Erwarte ich zuviel von einem Azubi?????!!!

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steini
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#1

06.02.2017, 21:23

:frust
Hallo und Guten Abend,

ich sitze seit fast drei Stunden am Rechner um die "Arbeit", die unser Azubi heute in 5 Stunden verrichtet hat wieder in Ordnung zu bringen. Das ist echt bescheiden.

Der Azubi ist seit Sommer bei uns ( es ist mein Erster Azubi), daher weiss ich nicht, ob ich Sie überfordere. Darf ich nach fünf Monaten erwarten, dass ein Azubi im ersten Jahr eine Akte anlegen kann? Wir haben Sie an Testakten übenlassen und jetzt das. Sie sollte EINE Akte anlegen, dabei handelt es sich nur um eine übersichtliche Vertragsangelegenheit mit überschaubaren vier Parteien, einen Vertragsentwurf, eine Information zum Stand der Verhandlungen und einem Antrag und drei Denkschrieften zur Ausarbeitung. Also ich finde recht Einfach und nun das, der liebe Azubi hat aus diesem einen Vorgang 10 Akten gemacht. Die liegen auf verschiedenen Servern, die Adressdaten passen zu keinem Vorgang in unserem Büro. Wie Sie das geschafft hat weiss ich nicht.

Ich bin mit den Nerven am ENDE!!!!
Sie kommt aus einem schwierigen Umfeld gut dachte ich Sie ist ja bei uns in der Kanzlei und will was lernen nur weiss ich noch nicht was das ist.

-Erst musste ich ihr erklären, dass man bei uns nicht in Jogginghose auch wenn da etwas Glitzerzeug dran ist arbeiten kann, wie sind ja kein Sportverein. Da sie aber der Meinung war, dass es doch elegante Kleidung ist, und ich ja schliesslich auch 2 zwei mal die Woche in Sportsachen aus dem Büro gehe und auch wieder in Sportklamotten zurück komme könne sie es auch machen.

Das wörtchen SIE kennst sie auch nicht, sie hat am Anfang jeden gedutzt auch unsere Klienten.

Das sind nur zwei Ihrer Leistungen die ich ihr beibringen musste zu überarbeiten. Ich komme mir vor, als muss ich ihr die Grundlagen des Benehmens beibringen.

Ich überlege wirklich ob ich zu viel verlange.

Was kann man von einem Azubi im ersten Jahr überhaupt verlangen? Also Kaffee im Supermarkt um die Ecke besorgen aufjedenfall mal nicht da hatte sie sich geweigert, sie sei kein Dienstmädchen. Wobei jeder von uns im Büro abwechselnd Kaffe, Milch und Zucker einkaufen geht, das zu normalen Arbeitszeit und auch auf Kosten der Kanzlei.

Sorry ich weiss gerade nicht ob das ein Sinn ergibt aber ich musste mir mal Luft machen. :thx
Fräulein Fit

#2

06.02.2017, 22:08

Ich möchte jetzt nicht gemein klingen, aber wenn ihr wusstet, dass sie aus einem schwierigem Umfeld kommt, dann hättet ihr wissen müssen, was auf euch zukommt.

Wie du schreibst, musst du ihr anscheinend erst einmal das 'normale' Benehmen und die normalen Umgangsformen beibringen bevor du vllt die anderen Sachen forderst?!
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paralegal6
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#3

07.02.2017, 01:57

Wäre natürlich schön gewesen wenn ihr das in der Probezeit gemerkt hättet oder sie vorher ein Praktikum gemacht hätte. Sorry wenn ein Azubi nicht seine Aufgaben erledigt dann muss der Ausbilder mal ein Wörtchen mit ihr reden, der hat sie schließlich eingestellt, warum auch immer. Vielleicht ist es nicht das Richtige für sie, so wie es sich anhört wird sie anschließend eh keinen Job finden, oder ist sie noch sehr jung?
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Sputnik85
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#4

07.02.2017, 08:44

An die TE: bitte mal in etwas "gefasster" Form schreiben, dann passieren weniger Fehler und der Text ist einfacher zu lesen.

Ansonsten schließe ich mich Fräulein Fit an.
:niveau
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Nein, ich bin nicht böse. Ich bin nur manchmal nicht ganz nett.

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Lämmchen
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#5

07.02.2017, 09:33

steini hat geschrieben: Was kann man von einem Azubi im ersten Jahr überhaupt verlangen? Also Kaffee im Supermarkt um die Ecke besorgen aufjedenfall mal nicht da hatte sie sich geweigert, sie sei kein Dienstmädchen. Wobei jeder von uns im Büro abwechselnd Kaffe, Milch und Zucker einkaufen geht, das zu normalen Arbeitszeit und auch auf Kosten der Kanzlei.
Das ist doch genau das, was vielen jungen Leuten suggeriert wird: Das gehört nicht zu Deinen Aufgaben, das musst Du nicht machen. Kaffee kochen? Nein, das steht auch nicht in Deinem Arbeitsvertrag - klar, trinken geht natürlich...

Ich denke, dass Deine Azubine noch nie gelernt hat, dass man für Geld (Arbeit/Ausbildung) auch etwas tun muss. Normale Verhaltensweisen hat sie offenbar auch nicht beigebracht bekommen und Du kannst Dich entscheiden, ob Du Deine (Arbeits-) Zeit damit verbringst, die Mama zu spielen und ihr die Grundregeln der Gesellschaft beizubringen oder ob Du ihr nicht vorschlägst, erst einmal noch ein berufsvorbereitendes Praktium oder ähnliches zu machen. Ich denke, dass es schlichtweg junge Leute gibt, die zwar mit der Schule fertig, aber nicht lebensfähig sind.

Deine anfängliche Euphorie in allen Ehren und ja, auch Leute aus schwierigen Verhältnissen müssen die Chance haben, eine Ausbildung zu machen. Aber es gibt halt auch Grenzen. Wie weit Du da gehen möchtest, musst Du selbst entscheiden. Ich befürchte einfach, wer das Du/Sie nicht in 17 oder 18 Jahren gelernt hat, der wird auch noch ganz andere Probleme mit sich bringen.

Im übrigen sollte das Aktenanlegen bei Azubis nach ein paar Wochen auch problemlos funktionieren.
Liebe Grüße

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Schreibblitz
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#6

07.02.2017, 10:04

Ich finde, dass da mal der Chef mit ihr reden sollte. Vielleicht wollte sie den Beruf gar nicht lernen und wurde von den Eltern da reingedrängt, weil sie wollen, dass es ihre Tochter mal besser im Leben hat als sie selbst. Vielleicht hat sie aber auch einfach nur Probleme zu Hause. Auslöser für ihr Verhalten kann es viele geben. Wenn du dich nicht an den Chef wenden willst, kannst du sie ja z. B. fragen, ob sie sich wohl bei euch fühlt, ob sie Probleme hat. Je nachdem wie zugänglich sie ist, du kennst sie besser, was du sie fragen kannst und was eher nicht. Vielleicht bringt ein klärendes Gespräch was. Nur zu ihr sagen, dass du dass musst du aber jetzt bereits können und dieses und jenes darf an Fehlern nicht passieren, wird euch da nicht weiterbringen. Ich schätze sie mal eher noch jünger ein, so dass sie dann eher auf Stur schalten wird.
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. (Reinhold Niebuhr)
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#7

07.02.2017, 10:54

Fräulein Fit hat geschrieben:Ich möchte jetzt nicht gemein klingen, aber wenn ihr wusstet, dass sie aus einem schwierigem Umfeld kommt, dann hättet ihr wissen müssen, was auf euch zukommt.

Wie du schreibst, musst du ihr anscheinend erst einmal das 'normale' Benehmen und die normalen Umgangsformen beibringen bevor du vllt die anderen Sachen forderst?!
Eben wegen des schwierigen Umfeldes hatte unsere Anwältin sie ja genommen, von wegen sozialer Verantwortung, und die ersten Wochen hatte ich ja auch nichts mit dem Azubi zu tun gehabt. Nur jetzt habe ich sie an der Backe.

Ich bin weder ihr Vater noch habe ich die Zeit ihr auch noch die normalen Umgangsformen beizubringen.
steini
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#8

07.02.2017, 11:06

Lämmchen hat geschrieben:
steini hat geschrieben: Was kann man von einem Azubi im ersten Jahr überhaupt verlangen? Also Kaffee im Supermarkt um die Ecke besorgen aufjedenfall mal nicht da hatte sie sich geweigert, sie sei kein Dienstmädchen. Wobei jeder von uns im Büro abwechselnd Kaffe, Milch und Zucker einkaufen geht, das zu normalen Arbeitszeit und auch auf Kosten der Kanzlei.
Das ist doch genau das, was vielen jungen Leuten suggeriert wird: Das gehört nicht zu Deinen Aufgaben, das musst Du nicht machen. Kaffee kochen? Nein, das steht auch nicht in Deinem Arbeitsvertrag - klar, trinken geht natürlich...

Ich denke, dass Deine Azubine noch nie gelernt hat, dass man für Geld (Arbeit/Ausbildung) auch etwas tun muss. Normale Verhaltensweisen hat sie offenbar auch nicht beigebracht bekommen und Du kannst Dich entscheiden, ob Du Deine (Arbeits-) Zeit damit verbringst, die Mama zu spielen und ihr die Grundregeln der Gesellschaft beizubringen oder ob Du ihr nicht vorschlägst, erst einmal noch ein berufsvorbereitendes Praktium oder ähnliches zu machen. Ich denke, dass es schlichtweg junge Leute gibt, die zwar mit der Schule fertig, aber nicht lebensfähig sind.

Deine anfängliche Euphorie in allen Ehren und ja, auch Leute aus schwierigen Verhältnissen müssen die Chance haben, eine Ausbildung zu machen. Aber es gibt halt auch Grenzen. Wie weit Du da gehen möchtest, musst Du selbst entscheiden. Ich befürchte einfach, wer das Du/Sie nicht in 17 oder 18 Jahren gelernt hat, der wird auch noch ganz andere Probleme mit sich bringen.

Im übrigen sollte das Aktenanlegen bei Azubis nach ein paar Wochen auch problemlos funktionieren.
Lämmchen, leider hast du mit andere Probleme recht. Die hatte ich auch schon mit der Anwältin besprochen, die sie eingestellt hatte, nur ist sie der Meinung ich müsste dem armen Mädel doch etwas Zeit geben sich einzugewöhnen. Die hat auch leicht reden, die Anwältin geht ende des Jahres wieder.

Ich wollte sie ja schon loswerden nach dem sie bei Facebook den Namen eines unserer Klienten gepostet hatte, aber auch da habe ich nu gehört sie ist neu und jung, sie muss es erst noch lernen.
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#9

07.02.2017, 11:07

Sputnik85 hat geschrieben:An die TE: bitte mal in etwas "gefasster" Form schreiben, dann passieren weniger Fehler und der Text ist einfacher zu lesen.

Ansonsten schließe ich mich Fräulein Fit an.
:sorry Sputnik85, aber ich war echt mit den Nerven am absoluten ENDE, ich gelobe Besserung
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#10

07.02.2017, 11:16

Schreibblitz hat geschrieben:Ich finde, dass da mal der Chef mit ihr reden sollte. Vielleicht wollte sie den Beruf gar nicht lernen und wurde von den Eltern da reingedrängt, weil sie wollen, dass es ihre Tochter mal besser im Leben hat als sie selbst. Vielleicht hat sie aber auch einfach nur Probleme zu Hause. Auslöser für ihr Verhalten kann es viele geben. Wenn du dich nicht an den Chef wenden willst, kannst du sie ja z. B. fragen, ob sie sich wohl bei euch fühlt, ob sie Probleme hat. Je nachdem wie zugänglich sie ist, du kennst sie besser, was du sie fragen kannst und was eher nicht. Vielleicht bringt ein klärendes Gespräch was. Nur zu ihr sagen, dass du dass musst du aber jetzt bereits können und dieses und jenes darf an Fehlern nicht passieren, wird euch da nicht weiterbringen. Ich schätze sie mal eher noch jünger ein, so dass sie dann eher auf Stur schalten wird.
Das sie dieses und jenes bereits können muss und auch keine Fehler passieren dürfen sagt bei uns ja keiner, wir sind alles Menschen und Menschen machen Fehler, so ist das Leben nurn mal.
Ja sie ist 19 also recht jung.

Lat ihrer Aussage hat sie ja keine Probleme bei uns, sie sieht auch nicht wenn sie etwas falsch macht und wir ihr versuchen zu erklären, was sie anders machen sollte. Wir haben auf jedem Schreibtisch auch Handreichungen für verschiedene Aufgaben die jeder von uns mal nutzen muss, nur sie nicht.

Den Eltern ist es glaube ich vollkommen egal was ihre Tochter macht oder eben nicht macht. Nur ich sehe so böse es ist, bei uns keine Zukunft für sie.
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