Azubiiiiiiiii Probleme

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AliceImWunderland
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#11

18.08.2016, 10:32

Skyline hat geschrieben:Hallo,

bin seit 20 Jahren Rechtsanwaltsfachangestellte und habe auch einige Auszubildende hinter mir. Mein Tipp: "Fangt niemals das Du an !". Nach der Ausbildung könnte man ja drüber reden, aber na, ja, ist halt meine Erfahrung. Habe gemerkt, denen ich es angeboten habe, sofort auch der Respekt mir gegenüber runter ging und man meinte auf einer Ebene mit mir zu sein. Anweisungen wurden teilweise nicht befolgt und wenn man dann einen Chef hatte, der einen den Rücken nicht stärkt, viel Spass. Das gilt nicht für alle Auszubildende das möchte ich hervorheben. Würde mir beim nächsten Azubi überlegen beim "Sie" zu bleiben.

:thx
Das kann ich so unterschreiben. :zustimm
Warum ist am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig?!

Ich habe kein Whatsapp und ich werde auch keins bekommen. Ich stehe auf Datenschutz und bin voll Threema.
:naegel
fury02
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#12

18.08.2016, 10:41

Dem kann ich nicht beipflichten. Respekt muss anders vermittelt werden, als über Sie oder Du.
Ich würde im Gespräch in jedem Fall auf die Eigenverantwortlichkeit des Azubis abstellen. Sie ist dafür verantwortlich, wie weit sie in der Ausbildung kommt. Du willst sie ausbilden, kannst es aber nicht richtig, weil sie nicht mitmacht. Nur wenn ein Aufgabengebiet zur Zufriedenheit erledigt wird, bekommt sie etwas Neues gezeigt. Damit bleibt sie dann auf der Stelle und kommt nicht weiter. Aber das ist ihr Problem. NIchts ist frustrierender, als immer auf jemanden gut zureden, manchmal muss auch jemand vor die Wand laufen, um zu kapieren, wie es läuft....
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Else007
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#13

18.08.2016, 10:41

Vielleicht versuchst Du mal, sie hierbei mit ins Boot zu nehmen: Bitte sie doch einfach mal um Verbesserungsvorschläge ihrerseits, die es ihr möglich machen, den Tagesablauf zu bewältigen, damit sie auch eine "Superwoman" werden kann. Oder frag sie, warum sie meint, dass Du Superwoman bist, denn ich vermute bei dieser Aussage eher, dass sie vielleicht mit Deinem Führungsstil nicht zurecht kommt. Das soll jetzt nicht heißen, dass Du das verkehrt oder schlecht machst, aber in der Ausbildung ist es eine echte Herausforderung, sich auf die verschiedenen Charaktere der Azubis einzustellen und diese zu fördern oder eben auch in ihre Schranken zu verweisen (da haben übrigens einige Berufsträger auch so ihre Schwierigkeiten mit).

Davon abgesehen, könnte es auch sein, dass ihr Ehrgeiz nicht reicht, um Superwoman zu werden. Es gibt leider auch solche Azubis, die das Arbeitsgesetz streng für sich auslegen und eben nur die geforderte Arbeitsleistung mittlerer Art und Güte für ausreichend halten. Da kannst Du dann auch nichts bewirken....leider.
Frag sie doch einfach auch mal, ob ihr die Ausbildung überhaupt gefällt. Vielleicht liegt ihre Lustlosigkeit darin begründet, dass sie gemerkt hat, dass das vielleicht doch nicht ihr Ding ist.

Das Gespräch mit ihr zu suchen, bedeutet aber nicht, dass Du ihr ständig Honig um den Bart schmieren musst oder immer den untersten Weg gehst, deswegen würde ich auch nicht den abzuheftenden Stapel Post für sie wegheften, den sie "nicht geschafft" hat. Als Konsequenz muss sie dann eben die Kritik oder einen "bölkenden" Chef ertragen und diese Aufgabe selber am nächsten Tag komplett abarbeiten. Zuckerbrot und Peitsche eben ;o)

Wichtig und nicht zu unterschätzen ist auch ein ehrlich gemeintes Lob! Das versäumen viele, weil sie sich bei Azubis an Maßstäben für fertig ausgebildete Kräfte orientieren. Es hagelt also manchmal dauernd Kritik, was die Motivation verständlicherweise zum Stillstand bringt. Du sollst natürlich nicht den Pausenclown spielen und bist auch nicht als Animateurin angestellt, aber meine Erfahrung hat gezeigt, dass diese Vorgehensweise eher positiv verläuft. Und wenn nicht, dann hilft eben nur noch "Knüppel aus dem Sack" :mrgreen:

Also ran an die Buletten und viel Erfolg!
LG, Else (alt genug, es besser zu wissen...jung genug, es trotzdem zu tun :teufel )
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Lämmchen
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#14

18.08.2016, 10:45

AnnaMe hat geschrieben: Das ist genau das, was ich meine...sie heftet nicht ab, sondern sammelt alles. :patsch
In dem Fall habe ich immer darauf bestanden, dass es jetzt und sofort gemacht wird - notfalls habe ich daneben gestanden. Wenn es richtig stressig war, wurde es morgens nach dem Raussuchen der Wiedervorlagen gemacht. So handhabe ich das im Übrigen auch.
Liebe Grüße

Das Lämmchen Bild
Fräulein Fit

#15

18.08.2016, 11:29

Ist jetzt nur ne Vermutung, aber an ihrer Stelle würde mich diese Arbeit auch langweilen, vllt mal ein Diktat zur Abwechslung geben und die Motivation und Schnelligkeit steigert sich?!
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AnnaMe
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#16

18.08.2016, 11:52

Fräulein Fit hat geschrieben:Ist jetzt nur ne Vermutung, aber an ihrer Stelle würde mich diese Arbeit auch langweilen, vllt mal ein Diktat zur Abwechslung geben und die Motivation und Schnelligkeit steigert sich?!
Bei uns gibt es keine Diktate zu schreiben. Das meiste schreiben wir selbst, damit die Anwälte nur noch drüber schauen müssen, es sei denn es sind irgendwelche Klageerwiderungen oder sowas, da machen die Anwälte das selbst.

Und die Aufgaben, die ich aufgezählt habe, sind nur die alltäglichen Aufgaben. Da kommt noch was dazu bzw. würde noch was dazu kommen, wenn sie ihren Stapel mal abarbeiten würde. Also über Eintönigkeit kann sie sich wirklich nicht beschweren. ;)
Skyline
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#17

18.08.2016, 11:57

Man darf auch nicht vergessen, dass einige Azubis den Job nur machen, weil sie nichts anderes gefunden haben........
pitz
...wegen der Kekse hier
Kennt alle Akten auswendig
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#18

18.08.2016, 15:40

AnnaMe hat geschrieben:Dann muss ich mich als ausgelernte REFA hinstellen und alles abheften, der Chef wenn das sehen würde, wäre auf 180...
Sorry, aber auch das "zur Akte heften" ist Teil des Berufsbildes. Und zwar auch für ausgelernte Kräfte und nicht "Azubis-only". Als Azubi würde ich mir (bei mir ist das glücklicherweise nicht passiert) tatsächlich nicht Ernst genommen vorkommen bzw. als "billige Aushilfskraft", wenn die ausgelernten ReNos/ReFas sich auf diesen Arbeitsschritt bezogen so verhalten.
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AnnaMe
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#19

18.08.2016, 15:44

pitz hat geschrieben:
AnnaMe hat geschrieben:Dann muss ich mich als ausgelernte REFA hinstellen und alles abheften, der Chef wenn das sehen würde, wäre auf 180...
Sorry, aber auch das "zur Akte heften" ist Teil des Berufsbildes. Und zwar auch für ausgelernte Kräfte und nicht "Azubis-only". Als Azubi würde ich mir (bei mir ist das glücklicherweise nicht passiert) tatsächlich nicht Ernst genommen vorkommen bzw. als "billige Aushilfskraft", wenn die ausgelernten ReNos/ReFas sich auf diesen Arbeitsschritt bezogen so verhalten.
ja, so war das nicht gemeint ^^ mein eigenes Zeug hefte ich selbst ab, es geht schlicht und ergreifend darum, dass sie ihr Zeug nicht abheftet, also einen Stapel macht, den ich dann abhefte...komisch ausgedrückt, sorry ;)

Mein Chef sieht es nicht so gerne, da ich eben ausschließlich für Buchhaltung, Rechnungen und ZV zuständig bin, dass ich das Zeug vom Azubi abhefte. ;)
Schreibblitz
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#20

18.08.2016, 16:40

Mein Chef sieht es nicht so gerne, da ich eben ausschließlich für Buchhaltung, Rechnungen und ZV zuständig bin, dass ich das Zeug vom Azubi abhefte. ;)


Und genau das, würde ich der Azubine auch sagen, dass dich der Chef schon diesbezüglich angesprochen hat.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass der Umgang mit Azubis nicht immer einfach ist, da diese einem oft genug mit frechen Antworten kommen, gerade wenn man per Du ist. Ich hab es in meiner letzten Kanzlei mit den Azubis deshalb so gehandhabt, dass ich erstmal per Sie mit ihnen war. Ich hab diesen erst nach etwa zwei Jahren, wenn alles gut geklappt hat und sie einen höflichen Umgang mit mir gepflegt haben, das Du angeboten. Das hat dann auch wirklich gut funktioniert. Zu den Leuten mit denen sie von Anfang an per Du waren, waren sie oft ziemlich patzig.

Nichtsdestotrotz würde ich dennoch nochmal das Gespräch mit ihr suchen, vielleicht fühlt sie sich wirklich unterfordert und würde auch mal gerne etwas neues machen.

Viel Erfolg!
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. (Reinhold Niebuhr)
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