Arbeitsmotivation

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gkutes

#31

10.07.2009, 20:33

also mit lob ist bei meinem chef auch nicht viel. er bringt auch keine kleinen aufmerksamkeiten. geburtstag wird immer vergessen. ich hab damit aber kein problem. darüber definiere ich meine arbeitsstelle nicht. ich find das persönlich auch gar nicht wichtig weil ich die Bestätigung eigentlich nicht brauche. ich weiß, dass ich gut bin *arroganz lässt grüßen* der job ist zum geldverdienen da. der chef ist nicht mein papa von dem ich mir den kopf tätscheln lassen will. der chef hat doch selbst den arsch voll mir arbeit. man sollte sowas einfach nicht erwarten. dann kann man auch nicht enttäuscht werden.

wahrscheinlich ist das auch gar nicht das problem. es ist doch eher die geringschätzung der RAin. nicht die wertschätzung des chefs.
JonesJess
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#32

11.07.2009, 11:34

gkutes hat geschrieben:also mit lob ist bei meinem chef auch nicht viel. er bringt auch keine kleinen aufmerksamkeiten. geburtstag wird immer vergessen. ich hab damit aber kein problem. darüber definiere ich meine arbeitsstelle nicht. ich find das persönlich auch gar nicht wichtig weil ich die Bestätigung eigentlich nicht brauche. ich weiß, dass ich gut bin *arroganz lässt grüßen* der job ist zum geldverdienen da. der chef ist nicht mein papa von dem ich mir den kopf tätscheln lassen will. der chef hat doch selbst den arsch voll mir arbeit. man sollte sowas einfach nicht erwarten. dann kann man auch nicht enttäuscht werden.

wahrscheinlich ist das auch gar nicht das problem. es ist doch eher die geringschätzung der RAin. nicht die wertschätzung des chefs.
:zustimm

kaum was hinzuzufügen... Aber: Wenn ich Überstunden mache, dann bedanken sich meine Chefs immer oder auch so ab und an ein Lob. Geburtstage werden bei uns nicht vergessen, bekommen sogar ein Ständchen von unseren Chefs gesungen :lol: Und sich an dem Gehalt einer RAin messen - kann ja nur schiefgehen und demmotivierend sein. Und wer jammert, jammert doch immer - egal welchen Lebensstandard man hat... es ist dann doch immer zu wenig.
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j3NN
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#33

11.07.2009, 14:23

Also meine Motivation steigt, wenn mal wieder ein gut gelaunter Mandant am Tele ist....ich sein Lachen quasi durchs Telefon sehe ... wenn mein Chef grinst oder mich mal wieder neckt ... wenn meine Auszubildende strahlt .... wenn mein Chef kommt und sagt "Frau j3NN, ... Sie sind "The Master of RVG"" oder, wenn meine Kollegin einen Mandanten am Tele hat und der ihr sagt "Ich möchte nur mit Frau j3NN sprechen" .... Das motiviert mich, weil es meine Arbeit ist. Ich erfreue mich an kleinen Dingen des Lebens.

Wenns mal wieder nen Tag gibt, wo man besser hätte im Bett bleiben soll, dann schau ich meine Azubine an ... mir gehts gleich wieder besser, weil sie eine absolute Frohnatur ist.

Gehalt, Urlaub, Weihnachtsgeld?! Sicherlich wichtige Faktoren, aber die hat man ja festgelegt, als man die Stelle angetreten hat ....
Was ist der Unterschied zwischen Gott und Juristen? - Gott denkt nicht, dass er Jurist ist.

Treffen sich zwei Anwälte. Sagt der eine: "Wie geht's?"
Sagt der andere: "Ich kann nicht klagen."
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anne1982
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#34

11.07.2009, 17:57

j3NN ich finde deine Einstellung total klasse.

Vor allem stimmt es ja auch, dass man größtenteils wusste, was man bekommt, als die Stelle angetreten wurde ... größtenteils; mir wurde einiges versprochen, was ich dann doch nicht bekommen habe :) Nichts desto Trotz kann ich dir nachfühlen (sagt man das so?)
[b][color=#000000]Es gibt nichts, worunter das Arbeitsklima so leidet, wie unter ständiger Arbeit[/color][/b]
Aluna

#35

11.07.2009, 18:22

Ich kann das schon recht gut nachvollziehen. Ich finde es auch demotivierend, wenn man selbstständige Schriftsätze hinlegt, Abrechnungen etc. oder Akten teilweise selbst bearbeitet und es kommt kein "Danke" oder "Gut gemacht" über die Lippen. Das demotiviert mich auch oft, vorallem wenn man mal eine Kleinigkeit vergessen hat (oder es mal wieder mit der Kommunikation zwischen Chef und mir nicht klappt), dann wird man angemeckert.

Aber ich seh es ähnlich wie j3NN. Ich versuche mich über die kleinen Dinge im (Arbeits)Leben zu freuen. Wenn mich der RA für meine Super-Kostennote nicht lobt, dann lob ich mich eben selbst, schließlich hat er sie ja unterschrieben und damit als richtig empfunden :-)

Es kommt halt auf den Gemütszustand an, manchmal nimmt man sich das Nichtloben zu Herzen, manchmal nicht.

Worauf du mit der RAin hinauswillst versteh ich sehr gut. Ich denke es liegt nicht daran, dass du dich mit dem Gehalt der RAin messen willst, sondern nur daran, wenn sie sagt "ich verdiene so wenig, damit kommt ja keiner über die Runden", dann vermittelt sie einem "Deinereiner kann ja mit so einem lächerlichen Gehalt vielleicht über die Runden kommen, aber ich nicht".... Ich würd ihr beim nächsten Mal sagen "Ich verdiene weniger und MUSS damit über die Runden kommen, ob ich will oder nicht".

Dann hält sie vielleicht mal die Klappe :-)

Ansonsten stimm ich zu, versuch unter euch Mädels was Lustiges zu machen. In einer Kanzlei sind wir z. B. immer Freitagmittag alle zusammen zum Essen gegangen. In der jetzigen Kanzlei trinken wir freitags immer alle zusammen Sekt. Dann kann man sich auch mal so richtig über die Chefs aufregen und das verbindet.

Und wenn es gar nicht geht, dann musst du wohl doch schauen, ob es dir in einer anderen Kanzlei nicht doch besser gefallen würde. Wobei das Problem mit dem Lob im Anwaltsleben sehr weit verbreitet ist :-) Bei uns heißt es "nichts gesagt, ist genug gelobt" :-)

Mit deinem Chef zu reden, ist ein Risikospiel. Er kann einerseits ja nichts ändern, wenn er nicht weiß, dass ihr unzufrieden seid. Also das wäre schon mal ein Punkt mit ihm zu versuchen ein Gespräch zu finden. Andererseits einem Chef zu sagen, "hey lass mal was springen" könnte wirklich nach hinten losgehen. Du könntest versuchen zu sagen "wir würden uns über einen kleinen Bonus freuen".

Da wirst du deinen RA bestimmt am besten selbst einschätzen können.

Ansonsten Kopf hoch und an die schönen Dinge im Leben denken :-) :-)
Sam29

#36

11.07.2009, 19:39

Ein Chef der bisher nicht gelobt hat, wird es auch weiterhin nicht tun, weil er einfach den Sinn und Zweck nicht versteht. Vielleicht meldet Ihr ihn einfach bei einem "Mitarbeiterführungsseminar an?! :-) Ne im Ernst, wer knausert, wird nicht mit Geld um sich werfen, wenn er dann mal zahlt eher ungern und er wird euch das immer vorwerfen nach dem Motto "wieso, sie haben doch 10 EURO mehr bekommen".

Beim nächsten mal einfach mal nachfragen, und sind sie zufrieden? Habe ich die Angelegenheit gut gemacht?
Jara
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#37

12.07.2009, 13:45

Also mich motivieren mein Gehalt und alle anderen Leistungen die ich bekomme schon sehr!!! Klar, wenn ich dafür den ganzen Tag gemobbt werde, bringt es auch nicht mehr viel....

Für mich ist das Gehalt eine der Anerkennungen für meine Leistungen und Gehaltserhöhungen, Bonuszahlungen und bezahlte Seminare motivieren mich persönlich ungemein! Damit zeigt mein Chef doch dass ihm meine Arbeitsleistung etwas wert ist.

Nun habe ich auch sonst einen guten Chef, der sich bedankt, der lobt, der oft Kuchen ausgibt, der ausgeglichen und nett ist!

Ich kann übrigens den Ärger über die Moserei der Rechtsanwältin sehr gut verstehen... Im Übrigen wollte ich noch anmerken, dass ihr euch täuscht, wenn ihr denkt dass alle RAe und RAinnen total viel verdienen!

Ich habe es in den letzten Jahren mehrfach erlebt, dass ich mehr verdiene als JunganwälteInnen....

Aber ich bin ja auch mit meinem Gehalt (was ich mir im Laufe der Jahre hart erarbeitet habe...) sehr zufrieden!

Motivation ist also für mich ein Paket aus vielen Dingen, das Gehalt spielt eine wesentliche Rolle für mich!!!

Ich kann es heute nicht mehr verstehen, dass so viele sagen: "Das geld ist mir nicht wichtig, hauptsache der Chef ist nett..." So habe ich allerdings als Anfängerin auch gedacht... mmmhhh.... hat sich aber geändert ;-)

Klar, ist es wichtig, dass man - wie schon gesagt - nicht gemobbt wird oder sonstiges zu ertragen hat im Büro...
Ich finde dass ein wenig mehr Selbstvertrauen vielleicht auch manchmal zu ein wenig mehr Gehalt führen könnte. Es nützt nichts zu jammern und sich zu beklagen, wenn es nicht mehr geht und einem nicht gut tut muss man handeln.... ich glaube schon, dass viele Refas sich nicht trauen ein anständiges Gehalt zu fordern, weil sie glauben, es sowieso nicht zu bekommen und weil alle anderen ja auch so wenig verdienen...

Im übrigen wird man nie einen anderen Menschen ändern können, es bleibt meiner Meinung nach nur, sich die Menschen zu suchen, die zu einem passen und einem gut tun - auch beruflich - ...

Ich hoffe, ich werde jetzt nicht missverstanden und habe keinem auf den Schlips getreten!
Phönix
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#38

13.07.2009, 09:05

Hallo,

klar spielt Gehalt bei der Motivation ein Rolle, aber nicht die Einzige...

Bei meinem ersten Job nach der Ausbildung habe ich die Motivation durch den Chef bekommen, indem er mich immer mehr Arbeiten selbstständig machen ließ und auch immer mal hierfür ein Lob ausgesprochen hat.

Bei der letzten Arbeitsstelle war es so, daß der Chef sich regelmäßig abends für die geleistete Arbeit bedankt hat und auch mal was ausgegeben hat (Wir sind zur Teambesprechung z.B. zum Italiener um die Ecke gegangen und haben dort in der Mittagszeit im Biergarten gesessen - er konnte es ja absetzten und alle waren motiviert).

Mein jetziger Chef motiviert auch durch Lob. Da ich überwiegend selbstständig arbeite, machen wir zusätzlich einmal im Jahr eine Bewertung, die auch in die Personalakte mit einfliest. Bislang kam noch nichts gegenteiliges, sondern nur positives... Auch das motiviert ungemein - zu wissen, frau hat eine positive Bewertung in der Personalakte - man geschläft gleich viel ruhiger...
VG Phönix

[color=#0000FF][font=Comic Sans MS]Ein Mensch, der nicht neugierig ist, ist praktisch schon tot....
(G. Sand)
Das heißt dann wohl, dass Frauen lebendiger sind ;-)

Da es für die Gesundheit föderlich ist, habe ich beschlossen glücklich zu sein.
(Voltaire)[/font][/color]
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#39

13.07.2009, 12:22

Wenn es nur so einfach wäre, wir haben ja schon etliche male versucht miteinander zu sprechen, aber irgendwie findet sich kein Termin oder es wird ewig und drei Tage über alles mögliche gesprochen, im Ergebnis passiert aber nichts.

Früher geschlossen oder sowas gibts hier auch nicht, wir waren letztes Jahr schon überrascht das wir am 24.12 nun DOCH NICHT arbeiten mussten, obwohl es am 22.12 noch hieß das wir müssen...

Urlaub und Chef... da dürfen wir uns nur anhören das er ja eh kein Urlaub hat etc. (will glaub ich einfach keinen)

Mit Chef über Verhalten anderer reden bringt nichts, weil es hier kein "Machtwort" gibt, das müssen wir schon selbst aussprechen wenn uns was nicht passt (ausser es hat mim Chef zu tun, dann müssen wir uns totschweigen wenn wir keinen Wutanfall auslösen wollen), von daher wenn man soetwas zu der betreffenden Person und/oder Chef sagt ist man hinterher nur der Buhmann :(
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Sam29

#40

13.07.2009, 12:46

Also ehrlich gesagt, da hilft nur eins, anderen Job suchen. Angestellte sind keine Sklaven der Neuzeit, man kann einiges einfach dulden, aber irgendwann kommt die Unzufriedenheit, dann der Unmut, dann sollte man sich nach etwas anderem umsehen.
Bei solchen Leuten wirste nie mehr erreichen können.
Zufriedenheit und Motivation bedeutet einfach das Gesamtpaket, Eine gute Zusammenarbeit, ein angemessenes Gehalt und soziales verhalten miteinander. Anwälte kämpfen für das Recht der Mandanten, vergessen aber auch ab und an, dass sie selbt Gerechtigkeit gegenüber ihren Angestellten walten lassen sollten. Schließlich ist man ein Team und nur als Team ist auch eine Kanzlei erfolgreich.
Schlimmer noch ist ja, dass er keine Zeit hat, mit seinen Angestellten zu kommunizieren. Bei mir war es bislang immer so, dass wenn ich um ein Gespräch gebeten habe, dann wurden die Akten und Bücher zusammengeklappt und ich wurde hereingebeten. Allerdings sollte man vielleicht auch nicht unbeding zwischen zwei Terminen anfragen, sondern den richtigen Moment abpassen.
Alles beruht irgendwie auf Gegenseitigkeit.
Was Aussagen von anderen in der Bürogemeinschaft oder Sozietät befindlichen Anwälten betrifft, hier sollte man sich immer zurückhalten. Denn egal was ist, es fällt auf einen zurück. Am besten Rückenstärke und Sachlickeit bewahren und gepflegt übergehen.
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