Ist jede Kritik zwischenzeitlich "Mobbing" ????

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Sam29

#21

15.06.2011, 18:35

Ok. Ich denke, da sind wir aber selber etwas schuld, oder?
Offensichtlich werden in den Büros die Grenzen nicht deutlich genug aufgezeigt.
Zu meiner Zeit, musste ich Bsp. an dem Büro des Chefs vorbei. Wehe ich kam 5 Minunten zu spät. Dann wurde ich hereingerufen und man hat mit Nachdruck mir kenntlich gemacht, dass man pünktlich zu kommen hat, eine Ausbildung nicht zum bummeln da ist. Wehe ich kam dann noch einmal zu spät. Leute wie habe ich geschwitzt. Aber, dass war es eben. Mein Chef war jeden Morgen punktlich um 7.30 im Büro. Heutzutage, kommen die Chefs auch wann sie wollen. Eine Azubine hat das erste Mal Schiss, wenn sie zu spät kommt. Wenn hier nicht gleich Ärger hagelt, sondern so was, wie, kein Problem oder kann mal passieren, dann passiert es ööfters. So ist es mit früher gehen, Schminken am Arbeitsplatz usw.Auch kurz vor Ende der Ausbildung würde ich ihr zeigen wo es lang geht. Wenn sie der Meinung ist, früher gehen zu wollen, würde ich ihr eine Aufgabe geben mit der Bemerkung, es ist noch kein Feierabend und die Zeit, die sie bereits am herunterfahren der PC aufwendet, hat sich gleich mit ranzuhängen.
Zuletzt geändert von Sam29 am 16.06.2011, 11:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Lovis
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#22

15.06.2011, 22:29

Der Arbeitgeber hat die Möglichkeit, aufgrund seiner Zweifel an der Krankschreibung, den Angestellten dem medizinischen Dienst der Krankenkasse vorstellen zu lassen. Das haben wir vor 3 Jahren bei einem Azubi gemacht und die Krankschreibung wurde damit aufgehoben bzw. der Azubi wurde "gesund geschrieben".

Ohne alle Azubis über einen Kamm scheren zu wollen, aber ich stelle auch die Tendenz fest, dass viele Azubis von heute die Arbeitseinstellung pflegen, das alles immer möglichst schnell, einfach und ohne viel Aufwand sein muss ... oder anders herum, es gibt immer weniger Azubis, die wirklich Spaß an dem Beruf haben, ehrgeizig sind und auch mal ihre Freizeit bsp. für ein Seminiar opfern. Aber auf der anderen Seite sehe ich auch, dass viele Azubis in die Arbeitsabläufe eingespannt werden, die ihrer Ausbildung voraus sind und sie teilweise sogar ein Rechtsanwaltsbüro allein bedienen. Meiner Meinung nach sollte man den Umgang und die Kritik ihren Aufgaben anpassen. Den o. g. Azubi habe ich auch "gemobbt" :lol: . Unsere jetzige Azubine, die Akten teilweise selbstständig von der Klage bis zum KfB bearbeitet, würde ich nicht angehen, wenn bsp. nach drei Tagen die Krankschrift noch nicht da ist. Ich behandele sie wie eine vollwertige Kollegin und kritisiere sie auch so.
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Mietzemau
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#23

15.06.2011, 22:52

@Sam: dem kann ich nur zustimmen. Mir ging es ähnlich. Der Kaffe hatte bei Ankunft meiner Kollegin fertig zu sein und sie wollte immer diiiiese eine Tasse. Ich hatte ja schon schiss was beim kopieren verkehrt zu machen.

Den Spruch: Lehrjahre sind keine Herrenjahre, kann man heute nicht mehr unbedingt anbringen.

Allerdings hat Lovis auch damit recht, dass Azubis in Arbeitsabläufe eingespannt werden, die der AUsbildung voraus sind. Passiert leider immer wieder mal. Aber ich habe auch die andere SEite kennengelernt, da war die Azubine ne reine Kopierkraft, so dass meine Kollegin sich Termine im Kalender eintragen musste, um mit der Azubine mal zu lernen oder Rücksprache halten zu können. Geklappt hat das auch nicht immer. Ist halt alles immer etwas knifflig. Nur eins ist sicher, der Respekt fehlt heute mittlerweile an vieler Orts. Ich denke daher nehmen sich viele Azubis auch so viel heraus.
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Lovis
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#24

15.06.2011, 23:17

Naja - kleiner Trost - aber wenigstens sind wir nicht die einzigen, die mit renitenten Heranwachsenden zu tun haben.
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Lovis
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#25

15.06.2011, 23:18

Naja - kleiner Trost - aber wenigstens sind wir nicht die einzigen, die mit renitenten Heranwachsenden zu tun haben.
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#26

16.06.2011, 06:20

Ich glaube nicht, dass das Problem ist, dass Azubis in Arbeiten eingespannt werden, die den Theoriekenntnissen der Berufsschule voraus sind. Wenn man bei jeder Aufgabe, die man dem Azubi gibt, warten würde, bis der Stoff auch in der Berufsschule behandelt wird (gerade Kostenrecht, Fristen, Zwangsvollstreckung), müsste man ewig warten und man könnte die Azubi quasi das erste halbe Jahr nur mit Kopieren, Akten weghängen und Kaffeekochen beschäftigen. Dass ein Azubi als alleinige Kraft das Büro schmeißt, geht natürlich auch nicht (ist aber wahrscheinlich auch keine Seltenheit).

Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man Azubis so früh wie möglich in alle Abläufe und Arbeiten einbezieht, der Arbeitseifer viel größer ist, der Azubi motiviert, aber auch nicht überfordert ist. Und ich denke, der Azubi profitiert dann auch in der Berufsschule davon, weil er die Theorie besser versteht, weil er die Arbeiten im Büro schon mal gemacht hat. Alles in allem muss man sich auf jeden Azubi neu einstellen. Der eine begreift's schneller, der andere langsamer. Ich hatte Gott sei Dank das Glück, bislang von Azubi-Exemplaren meiner Vorredner verschont geblieben zu sein.

Auch wenn wir gerade keinen Azubi haben, graut es mir aufgrund der zahlreichen obigen Ausführungen schon ein wenig, wieder einen neuen Azubi einzustellen. Ich weiß nicht, ob ich drei Jahre lang obige geschilderte Azubi-Verhalten ertragen könnte. Leider ist ja die Tatsache, dass viele Azubis Abitur (und damit eine gewisse Reife) haben, mittlerweile auch kein Garant mehr dafür, dass Benehmen, Fleiß, Pünktlichkeit und Respekt eigentlich selbstverständlich sein sollten...
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Yvi_882
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#27

16.06.2011, 17:03

Ich weiss, gehört zwar jetzt nicht ganz zum Thema aber ich habe auch schon gehört, dass es sogar ausgelernte Angestellte gibt, die jeden Tag zu spät zur Arbeit erscheinen, überpünktlich gehen und die Pausen ausdehnen.
Jupp03/11

#28

16.06.2011, 17:18

Yvi_882 hat geschrieben:Ich weiss, gehört zwar jetzt nicht ganz zum Thema aber ich habe auch schon gehört, dass es sogar ausgelernte Angestellte gibt, die jeden Tag zu spät zur Arbeit erscheinen, überpünktlich gehen und die Pausen ausdehnen.
dem ist nichts hinzuzufügen.
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#29

07.07.2011, 12:29

Hallo Ihr Lieben,

muss wieder auf die leidige Sache zurückkommen.

Unser Prachtkind ist aus ihrem "Krankenstand" zurück und führt sich in der Kanzlei nur noch auf. Sie verkündete uns, dass sie sich informiert habe und ihr geraten wurde (von wem weiß keiner), sie müsse sich nichts gefallen lassen.

Das Ergebnis: Anweisungen werden schlicht ignoriert oder mit irgendwelchen Sprüchen kommentiert. Aber der Gipfel der Unversämtheiten ist, dass sie mittlerweilen sich das "Recht" herausnimmt, uns (also die Ausbilder) anzuschreien, wenn ihr etwas nicht in den Kram passt. Sie schreit richtig herum, egal ob Mandanten im Wartezimmer sitzen etc. Sie meint, wir hätten ihr nichts zu sagen. Sie geht auch einfach in die Mittagspause, ohne sich abzumelden. Auf Vorhalt meinte sie nur, sie könne als Azubi in die Pause gehen, wann sie wolle.

Ich habe gestern beim Seniorchef um ein Gespräch nachgesucht. Er sagte, naja für ihn ist sie gedanklich schon weg. Er hat keine Zeit und keine Nerven sich über diese "Doofe" überhaupt Gedanken zu machen. Soll sie sich doch aufführen so viel sie will, wir würden doch wissen, wie minderbemittelt sie ist.

Im übrigen hätte es keinen Sinn, jemanden der unmittelbar vor Ende der Lehrzeit steht, noch abzumahnen. Außerdem habe er kein Interesse, sich mit dieser Person gerichtlich auseinander zu setzen, was er im Falle irgendwelcher arbeitsrechtlichen Maßnahmen aber auf ihn zukommen sieht.

Es ist mittlerweilen so, dass keine Kollegin mehr mit ihr spricht. Sie bekommt nur noch untergeordnete Arbeiten per schriftlicher Arbeitsanweisung aufgetragen, die entweder gar nicht oder nur teilweise und falsch ausgeführt werden.

Zwei wirklich sehr loyale und nette Kolleginnen überlegen sich ernsthaft, ob sie sich in der verbleibenden Lehrzeit dieses Mädels in den Krankenstand verabschieden sollen. Sie haben einfach keine Lust darauf, sich von einem Mädel, das im Alter ihrer eigenen Kinder ist, so behandeln zu lassen, zumal die Arbeitgeber keinen Handlungsbedarf sehen und den Kopf in den Sand stecken.

Es ist wirklich nicht zum Aushalten.
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LuzZi
...ist hier unabkömmlich !
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#30

07.07.2011, 12:42

Wann hat sie Prüfung?
Egal wie tief man die Messlatte der Dummheit setzt, es gibt jeden Tag jemanden, der bequem darunter durchlaufen kann.
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