Anwaltssekretariat (ebuero)

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leilani
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#1

11.06.2007, 12:46

Hej!
Habe gerade das Fortbildungsverzeichnis vom DAV erhalten. Im Umschlag war auch ein Prospekt über einen Service, der sich "Anwaltssekretariat" nennt.
Da zum 01.06.2007 das Verbot der Zweigniederlassung (...) ersatzlos gestrichen worden ist, kann man nun eine represäntative Zweigstelle (lt. Prospekt) im Zentrum Berlins einrichten..

So wie ich das verstehe, geht es dabei größtenteils um die Erreichbarkeit, wenn der RA unterwegs ist oder ungestört arbeiten will. Ich nehme mal an, dass das die RAe betrifft, die keine Angestellte haben... ;)

Wie sich das im Prospekt anhört, arbeiten da eben auch Angestellte, die beispielsweise die Telefonate entgegennehmen.

Ich wollte jetzt einfach mal hören, was Ihr von "sowas" haltet. Trägt das auch nur wieder mit dazu bei, dass wir (in der Masse) bald nicht mehr gebraucht werden? Was meint Ihr?

leilani
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Curry
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#2

11.06.2007, 12:47

Ich habe mir das auch durchgelesen und fand das aber auch ganz schön teuer! Ich denke nicht, dass wir dadurch ersetzt werden, wir nehmen ja nicht nur Telefonate entgegen.
Curry

Optimisten haben gar keine Ahnung von den freudigen Überraschungen, die Pessimisten erleben.
Lucie
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#3

11.06.2007, 12:51

Ich habe das schonmal gehört... Aber im Zusammenhang mit normalen Büros, keine Kanzleien. Na, ich glaube, für meinen Chef wäre das nix. ;o
PROBLEM ist nur ein unschönes Wort für HERAUSFORDERUNG
Gast

#4

11.06.2007, 12:58

Mein Chef war Kunde bei eBüro. Ich fand die auch immer sehr teuer und als ich meine Ausbildung angefangen habe, haben wir den Vertrag gekündigt. Ich habe mal aus Spaß da angerufen und finde die sehr unfreundlich. Wirft kein gutes bild auf die Kanzlei. Außerdem kann man uns nicht ersetzen... :mrgreen:
Marri
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#5

11.06.2007, 13:03

Also wir haben auch so was, nutzen aber nur den Telefondienst. Der geht halt ran, wenn wir alle Feierabend haben oder wenn, was selten vorkommt, keiner im Büro ist, aus was für Gründen auch immer.

Wir haben gemischte Erfahrungen gemacht. Manchmal haben die Anrufe nicht richtig aufgenommen, aber andererseits, ist es besser als ein Anrufbeantworter.

Was die weiter anbieten weiß ich jetzt nicht so genau aber gegen eine richtige ReFa oder ReNo kommen die eh nicht an.
Meine Meinung steht fest. Bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen.
Vielen Dank.
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leilani
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#6

11.06.2007, 13:03

_nancy_ hat geschrieben:Ich habe mir das auch durchgelesen und fand das aber auch ganz schön teuer! Ich denke nicht, dass wir dadurch ersetzt werden, wir nehmen ja nicht nur Telefonate entgegen.
Da muss ich Dir zustimmen. Find das auch ziemlich teuer!

Ja, das stimmt, wir nehmen nicht nur Telefonate entgegen. Zum Glück! ;)
Aber ein bisschen "Angst" kann man schon manchmal bekommen. Es gibt immer mehr technische Neuerungen, die es dem RA an sich leichter machen oder zumindest vorgaukeln, er würde keine Angestellte mehr brauchen. Und es soll ja RAs geben, die in uns nur die besseren Tippsen sehen.

leilani
Bürozicke
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#7

12.06.2007, 12:55

Ich glaube auch, dass wir irgendwann vom Fortschritt so überrollt werden, dass wir aussterben.

Habe vor einiger Zeit eine ähnliche Werbung auf dem Tisch gehabt und das dann auch ziemlich schnell weggelegt. Man pinkelt sich ja sonst ans eigene Bein!!!

Es gibt jetzt viele junge Anwälte, denen der Umgang mit dem PC absolut vertraut ist, die auch selbst schreiben. Wir sind bereits ersetzbar geworden!

Das finde ich schon sehr beängstigend. Mein ehemaliger Chef ist noch ein RA-Dino aus grauer Vorzeit (dabei ist er grad mal 10 Jahre älter als ich) und hat halt von PCs gar keine Ahnung.

Aber mein jetziger Chef macht viel selbst am PC. Wenn dann noch einer den Telefondienst übernimmt, dann bekommt man schon ein flaues Gefühl, ob wir nicht doch leichter ersetzbar sind, als wir hoffen.

Es ist ja auch nicht jede Kanzlei gleich - bei uns ist zur Zeit ja sehr wenig los - da ist die Angst noch größer. In Kanzleien, wo die ReFas selbst viel machen (Klagen erstellen, Gebührenabrechnungen, etc.) muss man sich wohl weniger sorgen.
Gestern standen wir noch vor dem Abgrund, heute sind wir schon einen Schritt weiter...
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leilani
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#8

12.06.2007, 13:09

Tja, eigentlich scheint es nur eine Lösung zu geben: Fortbilden und Qualifizieren. Aber selbst dann... was macht man beispielsweise, wenn man letztendlich - wie Bürozicke schon schrieb - nur für "leichtere" Tätigkeiten angestellt wurde und mit beispielsweise einer selbständigen Klagformulierung gar nicht in Berührung kommt?
Aber wieso sollten wir es besser haben, als die Menschen in anderen Jobs. Man muss eben immer sehen, wo man bleibt. Die Sicherheit die womöglich unsere Eltern und Großelten hatten: Immer in dem gleichen Job und beim gleichen Arbeitgeber zu bleiben, gibt es kaum noch. Andererseits kann eben das ja auch wieder Vorteile haben...
Ein endloses Thema... ;)

Wie dem auch sei. Ich bin froh, dass ich dieses Prospekt einfach so wegwerfen kann.
Aber für einen jungen RA, der noch nicht die Vorteile einer sehr guten und qualifiezierten ReFa kennenlernen durfte? Klingt doch einigermaßen verlockend.
Eine Azubine meiner früheren Kanzlei hat gerade ausgelernt. Sie sucht verzweifelt, wie sooo viele andere. Ich hoffe für Sie, dass es einen RA gibt, der statt diesen Service in Anspüruch zu nehmen, sie einstellt!

leilani
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Bürozicke
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#9

12.06.2007, 13:41

Das Problem bei uns ist doch auch, dass gerade in größeren Städten wie z. B. München viele Kanzleien ausschließlich mit Lehrlingen arbeiten, da es billigere Arbeitskräfte sind.

Wenn die dann ausgelernt haben, stehen sie auf der Straße, da ja wieder neue Lehrlinge eingestellt werden.

So werden fleißig ausgelernte Kräfte "produziert", die dann keiner braucht...
Gestern standen wir noch vor dem Abgrund, heute sind wir schon einen Schritt weiter...
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