Legal Assistant - RAfaZ - Ein Berufsbild Im Umbruch

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StineP

#51

12.01.2008, 14:35

Ich glaube auch nicht, dass es tatsächlich das neue Berufsbild ist, was so erschreckt oder manche verunsichert. Wie ich bereits anfangs schrieb, zeigt diese neue Art des Berufes doch nur, dass auch unser Job im Wandel ist- wie die Welt eben.. Alles wird internationaler.. Davor sind wir in unserem Job auch nicht sicher.

Was nur blöd ist: Diejenigen, die sich eher spezialisieren wollen für Wirtschaftskanzleien, die brauchen mächtig Eigenleistung. Da besteht eine Menge Weiterbildungsbedarf. Und wenn dieser neue Beruf dann tatsächlich das erste mal ausgebildete Fachkräfte hervorbringt, wird es für jemanden wie uns, der eben nur Refa/Reno oder noch Renoge heißt, schier unmöglich, aufzuschließen.... Alles nicht so einfach. Aber das ist nicht nur in Berufen so.

Wir müssen einfach auch begreifen, dass wir mit der Zeit gehen müssen. Der Trend dahin, dass es den große Kanzleien und nicht kleine wirtschaftlich bedeutend besser geht ist schon sehr, sehr lange zu beobachten. Aus diesem Grund gehen ja hier so viele Leute für nen Hungerlohn arbeiten. Die kleineren Kanzleien können nicht mal mehr ihre Angestellten gebührend entlohnen.

Achja....
Sylvia1964
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#52

12.01.2008, 14:48

Schneeflocke,
du hast es schön auf den Punkt gebracht, dass die Mitarbeiterin im Krankenhaus immer noch die Pfanne durch den Flur trägt, ganz egal wie sie sich nennt.

Und wir werden weiter die rechte Hand vom Chef sein und zusehen, dass "der Laden läuft".
Gast

#53

12.01.2008, 14:53

Also wisst ihr, so schlimm, wie es dargestellt wird, ist es nicht, in einer Großkanzlei zu arbeiten. Ich arbeite in einer solchen, allerdings im Notariat. Während der Ausbildung bin ich in der Kanzlei alle Stationen durchlaufen, also ÖRecht, ArbRecht, FamRecht, Notariat, GesellschaftsR, ProzessR. Gut, wir haben kein Strafrecht, aber was solls, man kann nicht alles haben, aber ich kann sagen, dass ich bis aufs Strafrecht alles kennen gelernt habe. Ich habe ZV gemacht, PKH-Anträge ausgefüllt und Klagen geschrieben. Und da wurde keineswegs alles vom Anwalt vordiktiert. Ich denke, es kommt immer auch auf die Ausbilder an. Wenn die daran interessiert sind, dir das REcht von Grund auf beizubringen, dann wird das gemacht, ob nun in einer Großkanzlei oder in einer kleineren Kanzlei.

Was das Englisch anbetrifft? Wir sind doch alle immer daran interessiert, uns weiterzubilden, oder? Dann ist es doch auch kein Problem, sich neben der Arbeit weiterzubilden?! Auch neben einer 40-Stunden-Woche geht das, ich weiß, wovon ich rede...hab montags immer meinen Englischkurs und den Rest der Woche und am WE lerne ich für den Rechtsfachwirt, klar ist es hart, aber was tut man nicht alles, um weiterzukommen?

Übrigens bietet der Renoverein hier in Berlin neuerdings einen Kurs Legal Englisch für Notarfachangestellte an...ich denke, dass ist auch für die RA-Fachangestellten interessant...einfach mal umschauen, da findet sich bestimmt total viel!

Von den Legal Assistants oder wie auch immer sie dann heißen werden, soll man sich einfach nicht ins Bockshorn jagen lassen, wenn man sich weiterbildet und einem der Job Spaß macht und man sich da reinhängt, dann sehen das auch die Anwälte.

In diesem Sinne: schönes WE noch :)
Jennifer88
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#54

12.01.2008, 15:50

Ich finde, so wie die Berufsschule in Köln es nun machen wird, schon besser. Die bieten z.B. vor Ausbildungsbeginn einen Crash-Kurs an.
Ich war in diesem Crash- Kurs und das einzige sinnvolle was ich davon gebrauchen konnte war das 10 Finger Typsystem. Der Kurs war total überflüssig und dafür haben wir im 3. Lehrjahr auch noch einen Tag weniger Schule. Dabei haben wir bei dem Kurs fast nicht gelernt. Ständig ist der Unterricht ausgefallen. Die Lehrer haben sich ständig gewechselt und keiner wusste was der Vorgänger unterrichtet hatte und wenn wir was schon durchgenommen hatten meinten die Lehrer sie hätten aber nichts anderes für die Stunde vorbereitet und wir mussten jedes überflüssige Thema 2 mal durchnehmen. Also von dem Kurs würde ich wirklich abraten.
Sam29

#55

12.01.2008, 16:20

Meiner Meinung wird es längst überfällig, dass ein neuer Beruf in diesem Bereich geschaffen wird. Bei aller liebe, aber das was man in der Ausbildung bzw. auch im weiteren Berufsleben lernt, reicht bei weitem nicht für eine international tätige Wirtschaftskanzlei aus.
Das normal Wissen einer Reno reicht hierfür einfach nicht um komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen. Das Berufsbild in solch einer Kanzlei sieht auch ganz anders aus. Ich finds nicht schlecht - es gibt RA'e die brauchen eine Reno und es gibt RA'e die brauchen nun einmal eine Assistentin, die auf wirtschaftliche Dinge spezialisiert ist. D.h. jedoch nicht, dass es den Berufsstand der Reno abwertet.
Gina

#56

12.01.2008, 16:20

Warum können nicht private Anbieter in der Berufsschule Zusatzunterricht für begabte / interessierte Azubis durchführen in den Spezialisierungsfächern? Warum eigentlich nur Englisch? Hier böten sich durch die nahen Grenzen Polnisch, Tschechis und Russisch (nun ja, nicht ganz so nah..) an.

Das Interesse an der Ausbildung von Refas ist hier sehr gering, Legal Assistants braucht hier vermutlich niemand. Der so genannten Feld-Wald-und-Wiesenanwalt ist hier eher die Regel, als die Ausnahme....
StineP

#57

12.01.2008, 16:23

Gina: Weil niemand das bezahlen würde...
Sam29

#58

12.01.2008, 16:36

In Berlin wären sie gut angebracht. Jedes Mal wenn ich die Zeitung aufschlage, stehen die gleichen großen Kanzlei drin, zum x-male.

Kein Wunder bei den Ansprüchen.
Gast

#59

12.01.2008, 16:41

StineP hat geschrieben:Gina: Weil niemand das bezahlen würde...
Das halte ich für ein Gerücht ;)
Janin

#60

12.01.2008, 18:08

also ich muss stine in all ihren punkten zustimmen. ich denke genauso.
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