Bewerbung per email ?

[uhrkunde]

Seid gegrüßt,

ich bin ein wenig skeptisch, was Bewerbungen per email angeht. Natürlich muss man heute alle möglichen Wege beschreiten, um überhaupt einen neuen Arbeitsplatz zu finden.

Ich werde demnächst in Absprache mit dem Kölner Ordnungsamt ein 40qm großes Plakat am Dom aufhängen.

Aber Ernst komm her : Die Herren RA´s, und erst recht die Notare, stehen den "neuen" Kommunikationsmethoden teilweise doch noch recht ratungslos gegenüber. In NRW mag es durch die Pflicht der Einführung der Signaturkarte schon anders sein.

Eine Bewerbung, zumindest in dem verschlafenen und unentschlossenen Qualm-Niedersachsen, in seit Jahrzehnten gewohnter Ausführung dürfte erfolgversprechender sein, als winkende Glitter-Smileys, die in paragrapheneingegrenzten Gehirnen ein Durcheinander der Flußströmungen in den grauen Zellen hervorrufen könnten.

Ich werde (neben meinem Plakat) in Kürze die Schreibtische sämtlicher Kölner Notariate mit althergebrachten und ohne Briefklammern oder kamelreitenden Urlaubsfotos versehenen aussagekräftigem Beweismaterial vollmüllen.

Eigentlich müsste mich jeder schon wegen meines unglaublich guten Aussehens einstellen. Aber das mit dem tigergemusterten Quelle-Slip verwahre ich mir für später.

gruß von uhrkunde

[schneeflocke]

Uhrkunde, Du bist wahrhaft ein verbal Akrobatiker vor dem Herrn.

Nun zum Thema:

Mein Sohn hatte sich auch per e-mail im Netz beworben. Dutzendfach hat er seine Bewerbungen so raus geschickt.

Nachteil: Er hat nie eine Rückmeldung bekommen.

Hat er sich schriftlich beworben, auf die alt bewährte Methode, kamen zumindest die Mappen zurück und er wußte, dass er diese Arbeitgeber von der Leiste streichen konnte.

Für ihn kommen derartige Bewerbungen nur noch dann in Frage, wenn sie ausdrücklich erwünscht sind.

Offensichtlich macht man sich bei Bewerbungen online nicht wirklich die Mühe, eine Rückantwort zu schicken, nicht einmal eine Eingangsbestätigung oder eine Absage.
Schneeflocke

[uhrkunde]

Hallo Flocke,

Deine Zeit ist zwar nunmehr gezählt (bzgl. Deines Namens) und den Frack legst Du besser auch schnell ab, weil Knut schon auf dem Weg in Richtung Duisburg unterwegs ist.

Wir "Fachangestellten" liegen nicht wie Osterlämmer auf der Straße herum und brauchen uns unserer schäflichen Qualifikation halber keineswegs zu schämen.

Die Hirten, die ja übrigens jetzt auch ein Riesenproblem wegen der Kennzeichnungs- und Zählpflicht ihrer Vierbeiner verordnet bekommen haben, werden auch weniger werden.

Insofern ähnelt sich das RA-Gewerbe diesem mit rosigem Gesicht umherwandernden Krummstab-Träger einer nicht angemeldeten Ich-Ag in gewisser Weise.

Der RA-/Notarjob ist so etwas wie ein Tatoo. Es gibt welche, die es gerne wieder los würden; aber ist eben nicht einfach. Also werde ich nun nach Münti´s Vorschrift eben 67, bis die von Norbert versprochene sichere Rente dann auch Klingelgeräusche in meinem Geldbeutel verursacht.

Also : 1.44 Euronen Porto pro Bewerbung investieren, vernünftige Klemmmappen nicht im Büro klemmen, sondern zur Förderung des Wirtschaftsaufschwungs im Schreibwarengeschäft erwerben, und warten.

Zehn Prozent kommen retour mit bekannten Ausredefloskeln, die Mappen sind von den maximal noch 70 Jahre alt (also bezgl. der Berufsausübung) werdend dürfenden Notaren der Gattin für die Abheftung ihrer Quittungen von Wempe überlassen worden und das war´s dann.

Also : Frohe Ostereiersucherei ! wünscht uhrkunde

[uhrkunde]

Achso, falls hier ein rheinischer Notar mitliest : Stellen Sie mich ein. Sie werden so viel Urlaub machen können, wie nie zuvor. Ihren Laden manage ich schon. Versprochen.

[schneeflocke]

Deinen letzten Beitrag würde ich als Flyer drucken lassen und weithin durchs Land verteilen.

P.S: Ich dachte, Knut kommt nach Gelsenkirchen zum Zoom.

[Bluerabbit]

Hoch beeindruckt von deiner verbalen Schreibkunst muss ich auch mal meinen Senf dazugeben.

1. Meinst du das mit dem Plakat ernst??? Habe schonmal gehört, dass es jemand gemacht hat und erfolg hatte.

2. ich schicke einen Teil meiner Bewerbungen per Mail (immer wenn eine addy angegeben wurde) und gebe an, dass ich, bei Interesse, die Zeugnisse und Unterlagen postalisch nachreichen werde. Sollte innerhalb von 4 wochen keine Antwort kommen, gilt dies als Absage (so seh ich das), hat mich zumindest nix gekostet. Dass die Rückmeldequote bei "altmodischen" oder auch "bewährten" Bewerbungen in Papierform höher ist, halte ich für ein Gerücht und kann das aus Erfahrung nicht bestätigen.

3. Liebe/r Uhrkunde, stürz dich bitte nicht vom Bordstein, aber das Porto kostet 1,45 Euro (wollte ich nur so anmerken)

[uhrkunde]

Oh, Blauhase Du hast recht. So ein Großbrief kostet 145 Cent. Scheibenkleister, deshalb erhalte ich keine Reaktionen auf meine Bewerbungen. Aber nu iss zu spät, liege gerade hier in der Gosse rum und es kommt keiner.

Du hast also auf Mail-Bewerbungen keine feedbacks ? (Echt voll krasse geile Ausdrucksweise für mich. Bin so jung wie dieser Steinreiher, oder wie heisst dieser Interimsminister)

Vieleicht sagen hier ja noch andere was zu dem Thema.

LG uhrkunde

[Curry]

Bewerbungen per E-Mail finde ich persönlich nicht so toll. Selbst wenn in der Anzeige steht, dass die Bewerbung per E-Mail erfolgen soll, mache ich es nicht.

Ich glaube auch, dass auf Bewerbungen per E-Mail nicht so oft geantwortet wird. Wenn ich hier auf Arbeit eine Bewerbung per E-Mail erhalte, dann ignorier ich die. Das mache ich nicht aus Bosheit, sondern weil wir schließlich nicht darum gebeten haben, dass uns Bewerbungen geschickt werden. Wir schicken auch grundsätzlich die Bewerbungen nicht zurück, sondern können abgeholt werden bzw. es kann ein Rückumschlag beigelegt werden.

Wenn wir natürlich eine Anzeige geschaltet hätten, wäre das wieder was anderes, dann würde ich auf die E-Mails antworten und auch die Unterlagen zurückschicken.

[Nutzymaus]

Uhrkunde, gleich kommen die bunten Männer in dem weißen Auto.. Also keine Sorge. Sie wollen dir nur helfen

[uhrkunde]

Nancy, du fiese Möpp.

Ignorierst die Bewerbungen von über die Bordsteinkante gefallenen hilfebdürftigen und ihrem Elend übergebenen und nunmehr dahinsiechenden Fachangestellten eines honorigen Gewerbes ?

Das ist echt gemein. Reihenweise liegen nicht mehr gebährungswütige aber grandios erfahrene Gehilfinnen in der Gosse herum und Du schmeisst mit viel Aufwand gezimmerten Schreiben in den Shredder, ohne dass der Herr Gebieter sie durch seine Armani-Brille zu sehen bekommen hat ?

Das Wort Heil in der Stadtbezeichnung Deines Wohnortes gibt mir nun reichlich Stoff zum Nachdenken.