Gehaltserhöhung

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percy88
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#1

04.10.2016, 06:50

Guten Morgen zusammen,

ich, 43 Jahre, gelernte ReNO, 20 Jahre Berufserfahrung, arbeite in einer überörtlichen Kanzlei die das Hauptbüro in Düsseldorf und eine Zweigstelle in Duisburg betreibt. Wir sind drei Festangestellte und zwei Auszubildende. Zwei Chefs. Ich arbeite in der Zweigstelle als Alleinkraft, 40 Stunden die Woche; eine Azubi ist 2 Tage die Woche bei mir.

Nun hat eine meiner Kolleginnen nach einer Gehaltserhöhung gefragt. Dies haben die Chefs zum Anlass genommen, uns folgendes Angebot zu unterbreiten, was für alle gelten soll:

100,00 EUR Gehaltserhöhung brutto zzgl. 44 EUR Tankgutschein. Dafür fällt das bisher freiwillig gezahlte 13. Gehalt weg. Mehr Geld wird es auch auf unabsehbare Zeit nicht geben.

Ich habe mir dies zusammen mit meinem Mann zuhause durchgerechnet (mein Mann ist auch Arbeitgeber) und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:

Im Monat habe ich ein Netto-Plus von 88,74; aufs Jahr gerechnet habe ich jedoch einen Verlust von 191,71 EUR an Rente/PflVers. Dies liegt daran, dass meine AG weniger in die Rente/PflVers. einzahlen, denn der Tankgutschein ist für sie steuerfrei.

Ich kann und will damit nicht leben und habe ein Gegenangebot abgegeben und zwar mit dem Argument, dass auf "unabsehbare Zeit keine Gehaltserhöhung mehr folgt und ich mit diesem Gehalt nicht zufrieden bin":

Erhöhung von derzeit 2.200,00 brutto auf 2.450,00 brutto zzgl. 44 Tankgutschein; alternativ dazu: jetziges Gehalt bleibt, dafür arbeite ich nur noch 34 Stunden in der Woche.

Heute ist Nachverhandlung; beide Chefs wollen heute mit mir sprechen.

Bei dem einen ist z. B. überhaupt gar kein Argument, wie alt man ist und wie viel Berufserfahrung man hat. Ich bin die älteste im Büro, meine Kolleginnen sind beide um die 25. Wir machen alle dieselben Aufgaben, wobei ich jedoch immer wieder auch z. B. bei Buchhaltungsfragen befragt werde. Weiterhin sollen ab dem nächsten Jahr die Aufgaben neu verteilt werden. Ich soll z. B. die Internetseite betreuen, auch soll ich die Internetsuchmaschinen betreuen, etc.

Ich finde es eine Unverschämtheit von meinen Chefs, alle in einen Topf zu werfen und überlege wirklich ernsthaft, den Job dort hinzuschmeißen, obwohl ich mich eigentlich sehr wohl fühle dort.

Wie seht ihr das? Ist meine Forderung unverschämt? Es wäre schön eure Meinungen dazu zu lesen....heute ist Deadline :-)

LG und einen schönen Tag, percy
Sonnenkind
...ist hier unabkömmlich !
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#2

04.10.2016, 07:03

Deine Gegenangebote finde ich persönlich völlig in Ordnung. Wenn du z.B. noch 34 Stunden pro Woche arbeitest, dann könntest du nebenzu einen Minijob annehmen und kommst somit noch besser weg.

Weiß du denn, ob deine Kolleginnen wirklich das gleiche Gehalt bekommen, wie du? Ich kann mir aufgrund des Altersunterschiedes nicht vorstellen, dass man denen auch 2.200,00 Euro brutto zahlt. Vielleicht gibt man ihnen lediglich die gleiche Erhöhung, wie dir. Alles in allem finde ich die Vorgehensweise allerdings auch nicht in Ordnung.

Wie lange bist du denn bereits in der Kanzlei?
Bild Liebe Grüße Sonnenkind Bild
Gestern: schon vorbei.
Morgen: kommt erst noch.
Heute: der einzige Tag,
den du in der Hand hast.
Heute musst du leben.
Heute sollst du glücklich sein.
(aus dem Buch meines Cousin K. Hartung)
millivanilli
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#3

04.10.2016, 11:40

Hallo liebe Kollegin,

ich stecke in einer ähnlichen Situation, daher würde mich brennend interessieren, ob deine Chefs auf deinen Vorschlag eingegangen sind und wenn ja, welches Argument, sofern Du es anhand des Gesichtsausdrucks deuten kannst, ausschlaggebend war.

Ich würde mich freuen, wenn du mir - gerne auch privat - antwortest.

Beste Grüße

millivanilli
percy88
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#4

04.10.2016, 13:28

Hallo, erstmal vielen Dank für die Antworten.

Bei uns ist es folgendermaßen gestaffelt (obwohl die Betonung immer darauf liegt, dass alle gleich behandelt/bezahlt werden!):

Ich zurzeit: 2.200,00
Kollegin 1: 2.200,00
Kollegin 2: 2.000,00

Neu wie folgt:

Ich neu: 2.300,00 plus 44 EUR Tankgutschein (bis auf unabsehbare Zeit)
Kollegin 1: ist raus, sie hat gekündigt
Kollegin 2: ab 01.01. 2.100 + 44, Ab. 01.07. 2.200 + 44, ab 01.01.18 2.300 plus 44

Dazu muss ich noch sagen, dass im letzten Jahr einer Kollegin gekündigt wurde und dieses Gehalt ja auch noch eingespart wird.

Und zudem muss man die Zahlungen auf das Jahr gerechnet sehen, nicht auf den Monat.

Da ich mittlerweile schon (erst :-)) 43 Jahre alt bin, muss ich jetzt wirklich mal auf meine Rente schauen und sorry, aber 192,00 EUR im Jahr x 24 Jahre, die ich noch arbeiten muss, sind das rund 4600,00 EUR die mir da durch die Lappen gehen. Ne, sorry

Würde mich mal Interessen, was andere in meinem Alter im Ruhrgebiet verdienen....

LG
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Mariposa2
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#5

18.01.2017, 21:44

Hallo,

die letzte Frage würde mich auch interessieren. Ich werde dieses Jahr evtl. auch ins Ruhrgebiet ziehen (Richtung Krefeld/Willich) und bin schon am grübeln, wie viel ich da an Gehaltsvorstellungen kundtun kann, ohne gleich ausgesiebt zu werden. Ich habe aber "nur" 7 Jahre Berufserfahrung und das hauptsächlich im Arbeitsrecht und etwas ZV. Ich möchte mich neben Krefeld hauptsächlich in Richtung Neuss/Düsseldorf orientieren.

Ich habe aber Erfahrung in einer anspruchsvollen Großkanzlei aus Stuttgart, wenn auch nur 1 Jahr, weil ich gegangen bin, als die Probleme mit meiner Ausbilderin überhand genommen haben :(.

Wie sind denn die Gespräche mit den Chefs ausgegangen?
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