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Re: Evtl. Wechsel nach Berlin, wie ist das Gehalt dort so?

Verfasst: 31.08.2010, 19:49
von Carmenzita
@JSanny: "Seele der Kanzlei" - Kopf auf den Nagel getroffen, würd ich sagen...

Re: Evtl. Wechsel nach Berlin, wie ist das Gehalt dort so?

Verfasst: 31.08.2010, 20:42
von Lämmchen
Sunni ich kann nur zustimmen: :good

Re: Evtl. Wechsel nach Berlin, wie ist das Gehalt dort so?

Verfasst: 31.08.2010, 21:15
von Gina
JSanny hat geschrieben:Die meisten Kammern empfehlen für Berufsanfänger 1.200 - 1.400 € brutto, was soll ich denen denn als Vorsitzende der IG jetzt sagen? "Hallo, also das muß mindestens für .... und ... reichen und das sind dann so ca. 1.600 - 1.800 € im Monat am Anfang, nach 5 Jahren gehören da noch mal 400 - 600 € drauf und da kommt es noch auf die Steuerklasse an, wiel es könnte ja sein, daß die Refa mittlerweile geheiratet hat und der Mann mehr verdient und sie Steuerklasse V hat"?
Wozu dann die Umfrage? Was sagt ihr in Gesprächen mit Anwälten: Is scho recht, was ihr da zahlt? Das was da von manchen Leuten angegeben wird, macht netto weniger als als die Armutsgrenze (die bei 800 € netto für einen Alleinstehenden liegt, wie ich gestern grade gelesen habe). :shock:

Das Gehalt soll nicht für dies und das und jenes an Luxus reichen, sondern für einen ganz normalen Lebensstandard und vor allem soweit, dass man nicht auf ergänzende Sozialleistungen angewiesen. Ich bin strikt dagegen, dass der Staat auch noch die Angestellten eines Anwalts subventioniert. Schön billig muss sie sein, den Lebensunterhalt kriegt sie ja vom Amt. Die IG sollte sich bei der Argumentation an den 8,50 €/Stunde orientieren, die der DGB fordert.

Und nein: Die Lebensumstände der ReNo (Steuerklasse etc.) sollen niemanden interessieren bei der Bestimmung eines angemessenen Gehalts, davon hat keiner was geschrieben. Es geht immer nur um die einzelne Fachkraft und ihre Arbeitskraft, die sie zur Verfügung stellt.

Es geht um die ganz normale Teilhabe am gesellschaftlichen Leben: Kino, Restaurant, ja auch Disco, kleiner Urlaub, Bibliothek, ja auch Fachzeitschriften oder Seminare. All das, was sich Anwälte auf Kosten ihrer Angestellten auch leisten.

Re: Evtl. Wechsel nach Berlin, wie ist das Gehalt dort so?

Verfasst: 31.08.2010, 21:28
von Soenny
Ach Gina, laß gut sein, du wiederholst die Wiederholung deiner Wiederholung. Du kannst es nicht jedem Recht machen. Der eine braucht den Betrag X, der andere den Betrag Y. Und du hattest als Vorsitzende der IG Zeit genug das umzusetzen, was du jetzt predigst, was hast du gemacht? Laut Unterlagen nichts und da sind wir jetzt schon wesentlich weiter.

Und schön, daß du auch gemerkt hast, daß nicht ver.di, sondern der DGB die 8,50 € fordert :roll: Und dann recherchiere mal, warum ver.di immer noch bei den 7,50 € stehen geblieben ist und dann schau auch mal hinter die Kulissen, findet man auch im Internet, wenn man die Beziehungen nicht hat.

Wer, warum auch immer einen schlecht bezahlten Job annimmt, muß sich halt kümmern und das ändern. Nicht alle Anwälte zahlen so schlecht, gibt hier genug Beispiele für gute oder wie du ja gerne eher negativ ausdrückst "angemessene" Bezahlung.

Und dann solltest du auch mal recherchieren wie viele Anwälte, gerade Junganwälte, ebenfalls an der Armutsgrenze leben. Auch das ist bei den Kammern bekannt und du glaubst nicht wirklich, daß die ihren eigenen Leuten in den Rücken fallen.

Re: Evtl. Wechsel nach Berlin, wie ist das Gehalt dort so?

Verfasst: 31.08.2010, 21:46
von Konsumkind
misspinky1984 hat geschrieben: :shock: monatlich?!? :shock:
Huch, sorry, hätte mich besser ausdrücken sollen. ;D
Wir haben für Mietkaution + Einrichtung so viel zur Verfügung. Also da wird wohl noch ordentlich was übrig bleiben am Ende.^^
Wir haben ja beide noch fest angelegtes Geld, wo wir aber derzeit noch nicht rankommen und auch bis vor kurzem nicht wussten, wie viel es ist. Jetzt wissen wir es. : D
Das Geld natürlich monatlich zur Verfügung zu haben, wäre auch schön, aber wahrscheinlich erst in Aussicht, wenn er sein Studium abgeschlossen hat und schon paar Jahre im Geschäft ist.^^




Ansonsten ist diese Diskussion hier eher sinnlos. Erinnert mich ein wenig an "Früher war alles besser".

Immer in seiner eigenen Traumwelt bleiben. Das ist das Beste. Und Arbeitsplätze wachsen auch auf den Bäumen.



Achso, was ich vergessen habe zu erwähnen: Ich habe kurzzeitig bei einer Zeitarbeitsfirma gearbeitet. Selbst da habe ich mehr Geld bekommen (7,61 €/Std.) als bei meiner jetzigen Anstellung. Die Zeitarbeitsfirma geht irgendwann diesen Jahres sogar auf 8,50 € - wenn ich mich recht erinnere - hoch..

Re: Evtl. Wechsel nach Berlin, wie ist das Gehalt dort so?

Verfasst: 31.08.2010, 21:47
von Trulla79
Nur mal so nebenbei. Ich war mal über ein paar Jahre so "blöd" und habe für relativ wenig Geld für eine RAin gearbeitet und ich war sehr glücklich dort. Klar steht das wenige Geld auf der einen Seite und es muss zum Überleben reichen, aber auf der anderen Seite hatte ich ein absolut geniales Verhältnis zu meiner damaligen Chefin, die für mich auch mal da war in schwierigen Zeiten und ich für sie. Dieses Verhältnis war mir damals sehr viel mehr wert als das Geld.

Re: Evtl. Wechsel nach Berlin, wie ist das Gehalt dort so?

Verfasst: 31.08.2010, 22:06
von happykitcat
Hi,

so nachdem sich der Thread dann doch so aufgebauscht hat, wollte ich mal euch meine Kosten aufschlüsseln.

Ich bekomme 1.800 € brutto macht bei Steuerklasse III ca. 1.400 € (Hinweis: Mein Mann ist Freiberufler und hat mal mehr mal weniger bis gar keine Einnahmen im Monat = ich bin Alleinverdiener)

Miete 420,00 € (in Berlin-HSH, mittlere Wohnlage, 3 Zimmer, Küche, Bad)
Strom 80,00 € (ich weiß, ist überdurchschnittlich, aber mein Mann arbeitet hauptsächlich von zu Hause und wir haben hier Tag und Nacht zwei Server laufen)
Auto ca. 50,00 bis 100,00 €
Versicherungen ca. 300,00 € (Lebensversicherungen, Hausrat, Haftpflicht, RSV, etc.)

Trotz Auto fahre ich mit ÖPNV kostet im Abo monatlich 57,50 €

Dann sind wir bei knapp 1.000 € an Fixkosten verbleiben also noch 400,00 € für Essen und sonstiges.

Vorher hatte ich noch weniger in der Lohntüte und es ging auch.

Also wie bereits schon von meinen Vorredner gesagt: Der eine braucht Betrag X und der andere mehr oder weniger.

LG Katja

Re: Evtl. Wechsel nach Berlin, wie ist das Gehalt dort so?

Verfasst: 31.08.2010, 22:34
von Sam29
Um zu der Ursprungsfrage zurückzukehren, Pepsi. Sich in Punkto Gehalt mit den anderen zu vergleichen ist schon mal schlecht.
Frag Dich ws Du brauchts und wie Du Deine Leistungen einschätz. Hast Du besondere Kenntnisse? Vielleicht bist Du ZV-Profi oder RVG Profi. Wie kannst Du den Anwalt super entlasten. Dann wirst Du Dein Gehalt einschätzen können. Wenn Du es in einer Kanzlei mit überdurchschnittlichen Mandanten durch prof. RVG Anwendung es schaffst wenigstens 1/2 - 3/4 Deines Gehaltes herauszubekommen, wird der Anwalt sicherlich nichts dagegen haben auch etwas mehr zu zahlen.

Re: Evtl. Wechsel nach Berlin, wie ist das Gehalt dort so?

Verfasst: 01.09.2010, 09:11
von stef
Ich folge den Thread hier auch schon eine Weile und muss wirklich sagen, es ist interessant zu sehen, wer wie viel Geld im Monat zur Verfügung braucht. Dabei muss ich JSanny Recht geben, dass das Anspruchsdenken zugenommen hat. Manchmal kann ich das Gejammere nicht mehr hören.

Um damals meine Ausbildung anzufangen (2004) musste ich bereits in eine eigene Wohnung umziehen mit meinem jetzigen Mann (damals noch Student). Auch in meiner Berufsschulklasse waren schon ältere Auszubildene, die bereits mit ihrem Freund zusammen gewohnt haben oder später während der Ausbildung in eine eigene Wohnung umgezogen sind. Ich denke, es ist also sicherlich auch eine Frage, wie man mit Geld umgeht. Wir hatten auch schon einen Hund und der kostet nicht wenig (Hundesteuer, -versicherung etc.). Zudem hatte ich hohe Fahrtkosten, jeden Tag fast 4 Stunden für Hin- und Rückfahrt, da ich in einem kleinen Ort gearbeitet habe, und einer von uns hätte die weite Fahrt auf sich nehmen müssen.

Ich denke, es sollte sich also auch jeder fragen, brauche ich das wirklich, z.B. ein Handy für 50 Euro/Monat? Ich hatte damals in meiner Ausbildung noch nichtmals ein Handy und mittlerweile gibt es auch viele Handytarife mit Flatrate, man muss nur mal vergleichen.

Aller Anfang ist schwer, aber ich bin froh, dass ich damals schon ausziehen musste und auf eigenen Füßen stand, da lernt man erst mal, wie wertvoll Geld ist, aber als ich alles selber bezahlen musste, ist in keinem Zimmer mehr Licht angeblieben und der Wocheneinkauf für 20 Euro für 2 Personen, da wir jeden Tag selbst gekocht haben, war auch möglich. Eben keine Fertigprodukte oder FastFood.

Das ändert aber auch nichts daran, dass ich bereits während der Ausbildung auch Fortbildungen auf eigene Kosten besucht habe, auch an Samstagen, und mich mittlerweile durch ein Studium arbeite, quasi meine dritte Ausbildung ohne Abitur. Denn ich möchte mir auch mal mehr leisten können.

Apropo Urlaub, sind wir auch während meiner Ausbildung gefahren, einmal in die Heide und ein weiteres Jahr ins Sauerland mit der Bahn und Hund. ;) Warum muss es immer gleich Ausland sein?

Re: Evtl. Wechsel nach Berlin, wie ist das Gehalt dort so?

Verfasst: 01.09.2010, 09:33
von rosa
stef hat geschrieben:Wocheneinkauf für 20 Euro für 2 Personen
:shock: :shock: :shock: WOCHENeinkauf? Das scheint mir doch ganz schön unrealistisch... naja, ich verfolge dann mal weiter den Thread hier und schüttel den Kopf, besonders weil der Fragestellerin hier so unheimlich toll weitergeholfen wird und ausschließlich auf ihre Frage hier eingegangen wird :roll: :roll: :roll: