Warum werden es immer weniger Refa

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Pitt
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#91

22.08.2017, 12:09

Meinen ersten Mahnbescheid habe ich 4 Wochen nach Ausbildungsbeginn gemacht. Einfache Diktate und Kurzmitteilungen schon früher. Natürlich ist es nicht optimal, wenn man z. B. einen Mahnantrag nach einem ähnlichen Musterexemplar ausfüllt, bevor man die theoretischen Kenntnisse zum Ablauf eines Mahnverfahrens vermittelt bekommen hat, aber wenn Du hauptsächlich ZV-Sachen hast, dann bleibt Dir eigentlich nix anderes übrig, als ihr z. B. mal erledigte Akten zu geben, die sie dann noch mal von Beginn an bearbeitet (beizutreibende Beträge zusammenstellen, Mahnbescheidsantrag ausfüllen etc.). Sowohl Über- als auch Unterforderung können dazu führen, dass Azubis das Handtuch werfen. Es ist immer eine Gratwanderung. Meine Ausbilderin hat damals alle meine Schreiben nachmittags durchgeschaut, Fehler angestrichen und erforderlichenfalls kurz durchgesprochen. So habe ich das auch gehandhabt. Ein weiterer Tipp meiner Ausbilderin: eine ZPO und das RVG (bei mir damals noch BRAGO) auf den Tisch packen und den Azubi dazu anhalten, §§, die ihm im Schriftsatz/Antrag unterkommen, nachzuschlagen und durchzulesen, um zu lernen, von was da überhaupt die Rede ist. Falls noch nicht vorhanden, könnte man auch überlegen, "Zwangsvollstreckung für Anfänger" dazuzupacken.
Als ich die ersten Azubis angelernt habe (ja, Chef hatte mir gleich 2 aufs Auge gedrückt), standen die gefühlt die ersten 2 Wochen ständig neben mir und haben mir Löcher in den Bauch gefragt, teilweise auch zu Sachen, die erst ab dem 2. Lehrjahr von Bedeutung sind. Hatte dann abends das Gefühl, mir platzt der Kopf. Ich weiß, dass es nerven kann, wenn deswegen die eigene Arbeit liegen bleibt, aber es ist am Ende ein schönes Gefühl, wenn man jemanden ins Berufsleben geholfen hat.
BlackWoman

#92

22.08.2017, 12:50

Ja ich habe auch kein Problem damit, ihr was beizubringen. Aber die RAe kapieren einfach nicht, dass dann manche Sachen einfach liegen bleiben, weil ich schlicht und einfach nicht mehr dazu komme. Und es war ja davor schon sehr schwierig, alles alleine zu schaffen. Aber ich habe das Gefühl, ich rede gegen eine Wand...
Ich bin mittlerweile soweit, dass ich mich vorrangig um die Azubine kümmere und das was liegen bleibt, ist nicht mehr mein Problem. Ich meine, wie sollen sie es denn sonst verstehen, dass es so nicht geht.
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Sputnik85
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#93

22.08.2017, 12:55

BlackWoman hat geschrieben:Ja ich habe auch kein Problem damit, ihr was beizubringen. Aber die RAe kapieren einfach nicht, dass dann manche Sachen einfach liegen bleiben, weil ich schlicht und einfach nicht mehr dazu komme. Und es war ja davor schon sehr schwierig, alles alleine zu schaffen. Aber ich habe das Gefühl, ich rede gegen eine Wand...
Ich bin mittlerweile soweit, dass ich mich vorrangig um die Azubine kümmere und das was liegen bleibt, ist nicht mehr mein Problem. Ich meine, wie sollen sie es denn sonst verstehen, dass es so nicht geht.

Das Thema bzw dein Problem dahingehend, wird bereits in einem anderen Thread behandelt, ich glaub, das muss hier nicht nochmal intensiv thematisiert werden.
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Pitt
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#94

22.08.2017, 12:57

Ja, die RAe. wissen in der Regel nicht, wie viele Stunden man mit solchen Ausbildungstätigkeiten zubringt, weil sie es selbst nie gemacht haben, sondern immer schön an die Angestellten delegieren. Wenn die Chefetage beginnt, Dir deswegen Druck/Vorhaltungen zu machen, hilft nur ein - hoffentlich - klärendes Gespräch mit dem Chef. Du kannst Dich nun mal nicht selbst klonen.
BlackWoman

#95

22.08.2017, 13:17

Ja ich weiß. Tut mir leid. Ich möchte eben einfach nur alles richtig machen mit dem Azubi. Aber vielleicht mache ich mir auch einfach zu viele Gedanken.
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