.07.2017, 08:41

Wünsche dir viel Erfolg, du wirst für dich die richtige Entscheidung treffen :wink2 wichtig ist, dass du dich wohlfühlst. Hör auf dein Bauchgefühl.
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Sputnik85
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#17

13.07.2017, 09:13

Du musst glücklich werden im Beruf. Das ist eigentlich schon alles.
:niveau
Deans Schrei Bild Pudding!!! Bild

Nein, ich bin nicht böse. Ich bin nur manchmal nicht ganz nett.

The devil whispered: "You can not withstand the storm". I answered: "I am the storm.."

Mit mir ist gut Kirschen essen. Und Schokolade. Und Gummibären. Und Steak. Und Pommes. Und Pizza. Und Kuchen. Und auf Wunsch auch Eis.
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AnjaZ
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#18

13.07.2017, 09:20

Ich wünsche auch viel Glück und meine auch, dass du auf dein Bauchgefühl hören solltest.
Gruß Anja
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#19

13.07.2017, 14:42

Ich würde auch sagen, wenn du dich wirklich so unwohl fühlst und du die Chance hast wieder in deine alte Kanzlei zu wechseln, in der du doch auch nicht unbedingt unzufrieden warst, dann solltest du das tun. Du bekommst sogar noch mehr Geld als du jetzt verdienst. Vielleicht kannst du auch über mehr Urlaubstage verhandeln etc. Du bist ja jetzt in der Position, dass du etwas Verhandlungsspielraum hast und du kennst deinen alten Chef und kannst einschätzen was geht und was nicht. Außerdem kannst du die Fahrtkosten von der Steuer absetzen, wenn du sie nicht schon vom Chef erstattet bekommst. Also ich fahre jeden Morgen 1 1/2 Stunden (mit ÖPNV) und es ist ok.

Und was deine Weiterbildungs- oder Aufstiegschancen angeht, da kannst du dir dann zu gegebener Zeit, wenn es nötig werden sollte, immer noch Gedanken zu machen und dir was Neues suchen. Wichtig ist doch aber, dass du jetzt momentan sehr unzufrieden bist und das wirkt sich auf deine Gesundheit und deine Arbeit aus.

Mach dir nicht all zu viele Gedanken, zumal du auch noch nicht so lange in der neuen Kanzlei bist. Hast du denn noch Probezeit? Dann könntest du sogar schneller wechseln. Außerdem wissen deine jetzigen Chefs ja auch warum es dir so schlecht geht. Klar können sie nichts daran ändern, dass die Frauen sich da alle anzicken, aber verlangen, dass du dich damit wohl fühlst können sie auch nicht!

Ich rate dir: Wechsel zurück und gehe wieder gerne zur Arbeit!!! ;)
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen!!!
elena94
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#20

16.07.2017, 20:50

Ich denke, ich werde es auch machen. Habe nur echt Bammel vor dem Kündigen an sich. :angst
Hoffe, dass es dann die richtige Entscheidung ist und ich nicht nachher doch bereue, auf so viel "Luxus" verzichtet zu haben - also Gleitzeit, 38,5 Std.-Woche etc. Bin nämlich schon in Verhandlung mit meinem alten Chef und er möchte bspw. dass ich wie alle anderen auch 40 Stunden mache - er will da alle Mitarbeiter gleich behandeln, was die Stundenzahl angeht. Aber naja, ihr sagt ja alle auch schon, dass es darauf dann nachher nicht mehr ankommt... bin einfach nur noch froh, wenn dieser ganze momentane Stress vorbei ist. :lol:
Liebe Grüße :wink1
Eli
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