Ist euer Chef auch so schlampig?

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Magenta
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#31

18.01.2008, 15:22

Ich kann da nicht mitschimpfen. Bei unserem Chef bleibt zwar auch vieles liegen, der Tisch sieht oft schlimm aus und die WVs bleiben zugegebenermaßen auch oft lange liegen.

ABER: Das liegt in dem Fall daran, dass der Herr Chef wirklich zu nichts kommt, weil hier fast immer die Hölle los ist und er einfach nicht nachkommt, es ALLEN recht zu machen und ehrlich gesagt tut er mir manchmal schon ein bisschen leid!
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Tinsche1084
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#32

18.01.2008, 15:31

Ich kann auch nur sagen meiner ist genauso! und dann kommt er, wenn er inn urlaub will kurz vor meinem feierabend an und sagt, oooh das müssen wir aber mal machen!
und dann sitz ich hier bis,.......
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Mulle21
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#33

18.01.2008, 15:33

Ich will auch nur teilweise mitschimpfen.
ein (DER) Chef kann einfach nicht mehr nachkommen. Dann gibt er Sachen an einen der anderen (bei ihm angestellten) Chefs ab und die sind dann leider wie die beschriebenen Chaoten - er muss also auch noch hinter denen her sein.

Na ja, Fremdgelder - bis auf die wo die mandanten es wünschen - gehen am gleichen Tag raus, wie sie reingekommen sind. Eine einzige Frist wurde in den letzten Jahren verkanallt und die Chaoten bekommen nur noch ein geringes Festgehalt und dafdür mehr Umsatzbeteiligung. Seit dem ist es besser geworden.
Bürohexe
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#34

18.01.2008, 16:06

Ich glaub's ja kaum - Ihr sprecht mir alle aus der Seele... Büro zugemüllt, Gelder auf den Fremdgeldkonten, Mandanten anlügen... Alles wie bei mir! Und ich dachte schon, ich wär allein mit dieser Kack-Situation! Schön zu wissen, dass andere genauso leiden müssen... Das gibt mir Kraft! :wink:
Problemkind
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#35

18.01.2008, 16:23

Es ist wirklich einerseits beruhigend, dass es vielen hier so geht.

Andererseits hilft die Beruhigung auch nicht, etwas an den Zuständen zu ändern. Wenn ich nur wüsste, wie ich das hier machen soll. Ich kann hier nur noch zuschauen, wie die Mandanten weglaufen und alles den Bach runtergeht. Und das will ich echt nicht mehr. Aber der Chef ist gegen die sowieso unerwünschten Hinweise völlig resistent.
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LuzZi
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#36

18.01.2008, 16:28

Habe meinem Chef vorhin von dem Thread hier erzählt. Ihn hat es nicht einmal gewundert, dass sehr viele seiner Kollegen auch so sind. Er meinte, je älter Anwälte sind, desto mehr bleibt liegen. Die jungen Kollegen hätten noch mehr Elan (wers glaubt!).
Egal wie tief man die Messlatte der Dummheit setzt, es gibt jeden Tag jemanden, der bequem darunter durchlaufen kann.
Susanne3003
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#37

18.01.2008, 17:09

Hallo,bei uns ist in der Kanzlei ist das alles ganz anders.

Wenn es brennt, werden teilweise die Anschreiben noch im Beisein des Mandanten gemacht, damit er es auch absegnen kann und wirklich alles richtig verstanden worden ist.

Eingänge werden nach Möglichkeit noch am selben Tag, wenn zuviel ansteht, halt innerhalb der gleichen Woche bearbeitet. Wenn es nur Anschreiben sind, die für die Mandantschaft zum Weiterleiten sind, mit der Bitte um Kenntnisnahme, STellungnahme, landen die eh erst auf meinem SChreibtisch, ich melde dann kurz den Eingang und leite es dann gleich weiter. So müllt der Schreibtisch vom Chef nicht gleich zu.

Ansonsten achten wir darauf, daß wir in allen wichtigen Fällen den gleichen Kenntnisstand haben, sodaß jeder dem Mandanten Auskunft am Telefon erteilen kann.

Fremdgelder gehen gleich nach Eingang ab, dafür bin ich dann auch zuständig.

Ansonsten wird bei uns viel Recherchiert, selbst beim kleinsten Fall wird sich in der OLG-bibliothek schlau gelesen.

Meine Anwälte sind noch aus Überzeugung Anwalt und bearbeiten den 300,00 EUR Fall mit den gleichen Prioritäten wie den für 30.000,00 EUR

Nur an den Arbeitszeiten vom jun. muß ich noch arbeiten, der kommt manchmal ohne Ankündigung vormittags gar nicht ins Büro, sondern arbeitet zu Hause in Ruhe. Blöd, wenn er sich nicht abmeldet und ich den Mandanten am Telefon dann keine genaue Auskunft geben kann, wann er wieder im Büro telefonisch erreichbar ist.

Aber wenn ich der Meinung bin, daß es wichtig ist, telefoniere ich ihm schon mal hinterher.

Gruß
Bürohexe
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#38

18.01.2008, 17:31

@Problemkind: Natürlich hilft es nix an der Grundsituation zu ändern. Das hab ich schon seit Jahren versucht: Immer wieder das Büro aufgeräumt, Stäpelchen gemacht mit entsprechenden Vermerken drauf, Post extra - sortiert nach Straf-, Bußgeld-, VKU-Sachen, ich hab mir echt den Arsch aufgerissen. Und außerdem schon ganz kurze Beine vom vielen Lügen. :wink: Natürlich versuche ich immer noch, die Mandanten vernünftig über ihre Angelegenheiten auf dem Laufenden zu halten, was aber sehr schwierig ist, wenn außer der Aktenanlage noch nichts weiter passiert ist...
Aber trotzdem: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Ich finde es allerdings schade, wenn es bei Dir gleich solche krassen Auswirkungen hat ("...den Bach runtergeht"). Mein Chef kriegt die Dinge komischerweise immer wieder in den Griff und die Mandanten beruhigt...
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Niphretitee
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#39

18.01.2008, 17:38

Bei uns stapeln sich auch die Akten, wir müssen die WV aus den Stapeln wieder raussuchen!!!
Liebe Grüße,
Niphretitee

Wir haben die Erde nicht geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen bekommen.
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schneeflocke
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#40

18.01.2008, 17:46

Ich habe den Arbeitsalltag meiner Chefs straff organisiert.

Ich vergebe die Termine für jeden Tag so, dass die Anwälte dazwischen genügend Zeit haben, die Sachen auch abzudiktieren.

Auch bestehe ich darauf, dass die Chefs private Abwesenheiten (z.B. Arzt Termine, Familienfeiern usw. ) im Terminkalender eintragen und vormerken. Und dann plane ich den Tag um diese Termine herum.

Fristen WV sind mit einem erledigt Vermerk im Computer zu kennzeichnen. Ich kontrolliere das, und wenn dieser Vermerk fehlt, nerve ich solange, bis alles weg gearbeitet wurde.

Meine Chefs hassen mich deswegen beizeiten. Aber sie sind richtig stolz, wenn sie alles weg gearbeitet haben und plötzlich ein halber freier Tag für sie dabei herauskommt- :wink:

Ich bin 1978 noch so ausgebildet worden, dass wir es als Sekretärin in unseren Händen haben, wie gut oder schlecht eine Kanzlei läuft. Ich habe gelernt: Dass ich, als Gehilfin für den reibungslosen Ablauf des Kanzleibetriebes verantwortlich bin.

Dieser Satz wurde gebetsmühlenartig immer wieder gepredigt.

Ich hatte noch eine Bürovorsteherin 1978 vor die die Anwälte stramm gestanden haben, wenn sie in ihrem Element war. Widerspruch wurde nicht geduldet zum Wohle der Kanzlei.

Heute ist es in vielen Betrieben anders. Hier fehlt es oft von Seiten der Chefs an Respekt unseren Aufgaben gegenüber. Mein Chef meinte auch gelegengtlich, dass eine Klageerwiderung, um 17.00 Uhr abdiktiert eine Meisterleistung darstellt, vergißt dann aber, dass das olle Dingen ja noch geschrieben werden muss,.... :wink:
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