Evtl. Wechsel nach Berlin, wie ist das Gehalt dort so?

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Pepsi
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#41

06.08.2010, 13:42

Da muss man aber immer auch sehen, was für eine Kanzlei das ist. Eine Kanzlei mit einem RA kann sich das sicherlich nicht leisten.

Nach deiner komischen FOrmel macht das bei 10 €/Std. dann 1.733 € monatlich, das wird NIEMAND für eine grad ausgelernte bezahlen. Soviel bekomme ich noch nichtmal mit 5 Jahren Berufserfahrung.
Gina

#42

06.08.2010, 15:06

Pepsi hat geschrieben:Da muss man aber immer auch sehen, was für eine Kanzlei das ist. Eine Kanzlei mit einem RA kann sich das sicherlich nicht leisten.

Nach deiner komischen FOrmel macht das bei 10 €/Std. dann 1.733 € monatlich, das wird NIEMAND für eine grad ausgelernte bezahlen. Soviel bekomme ich noch nichtmal mit 5 Jahren Berufserfahrung.
Wenn der RA sich keine Vollzeitkraft leisten kann, die er angemessen bezahlt, dann kann er sich eben nur eine Stundenkraft für ein angemessenes Stundenbrutto einstellen. Dann kann sich die Angestellte in der verbleibenden Freizeit woanders ihr Einkommen aufbessern.

Und "meine komische Formel" wird dich spätestens dann interessieren, wenn du aus irgendeinem Job rausgekündigt wirst und deinen Resturlaub nicht mehr nehmen kannst, weil du bis zum Ende der Kündigungsfrist unabkömmlich bist. Das ist nicht meine komische Formel, das ist eine gesetzliche Vorschrift, nach der das Urlaubsentgelt berechnet wird: § 11 BUrlG.

Solange Kolleginnen und Kollegen den schlecht bezahlenden Rechtsanwälten zum Munde reden, wird sich selbstredend nichts ändern. Damit leisten wir uns selbst einen Bärendienst. Ein bisschen mehr Selbstbewusstein und Selbstachtung tut dringend not.
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Konsumkind
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#43

06.08.2010, 15:52

Gina hat geschrieben:Ich würde nach der Ausbildung als Anfangsgehalt mindestens 10,00 € / Stunden verlangen und das hochrechnen auf die Stundenzahl, die vereinbart werden soll.
Das sagst jetzt du mit schon langjähriger Berufserfahrung.

Aber ich bin z. B. gerade in einer solchen Situation und die Arbeitslage ist für ReNos einfach bescheiden, zumindestens bei mir in der Region. Da bin ich überhaupt froh, eine Anstellung zu finden, anstatt zu Hause rumzusitzen.

Hatte am Mittwoch gerade mein erstes Vorstellungsgespräch nach der Ausbildung. Mir wurde schon richtig mulmig zumute, als das Thema Gehaltsvorstellungen auf den Tisch kam. Die hätten mich wahrscheinlich ausgelacht, wenn ich ganz selbstbewusst gesagt hätte, dass ich nicht unter 1.600,00 € brutto o. Ä. arbeiten werde. Da hätte ich am gleichen Tag wohl noch eine Absage bekommen. Hatte mich dann dazu entschieden mit 1.400,00 € brutto als Berufseinsteiger zu nennen, aber sie meinte doch tatsächlich dass so 1.300,00 € so normal wären. :roll:

Und ich persönlich würde auch für die 1.300,00 € brutto arbeiten, weil es hier einfach keine großartig weiteren Chancen gibt, wo man sich bewerben kann und ich einfach wieder arbeiten gehen will und auch muss.

Montag habe ich mein nächstes und ich kan drauf wetten, dass ich dort weniger bekommen würde, weil das eine Ein-Mann-Kanzlei ist (das andere ist ein ziemlich großes Steuerbüro, die eine ReNo für den Empfang einstellen wollen). Und dort hätte ich jeden Tag noch eine Fahrtzeit von 1 1/2 Stunden.
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Novia
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#44

06.08.2010, 16:50

Also 10 €/Std. find ich auch etwas hoch angesetzt für ne Berufsanfängerin. Aber ich unterstütze deine Sichtweise bzw. Meinung voll und ganz... Es gehen viel zu viele für zu wenig Geld arbeiten...

Die Situation in Berlin würde ich auch zum einen mit der Ostsache in Verbindung bringen. Denke aber auch, dass es was damit zu tun hat, dass Berlin "die Metropole" schlechthin ist und sich daher so viele Renos "ansiedeln", dass die RAe ihre Angestellten aussuchen können, nach dem Motto "ich nehm die, die günstiger ist"... < das hatte mir mein Chef kürzlich erzählt als ich nach einer Gehaltserhöhung fragte... die ich übrigens nicht bekommen hab, allerdings in einem anderen zusammenhang, da mein anderer chef, für den ich den anderen halben tag arbeite, höchstwahrscheinlich weggehen wird...
:pcwink LG Novia
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Pepsi
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#45

06.08.2010, 17:50

aber das ist doch keine Begründung, nur weil der eine Chef weggeht... arbeiten musst du doch trotzdem die gleiche ZEit oder?
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Konsumkind
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#46

06.08.2010, 18:20

Es kommt ja nicht nur auf die Arbeitszeit drauf an bei einer Gehaltserhöhung.
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misspinky1984
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#47

06.08.2010, 18:46

Pepsi hat geschrieben:aber das ist doch keine Begründung, nur weil der eine Chef weggeht... arbeiten musst du doch trotzdem die gleiche ZEit oder?
Ja, aber das scheint mal wieder so eine RA-Theorie zu sein :lol: ihr Chef denkt sicherlich, dass Novia nicht mehr so viel zu erledigen hat, wenn der andere Chef nicht mehr da ist. Das verstehen sicherlich nur RAe :shock:
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheit.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.


Quelle: Die englische Fassung nach Charles Reade geht auf ein chinesisches Sprichwort zurück.
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#48

06.08.2010, 19:38

Vielleicht muß der Chef von Novia aber auch erst mal gucken, wie es überhaupt weitergeht und kann deshalb derzeit nicht mehr zahlen.
❤️ Ich helfe Straßenkatzen, bitte helft mit: Homepage der Straßenkatzen Bonn/Rhein-Sieg e.V. ❤️

Bei manchen Menschen ist es interessant zu sehen, wie das Alter den Verstand überholt hat! (Autor: A.G.)


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An die Person, die meine Schuhe versteckt hat, während ich auf der Hüpfburg war: Werd' erwachsen! :motz
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#49

06.08.2010, 20:50

Hi to all,

also ich habe nun schon bei drei Kanzleien in Berlin gearbeitet (nach der Ausbildung). In der ersten (Einzelanwalt) habe ich für 30 Stunden 1.100,00 EUR bekommen (auf 40 Stunden umgerechnet sind das dann 1.466,00 EUR) und ich hatte den Vorteil, dass Freitag bei mir wirklich "Freitag" war. Allerdings hatte ich "nur" 4 Wochen Urlaub im Jahr.

In der zweiten (2 Anwälte) habe ich mit 1.550,00 EUR (in der Probezeit und mit 1,5 Jahren Berufserfahrung), nach der Probezeit dann 1.600 und nach einem Jahr dann 1.700,00 EUR zzgl. Überstunden von 10,00 EUR/h (im ersten Jahr) und 12,00 EUR/h ab dem 2. Jahr. Dort habe ich dann 40 Stunden gearbeitet pro Woche und hatte dann 5 Wochen Urlaub.

In meinem jetzigen Büro bekomme ich 1.800,00 EUR bei 40 Stunden. Überstunden werden allerdings nicht mehr ausbezahlt, dafür kann ich diese ansparen und abbummeln. Ich habe 5 Wochen Urlaub und kriege Weihnachtsgeld (entspricht ca. 2/3 Monatsbrutto) und ist vom Erfolg im fast beendeten Jahr der Kanzlei abhängig. Inzwischen bin ich hier auch schon fast drei Jahre und die Kanzlei ist auf 13 Anwälte angewachsen (davon betreue ich allein 7). Im Sekretariat sind wir 7 ReNos. Alle anderen haben maximal zwei Anwälte zu betreuen. Seit Juni habe ich zum Glück Unterstützung in Form einer Erziehungszeitrückkehrerin, die mir zumindest vormittags für 5 Stunden unter die Arme greift.

Also wie ihr seht, kann es ganz unterschiedlich sein. Ich würde mir auf jeden Fall immer ein Minimum setzen und mit einem Maximum auf Verhandlungsbasis anfangen, man kann ja dann im Gespräch immer noch runter gehen.

Im Übrigen war die erste Kanzlei in der Friedrichstraße (Mitte) und die beiden anderen sind Ku'Damm-Kanzleien.

LG

Katja
schau immer nach vorne, nie zurück
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Pepsi
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#50

06.08.2010, 21:26

wie kann man für 7 Anwälte arbeiten? diktieren die nicht so viel? wieviel Diktat bekommst du am Tag?
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