Seite 17 von 38

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 15:33
von Fräulein Fit
Die Leute die zu Dumpingpreisen arbeiten gibt es in jeder Branche. Außerdem, wenn man dann in einem anderen Beruf arbeitet (je nachdem wie lange) ist die Rückkehr in den alten Beruf auch schwer. Was kein Grund sein sollte für 'lau' zu arbeiten.

Aber ganz ehrlich, es gibt immer Gründe und Rechtfertigungen für beide Seiten. Auf der einen Seite stimme ich goali zu, auf der anderen Seite, war ich selbst in der Lage nach der Ausbildung. Und direkt nach der Ausbildung arbeitslos sein, wollte ich auch nicht.

Ein 'passender' Lebenslauf macht halt viel her, was man dafür bekommen bzw nicht bekommen hat, interessiert viele ja nicht.

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 15:35
von Tatjana H.
Fräulein Fit hat geschrieben:Ein 'passender' Lebenslauf macht halt viel her, was man dafür bekommen bzw nicht bekommen hat, interessiert viele ja nicht.
Nein das stimmt aber es lässt sich viel besser verhandeln, wenn man keine Lücke drin hat die auf arbeitslos schließen lässt :)

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 15:41
von Soenny
mrsgoalkeeper hat geschrieben:Das muss letztlich ja jeder für sich selbst entscheiden. Aber so lange sich Renos zu Dumpingpreisen beschäftigen lassen (egal aus welchen Gründen) darf man sich halt auch nicht beschweren, dass das von den Anwälten ausgenutzt wird. Wenn ich Arbeitgeber wäre und ich könnte eine Arbeitskraft haben, die nur die Hälfte von dem kostet, was sie eigentlich wert wäre, würde ich vielleicht auch nicht von selbst sagen, dass ich auch mehr zahlen würde 8)

Und wenn man aus einer Zwangslage heraus so eine Billigstelle antritt sieht man ja auch zu, dass man dort schnellstmöglich wieder weg ist.

Nein laut Tatjana H. macht man das ja eben nicht:
Wenn man auf den Job angewiesen ist, dann sucht man sich nicht irgendwas anderes nur wegen dem Geld wo man dann wieder neu anfangen muss mit Probezeit etc.
Und da wundert man sich über Billiglöhne? :kopfkratz

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 16:07
von Tatjana H.
Soenny hat geschrieben:Nein laut Tatjana H. macht man das ja eben nicht:
Wenn man auf den Job angewiesen ist, dann sucht man sich nicht irgendwas anderes nur wegen dem Geld wo man dann wieder neu anfangen muss mit Probezeit etc.
Und da wundert man sich über Billiglöhne? :kopfkratz
Ja ok, das Argument kann ich verstehen.

Vielleicht ist es schwer das nachzuvollziehen, was ich meine. Ich habe zum Beispiel lange überlegt, ob ich den Arbeitgeber wechseln soll. Ich hatte immer Bedenken, dass ich die Probezeit nicht schaffe - aus was für Gründen auch immer - und ich habe daheim ein kleines Kind zu ernähren.... Da nimmst du lieber in Kauf, dass du "nur 1600,00 brutto" bekommst als Gefahr zu laufen, dass du evtl. zwei Monate später arbeitslos bist und nur noch 60 % hast....
Ich hatte halt Glück und mein jetziger Chef ist auch voll nett udn ist selbst der Meinung, dass was die "Kollegen zahlen ist eine Frechheit". Aber man weiß ja nie was passiert. Und wenn ich sehe, wie viele alleine hier im Forum schon mehr als einmal die Kanzlei gewechselt haben - auch während der Probezeit - da finde ich meine "Sorge" gar nicht so unbegrünmdet.

Anderseits nutzt es dir aber doch nix, wenn du dich beim RA bewirbst weil du 2010 oder so die Lehre abgeschlossen hast und aufgrund der besch.... Lohnsituation hast du erstmal x Jahre lang was ganz anderes gemacht. Was qualifitziert dich denn dann noch dazu, wenn du jahrelang aus dem Job raus bist, mehr Lohn zu verlangen?

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 16:12
von icerose
Tatjana H. hat geschrieben:Was qualifitziert dich denn dann noch dazu, wenn du jahrelang aus dem Job raus bist, mehr Lohn zu verlangen?
diese Frage finde ich richtig gut - die Antwort interessiert mich auch. ;)

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 17:10
von mrsgoalkeeper
icerose hat geschrieben:
Tatjana H. hat geschrieben:Was qualifitziert dich denn dann noch dazu, wenn du jahrelang aus dem Job raus bist, mehr Lohn zu verlangen?
diese Frage finde ich richtig gut - die Antwort interessiert mich auch. ;)
Kann ich nicht beantworten, da ich an keiner Stelle gesagt habe, dass man jahrelang aus seinem Job raus sein soll.

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 17:32
von icerose
mrsgoalkeeper hat geschrieben:
icerose hat geschrieben:
Tatjana H. hat geschrieben:Was qualifitziert dich denn dann noch dazu, wenn du jahrelang aus dem Job raus bist, mehr Lohn zu verlangen?
diese Frage finde ich richtig gut - die Antwort interessiert mich auch. ;)
Kann ich nicht beantworten, da ich an keiner Stelle gesagt habe, dass man jahrelang aus seinem Job raus sein soll.
sicher meintest du das so, dass man halt erst mal was annimmt und derweil fleißig weitersucht, gell?

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 18:04
von Ciara
Meine neuen Chefs haben auch nicht schlecht geguckt, als ich denen meine Gehaltsvorstellungen gesagt habe und meinten, das würden sie ja jetzt fast für zwei Leute zahlen. Dann habe ich sie daran erinnert, was sie mir kurz zuvor über ihre jetzigen Mitarbeiterinnen erzählt haben und wie unzufrieden sie doch derzeit sind, und dass man dann auch mal Geld in sein Personal investieren sollte. Das hat sie tatsächlich überzeugt.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk Pro

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 22:13
von 148
Ciara hat geschrieben:Meine neuen Chefs haben auch nicht schlecht geguckt, als ich denen meine Gehaltsvorstellungen gesagt habe und meinten, das würden sie ja jetzt fast für zwei Leute zahlen. Dann habe ich sie daran erinnert, was sie mir kurz zuvor über ihre jetzigen Mitarbeiterinnen erzählt haben und wie unzufrieden sie doch derzeit sind, und dass man dann auch mal Geld in sein Personal investieren sollte. Das hat sie tatsächlich überzeugt.
Super Argument :good

Re: Offene Stellen aber keine Bewerber?

Verfasst: 23.01.2017, 22:56
von skugga
Andy66 hat geschrieben:IIch weiß aber von Kolleginnen, dass das in deren Kanzleien ganz anders ist. Da würde der Chef eher neues Geschirr kaufen, als mal die Tasse selber in die Maschine zu stellen. Sowas kann schon mal den Eindruck erwecken, der Chef wäre lebensuntüchtig :roll: Eventuell ist den Mitarbeiterinnen auch nicht klar, dass sie dafür angestellt sind, dem Anwalt zuzuarbeiten. Manche haben da eine unklare Vorstellung von Befehlsketten und Hierarchien. Evtl. könnte da mal ein Organigramm helfen?
Mit Verlaub: Dem Chef den Allerwertesten abwischen und seine Lebensuntüchtigkeit kompensieren steht mit Sicherheit nicht in meinem Arbeitsvertrag. "Dem Chef zuarbeiten" gerne, aber Leibeigenschaft ist glaub ich schon was länger abgeschafft. Und wenn ich sehe, dass jemand Angestellte dafür "hält", den A... nicht hochzubekommen, dann schwindet auch meine ansonsten seit fast 3 Jahrzehnten vorhandene Bereitschaft, auch mal Sachen zu machen, die nicht sonderlich berufsbezogen sind.

Bei uns geh ich auch mitm Dackel der Seniorchefin raus und lass bei Chef den Schornsteinfeger rein. Kein Ding. Aber der denkt auch nicht, dass das normale Arbeit wäre.