Evtl. Wechsel nach Berlin, wie ist das Gehalt dort so?

Gina · #61

Das nützt dir natürlich nichts, deswegen musst du ja sehen, dass du soviel verdienst, dass es zum Leben reicht. Das ist ja der Witz an der ganzen Debatte.

Wenn ein Anwalt sich keine Vollzeitkraft mit angemessener Bezahlung leisten kann, kann er sich eben nur eine Teilzeitkraft mit angemessener Bezahlung einstellen. Und die Teilzeitkraft kann dann in weiterer Teilzeitkraft einen zweiten Job ausüben, in dem sie angemessen bezahlt wird. Dann reichts zum Leben. Wenn er also nur 1200 brutto zahlen kann, geht die Fachangestellte nur 30 Stunden arbeiten und kommt ein ein Stundengehalt von 9,23 €. Die restlichen 10 Stunden kann sie entweder auf 400-€-Basis woanders (das sind dann wieder 9,23 €/Stunde) oder vielleicht auf Gewerbeschein ein paar Stunden nebenbei arbeiten.

Geht die Ärmste für 1300 € brutto in Vollzeit (40 Stunden) arbeiten, hat sie keine Zeit mehr, sich noch woanders etwas dazu zu verdienen. Dann ist sie nämlich ausgepowert und frustriert.

Dann muss der Anwalt, der sich keine Vollzeitkraft leisten kann, eben einen Teil der Arbeit einer ReNo/RaFa selbst erledigen. Dumm gelaufen.

Konsumkind · #62

Pepsi hat geschrieben:was nützt es mir, wenn ich nur 39 oder 35 Stunden arbeite, aber zu wenig zum Leben hab, bzw. es mir nicht reicht

Und gerde das ist ja derzeit bei mir nicht der Fall.

happykitcat · #63

@Pepsi,

um auf deine Frage mit den Diktaten zurück zu kommen, Diktate fallen in meinem Bereich nicht so viele an, dass sind im Schnitt so drei bis vier. Aber da ich im Bereich Energie- und Vergaberecht arbeite, fallen da eher Vertragsgestaltungen und Überarbeitungen sowie Gutachten an.

LG

Katja

Mauli · #64

Wenn es in gewissen Ortschaften Schwierigkeiten gibt einen einigermaßen guten Job zu bekommen, wieso bewirbt man sich dann nicht in anderen Orten bzw. deutschlandweit? Gerade als Berufsanfänger wenn man noch jung und ungebunden ist. Mit Familie geht das natürlich nicht so einfach, das ist klar aber die meisten sind mit 19/20 mit der Ausbildung fertig also wieso nicht raus in die große weite Welt?
Wäre ich in meinem Ausbildungsbetrieb geblieben hätte ich als Anfänger 1300 bekommen, so bin ich umgezogen nur knapp 1,5 Stunden von zu Hause weg, hab mir eine kleine Whg. genommen und hatte als Anfänger 1800 brutto. Das fand ich echt super und zu Hause ist mir eh die Decke auf den Kopf gefallen.

Goldlöckchen · #65

Ich denke, dazu fehlt vielen der Mut, mit Anfang 20 alles hinter sich zu lassen.

happykitcat · #66

Wäre ich in meinem Ausbildungsbetrieb geblieben hätte ich als Anfänger 1300 bekommen, so bin ich umgezogen nur knapp 1,5 Stunden von zu Hause weg, hab mir eine kleine Whg. genommen und hatte als Anfänger 1800 brutto. Das fand ich echt super und zu Hause ist mir eh die Decke auf den Kopf gefallen.

Man sowas hätte ich auch zu der Zeit gern gehabt. Ich hatte mich nach der Ausbildung auch meine Fühler nach außerhalb Berlins gestreckt, allerdings war dann mein erster Chef dann doch schneller, so bin ich in Berlin geblieben. Aber dann kann man ja auch schon mit der Ausbildung anfangen und sich außerhalb was suchen.

Mauli · #67

Ich hatte auch wahnsinnigen Schiss als ich vom 1000 Seelenkaff in die 1000000 Einwohnerstadt gezogen bin. Ich kannte hier niemanden aber Internet sei dank, hat sich recht schnell ein neuer Freundeskreis gefunden und ich bereue diesen Schritt absolut nicht.

Klar muss man das immer gegenrechnen, in den neuen Bundesländern zb verdient man nicht so viel klar aber dort zahlt man natürlich auch nicht 650 euro für eine 60 m²-Wohnung wie in Frankfurt a.M., Köln oder Düsseldorf. Mich persönlich würde Berlin auch total reizen (oder so ne schicke Altbauwohnung in Dresden) aber wie gesagt, erst muss sich eine berufliche Gelegenheit bieten, viell. nach meinem Studium mal sehen, so lange muss ich wohl hier "ausharren"

Ich denke man sollte sich auch wenn man eine Fortbildung etwas danach richten, was gesucht wird und was einem neben ner Menge Wissen auch Kohle einbringt, dann sieht alles schon wieder was anders aus. ReFa-Wirt schön und gut aber es sind viell. 20 % die hinter her auch mehr Geld verdienen. Eine Fortbildung in der momentanen Lage in Richtung Buchhaltung würde sich schon eher lohnen (idealerweise noch super SAP-Kenntnisse) oder Sprachen. Wenn man in diesen beiden Punkten fit ist, kann man denke ich schon ganz gut verdienen. Auch in Berlin und den neuen Bundesländern.

ReFa ist einfach kein Job mit dem man gutes Geld verdient, aber eine super Basis wenn man eine gute Ausbildung genossen hat.

Konsumkind · #68

Mauli hat geschrieben:Wenn es in gewissen Ortschaften Schwierigkeiten gibt einen einigermaßen guten Job zu bekommen, wieso bewirbt man sich dann nicht in anderen Orten bzw. deutschlandweit? Gerade als Berufsanfänger wenn man noch jung und ungebunden ist. Mit Familie geht das natürlich nicht so einfach, das ist klar aber die meisten sind mit 19/20 mit der Ausbildung fertig also wieso nicht raus in die große weite Welt?
Wäre ich in meinem Ausbildungsbetrieb geblieben hätte ich als Anfänger 1300 bekommen, so bin ich umgezogen nur knapp 1,5 Stunden von zu Hause weg, hab mir eine kleine Whg. genommen und hatte als Anfänger 1800 brutto. Das fand ich echt super und zu Hause ist mir eh die Decke auf den Kopf gefallen.

Weil sich nicht jeder einfach so einen Auszug leisten kann. Wovon denn auch? Von dem geringen Ausbildungsgehalt kann man kaum so viel ansparen, um sich eine Wohnung neu einzurichten geschweige denn überhaupt die Mietkaution aufzubringen.
Geld wächst ja leider nicht an den Bäumen.

Pepsi · #69

wenn man zuhause wohnt, hat man ja wohl genug Geld um 3 Jahre lang was zurückzulegen
oder man wartet halt paar MOnate oder so und sucht sich in der Zeit was besseres
außerdem gibts sonst ja auch Kataloge, bei denen man auf Raten bezahlen kann

gkutes · #70

ja, das sollte man meinen!
ich zB bin einfach in eine kleine wohnung gezogen und hab mein "kinderzimmer" mitgenommen. Schrank Bett Kommode. Mehr braucht man doch auch in dem Alter nicht! Man ist doch eh so gut wie nicht zu hause