FoReNo.de

Hallo,

mich würde mal interessieren, wie ihr eigentlich mit "schwierigen" Kollegen umgeht? Bei mir ist es nämlich so, dass ich derzeit einige Probleme mit einer Kollegin habe, die meint, sie müsse mir sagen, was ich zu tun habe und das obwohl ich fast 10 (!) Jahre älter bin und auch schon länger in der Kanzlei. Ich komme einfach nicht mehr mit ihr klar und man weiß nie, woran man bei ihr ist. Und das Gespräch habe ich übrigens schon gesucht - leider ohne Erfolg.

LG

Hallo

Ich habe mir jetzt angewöhnt, immer offen zu sein. Meine Kolleginnen bekommen immer meine offene Meinung zu allem. Alles andere hat mir bisher nur Bauchschmerzen gebracht. Und glaub mal, ich hab aus meinen letzten Jahren viel gelernt. Und Ehrlichkeit und Offenheit tun mir persönlich einfach besser als alles andere. Wie lief denn euer Gespräch dazu ab?

LG

Kritik offen, ehrlich und ohne persönliche Angriffe zu äußern ist allemal besser, als alles in sich rein zu fressen und dabei Bauchschmerzen zu bekommen oder hinter dem Rücken des Problemkinds "zu lästern".

Kanzleihund hat geschrieben:Kritik offen, ehrlich und ohne persönliche Angriffe zu äußern ist allemal besser, als alles in sich rein zu fressen und dabei Bauchschmerzen zu bekommen oder hinter dem Rücken des Problemkinds "zu lästern".

genau
wenn es wirklich nicht mehr geht, dann würde ich zum Chef/Chefin gehen und mit denen das Gespräch suchen. Das würde mich so dermaßen nerven ... wie ist denn bei euch die Büroleitung geregelt? Habt ihr eine Büroleiterin?

Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen - das A und O ist ein sachliches Gespräch, bei dem man ruhig und klar seinen Standpunkt darstellt. Wie ich mit schwierigen Kollegen umgehe, hängt auch davon ab, in welcher Art sich ihre Schwierigkeit äußert. Ich hatte z. B. mal eine Kollegin, die gezielt beim Chef Gift gespritzt und Gerüchte im Büro gestreut hat, gegenüber den Kollegen aber immer supernett war und immer ins Vertrauen gezogen werden wollte, so nach dem Motto: "Jetzt, wo wir hier gemütlich zusammensitzen, erzähl doch mal...". Gegenüber dieser Gerüchtetante habe ich dann außer belanglosen Bürokram gar nix mehr gesagt. Da ich nie was Neues wusste, wurde ich als Gesprächspartner schnell uninteressant. Es ging so weit, dass ich neue Kolleginnen auch schon mal gewarnt habe, nicht zu vertrauensselig zu sein und ihr Angebot als Kummerkasten des Büros ruhig mal auszuschlagen.
Dann gibt es den Typ Erklärbär, der als verkappter Lehrer und Therapeut durchs Büro läuft und dem Kollegen die Welt erklären möchte. Im Laufe der Jahre sind mir davon einige Exemplare untergekommen. Das Lustige ist, dass da dann schon mal an meinem Schreibtisch ein Vortrag gehalten wurde und ich wusste, derjenige ist gerade völlig auf dem falschen Dampfer und erzählt Quatsch. Da werden fröhlich Paragraphen vertauscht und für Sachverhalte herangezogen, für die sie gar nicht gedacht sind. Bei einem Kollegen war es so schlimm, dass ich mir irgendwann mal eine rote Clownsnase besorgt (Anti-Stress-Tipp von Dr. von Hirschhausen) und im Büro aufgesetzt habe. Ja, sie fragte, weshalb ich die Nase aufgesetzt habe und ich habe ihr gesagt, mir war gerade danach. Bin seitdem von Vorträgen verschont geblieben.

Was mit der Clownsnase hat es denn genau auf sich? Klingt lustig und interessant

Fräulein Fit hat geschrieben:Was mit der Clownsnase hat es denn genau auf sich? Klingt lustig und interessant

Die auffällig roten Clownsnasen gibt es als „emotionalen Airbag“ für Menschen wie du und ich. Griffbereit im Handschuhfach des Autos lässt sich so mancher Ärger über Staus und Baustellen oder seltsame Autofahrer beseitigen. Man denke nur an den Blick der anderen Autofahrer, wenn Sie mit der roten Nase spazieren fahren und herzlich über sich selbst lachen, anstatt den Ärger in sich rein zu fressen! So machen Sie sich zwar doch noch zum Clown – aber therapieren sich gleichzeitig damit!

(Google)


Ziemlich cool wie ich finde @Pitt

Das ist echt cool. Wir haben sogar eine Clownsnase im Auto liegen

Wenn man gestresst und kurz vorm Explodieren ist (z. B. man steht im Stau, quengelndes Kind oder Kollege nervt immer wieder), soll man die Nase aufsetzen, um eben nicht zu explodieren. Manche Situationen kann man selbst nicht ändern und es ist blödsinnig sich darüber aufzuregen. Man kann nur seine innere Einstellung zu den äußeren Umständen ändern. Der Tipp kommt von Dr. von Hirschhausen und im ersten Moment denkt man, so ein Quatsch, aber irgendwann dachte ich mir, probier es doch aus. Sobald man die Nase aufsetzt, ändert sich was. Man selbst kommt sich komischerweise nicht blöd vor, sondern der Umstand, dass man sich über so einen Mist wie eben Staustehen, Nervkollegen usw. aufregt. Dafür ist die Lebenszeit doch einfach zu schade. Der Gegenüber wiederum ist so irritiert, dass die Nervsituation abrupt beendet wird. Das Gesicht meiner Kollegin, als ich mit Clownsnase am Schreibtisch stand, vergesse ich nicht mehr.
Die Clownsnase ist seitdem mein treuer Begleiter.

Es sei denn, man hat Panik vor Clowns, so wie ich.