Chef will keine Mandantentermine

Bianca · #1

Hallo
ich muss mich mal wieder an Euch wenden, ich brauche ein paar Tipps. Des öfteren wollen Mandanten ständig Termine mit dem Anwalt und verraten uns auch nicht, worum es ihnen geht. Sehr oft kann ich es ja selbst klären und ggf. einen Telefontermin vereinbaren. Manche lassen sich da aber nicht drauf ein, sie wollen unbedingt einen Termin beim Chef. Also geb ich denen einen Termin. Da meckert Herr Chef rum, dass wir damit kein Geld verdienen, dass die ewig lange sitzen usw. Manchmal stimmt das, manchmal aber auch nicht.
Wie kann ich den Mandanten diplomatisch erklären, dass ihr Kommen nicht notwendig ist? Das mit dem "notwendig" ist halt meist die Meinung vom Chef, aber nicht vom Mandanten ...
Ich danke Euch schonmal für Eure guten Vorschläge

Liebe Grüße
Bianca

Lämmchen · #2

Ich würde einfach den Mandanten klar sagen, dass ihr Termine nur herausgebt, wenn ihr ungefähr wisst, worum es geht. Begründen könnt Ihr es ja z. B. damit, dass der Chef nicht sämtliche Rechtsgebiete abdeckt usw. Außerdem könnt Ihr dem Mandanten auch so erklären, dass Ihr immer vorher einen Konfliktcheckt durchführen müsst. Ist der potentielle Mandant erst mal im Büro und es stellt sich raus, dass er auch als Gegner geführt wird, müsst Ihr beide Sachen niederlegen.

Hier bekommt niemand einen Termin, wenn ich vorher nicht weiß, worum es geht.

Pisten_huhn83 · #3

So ist das bei uns auch. Als ich hier angefangen habe, wurde jedem potenziellen Mandanten Termine gegeben, egal. Doch ich frage immer am Telefon worum es geht. Bis jetzt hatte ich auch keine Schwierigkeiten, dass die Leute mir erzählt haben, was los ist. Ich sage auch immer gleich dazu, dass ich den RA schon gern vorher unterrichten möchte, worum es geht. Ist ja schließlich wichtig. Wir machen nämlich z. B. keine Strafsachen. Wir mussten auch schon einen wegschicken, weil er mir gesagt hat, er hätte ne OWi-Sache, aber dabei handelte es sich um ein Strafverfahren wegen Drogen am Steuer. Sowas machen wir halt einfach nicht. Entweder die Leute akzeptieren das, oder se lassen es sein.

Bianca · #4

Bei neuen Mandanten ist das kein Ding. Die sollen auf jeden Fall kommen.
Es geht mir um Mandanten, die hier schon eine Sache laufen haben.

Pisten_huhn83 · #5

Da frage ich auch immer nach worum es geht. Wenn sie mich dann anzicken, dass sie mit dem Chef sprechen wollen, verbinde ich sie erst einmal. Ich gebe denen keine Termine, wenn sie z. B. einfach nur fragen wollen, ob es was Neues in ihrer Sache gibt. Das kann auch am Telefon geklärt werden. Ich frage dann immer, ob ich weiter helfen kann. Bis jetzt hatte ich auch da keine Probleme. Die Leute sagen mir dann ihr Anliegen und wenn ich weiter helfen kann, mache ich es, ansonsten sprech ich mit Chef und dann telefoniert er mit den Leuten

Bianca · #6

Meistens verraten mir die Leute ja auch, worum es geht. Aber leider nicht immer. Und der Chef will die weder da haben noch mit ihnen telefonieren

Kanzleihund · #7

Da hilft nur die Ansage, dass sich Chef meldet, wenn es etwas Neues gibt oder er weitere Infos braucht.

Pisten_huhn83 · #8

Und wie sieht seine Mandantenbetreuung sonst aus? Ich meine, er muss doch mit den Leuten reden

Adora Belle · #9

Wir versuchen auch, Besprechungstermine zu vermeiden, die nur zum Bauchpinseln dienen. Frißt einfach zu viel Zeit. Stattdessen gibt es bei uns dann bei solchen "betreuungsintensiven" Mandanten öfter mal die Bitte, man möge doch seine Fragen/Anliegen schriftlich formulieren.

Pisten_huhn83 · #10

Das ist auch eine gute Idee