Anfangsgehalt zu wenig?

[Gast]

Halli Hallo,

bin auch ganz frisch hier und total begeistert über diese Seite.

Ich habe auch gleich ein Problem mitgebracht.

Erstmal die Eckdaten: Bin im 3. Lehrjahr und werde im Juni diesen Jahres fertig. Unsere Kanzlei hat ihren Sitz in Erfurt. Wir haben 2 Anwälte, eine Festangestellte und uns zwei Azubis.

Nun hatte ich gerade ein Gespräch mit meinem Chef (der übrigens ein ganz Lieber ist) bzgl. Übernahme. Er sagte er sei auch sehr zufrieden mit mir und würde mir anbieten mich zu übernehmen. Jetzt bin ich mir aber doch etwas über die Konditionen unsicher. Er bietet an: 1200 € brutto für 40 Std.. Ich soll darüber mal nachdenken.

Irgendwie kommt mir das etwas wenig vor, auch wenn ich Berufsanfänger bin.

Was sagt ihr denn dazu? Soll ich pokern und sagen, dass ich eigentlich mehr möchte oder eben für das selbe Geld nur 30 Std...

Oder ist das irgendwie doof. Bin da sooo unsicher.

Ich freue mich schon über Eure Antworten.

Ganz liebe Grüße

[Gast]

Mmm, also ich persönlich finde es schon heftig ganze 10 h weniger zu arbeiten, für das selbe Geld.

Vielleicht könnt ihr euch auf mehr Urlaub festlegen? Oder Vwl. Evtl. kannst du ja andere Arbeitszeiten verhandeln?

Ich weiß nicht, was bei euch so üblich ist, bei uns wäre das schon wenig, aber wir sind halt auf dem Land.

Aber abzuwägen ist immer alles drum herum: Arbeitszeit, 13. Gehalt (vielleicht Urlaubsgeld), Urlaubstage, Vwl, Fahrtkosten, Seminarbezahlung etc.

[schneeflocke]

1.200 Euro brutto = 890 netto schätze ich mal.

Lebst Du noch zuhause, kommt man prima damit aus. Sonst wird es verdammt eng.

Hat Dein Chef was dazu gesagt, ob es nach einem Jahr evtl. eine Lohnerhöhung geben könnte......? Dass es sich hierbei nur um das Anfangsgehalt handelt?

Alles in allem ist es schon mal gut, dass Du überhaupt übernommen wirst und Berufserfahrung sammeln kannst. Das ist am Anfang mehr Wert als
ein Hunderter mehr. Denn wenn Du nach der Ausbildung gehst, ist es auch nicht einfach -ohne die oftmals gewünschte Berufserfahrung- eine neue Stelle zu bekommen.

Schneeflocke

[Notargehilfe]

auch von mir ein herzliches

Gib doch mal in der Suche "Gehalt" ein.

Da wirst du eine ganze Reihe Threads zum Thema finden.

Grüße aus dem Rheinland

[leilani]

Da muss ich Schneeflocke zustimmen. Ohne Berufserfahrung wird es meist noch etwas komplizierter eine Stelle zu bekommen.

Eine Lohnerhöhung nach einem Jahr oder vielleicht auch schon einen halben Jahr ist doch bestimmt drin, wenn er weiterhin dann mit Dir zufrieden ist und Du nach und nach mehr Arbeiten übernehmen kannst.

Andernfalls frag nach VWL, Fahrtkosten, Benzingutschein, Essensmarken, Seminaren, Fortbildungen, usw.

leilani

[Fenya]

Ich bin seit Ende Dezember bis Ende Februar als Teilzeitkraft in einer Kanzlei für 600,- Euro brutto angestellt. Ab März werde ich dann als Vollzeitkraft übernommen und bekomm dann eben für die doppelte Arbeitszeit (40 Std.) das doppelte Gehalt, also 1.200,- Euro.

Ich meinerseits wohne noch zu Hause und bin auch zufrieden mit dem Gehalt, da mir die Kanzlei inkl. Mitarbeiter und sogar - man mag es nicht glauben - Anwälten supergut gefällt und ein echt tolles Klima dort herrscht.

Stimme meinen Vorrednerinnen also zu, dass es auch auf die Situation ankommt. Aber als Einstiegsgehalt (bin auch Berufsanfängerin) finde ich das schon ganz okay. Kommt aber dann glaub ich auch auf die Region an, wo du arbeitest. In Bayern bekommt man glaub ich ein ganzes Eckchen mehr (wobei in Bayern dafür aber auch alles ein ganzes Eckchen mehr kostet, also Miete und so).

[Lucilla]

also mir kommt das auch ein bischen wenig vor.

Direkt nach meiner Ausbildung habe ich 30 Std. gearbeitet und habe dort 1.100,00 € brutto verdient. Jetzt im Januar habe ich gewechselt und verdiene für die gleiche Zeit 1.300,00 € brutto.

Haltet ihr dass nicht auch für angemessener?

[wifey]

Von mir ein herzliches Willkommen hier

Bei der Gehaltshöhe halte ich mich raus: es muss jeder zunächst für sich entscheiden, ob er/sie damit leben kann.

Ich glaube ich würde in der heutigen Zeit sehen, dass ich meinen Job behalte, auch wenn das Gehalt eher niedrig ist. Wer weiß, ob Du woanders kurzfristig die Chance bekommst, Berufserfahrung zu sammeln.
Den o. g. Vorschlägen kann ich mich nur anschließen. Also einfach mal überlegen, ob Du Deinen Chefchen auf folgende Punkte ansprechen kannst:
- Lohnerhöhung direkt nach der Probezeit bzw. nach 1 Jahr
- mindestens X Seminar/e pro Kalenderjahr bzw. Seminarkosten von y Euro/Kalenderjahr
- je nachdem wie viel Urlaub Ihr schon besprochen habt .... 5 Tage mehr Urlaub
- ....

Es sind ja auch schon einige Vorschläge gekommen.

Es hindert Dich ja auch keiner, diese Stelle erst mal zu halten und parallel weiter zu suchen .... (nicht nett .... aber wer nimmt schon Rücksicht auf die armen Re(No)s?)

[leilani]

Ja, weitersuchen kann man immer. Aus einem sicheren Job raus, gestaltet sich das meist auch etwas angenehmer, weil sicherer. Das einzige Problem ist natürlich dann die vertrauliche Behandlung der Bewerbung. Also: Immer schön drum bitten, auch wenn man nicht an den Nutzen dieser Bitte glauben mag (manchmal). Stichwort: Golfplatz!

Nein im Ernst: Es ist schon so, dass es jeder für sich entscheiden muss. Aber wie wifey schrieb, bessere einen Job mit weniger Geld, aber dafür einen Job.

Was mich interessieren würde: Was würde in so einem Fall das Amt sagen. Okay, man könnte ich kündigen lassen... aber?

leilani

[Pepsi]

Leute ihr müsst bedenken, es ist Erfurt... ich weiß ja nicht wie das allgemein in Erfurt aussieht, aber wenn ich bedenke, dass ich nach der Ausbildung auch mit 1.250 angefangen habe (und das war meine unterste Grenze und auch nur meinem Chef zuliebe) dann finde ich 1.200 wirklich ok

PS. mein PC sagt übrigens 900 € netto (je nach KK) aber genau gucken kannste das hier: http://www.google.de/search?hl=de&q=bru ... hner&meta=