Rechtsfachwirt oder andere Weiterbildung

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Fizzle89
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#1

13.07.2016, 08:32

Hallo ihr Lieben,

ich stelle mir schon seit längerem die Frage ob ich mit dem Rechtsfachwirt beginnen soll oder eine andere Weiterbildung wie z. B. den Betriebswirt für Recht.
Mir geht es hierbei nicht um mehr Gehalt oder so, ich würde es in erster Linie gerne für mich und meine Zukunft machen...

Ich wüsste gerne, wer von euch eine Weiterbildung gemacht hat und wie sich diese gestaltet hat.
Wäre super ein paar Erfahrungsberichte zu hören.

Viele liebe Grüße aus Bayern

:wink1
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Andy66
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#2

13.07.2016, 11:18

Hallo Fizzle,

ich habe 2011-2013 den Rechtsfachwirtkurs über Soldan in München gemacht und bin sehr zufrieden. Über den Ausbildungsplan kannst Du Dich auf der Internetseite von Soldan informieren, da gibts einen Ablaufplan, aus dem sich auch die Themen ergeben. Die Skripten waren sehr umfangreich, die Referenten waren wirklich gut. Kolleginnen, die bei anderen Anbietern waren, waren teilweise nicht ganz so gut auf die Prüfungen vorbereitet. Ich habe viel für mich mitgenommen. Die Ausbildung neben dem Beruf ist natürlich ziemlich anstrengend (2x monatlich Freitag 14-20 Uhr und Samstag 9 - 15 Uhr) und die Lernphase vor der Abschlussprüfung hat es wirklich in sich, aber das ist wohl immer so.

Den Betriebswirt für Recht kenne ich nicht, nach der Beschreibung bei Berufenet schaut das aber eher so aus, als wäre die Tätigkeit nicht in der Kanzlei sondern in der Wirtschaft angesiedelt. Es kommt wohl darauf an, ob Du die Zukunft eher in einer Kanzlei oder in der freien Wirtschaft siehst.

Die Ausbildung als Rechtsfachwirt zielt auf die Kanzleileitung hin, also Kanzelmanagement, Personalführung und die verantwortungsvolleren Aufgaben in der Kanzlei. Hierfür scheint der Markt in München recht gut zu sein, was ich so von den Kolleginnen höre.

Viele Grüße, Andy
Erfahrung ist das, was man bekommt, wenn man das was man will nicht kriegt
Fizzle89
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#3

13.07.2016, 13:02

Hallo Andy,

danke für deine schnelle Antwort.

Bei mir in der Nähe wäre der Kurs ab September in Nürnberg über jurisprudentia. Auch immer samstags von 9-15 Uhr und ab und an freitags.

Mein Chef hat meine Überlegungen mitbekommen und unterstützt das voll, weil er der Meinung ist, man sollte sich weiterbilden solange man die Möglichkeiten dazu hat.
Ich bin einfach hin- und hergerissen ob ich das machen soll. Bammel hab ich schon ein wenig... ich war in der Schule nie der Überflieger und die Ausbildung soll schon sehr anspruchsvoll sein was ich so gehört habe.

Was ich auch schon oft gehört habe, dass viele Kanzleien einen nicht einstellen aufgrund von "Überqualifikation" oder es nicht honorieren. Wobei mir in erster Linie eigentlich wichtig ist, nicht auf der Stelle zu treten...

VG,
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samsara
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#4

13.07.2016, 13:16

Fizzle89 hat geschrieben: Mir geht es hierbei nicht um mehr Gehalt oder so, ich würde es in erster Linie gerne für mich und meine Zukunft machen...
Dann macht es aber auch keinen Sinn, oder? Wenn man eine Zusatzqualifikation hat, möchte man doch auch mehr verdienen.
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#5

13.07.2016, 13:46

samsara hat geschrieben:
Fizzle89 hat geschrieben: Mir geht es hierbei nicht um mehr Gehalt oder so, ich würde es in erster Linie gerne für mich und meine Zukunft machen...
Dann macht es aber auch keinen Sinn, oder? Wenn man eine Zusatzqualifikation hat, möchte man doch auch mehr verdienen.
Klar, das schon. Aber ich würde die Weiterbildung nicht machen nur weil ich mehr Geld will.
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Whoville
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#6

13.07.2016, 14:02

Ich habe es auch nicht für das Geld gemacht. Mir ging es auch darum, nicht auf der Stelle zu treten. Die Gehaltserhöhungen kamen dann von selbst, da man ja auch besser qualifiziert ist und dem Chef mehr Arbeit abnehmen kann. Und wenn dein Chef den Kurs vielleicht sogar bezahlt ist das ja auch schon was.

Ich habe - wie Andy - den Fachwirt mit Soldan gemacht und kann seine Ausführungen nur unterstreichen. Soldan hat da ein wirklich tolles Konzept. Von Jurisprudentia habe ich bisher noch nichts gehört, aber vielleicht kennen ja andere diesen Anbieter.
Und dass man als "überqualifiziert" abgelehnt wird, halte ich eher für unwahrscheinlich. Ich denke, dass die meistens Chefs sich eher darüber freuen, da es ja auch für sie eine Arbeitserleichterung ist. Ich habe auch schon einige Anzeigen gesehen, wo Fachwirte gesucht werden. Ich denke auch, auf Grund des Fachkräftemangels, dass das in Zukunft mehr wird.

Und es ist schwer, aber zu schaffen. Und wenn du über einige Berufserfahrung verfügst, ist es absolut kein Ding der Unmöglichkeit.

Also trau dich! :-)
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#7

13.07.2016, 14:09

Whoville hat geschrieben:Ich habe es auch nicht für das Geld gemacht. Mir ging es auch darum, nicht auf der Stelle zu treten. Die Gehaltserhöhungen kamen dann von selbst, da man ja auch besser qualifiziert ist und dem Chef mehr Arbeit abnehmen kann.
:dito

Ich mache Fortbildungen auch in erster Linie für mich (welche? s. links ;) ).

Alles andere (bessere Stelle, mehr Geld) ergibt sich dann von selbst.

Der Betriebswirt Schwerpunkt Recht ist eher nicht für die Wirtschaft. Ich habe ihn und kann mir nicht vorstellen, damit in der freien Wirtschaft zu arbeiten. Die vakanten BW-Stellen werden auch eher mit "richtig Studierten" besetzt.
Für die einen ist es die US-Wahl, für den Rest der Welt ist es 9/11
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#8

13.07.2016, 14:14

mrsgoalkeeper hat geschrieben: Der Betriebswirt Schwerpunkt Recht ...
Ist das ein großer Unterschied zum Rechtsfachwirt?
Hab mich damit noch nie beschäftigt und Google hat mir da auch grad nicht so auf die Sprünge geholfen... ;-)
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#9

13.07.2016, 14:27

Whoville hat geschrieben: Hab mich damit noch nie beschäftigt und Google hat mir da auch grad nicht so auf die Sprünge geholfen... ;-)
:kopfkratz beim Rechtsfachwirt ist glaube ich Kostenrecht und ZV dabei oder? Das hast Du beim BW nicht. Da hast Du halt Betriebswirtschaft und Recht in gleichem Stundenumfang und dazu kommen Sachen wie Personalwesen (auch Prüfungsfach), Deutsch (im Wesentlichen Präsentationen), Englisch, Mathe und IT glaube ich (ist schon soooo lange her :oops: ) außerdem mussten wir eine Projektarbeit machen, die Bestandteil der Abschlussnote war.
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#10

13.07.2016, 14:46

Ich habe mich für 2016 für den ReFawi an der Hochschule Beuth angemeldet, die Unterlagen sind gerade leider zu Hause. Aber soweit ich es noch in Erinnerung habe, sind dort als Module BGB, ZV, Kostenrecht, Büroorganisation und Personalwirtschaft dabei. Ich kann zu Hause aber gern noch einmal nachgucken.

Das Fernstudium geht 3 Semester, mehrere Einsendeaufgaben pro Semester und im 2. und 3. Semester jeweils eine Woche Präsenz an der Hochschule Beuth mit jeweils einer Klausur am Ende.
Voraussetzung für die Teilnahme an der Klausur ist das Bestehen von 3 bzw. 4 Einsendeaufgaben - und das Bestehen der Klausuren ist die Voraussetzung für die Teilnahme an der Prüfung vor der RAK.

http://www.beuth-hochschule.de/rechtsfachwirt/ - da ist auch alles noch schön erklärt.

Ich bin schon furchtbar gespannt, wie es so wird, auch wegen der Motivation. :D
»Das Leben ist nichts anderes als die endlose Probe einer Vorstellung, die niemals stattfindet.«
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